als Grenzsoldat die DDR verraten

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29.03.2014 16:18
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#1
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wie viele Grenzsoldaten Fahnenflucht in den Westen genommen haben,
ich weiß es nicht,Kameraden läßt man zurück,
man weiß nicht,welchen Ärger diese bekommen,
wie dachte man als Grenzsoldat,wenn einer von ihnen im Westen ist?,
Verräter?,hat der das richtig gemacht?,
den Fahnen-Eid gebrochen?,die DDR verraten?,
was habt ihr als Grenzer von solchen Leuten gehalten?
gruß Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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29.03.2014 16:53
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#2
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( gelöscht )

Ach Lutze!

Im Erfinden kniffliger Themen, die uns ehemalige Ost-Grenzer im Nachhinein in Gewissenskonflikte als auch Selbstzweifel treiben sollen, bist du ein Genie. Das habe sogar ich als Neuling hier im Forum schon gerafft.
Doch um eins noch einmal klarzustellen: Wer nicht dabei gewesen ist, sollte sich schon in gewisser Rückhaltung üben.

P.S.: Siehe meine eine Vorstellung hier im Forum.


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29.03.2014 16:54
#3
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@Lutze,

guckst Du hier

Fahnenflucht Grenzsoldaten

MFG Batrachos

Drosseln sind Vögel. Sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!!
Motorradfahren ist das schönste, was man angezogen machen kann.
45° ist das zu schräg-bist du zu schwach


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29.03.2014 17:26
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#4
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Zitat von HG19801 im Beitrag #2
Ach Lutze!

Im Erfinden kniffliger Themen, die uns ehemalige Ost-Grenzer im Nachhinein in Gewissenskonflikte als auch Selbstzweifel treiben sollen, bist du ein Genie. Das habe sogar ich als Neuling hier im Forum schon gerafft.
Doch um eins noch einmal klarzustellen: Wer nicht dabei gewesen ist, sollte sich schon in gewisser Rückhaltung üben.

P.S.: Siehe meine eine Vorstellung hier im Forum.

ich werde mich zurückhalten,
es gibt keine neuen Grenzer-Themen von mir,
als Ungedienter steht mir das nicht zu,
ich kann nur fragen,mehr bleibt mir nicht übrig
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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29.03.2014 17:33
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#5
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Zitat von Lutze im Beitrag #1
wie viele Grenzsoldaten Fahnenflucht in den Westen genommen haben,
ich weiß es nicht,Kameraden läßt man zurück,
man weiß nicht,welchen Ärger diese bekommen,
wie dachte man als Grenzsoldat,wenn einer von ihnen im Westen ist?,
Verräter?,hat der das richtig gemacht?,
den Fahnen-Eid gebrochen?,die DDR verraten?,
was habt ihr als Grenzer von solchen Leuten gehalten?
gruß Lutze


@Lutze , wenn ich mich als Nicht-Grenzer mal dazu äußern darf, das mit den verratenen Kameraden und dem gebrochenen Eid häng mal nicht zu hoch.
Was die Kameraden betrifft, da wurden junge Menschen für eine gewisse Zeit zwangsweise zusammengeführt und kaserniert, einige verstanden sich prima miteinander. Aber es gab auch die anderen. In einer Grenzkompanie war das eine überschaubare Menge. Was den Eid angeht, wieviel junge Menschen schwören sich am "schönsten Tag ihres Lebens" unbedingte Treue und ein paar Jahre später ist alles vergessen. Nochmal zum Eid. Als Grundwehrdienstleistender wurde ich auf den Exerzierplatz gestellt und musste den Eid leisten, wusste aber nicht was mir die nächsten 17 Monate blüht. Sicher, ich hätte ihn verweigern können, da hätte ich gewusst, was mir blüht.
Um den Radius Deiner Frage mal etwas zu erweitern, nämlich auch außerhalb der Grenzkompanie. Wie war es denn in den Betrieben, wenn ein Kollege den Sprung über den Zaun geschafft hat oder vorher auf seinem Weg dorthin in den Armen der Staatsmacht landete? Was lief da ab? Wie haben sich die verbliebenen Kollegen geäußert und verhalten? Wie war es bei Dir und in Deinem Umfeld, als Du wegen der verweigerten Ungarnreise rebellisch wurdest bzw. Deine Sympathie für Solidarnosc öffentlich gemacht hast? Standen alle auf Deiner Seite?
Ich weiß, viele Fragen. Meine aber, dass es da Zusammenhänge gibt.

