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Vom Stolz, ein DDR-Bürger gewesen zu sein

Ich werde mich hier nicht weiter zu meiner Tätigkeit in der DDR äußern, dass habe ich schon zu Genüge in anderen Beiträgen getan. Ebensowenig werde ich hier auf bestimmte Äußerungen anderer User/-innen eingehen - man muß nicht über jeden Stock springen, der einem vor die Füsse gehalten wird. Da kann es leicht passieren, das man aus dem "Dauerhüpfen" nicht mehr herauskommt.
Ich heiße auch nicht alles für gut, was sich in 40 Jahren DDR vollzogen hat und lege auch keinen Wert darauf, die DDR (sie wird es ohnehin nicht mehr in dieser Gestalt geben !!!), so wie sie sich zum Schluß ihres Bestehens gegeben hat, wieder zu haben.
Aber die DDR war 40 Jahre meine Heimat und auch mein Vaterland, für das ich gelebt und gewirkt habe. Und das lasse ich mir auch nicht nehmen. Den Stolz verbinde ich mit Aktivitäten und Ereignissen, bei denen ich auch persönlich einen Beitrag geleistet habe.
Vierkrug

die komplette politische Durchdringung der DDR Gesellschaft hat zur Folge , daß viele Menschen sich gekränkt , beleidigt ihr Lebenswerk beschädigt sehen , wenn dieser untergegangene Staat DDR kritisiert wird.
Mir geht es nicht darum Menschen zu provozieren.
Der US Amerikaner hält bei seiner Hymne die Hand an sein Herz, egal welcher Präsident im Weissen Haus sitzt und welche Partei gerade regiert.
Er ist stolz auf sein Land und die Menschen die in ihm leben und sicher nicht auf die Regierung.
Die alten Politbürokleinbürger haben nichts übriggelassen worauf ich hätte stolz sein können.
Ich kann nicht stolz sein wenn die Entscheider des Landes , dieses sehenden Auges in den Abgrund stürzen und vom Volk erwarten zu jubeln.
Das sollten sich die damaligen Eliten mal fragen und nich die Schuld auf die Lemminge schieben die nur an die Bananen wollten.
Dann hat sich das mit dem Stolz gleich erledig.
Ist eben alles eine Frage der Perspektive.


Na Schnatti , du zählst auch zu denen ,welche alles mit offenen Augen sehen , Stell dir mal vor , wie viele hier im Forum ihre Privilegien durch die Einheit Deutschlands verloren haben .
Können wir nicht stolz darauf sein , ein einiges Deutschland wieder zu haben. MfG ratata



Zitat von 80er im Beitrag #22
Aller Stolz ist defensiv,
der Verteidiger der Stelle, die leer ist.
Carl Ludwig von Knebel
deutscher Lyriker und Übersetzer
Hallo 80er,
schöner Satz. Nuja, das Knebelchen war ja durchaus ein kluger Kopf. Aber er ist auch schon ein Weilchen Tod. Ich erinnere nur kurz dran, dass er aus einer Zeit und einem Umfeld (Weimarer Klassik, Goethe, Aufklärung) stammt, in dem der Stolz vor allem ein vom Stand diktiertes Markenzeichen war. Die Auseinandersetzung mit dem Adel, dessen Standesstolz angesichts des sich entwickelnden Bürgertums tatsächlich eine nutzlose, leere Hülle geworden war, solange er, der Adel, selbst nicht mehr zur Leistung im Sinne des Fortschritts der Menschen beitragen konnte, war eines der Kennzeichen dieser Epoche und dieser Denkrichtungen.
Hier geht es um den Stolz auf Leistungen von Bürgertum und Proletariat (im weitesten Sinne, aber bezogen auf die Individuen). Das ist etwas anderes als bloßer Standesstolz. Aber, und da ist eben eine Falle, die von mir schon als Zwillingsgeschwister bezeichneten Stolz und Trotz lassen sich schnell verwechseln. Mancher, der glaubt stolz zu sein, ist tatsächlich nur trotzig. und dann würde ich den Spruch von Knebel durchaus als anwendbar ansehen. Aber - wie will man das beim einzelnen erkennen und abgrenzen? Durch ein paar Beiträge im Forum? Da muss man denjenigen schon besser kennen, würde ich sagen.
ciao Rainman


