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Die DDR - eine "Erziehungsdiktatur"


Zitat von Ebro im Beitrag #47
Na jemand der die Fächer Staatsbürgerkunde und Geschichte in einen Topf schmeißt muss doch Ahnung haben...!
Als ob Geschichte etwas mit M-L zu tun hatte. Weiß heute noch die Standartgeschichtszahlen, die ich auswendig lernen musste, warum auch immer.
Oder Begriffe wie "Goldene Bulle" und die "Punischen Kriege".
Hallo @Ebro
Du weißt dass ich dem Leben in der DDR immer mit Respekt begegne eben weil ich es nicht beurteilen kann.
Aber ich glaube Geschichte hat schon etwas mit Marxismus zu tun.
Es gibt schon ein marxistischen Geschichtsbild. In diesem wird eben die gesamte Geschichte als eine Reihe von Klassenauseinandersetzungen dargestellt.
Hat natürlich nichts mit Jahreszahlen zu tun und auch nicht mit Grundbegriffen.
Aber die Zusammenhänge dürften anders dargestellt worden sein.
Insgesamt glaube ich aber doch, dass der Schulunterricht in der DDR hochwertig war.
Das beweisen auch heute noch PISA Studien, wo die neuen Bundesländer stets gut abschneiden.
Gruß Axel.
#63




Zitat von axelloko im Beitrag #62
[quote="Ebro"|p840081]
Aber ich glaube Geschichte hat schon etwas mit Marxismus zu tun.
Es gibt schon ein marxistischen Geschichtsbild. In diesem wird eben die gesamte Geschichte als eine Reihe von Klassenauseinandersetzungen dargestellt.
Gruß Axel.
Ich fürchte auch, daß M./L. immer der rote Faden unseres Schulwesens war, der machte nichtmal vor den Rothäuten halt.
Schließlich hatte Gojko Mitic im Gegensatz zu Pierre Brice nie einen weißen Bruder, wenngleich der Landraub damals ja tatsächlich ausschließlich ein Verbrechen der weißen Besatzer war.
Bei einem Kinderfasching in der Zeit des Blauen Halstuchs war ich mal der einzige Cowboy auf dem Schulhof umgeben von lauter Rothäuten.
Sogar der Revolver war aus dem Westen, das hat wohl ein paar Abzüge gebracht.
Die Frage, inwiefern unsere m./l. Bildung bereits damals unseren Alltag tangierte ist durchaus berechtigt, immerhin hatten wir fast alle sowjetische Brieffreunde (Sergeij und Ljuba waren meine, keine Ahnung warum man sich so etwas merkt….ist wohl das Alter) und auch Protestresolutionen gegen südamerikanische Diktatoren haben wir todesmutig unterzeichnet und für die Unterdrückten Altstoff gesammelt.
Die Solidarität war meinerseits aber durchaus ehrlich gemeint.
#65




Das Lieblingsfach der sozialistischen Einheitsschüler Ostdeutschlands war wohl Heimatkunde, das Sprungbrett in die Geografie, Biologie und Geschiche ab der 5. Klasse.
Den Atlas hatten wir in Heftform, später kam eine größere gebundene Buchausgabe hinzu, der überstand teilweise die Jahrzehnte, ähnlich des Sozialismus in der DDR.
Daß sich Ländergrenzen nochmal verschieben konnten war unvorstellbar in dieser Zeit, da lernten die Nachwendekinder schon härtere Realitäten kennen, überhaupt kann man die heute durchaus als „leidgeprüft“ bezeichnen, aber das nur nebenbei.
Ein Hauptkriterium für eine gelungene Gesellschaftsordnung ist eine unbeschwerte Kindheit, da sind die Schüler, die sich von den Lehrern zum Nachdenken anstiften lassen schon schlimmer dran als diejenigen, die nur die Geissens und die Simpsons kennen.


Zum Begriff Heimat fällt mir auf..
Bis in die Mitte der sechziger Jahre gab es viele Bücher in der DDR die sich auf alte Länderbezeichnungen z.B. Thüringen bezogen, danach eine Phase wo die DDR pauschal als Heimat bezeichnet wird und gegen Ende der DDR wieder eine Rückbesinnung auf alte Strukturen z.B. in Sachsen.

Zitat von Magdeburg88 im Beitrag #63
Staatsbürgerkunde-Unterricht war oberflächlich gesagt die soz. Variante von westl. Ethik-Unterricht. Beide empfand (zumindest) ich als nervig...
Du hattest beides, also Stabü und Ethik-Unterricht?
Möglich, wenn man noch als Schüler in den "Westen" übersiedelte (mit Eltern natürlich).
Klauwida

#70


@ Klauwida
Ja ich hatte beides...
Hier mal der mein guter alter Atlas aus dem Geografieunterricht in DDR Schule.
In Klassenstufe 1-4 gab es Heimatkunde zumindest bis in die beginnenden 80er
#71


Zitat von Hackel39 im Beitrag #64Ausnahmen bestätigen die Regel: Im 1967 entstandenen, vom Defa-Studio produzierten Spielfilm "Chingachgook, die große Schlange" basierend nach der Romanvorlage von James Fenimore Cooper, ist Rolf Römer als "Wildtöter" der Blutsbruder von Gojko Mitic alias "Chingachgook".
Schließlich hatte Gojko Mitic im Gegensatz zu Pierre Brice nie einen weißen Bruder, wenngleich der Landraub damals ja tatsächlich ausschließlich ein Verbrechen der weißen Besatzer war.
Der Kampf zwischen Großbrittanien und Frankreich um die nordamerikanischen Kolonien unter Einbeziehung der Hintergründe wurde m. E. treffend umgesetzt.
Unterschiedlich wurden die Lederstrumpf-Romane nichtsdestotrotz seit 1950 mehrfach übersetzt und dem zum Zeitpunkt der Übersetzung dominierenden Zeitgeist angepasst.
"Als ich 17 war, war in meinem Traumberuf nichts mehr frei” – Was das war? – "Rentner!
Erst Rentnerlehrling
*****************************************************************************************************************************************