"Es gibt nur zwei Männer, denen ich vertraue: Der eine bin ich - der andere nicht Sie ... !" (Cameron Poe)


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29.03.2014 18:04
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tja @Lutze, was denkst du denn darüber?

Gedenken an Eberhard Knospe


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29.03.2014 18:07
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#7
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Zitat von Lutze im Beitrag #4
ich werde mich zurückhalten,
es gibt keine neuen Grenzer-Themen von mir,
als Ungedienter steht mir das nicht zu,
ich kann nur fragen,mehr bleibt mir nicht übrig
Lutze
Mensch Lutze, es geht nicht darum, ob dir als Ungedienten etwas nicht zusteht oder doch.
Es verhält sich bezüglich deiner Beiträge bzw. Themeneröffnungen aus meiner Sicht (ich wiederhole: AUS MEINER SICHT) einfach so, dass du uns im Nachhinein stets ins Gewissen reden oder etwas vorwerfen willst.

Um mal einen Vergleich, auch wenn Vergleiche immer hinken, ins Feld zu führen: Frag doch mal einen Wehrmachtsüberlebenden, weshalb er in den Krieg zog, Menschen tötete, Unrecht tat und unermessliches Leid über die Menschheit brachte.


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29.03.2014 18:21
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#8
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94

Zitat von Lutze im Beitrag #1
wie dachte man als Grenzsoldat,wenn einer von ihnen im Westen ist?

Vielleicht sollte man auch mal einen Fahnenflüchtigen fragen, wie er dachte als er im Westen war. So zum Beispiel ...
Ließ er Kameraden zurück? (Vielleicht sogar Freunde?)
Hat er sich als Verräter gefühlt? (War sein Eid nur eine Floskel?)
Was hat er von seinen ehemaligen Genossen gehalten? (Die jetzt den Sackstand einer Tiefenkontrolle zu ertragen hatten!)

Und eins noch @Lutzle, wehe Dir! Also falls Du Dich nicht mehr traust Fragen zu stellen. Gerade zum Thema Grenze können die richtig knackigen Fragen doch nur von einem Nichtgrenzer kommen. Und die wenigsten Nichtgrenzer haben da die Traute, als frag schön weiter.
Der gemeine Grenzer verdrängte zumindest damals ziemlich viel, wollte eigentlich nur gesund nach Haus.

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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29.03.2014 18:49 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2014 18:55)
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Hallo Lutze , ich bin nicht freiwillig zur Grenze ,oder zur NVA gegangen . Als Wehrpflichtiger wurde ich dazu gezwungen , gezwungen den Eid abzulegen , gezwungen in bestimmten Situationen die Schusswaffe zu gebrauch. Mit 19 Jahren habe ich an der Grenze gestanden , 1969 da habe ich von meinem Vater den rat bekommen , versuch unbeschadet die Zeit zu Überwinden , Er hatte auch seinen Fahneneid geschworen , aber auf einen anderen Führer .
Als ich damals da vorne stand , wie hat man geträumt , wie kommste , unbescholten rüber . Irgendwie hatte ich bammel . Ich kannte 2 Grenzsoldaten . die Fahnenflucht begangen . Sie hatten einfach Glück , denn wie viele damalige Grenzer waren überzeugt und hätten solche Grenzverletzer abgeschossen.
Was ist mit uns damals in der Kompanie geschehen . Affentanz war angesagt . Schrankkontrolle , alles was nicht zur Ausrüstung eines Soldaten
gehörte wurde eingezogen .
Politische Schulung , da war ein Politoffizier der hatte eine Ausdrucksweise für Fahnenflüchtige , die gab es in keinem Wörterbuch .
Für uns damals waren wir nicht wütend auf diese Jungs , sie hatten eben den Mut , wir hatten vielleicht andere Gründe hier zu bleiben .
Aber wegen Flucht einen Kameraden zu ermorden , das war feige .
ratata


