Was kam eigentlich nach dem Grenzdurchbruch?

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01.04.2013 15:05
#1
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Moin Moin!
Was kam eigentlich nach dem Grenzdurchbruch?
Wurde darüber gesprochen in der Kompanie oder unter 4 Augen.
Wurden Auszeichnungen vor der Kompanie verliehen beim verhinderten Durchbruch?
Wie war der Sprachgebrauch? Das Schwein hat es geschafft!
Grenzdurchbrüche wurden ja millimetergenau ausgewertet, gab es dann später darüber auch Infos in der Kompanie?

gruß schlutup


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01.04.2013 15:43
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#2
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"Das Schwein hat es geschafft" hat sicher niemand gesagt. Ein Schwein hätte es nie über die Sperranlagen geschafft.

Es war wichtig, wann und wo der Durchbruch stattfand. Ob die Schusswaffe angewendet wurde.
Und wie von westlicher Seite reagiert wurde.
In dem Fall, an den ich mich erinnere, sagte die westberliner Polizei dem GV, wenn er noch 10 m weitergeht, ist er im Westen.
Er hatte es sich im Vorgelagerten bequem gemacht. Dort, wo sonst die Aufklatscher biwaquierten.

Bei einem Durchbruch wurden keine Orden verteilt. Es war ja der Auftrag, Grenzdurchbrüche zu verhindern.


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01.04.2013 16:06 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2013 16:07)
#3
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Zitat von damals wars im Beitrag #2
"Das Schwein hat es geschafft" hat sicher niemand gesagt. Ein Schwein hätte es nie über die Sperranlagen geschafft.



moin moin damals wars!
das glaube ich nicht so. Es soll ja auch kein Vorwurf von mir sein.

gruß schlutup


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01.04.2013 16:51 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2013 16:55)
avatar  Mike59
#4
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Zitat von Schlutup im Beitrag #3
Zitat von damals wars im Beitrag #2
"Das Schwein hat es geschafft" hat sicher niemand gesagt. Ein Schwein hätte es nie über die Sperranlagen geschafft.



moin moin damals wars!
das glaube ich nicht so. Es soll ja auch kein Vorwurf von mir sein.

gruß schlutup


Gab sicher Personen die haben noch was ganz anderes gesagt. Wenn die ganze Truppe in der Abriegelung lag und es gab trotzdem einen Durchbruch haben alle erst mal schön die Schn**** gehalten und abgewartet. Gab's einen Durchbruch der einfach nur festgestellt wurde, war die erste Frage wohl meist; Wo - wars - einer von "Uns"- wie? Das einer sich so

Zitat
Das Schwein hat es geschafft

äußerte, habe ich selber nicht erlebt und ich habe auch etwas so nicht gehört. Das wir alle stink sauer waren, steht auf einen ganz anderen Blatt, besonders wenn dann die Info kam wer es wirklich war. Es waren ja doch "sehr oft" einfach nur Personen die weder politisch noch finanziell unter Druck standen.

Nachtrag zum eigentlichem Thema:

Nach der Auswertung wurden meist an der Durchbruchstelle ein paar S-Geräte oder eine HLA Aufgebaut (Aktionismus wie heute auch). Danach ging es meist wieder seinen gewohnten Gang.


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01.04.2013 17:13
avatar  Lutze
#5
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Zitat von Mike59 im Beitrag #4
Zitat von Schlutup im Beitrag #3
Zitat von damals wars im Beitrag #2
"Das Schwein hat es geschafft" hat sicher niemand gesagt. Ein Schwein hätte es nie über die Sperranlagen geschafft.



moin moin damals wars!
das glaube ich nicht so. Es soll ja auch kein Vorwurf von mir sein.

gruß schlutup


Gab sicher Personen die haben noch was ganz anderes gesagt. Wenn die ganze Truppe in der Abriegelung lag und es gab trotzdem einen Durchbruch haben alle erst mal schön die Schn**** gehalten und abgewartet. Gab's einen Durchbruch der einfach nur festgestellt wurde, war die erste Frage wohl meist; Wo - wars - einer von "Uns"- wie? Das einer sich so

Zitat
Das Schwein hat es geschafft
äußerte, habe ich selber nicht erlebt und ich habe auch etwas so nicht gehört. Das wir alle stink sauer waren, steht auf einen ganz anderen Blatt, besonders wenn dann die Info kam wer es wirklich war. Es waren ja doch "sehr oft" einfach nur Personen die weder politisch noch finanziell unter Druck standen.