Zitat von Magdeburg88 im Beitrag #65
Ist zwar unwichtig. Ende 70 und 80ern gabs viele Fasching-Cowboys in POS...
Nachtrag rot:
Die Cowboy (und Indianer) Kostüme konnte man bei und in der Indus kaufen. Die (Örtl. Industriekaufhalle, heute wohl eher ein Baumarkt) war in der Tat rot (angestrichen von außen).
In der Schulzeit war ich zu Fasching Spanier in halbwegs traditioneller Tracht. Weißes Hemd, schwarze Hose, rotes Tuch um den Bauch und einen ziemlich echt aussehenden Hut und schwarze Schuhe. Später mal, meine Schwester hatte mir das aus dem Theaterfundus besorgt, einer wie im Mantel und Degen-Filmen, so ein Haudrauf-Typ. Aber das ist jetzt schon wieder OT. Hat nichts mit Erziehung zu tun.
#73


Als ob Geschichte etwas mit M-L zu tun hatte.
Natürlich hat Geschichte etwas mit M/L zu tun.
Aus der umfangreichen Literatur lassen sich fünf Grundzüge des Geschichtsbildes der DDR zusammenfassen:
1. Es beruhte auf der dialektisch-materialistischen These, dass die den Menschen umgebende Wirklichkeit materieller Natur ist.
2. Das marxistisch-leninistische Geschichtsbild zeichnet die Geschichte als gesetzmäßige Abfolge ökonomischer Gesellschaftsformationen.
3. Der Klassenkampf gilt als Haupttriebkraft der Geschichte der antagonistischen Klassengesellschaft. Zurückgeführt wurde er auf den Widerspruch zwischen dem Charakter der Produktionsverhältnisse und dem Stand der Produktivkräfte in den auf Ausbeutung beruhenden Gesellschaftsordnungen.
4. Diese zentrale These schlug sich als Dialektik des Ringens zwischen Fortschritt und Reaktion im Geschichtsbild nieder. Konkreter Ausdruck dieses Ringens war der Klassenkampf der progressiven gesellschaftlichen Kräfte, der im Geschichtsbild in den Kampf der Arbeiterklasse um die Verwirklichung des sozialistischen, ausbeutungsfreien Gesellschaft einmündete, denn erst mit dem Eintritt der Arbeiterklasse in die Geschichte sollte die Errichtung einer sozial gerechten Ordnung in das Stadium der Verwirklichung treten.
5. Darüber hinaus enthielt es andere weltanschauliche Grundzüge, die aus seiner dialektisch-materialistischen Qualität erwuchsen, so Aussagen zur konkreten Darstellung des dialektischen Wechselverhältnisses zwischen Allgemeinen, Besonderem und Einzelnen auf den verschiedensten Ebenen der Geschichte.
Die Geschichtswissenschaft folgte ganz der vom historischen Materialismus vorgegebenen Gliederung der Gesellschaft in die folgenden ökonomische Gesellschaftsformationen:
- Urgesellschaft
- Sklavenhaltergesellschaft
- Feudalismus
- Kapitalismus
- Sozialismus
- Kommunismus.
Riese arbeitete für die Geschichtswissenschaft in der DDR die folgenden Phasen heraus:
1949-1949/50: die antifaschistisch-demokratische Phase
1950-1952: der Übergang zur sozialistischen Revolution
1952-1956: die Wendung zur nationalen Geschichtsschreibung
1956-1961: die Erziehung zum sozialistischen Patriotismus
1961-1963: auf der Suche nach der nationalen Identität, verstärkter Anspruch auf nationale
und klassenmäßige Führung
1963-1967: Wissenschaft als Produktivkraft in der Wissenschaftlich-technischen Revolution.
https://www.hausarbeiten.de/document/145750
Natürlich war oder besser unterlag das Geschichtsbild der DDR bzw. der Partei oder noch besser der Staatsführung ständiger Veränderungen. Siehe Martin Luther mal so als Beispiel....

Zitat
@ Klauwida
Ja ich hatte beides...
Hier mal der mein guter alter Atlas aus dem Geografieunterricht in DDR Schule.
Schön, was hat Geografie mit Stabü und Ethik zu tun?
Erklär mir mal wie Du in den "Genuss" des Staatsbürgerkundeunterrichts und Ethik-Unterrichts gekommen bist, beim "Baujahr" 1969.
Ok, bei Deiner Techniker-Ausbildung 1990-93 gabs Ethik.
Klauwida


Zitat von axelloko im Beitrag #67
Zum Begriff Heimat fällt mir auf..
Bis in die Mitte der sechziger Jahre gab es viele Bücher in der DDR die sich auf alte Länderbezeichnungen z.B. Thüringen bezogen, danach eine Phase wo die DDR pauschal als Heimat bezeichnet wird und gegen Ende der DDR wieder eine Rückbesinnung auf alte Strukturen z.B. in Sachsen.
Nicht nur auf diesem Gebiet. Auch alte Prominente wurden wegen ihrer für die damalige Zeit teilweise fortschrittlichen Denkweise wieder hoffähig gemacht. Bismarck, der Alte Fritz, Clausewitz, Gneisenau u.v.a.
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