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29.03.2014 18:54
avatar  Lutze
#10
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man kommt mit Uniform und Ausrüstung im Westen an,
das stelle ich mir vor,das muß ein komisches Gefühl
gewesen sein,
es gibt doch Zeitzeugen hier im Forum?,
ihre Erinnerungen wären für mich interessant
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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29.03.2014 19:15 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2014 21:53)
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#11
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Mit dem Begriff Fahnenflucht haben wir Deutsche uns besonders nach dem 2. Weltkrieg schon sehr schwer getan. Inzwischen wurden diese Fahnenflüchtigen rehabilitiert. Sogar Denkmäler wurden für Fahnenflüchtige errichtet. Hierzu berief man sich das es legitim war einem Unrechtsstaat den Gehorsam zu verweigern. Was ein Unrechtsstaat ist oder war wird uns durch jeweils geltende Gesetze vermittelt. Das 3. Reich gehört unbedingt dazu, aber auch die DDR gehörte nach jetziger Einstufung dazu. Nun mag das Argument kommen die Sieger machen die Gesetze. Das trifft für mich nur bedingt zu. Unrecht in der DDR ist auch mir widerfahren. Nur was ist alles Unrecht? Da glaube ich, es gibt es keinen Staat in dem nicht Unrecht begangen wird. Wo wir politisch stehen, unser eigenes Unrechtsbewusstsein spielt da eine große Rolle. Ich weiß nicht wie viel Fahnenflüchtige DDR Soldaten sich darauf beriefen dem Unrecht zu entsagen. Dazu muss man es erst einmal erkannt haben. Kann mir aber doch vorstellen dass bei Erkennen gegen wem die Grenze und Mauer gerichtet war dazu noch der „Schießbefehl “einer „Fahnenflucht“ Vorschub geleistet wurde. Persönlich sehe ich das so in einer kriegerischen Auseinandersetzung muss ich mich auf meinen Kameraden unbedingt verlassen können. Es sei es bestand ein verbrecherischer Befehl den ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Mal vorausgesetzt, jemand plante schon vor der NVA eine Flucht, kann ich sehr gut verstehen dass er seine Chance genutzt hat. Warum soll er ein größeres Risiko abwarten? Hätte ich diese Chance gehabt hätte ich sie genutzt, so wären mir eventuell 18 Monate Zuchthaus erspart geblieben. Ein anderes Forum habe ich verlassen da plötzlich Fahnenflüchtige angegriffen wurden. Ohne persönliche Beweggründe zu kennen, pauschal zu verurteilen finde ich den falschen Weg. Wer bei seiner Fahnenflucht einen Kameraden tötete um sein Ziel mit aller Macht zu erreichen, das sehe ich als Mord. Die Gerichtsurteile in so einem Fall in der Bundesrepublik waren eine Farce, was auch mit an der Zusammenarbeit mit den Behörden der DDR lag.


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29.03.2014 19:29
#12
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Zitat von Lutze im Beitrag #10
man kommt mit Uniform und Ausrüstung im Westen an,
das stelle ich mir vor,das muß ein komisches Gefühl
gewesen sein,
es gibt doch Zeitzeugen hier im Forum?,
ihre Erinnerungen wären für mich interessant
Lutze


ja,@Lutze gibt Zeitzeugen der User @Sennewald

GK Liebenrode
Der Wiedigshof bei Ellrich an der ehemalige DDR Grenze

Im zweiten Thread geht er kurz auf seine Flucht ein.

MFG Batrachos

Drosseln sind Vögel. Sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!!
Motorradfahren ist das schönste, was man angezogen machen kann.
45° ist das zu schräg-bist du zu schwach


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29.03.2014 19:33
#13
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oder hier @Lutze auch sehr interessant wieder ein Liebenröder stiften gegangen

Fahnenflucht eines Gefreiten der GT


MFG Batrachos

Drosseln sind Vögel. Sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei!!
Motorradfahren ist das schönste, was man angezogen machen kann.
45° ist das zu schräg-bist du zu schwach


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29.03.2014 19:45
avatar  Mike59
#14
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Zitat von Lutze im Beitrag #10
man kommt mit Uniform und Ausrüstung im Westen an,
das stelle ich mir vor,das muß ein komisches Gefühl
gewesen sein,
es gibt doch Zeitzeugen hier im Forum?,
ihre Erinnerungen wären für mich interessant
Lutze


Hier auch jaa, Halooo erstmaal (heinothaino)

Verraten - ach ich weiß nicht - ist so lange her und eigentlich? Der Staat ist nicht mehr.


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29.03.2014 19:48
#15
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ratata

Gefreiter,Uffz, Feldwebel

gezwungen wurde ?????

was stimmt hier nicht

man konnte den Dienst auch mit der Waffe verweigern(Spatensoldat)


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