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Video zum Thema Schiessbefehl an der Berliner Mauer




Der Leutnant im Video hat es richtig dargestellt,der Befehl über die Anwendung der Schusswaffe wurde bei der täglichen Vergatterung
mündlich erteilt.Hinzuzufügen wäre noch,das ausdrücklich nicht auf Frauen und Kinder sowie auf fliegende Objekte geschossen werden
sollte.Es war auch darauf zu achten,das keine Projektile auf dem Territorium der BRD einschlugen.Es sollte auch möglichst auf die
Beine geschossen werden.Das ganze würde ich schon als Schiessbefehl bezeichnen,es ist für mich unverständlich,das dies auch heute
noch von vielen abgestritten wird.Die Behauptung,es habe keinen Befehl zur Schusswaffenanwendung gegeben,würde aus allen Grenzern
potenzielle Mörder machen.Oder wozu hat man uns Waffen und Munition mit in den Grenzdienst gegeben?Wenn wir sie nicht brauchten,hätte
ja wohl ein Gummiknüppel genügt.



Ich sag ja, über dieses Thema kann man immer streiten und was nun wirklich war war und was nicht, werden wir wohl nie wirklich erfahren.Ich denke mir, das es bestimmt nicht einfach war für die DDR Grenzsoldaten auf Menschen zu schiessen,aber es war nunmal der Befehl den die Grenztruppen befolgen mußten um sich selber vor Strafe zu schützen.

Hallo Angelo!
Tausende Wehrpflichtige und Längerdienende wurden jeden Tag an den"Kanten" geschickt,wohl nur die wenigsten haben an der Rechtmäßigkeit der Sache gezweifelt.Siehe die Grenze zwischen der USA und Mexiko.Da durften wir sogar mal einen Film vom
Klassenfeind in der Kompanie sehen.BORDER-LINE,falls den noch einer kennt.Hinzu kam auch noch die Frage des Selbstschutzes,ob es nun
ein Schraubendreher,die geklaute Pistole vom ABV,oder im schlimmsten Falle eine Mpi(siehe Weinhold)war,so ganz unbewaffnet waren
die Grenzverletzer ja auch nicht.Es gab auch viele tote Grenzer!!Und die waren nicht immer freiwillig da,im Gegensatz zu den
GVs.Die wussten,was auf sie zukommen kann,haben es aber trotzdem versucht.Uns wurde gesagt,das wären alles entflohene Verbrecher,
wer sonst würde wohl freiwillig durchs Minenfeld rennen.Jeder andere könne ja einen Ausreiseantrag stellen.Das klang für mich
durchaus plausibel.Jedenfalls damals.



Ich kann dich schon verstehen,ich denke wenn ich damals in der DDR gelebt hätte würde es mir wahrscheinlich genau so gehen.Ich war früher so oft in der Nähe der innerdeutschen Grenze,aber ich habe der Grenze wenig beachtung geschenkt weil es einfach normal war. Heute könnte ich mich dafür schlagen das ich der DDR Grenze damals nicht mehr beachtung geschenkt habe. Die Grenze war in meinen Augen von der Technik her ein Meisterwerk natürlich nur von der Technikseite aus betrachtet.
Ich habe damals oft diesen Zaun gesehen und auch die DDR Grenztruppen,aber wie gesagt es war normal.....