Nachtrag zum eigentlichem Thema:

Nach der Auswertung wurden meist an der Durchbruchstelle ein paar S-Geräte oder eine HLA Aufgebaut (Aktionismus wie heute auch). Danach ging es meist wieder seinen gewohnten Gang.


steht HLA für Hundelaufanlage?und welche S-Geräte wurden aufgebaut?
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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01.04.2013 17:41
avatar  Mike59
#6
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Zitat von Lutze im Beitrag #5
Zitat von Mike59 im Beitrag #4
Zitat von Schlutup im Beitrag #3
[quote=damals wars|p243936]"

.....
......
Nach der Auswertung wurden meist an der Durchbruchstelle ein paar S-Geräte oder eine HLA Aufgebaut (Aktionismus wie heute auch). Danach ging es meist wieder seinen gewohnten Gang.

steht HLA für Hundelaufanlage?und welche S-Geräte wurden aufgebaut?
Lutze


HLA = HundeLaufAnlage
S-Geräte was gerade "In" war. SP1, R67, Signalmine oder GS1


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01.04.2013 19:37
#7
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Zitat von Schlutup im Beitrag #1
Moin Moin!
Was kam eigentlich nach dem Grenzdurchbruch?
Wurde darüber gesprochen in der Kompanie oder unter 4 Augen.
Wurden Auszeichnungen vor der Kompanie verliehen beim verhinderten Durchbruch?
Wie war der Sprachgebrauch? Das Schwein hat es geschafft!
Grenzdurchbrüche wurden ja millimetergenau ausgewertet, gab es dann später darüber auch Infos in der Kompanie?

gruß schlutup



Hallo Schlutup,

ich selbst kann es ja am wenigsten leugnen, dass seitens einer Reihe von Offizieren abfällig über Grenzverletzer gedacht und gesprochen wurde. Schließlich stand die Erinnerung an solche Abfälligkeit auch im Jahre 2002 am Beginn meiner Auseinandersetzung mit der Thematik meiner Zeit an Grenze. Die Grenzverletzer waren in meiner damaligen Sicht nicht nur einfach Feinde und Leute, die gegen die Gesetze meines Landes verstießen, sie waren auch Leute, die uns einen Riesenstress bereiteten, wenn sie durchkamen. Unter solchen Umständen ziehen Verständnis und Nächstenliebe eher den Kürzeren.

Was kam nun als erstes? Die Untersuchungskommission. Die genaue Zusammensetzung war mir nicht bekannt. Aber es war die Kriminalpolizei dabei, die Spurensicherung, die Verwaltung 2000 und verschiedene Offiziere der vorgesetzten Stäbe, vor allem Operativoffiziere, die die Planung und den Einsatz der Grenzposten genau unter die Lupe nahmen, und natürlich auch Politoffiziere, die den politisch-moralischen Zustand der Einheit zu bewerten hatten. In der Regel endete das mit Strafen für die Kompanieführung, also KC und Politstellvertreter, es sei denn, es wurde eine eindeutige Fremdschuld nachgewiesen (falsche Lageinformationen, falsche Befehle seitens vorgesetzter Stäbe).

Die Untersuchungen zogen sich über mehrere Stunden hin. Nach meiner Erinnerung dauerte das Ganze so um die 8 Stunden. Da wuselten 20-30 Mann zusätzlich in der Kompanie herum, brauchten Dienstzimmer für Besprechungen und Befragungen. Unter den Bedingungen der Kompaniesicherung war das ein Horror, denn in der Regel war man zu diesem Zeitpunkt noch in einer Lage (also große Teile oder sogar die gesamte Kompanie lag im Abschnitt) und man musste eigentlich versuchen, irgendwie wieder Ruhe reinzubringen, um den geregelten Dienst wieder aufnehmen zu können. Und während man geradeso die Befehle für den Grenzdienst in dieser Phase vorbereitet und versucht, die Posten dafür zu planen, kommt garantiert irgendeine Stabsflocke hereingeschneit und fragt: Wie war gestern das Thema der Aktuell Politischen Lageinformation und wer hat die für welchen Zug gehalten. Und wehe, Du hat nicht in 0,5 Sekunden die Antwort parat. Und das alles hat Dir ein Typ eingebrockt, der jetzt "drüben" abhängt ...