Zitat von 80er im Beitrag #24
@Rainman2
Gut, einen noch:
Der sittliche Mensch hat Würde, aber keinen Stolz;
der gewöhnliche hat Stolz, aber keine Würde.
Konfuzius
PS: Manche Aussagen sind dennoch zeitlos
Heiliger Himmel, Konfuzius. Wenn ich jetzt nichts von Buddha finde, bin ich aufgeschmissen?! ... Nüscht zu finden auf die Schnelle. Das Internet ist auch nicht mehr das, was es war. Also aus eigenem Kopf.
Ich unterstelle, dass Konfuzius hier von einem Stolz spricht, der in der katholischen Lehre der Todsünde "Superbia" entspricht, die den hochmütigen, selbstüberhebenden Stolz meint. In diesem Sinne schließen sich Stolz und Würde aus, denn sich selbst über andere zu stellen und darin Befriedigung oder Hochgefühl zu finden, ist wirklich würdelos. Aber, ist die Befriedigung oder das Hochgefühl zu einer Leistung dem gleichzusetzen? Jetzt käme die berechtigte Frage: und worin bestand die Leistung, in der DDR gelebt zu haben? Das müssten die beantworten, die stolz waren oder sind, DDR-Bürger gewesen zu sein. Ich empfinde ein Hochgefühl, ich nenne es mal so, wenn ich an die Leistungen der Menschen denke, in deren Umfeld ich gelebt habe, aufgewachsen bin. Dieses Hochgefühl würde ich als Stolz bezeichnen, es ist aber ein Stolz, der die Überhebung über andere Menschen ausschließen sollte. Oder?
Naja, ist verdammt dünn gegen Konfuzius, aber ich hatte nur 4 Stunden Schlaf und muss nebenher noch Kundenprobleme lösen und ein Angebot mit technischer Spezifikation schreiben. Ich bin gerade in einem Hochgefühl, dass ich das noch unter einen Hut kriege. Aber Konfuzius, Mann 80er, Du hast eine schwere Artillerie!
ciao Rainman
PS: Ha, einer ist mir noch eingefallen! Welches Originalwort verwendet eigentlich Konfuzius und welche Übersetzungsmöglichkeiten gibt es da? Wir wollen doch kein Missverständnis eines Übersetzungsfehlers wegen. Oder, 80er? Das will bestimmt keiner. Uuuh, das war knapp ...

Zitat von Eisenacher im Beitrag #25
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, das man auf dem Sterbebett ruhigen Gewissens sagen kann: Ich bin Zeit meines Lebens, ein Mensch geblieben.
Hallo Eisenacher,
was wäre denn die Alternative? Unmensch? Oder anders, was ist mit denen, die nicht sagen können, dass sie Zeit ihres Lebens Mensch geblieben sind? Oder noch anders: was heisst Mensch sein?
LG von der grenzgaengerin

Zitat von grenzgaengerin im Beitrag #27Zitat von Eisenacher im Beitrag #25
Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, das man auf dem Sterbebett ruhigen Gewissens sagen kann: Ich bin Zeit meines Lebens, ein Mensch geblieben.
Hallo Eisenacher,
was wäre denn die Alternative? Unmensch? Oder anders, was ist mit denen, die nicht sagen können, dass sie Zeit ihres Lebens Mensch geblieben sind? Oder noch anders: was heisst Mensch sein?
LG von der grenzgaengerin
Menschen , das sind die Leute mit einem Gewissen, einer Moral , ethischen Grundsätzen, das sind solche, die auch ihre Feinde achten und versuchen zu verstehen und nicht all zu viele Leichen im Keller liegen haben.

Zitat von Rainman2 im Beitrag #26
PS: Ha, einer ist mir noch eingefallen! Welches Originalwort verwendet eigentlich Konfuzius und welche Übersetzungsmöglichkeiten gibt es da? Wir wollen doch kein Missverständnis eines Übersetzungsfehlers wegen. Oder, 80er? Das will bestimmt keiner. Uuuh, das war knapp ...
Es liegt mir fern, mit Dir einen Dialog über Interpretationen eines Wortes zu eröffnen,
nicht zuletzt, weil ich die verbale Steinigung der Mitschreiber fürchte.
Dennoch, es ehrt Dich, eigene Erklärungsversuche für leicht daher kommende einfache
Wahrheiten zu suchen.
Je älter die Texte und je weiter aus dem eigenen Kulturkreis entfernt, desto berechtigter die Fragestellung
nach der Freiheit, die sich der Übersetzer evtl. beim Übertragen genommen hat.


Zitat von 80er im Beitrag #29
... Es liegt mir fern, mit Dir einen Dialog über Interpretationen eines Wortes zu eröffnen,
nicht zuletzt, weil ich die verbale Steinigung der Mitschreiber fürchte. ...
Ach ich denke, ein paar werden schon amüsiert mitlesen oder schon mitgelesen haben. Es ist doch auch mal interessant, sich des Inhalts eines abstrakten Begriffs klar zu werden. Wenn unser kleiner Schlagabtausch zum Nachdenken angeregt hat, gut - wenn nicht, hat er mir auf jeden Fall Spaß gemacht. Danke!
Bis neulich im Forum!
ciao Rainman
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