1. Der Beitrag ist vom 03.07.1990. Wenn dem Staatsanwalt der Fall Fechter nicht bekannt ist, kann ich das nachvollziehen. Ich war Grenzoffizier und mir war dieser Fall auch nicht bekannt. Außerdem wurde damals ein regelrechtes Trommelfeuer auf die Angehörigen der Grenztruppen eröffnet. Als Offizier hätte ich mich zunächst auch vor meine Soldaten gestellt.
2. Das Zitat des Hoffmann-Befehls von 1961 als "Schießbefehl" zu nehmen, ist nahezu lächerlich. Liest man den Teil in dem es um die unbedingte Anwendung der Schusswaffe geht, mit, dann sieht man, dass es sich um bewaffnete Einzeltäter und Banden handelt (ja, die Sache mit dem Wurfanker als Bewaffnung, aber es ist in diesem Fall eine Behauptung der Journalisten, mehr nicht). Und auch hier bitte ich, die Zeit - 1961 zu berücksichtigen. Ein Jahr später, bei der Cuba-Krise lagen sich NATO und Warschauer Vertrag das erste und einzige Mal in voller Gefechtsbereitschaft gegenüber. Im übrigen entsprach dieser Befehl im unteren Teil der später in Kraft gesetzten Schussewaffengebrauchsbestimmung.
3. Die Aussage des Leutnants mit der Vergatterung kann ich nicht nachvollziehen. In meiner Ausbildung ab 1979 gab es nur noch einen Befehl zum Grenzdienst und keine Vergatterung mehr, er müsste also vor mir gedient haben, in der Zeit der Unterstellung der GT unter das Ministerium des Inneren. Wenn der Kommandeur Grenzsicherung in seinem Befehl auf die Schusswaffengebrauchsbestimmung hinwies, war das selbst noch kein Befehl. Hätte er es befohlen, hätte sein Befehl im Widerspruch zu den Gesetzen der DDR gestanden. Ich habe selbst ca. 150 Befehle zum Grenzdienst erteilt. Es kann natürlich sein, dass es andere anders gemacht haben, oder das Soldaten die Sache als Befehl aufgefasst haben. Aber mein Teil der Geschichte ist dieser. Oder sagen wir es mal so: Hätte ich einen generellen Schießbefehl erteilen sollen, hätte ich es vielleicht gewusst.
4. Dem würde auch entgegenstehen, dass es in einer Weisung der Politorgane im Jahre 1985 hieß, dass Angehörige der Grenztruppen, die die Schusswaffe nicht eingesetzt haben, nicht zu bestrafen sind. Hätte es einen Befehl gegeben, hätte es diese Weisung nicht geben dürfen.
Es ist mir fast wie Asche im Mund und es reizt zum Widerspruch. Aber: Der Begriff des Schießbefehls ist ein rein ideologischer Terminus des Westens aus der Zeit des Kalten Krieges (so wie heute die "Achse des Bösen"). Es steht jedem frei, ihn zu suchen. Wenn ihn jemand findet, sagt mir Bescheid. Wenn nicht, sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.
ciao Rainman


Wann die Vergatterung offiziell abgeschafft wurde, kann ich nicht sagen. Ich habe damit nichts mehr zu tun gehabt und war 83/84 unmittelbar an der Grenze. Die Vergatterung war im Rahmen der Kompaniesicherung auf jeden Fall hinfällig geworden, da sich die Unterstellungsverhältnisse nicht mehr verschoben. Einer, der Kompaniechef oder einer seiner beiden Stellvertreter, hatte rundum die Uhr die Führung. Parallel dazu gab es aber noch die Bataillonssicherung. Mit der habe ich keine unmittelbare Erfahrung, aber in der Ausbildung haben wir auch hier nichts zu Vergatterungen gehört. Soviel mein Stand dazu.
Kein Soldat hat aus einem Missverständnis heraus geschossen. Es mag aber eine unterschiedliche Bewertung gegeben haben, ob er das, was ihm gesagt wurde, als Befehl auffassen musste, oder nicht. Ich habe einige Gespräche mit alten Grenzern (60-er/70-er Jahre) geführt. Gerade bei den einfachen Soldaten war zu spüren, man habe ihnen den Schusswaffeneinsatz befohlen (das klang dann ähnlich, wie bei dem Leutnant im Video). Ich kann leider nicht herleiten, woraus diese Meinung entstand. In den 80-er Jahren haben wir in der politischen Arbeit immer wieder betont, dass es eine Schusswaffengebrauchsbestimmung und keinen Befehl gibt. Das mag vorher anders gewesen sein. Letztlich reduziert sich der Einsatz der Schusswaffe aber auch nicht darauf, ob ich einen Befehl habe, oder nicht. Er entscheidet sich, wenn einer die Waffe zieht und gezielt schießt. Welche Motivation er dabei hatte, ließe sich nur konkret untersuchen.
Worum es mir vor allem geht ist, dass "Der Schießbefehl" nur ein ideologischer Begriff ist. Es ermüdet, immer wieder diesem falschen Pfad zu folgen.
ciao Rainman