ciao Rainman

"Ein gutes Volk, mein Volk. Nur die Leute sind schlecht bis ins Mark."
(aus: "Wer reißt denn gleich vor'm Teufel aus", DEFA 1977)


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01.04.2013 20:16
#8
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Erfolgreiche Durchbrüche gab es in unserem Kompanieabschnitt keinen Einzigen, im Regimentsmaßstab wohl auch sehr,sehr wenige, wenn ich von vier abgängigen Grenzern in dieser Zeit absehe. Erinnern kann ich mich nur an die Auswertung eines versuchten Durchbruches. Der stand schon am Streckzaun und hat es nicht geschafft. Ein Offz. hat es vorgeführt, in Sekunden drüberzumachen. Es war schon erstaunlich, wie dämlich sich so manche angestellt haben.
Abfällige oder gar Hassbezeichnungen für GV, davon hat sich bei mir in der Erinnerung nichts eingegraben. Klar waren wir stinksauer auf GV, insbes. wenn wir dadurch eine menge Stress hatten, aus der Nachtschicht gleich wieder raus mußten und das bei Minusgraden und dann nach dem Hellwerden ein paar Jüngelchen aus dem Wald zu holen, die "ein neues Leben beginnen" wollten.


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01.04.2013 20:24
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#9
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Zitat von Schlutup im Beitrag #1
Moin Moin!
Was kam eigentlich nach dem Grenzdurchbruch?
Wurde darüber gesprochen in der Kompanie oder unter 4 Augen.
Wurden Auszeichnungen vor der Kompanie verliehen beim verhinderten Durchbruch?
Wie war der Sprachgebrauch? Das Schwein hat es geschafft!
Grenzdurchbrüche wurden ja millimetergenau ausgewertet, gab es dann später darüber auch Infos in der Kompanie?

gruß schlutup




Meine Antwort steht genau unter der selben Fragestellung im "anderem" Forum !

Oss`n


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01.04.2013 20:28
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#10
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( gelöscht )

Habe selber bei einem GD mit auf der FS gesessen......

War nicht so toll !

Oss`n


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01.04.2013 20:29
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#11
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( gelöscht )

Schwein hat keiner von uns gesagt !
Oss`n


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01.04.2013 20:40 (zuletzt bearbeitet: 01.04.2013 20:41)
#12
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Also bei einem gelungenen Grenzdurchbruch wäre doch folgendes denkbar:

Der Grenzdurchbrecher dachte sich: "Man, hab ich ein Schwein gehabt, daß die mich nicht gesehen haben."
Der Grenzer dachte sich: "Man, hab ich ein Schwein gehabt, daß ich den GV nicht gesehen habe."

Ari

______________
Alles wird gut!

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01.04.2013 21:05
#13
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moin!

sagt nicht in der zdf Dokumentation “Geheimakte Mauerbau” der Polit-Offz.

Trotz SM70 hat das Schwein noch rüber geschafft?

gruß schlutup


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01.04.2013 21:42
#14
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wenn du das erlebt hast
eine Ausgangsjacke PF Gefreiter auf dem Zaun zu finden ,wie ich
dann reicht der heutige Abend nicht aus um alles zu erzählen bzw schreiben
so mancher hier im Forum würde seine Zeilen überdenken was er schreibt

gruß maxhelmut
>ein Grenzer schläft nicht, er ruht<


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01.04.2013 21:54
#15
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Zitat von Schlutup im Beitrag #13
moin!

sagt nicht in der zdf Dokumentation “Geheimakte Mauerbau” der Polit-Offz.

Trotz SM70 hat das Schwein noch rüber geschafft?

gruß schlutup

Hallo Schlutup,

deshalb kann ich es ja nicht leugnen. Aber ich habe es damals so oder so ähnlich gedacht. Das war ja eigentlich mein Erschrecken über meine eigene Haltung damals. Diese Menschen, die über die Grenze zu fliehen versuchten, waren für mich gesichtslose Feinde und nicht nur für mich.

ciao Rainman

"Ein gutes Volk, mein Volk. Nur die Leute sind schlecht bis ins Mark."
(aus: "Wer reißt denn gleich vor'm Teufel aus", DEFA 1977)


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