Westberliner Exklaven auf DDR-Gebiet

  • Seite 1 von 9
15.04.2010 13:50von ( gelöscht )
Frage
avatar
( gelöscht )
Westberliner Exklaven auf DDR-Gebiet

Ein kleines Kuriosum sind sicher die Exklaven Westberlins,kleine Gebiete ausserhalb Westberlins auf DDR-Territorium.Beispielsweise Steinstücken,Fichtewiese/Erlengrund,Wüste Mark oder die Falkenhagener Wiese.Im web ist reichlich Lektüre vorhanden,auch gute Kartenausschnitte und ein paar Fotos.Meine Frage ans Forum:
Wurden,z.B.die Falkenhagener Wiese oder die Wüste Mark auch bewacht(wenn Bauer Wendt aus Westberlin auf der Wüste Mark seinen Acker pflügte)?War es Republikflucht,wenn ich die Falkenhagener Wiese betrat?Gab es wirklich diese Klingel an der Mauer(auf Westberliner Seite),zur Gartenanlage Fichtewiese/Erlengrund?
Konnte diesbezüglich noch nichts finden und hoffe,es nicht übersehen zu haben..
Grüsse von der Waterkant,Rotten

15.04.2010 17:01von ( gelöscht )
Antwort
0

Hallo Rotten,
alle Exklaven wurden durch die DDR bewacht und unterlagen ohne Ausnahme dem Viermächtestatus. Die Falkenhagener Wiese und Wüste Mark gehörten klar zu Westberlin und konnten nur von den jeweils zuständigen US/ GB -Alliierten ohne DDR-Kontrolle erreicht werden. Flüchtlinge nach Steinstücken mussten ausgeflogen werden. (Hier gab es auch mal eine bekannte Fahnenflucht, 1962, Rudi Thurow.)

Da die Exklave Falkenhagener Wiese fast 4 mal so groß wie Steinstücken ist, wäre dies auch dort so geschehen. Deshalb war es für dich als Falkenhagener als auch für die Grenzer der DDR unmöglich, dieses Gebiet zu betreten. Andernfalls wäre es eine klare Republikflucht gewesen.
AZ

avatar
( gelöscht )
15.04.2010 17:44von ( gelöscht )
Antwort
0

Zitat von Rotten
Ein kleines Kuriosum sind sicher die Exklaven Westberlins,kleine Gebiete ausserhalb Westberlins auf DDR-Territorium.Beispielsweise Steinstücken,Fichtewiese/Erlengrund,Wüste Mark oder die Falkenhagener Wiese.Im web ist reichlich Lektüre vorhanden,auch gute Kartenausschnitte und ein paar Fotos.Meine Frage ans Forum:
Wurden,z.B.die Falkenhagener Wiese oder die Wüste Mark auch bewacht(wenn Bauer Wendt aus Westberlin auf der Wüste Mark seinen Acker pflügte)?War es Republikflucht,wenn ich die Falkenhagener Wiese betrat?Gab es wirklich diese Klingel an der Mauer(auf Westberliner Seite),zur Gartenanlage Fichtewiese/Erlengrund?
Konnte diesbezüglich noch nichts finden und hoffe,es nicht übersehen zu haben..
Grüsse von der Waterkant,Rotten



Hallo Rotten,
es wurde geklingelt, dann kam der Posten, führte die Personen zur Gartenkolonie, bis glaube 1987, dann wurde durch Gebietsaustausch ein eigener Zugang geschaffen,
Gruß aus Berlin

avatar
( gelöscht )
15.04.2010 19:01von ( gelöscht )
Antwort
0

Also dieses Foto mit der Klingel an der Mauer hielt ich erst für einen Fake.Und die Geschichte mit dem Bauern und seinem Traktor hatte ich in meiner Zeit in Waßmannsdorf noch als Grenzerstory eingeordnet.
Wieder was dazugelernt!Bedankt!
Rotten

avatar
( gelöscht )
03.06.2010 17:23von VNRut
Antwort
0

Exklaven, die zum Stadtgebiet von West-Berlin gehörten:
aus: http://home.pages.at/maxifant/Frames/berlin-enklaven.htm

In meinen damaligen Grenzabschnitte war Große Kuhlake am Eiskeller:
http://home.pages.at/maxifant/Frames/eis_small.jpg

Falkenhagener Wiese Bezirk Spandau 45,44 ha
Wüste Mark Bezirk Zehlendorf 21,83 ha
Laszins-Wiesen Bezirk Spandau 13,49 ha
Steinstücken Bezirk Zehlendorf 12,67 ha
Große Kuhlake Bezirk Spandau 8,03 ha
Nuthewiesen Bezirk Zehlendorf 3,64 ha
Fichtenwiesen Bezirk Spandau 3,51 ha
Finkenkrug Bezirk Spandau 3,45 ha
Erlengrund Bezirk Spandau 0,51 ha
Böttcherberg Bezirk Zehlendorf 0,30 ha

03.06.2010 18:08von ( gelöscht )
Antwort
0
avatar
( gelöscht )
03.06.2010 18:50von ( gelöscht )
Antwort
0

Ich glaube die Wüste Mark wurde nicht extra bewacht. Wäre zu kostenaufwendig gewesen. Bauer Wend wurde mit seinen Fahrzeugen an der Güst Drewitz bei der Ein- und Ausreise kontolliert.Er war bekannt und alles verlief ordentlich.

avatar
( gelöscht )
03.06.2010 19:07von Pitti53
Antwort
0

gab es sowas an der" westgrenze" auch?

03.06.2010 20:50von ( gelöscht )
Antwort
0

Zitat von Pitti53
gab es sowas an der" westgrenze" auch?