Wie soll ich das verstehen? Die Schusswaffengebrauchsbestimmung war also kein Schießbefehl! Den hat es so nie gegeben! Also wieder einmal alles Propaganda vom Ex-Klassenfeind oder? So einfach ist das? Ich kann nur nicht verstehen wieso es soviel erschossene Flüchtlinge an der innerdeutschen Grenze und an der Mauer gab! Hat es sich den unter den Grenzern nicht herumgesprochen das sie nicht schießen müssen, eventuell nur in Notwehr? Aber soviel Tote und alles aus Notwehr? Oder waren da nur einige schießwütige Rambos dabei, denen es Spaß machte auf Menschen zu schießen? Die Chancen, dass sie die Sperranlagen heil überwinden war doch schon minimal genug! Dann hätten doch die Vorgesetzten eingreifen müssen um so was zu unterbinden! Viel Leid wäre erspart geblieben. Nein ich verstehe es nicht, nein ich kann es nicht verstehen!
Verzeiht meine Einfältigkeit ! Peter (Turtle)


Hallo Peter (Turtle),
die Fragen danach, warum die Soldaten geschossen haben, warum die Offiziere sie so geführt haben, damit sie schießen und warum die Politoffiziere ihnen erläutert haben, dass es richtig und notwendig ist, zu schießen, diese Fragen sind das eine. Sie verdienen es, intensiv betrachtet zu werden. Ich von meiner Seite aus bin bereit, alles zu erzählen, was ich darüber weiß und was ich erlebt habe. Und das wäre der richtige Auftrag, denn er führt uns dazu, wie wir unseren Kindern und Enkeln helfen können die unsäglichen Wege deutscher Soldaten in den letzten hundert Jahren nicht zu gehen. Und sie gehen sie bereits wieder ... es wäre also notwendig diesem Teil der Geschichte nachzugehen und zwar mit Hilfe von Menschen, die daran beteiligt waren, die darüber erzählen wollen und die nicht nur sagen: Schließlich war ja nicht alles schlecht. Dieser Weg führt, nach meiner Überzeugung, nicht über die Jagd nach "dem einen" ominösen Befehl. Darum geht es mir.
ciao Rainman



Hallo manudave,
das ist genau das Problem: Es gab eben nicht nur "einen" Grund. Aber diese Diskussion wäre auch auf meiner Seite hypothetisch. Weder ich noch einer meiner Unterstellten hat geschossen. Aber, ich habe ein Grenzregime akzeptiert, das mit Minen ausgestattet war. Ich habe Soldaten davon zu überzeugen versucht, im Fall, dass "alle anderen Mittel zur Verhinderung der Straftat keine Aussicht auf Erfolg haben", die Schusswaffe anzuwenden. Wie kam ich dazu? An dieser Stelle nur soviel: Es lag nicht an irgendeinem Schießbefehl.
ciao Rainman

Hallo Rainman,
Du hast die richtigen Worte gefunden ,verständlich und nachvollziehbar! Es geht mir nicht um Schuld und Sühne ,nur um das sinnlose warum wird getötet . Diese Frage kann man ebenso auf das Verhalten der Soldaten in jedem Krieg mit einbeziehen. Liegt es am Fanatismus, Patriotismus, Befehlsausübung, Ideologie ,Überzeugung das Richtige zu tun? Wie oft habe ich schon gelesen oder gehört: „ ich habe doch nur Befehle ausgeführt“. Die menschliche Natur zu ergründen ist wohl eine andere Sache. Ich bin froh nie Soldat gewesen zu sein. Nach Verbüßung meiner Haft wegen R.Flucht war ich erst einmal nicht würdig das Ehrenkleid zu tragen! Ich habe nicht gewartet bis ich würdig war sondern mich beizeiten aus dem Staub gemacht. Zur Bundeswehr brauchte ich auch nicht ,jedenfalls habe ich nie einen Musterungsbescheid erhalten. So schrecklich diese DDR Grenze abgesichert war, so kann ich dem sogar etwas positives zuschreiben! Gerade die Tatsache das allgemein bekannt war wie die Grenze abgesichert war und das auch noch geschossen wird hat viele abgehalten diese Grenze zu überwinden! Somit kamen auch weniger Grenzer in die schwierige Situation die Schusswaffe einzusetzen. Ich denke auch für die Grenzer welche jemanden erschossen haben ist es nicht einfach damit zu leben ,auch wenn er sich sagt „Ich musste es doch tun“ Schuld ist nicht der Soldat sondern die Umstände welche ihn so handeln ließen. Ob Schiessbefehl hin oder Schiessbefehl her!
Noch kurz zu unserem Forentreffen ,ich würde mich freuen wenn Du es einrichten kannst dabei zu sein .
Tschüss bis wiedereinmal Peter (Turtle)
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