Durch die Allliierten nach Kriegsende.

Z.B.: Wanfrieder Abkommen (Whisky - Wodka Linie),
http://de.wikipedia.org/wiki/Wanfrieder_Abkommen
Amt Neuhaus
http://de.wikipedia.org/wiki/Amt_Neuhaus
oder
http://de.wikipedia.org/wiki/Barber-Ljaschtschenko-Abkommen

http://www.kmrz.de/barber.htm


Im Rahmen der Neuvermessung der innerdeutschen Grenze durch die Grenzkommission erfolgte kein Gebietsaustausch. Nur Grenzkorrekturen.

avatar
( gelöscht )
18.10.2011 21:05von ( gelöscht )
Antwort
0

Klingel an der Mauer

Die gab es wirklich! Am Zugang zu den Kleingartenanlagen Erlengrund und Fichtewiese.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erlengrund

http://www.dieberlinermauer.de/diemauer1...auer251024.html

avatar
( gelöscht )
18.10.2011 21:23von ( gelöscht )
Antwort
0


http://home.pages.at/maxifant/Frames/Berlin-DDR.htm
Zugang unter genauer Aufsicht der Grenztruppen...
Theo

avatar
( gelöscht )
19.10.2011 07:27von ( gelöscht )
Antwort
0

Jaja, Steinstücken. Stark bewachsen und bewohnt. Gute Annährungsmöglichkeiten für Grenzverletzer.

Dort befand sich ja auch der Bahnübergang.
Auf dem wiederholt ein Türke in die DDR "flüchtete".
Er musst aber immer wieder in die kapitalistische Gesellschaft zurückkehren. Kleiner Dachschaden.

Auf dem Turm bei Steinstücken durfte ich mal ne Nacht verbringen. Wie schon beschrieben ein Fleckchen Westberlin in der DDR.
Im Rahmen der friedlichen Koexistenz war eine Straße dorthin gebaut worden.

Wie gesagt, eine Nachtschicht, zusammen mit einem Grenzaufklärer.
Sehr ungewöhnlich.
Auch, da ich schwarz wie die Nacht war und dieser Turm ein roter Postenpunkt. Extra Bestädigung durch Kommando 2000 erforderlich.
Gegen 23 Uhr hielt auf der "anderen Seite" der VW- Bus der Westberliner Polizei. Klapp, klapp die Tür ging auf und die beiden Herren verschwanden mal im Busch. Klapp klapp, die Türen gingen zu.
Und dann war (Nacht)- Ruhe bis gegen 3 Uhr.
Wieder machte es klapp klapp, sie verschwanden noch mal kurz, klapp klapp und der VW Bus fuhr weg.
Die beiden Herren hatten im Schutz der Grenze eine angenehme Nacht verbracht.

In einer anderen Nacht hörten wir dann mal einen möderischen Lärm.
Eine Blaskapelle war im Schlauch (ein von 2 Seiten (Mauer) begrenzte Straße nach Steinstücken) aufmarschiert und gab ein "Ständchen" von sich.
Der Posten auf dem Turm berichtete später, das die Herren von der Westberliner Polizei in Richtung Freundesland vertrieben wurden.

Und dann gab es da noch die Legende, das ein Grenzverletzer es geschafft hatte, an so einem Schlauch die erste Mauer zu überwinden. Und als er die zweite sicherheitshalber auch noch überwand, wieder zu Hause war.
Für die Geschichte kann ich mich aber nicht verbürgen.
Es gab auch so etwas wie Grenzerlatein.

avatar
( gelöscht )
19.10.2011 08:31von ( gelöscht )
Antwort
0

Zitat von damals wars
(...)
Und dann gab es da noch die Legende, das ein Grenzverletzer es geschafft hatte, an so einem Schlauch die erste Mauer zu überwinden. Und als er die zweite sicherheitshalber auch noch überwand, wieder zu Hause war.
Für die Geschichte kann ich mich aber nicht verbürgen.
Es gab auch so etwas wie Grenzerlatein.



Die Zufahrt zu den Güst ist verwirrend

http://www.passkontrolle-ddr.de/
Falls der GV alle vier Mauern, zwei GSSZ, die Gleise usw. überwindet, und zurück in die DDR kommt, ohne angehalten zu werden, ist das schon eine sehr sportliche Leistung.
Theo

avatar
( gelöscht )
19.10.2011 13:52von LO-Fahrer
Antwort
0

Zitat von eisenringtheo

Zitat von damals wars
(...)
Und dann gab es da noch die Legende, das ein Grenzverletzer es geschafft hatte, an so einem Schlauch die erste Mauer zu überwinden. Und als er die zweite sicherheitshalber auch noch überwand, wieder zu Hause war.
Für die Geschichte kann ich mich aber nicht verbürgen.
Es gab auch so etwas wie Grenzerlatein.



Die Zufahrt zu den Güst ist verwirrend

http://www.passkontrolle-ddr.de/
Falls der GV alle vier Mauern, zwei GSSZ, die Gleise usw. überwindet, und zurück in die DDR kommt, ohne angehalten zu werden, ist das schon eine sehr sportliche Leistung.
Theo




Eine ähnliche Geschichte gibt es vom "Wenneröder Sack". Ob sie sich wirklich so zugetragen hat oder nur Grenzerlatein ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

19.10.2011 16:27von ( gelöscht )
Antwort
0

Zitat von eisenringtheo

http://home.pages.at/maxifant/Frames/Berlin-DDR.htm
Zugang unter genauer Aufsicht der Grenztruppen...
Theo




Erich Honecker 3x Klingeln.

avatar
( gelöscht )
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!