Trassenhunde

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19.02.2013 11:28
avatar  Frostbeule ( gelöscht )
#1
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Frostbeule ( gelöscht )

Nachdem ich dank SuFu in einigen Beiträgen etwas zu den Hundetrassen gefunden habe, würde ich mich über mehr Informationen und vor allem Erlebnisberichte freuen.

Quergelesen: die Hunde waren ausgediente Grenzaufklärer- und Polizeihunde, mehrheitlich zahm, es gab eine Hundehütte, die Tiere wurden gelegentlich eingesammelt und in der Kaserne gewaschen, 10 m Laufleine hatten sie nur, man konnte mit einigen Tieren sogar Gassie gehen...

Wie war das nun im Grenzeralltag? Für manche hier waren es ja nur Kantenköter. Andere hatten bestimmt heim selbst einen Hund oder sind mit Hunden aufgewachsen.

Nahm jemand was mit für die Tiere?
Wie viele Hunde gab es pro Trasse, war die Anzahl überall gleich?
Die Reißzähne waren bei allen Hunden abgeschliffen?
Wer versorgte die Tiere, ein eigenes Kommando?
Nach welchen Kriterien wurden Hundetrassen angelegt – also warum genau dort?
Wie oft erfolgte die Fütterung und was gab es - Nass- oder Trockenfutter oder Schlachtabfälle oder wirklich nur undefinierbare Pampe?
Wurden die Tiere nach einer "Regeldienstzeit" ausgetauscht?
Wer hat Erfahrungen mit Tieren, die dank Koller ausgetickt sind?
Was passierte mit den Hunden, die nicht mehr dienstfähig waren, wurden diese getötet oder schaffte es auch mal ein Tier in ziviles Gnadenbrot?

Schön wäre es, wenn jemand ein Foto von so einer Trasse hier zeigen könnte. Danke für jede Antwort und übermittelte Erinnerung!


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19.02.2013 11:34 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2013 11:35)
avatar  Mike59
#2
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Zitat von Frostbeule im Beitrag #1
Nachdem ich dank SuFu in einigen Beiträgen etwas zu den Hundetrassen gefunden habe, würde ich mich über mehr Informationen und vor allem Erlebnisberichte freuen.

Quergelesen: die Hunde waren ausgediente Grenzaufklärer- und Polizeihunde, mehrheitlich zahm, es gab eine Hundehütte, die Tiere wurden gelegentlich eingesammelt und in der Kaserne gewaschen, 10 m Laufleine hatten sie nur, man konnte mit einigen Tieren sogar Gassie gehen...

Wie war das nun im Grenzeralltag? Für manche hier waren es ja nur Kantenköter. Andere hatten bestimmt heim selbst einen Hund oder sind mit Hunden aufgewachsen.

Nahm jemand was mit für die Tiere?
Wie viele Hunde gab es pro Trasse, war die Anzahl überall gleich?
Die Reißzähne waren bei allen Hunden abgeschliffen?
Wer versorgte die Tiere, ein eigenes Kommando?
Nach welchen Kriterien wurden Hundetrassen angelegt – also warum genau dort?
Wie oft erfolgte die Fütterung und was gab es - Nass- oder Trockenfutter oder Schlachtabfälle oder wirklich nur undefinierbare Pampe?
Wurden die Tiere nach einer "Regeldienstzeit" ausgetauscht?
Wer hat Erfahrungen mit Tieren, die dank Koller ausgetickt sind?
Was passierte mit den Hunden, die nicht mehr dienstfähig waren, wurden diese getötet oder schaffte es auch mal ein Tier in ziviles Gnadenbrot?

Schön wäre es, wenn jemand ein Foto von so einer Trasse hier zeigen könnte. Danke für jede Antwort und übermittelte Erinnerung!




Der ist nicht schlecht.

Zitat
Die Reißzähne waren bei allen Hunden abgeschliffen?



Ich hätte ja vermutet, das die eher extra spitz geschliffen wurden.

Das Thema taucht immer mal wieder auf im Forum. Schau mal hier:
Hunde an der Grenze - alle!!


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19.02.2013 11:37 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2013 11:40)
avatar  derpae.der99 ( gelöscht )
#3
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derpae.der99 ( gelöscht )

Eye, erst mal sind wir dran, mit unseren Fragen. ;-) Ich hab's schon geahnt, dass die Hunde bald Thema werden würden. Nun bin ich auch gespannt auf Antworten.

Zitat von Mike59 im Beitrag #2


Das Thema taucht immer mal wieder auf im Forum. Schau mal hier:
Hunde an der Grenze - alle!!


Danke für den Hinweis, ich wollte mich gerade auf die Suche machen.


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19.02.2013 11:46
avatar  Frostbeule ( gelöscht )
#4
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Frostbeule ( gelöscht )

Oha, den verlinkten Fred habe ich nicht gefunden. Sehr interessant!

Das mit den entschärften Reißzähnen stammt aus dem Erlebnisbericht hier:

Vom Paulus zum Saulus (8)


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19.02.2013 12:10 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2013 12:14)
avatar  hardi24a ( gelöscht )
#5
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hardi24a ( gelöscht )


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19.02.2013 12:13
avatar  hardi24a ( gelöscht )
#6
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hardi24a ( gelöscht )

"Der mit dem Wolf tanzt"

Habe hier im Forum Neuvorstellung Hawk, vom 31.1.13 über einen Tag mit dem "Hundemolli" geschrieben !

hardi24a


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19.02.2013 12:28 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2013 12:30)
avatar  Duck ( gelöscht )
#7
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Duck ( gelöscht )

Hallo Beulchen,

wir hatten bei uns die Trassenhunde (die mit der Laufleine) und dann gab es bei uns noch Hunde (Kaukaser) die waren in so einen schmalen Gehege unmittelbar am GSZ.
Versorgt wurden sie durch die Hundestaffel, dass Futter war wirklich so eine Art von undefinierbarer Pampe, deswegen waren die Doggis immer scharf auf unsere Postenverflegung.
Manche von den Trassenhunden hatten wirklich einen Schaden weg, auch noch verschärft dadurch das es unter uns immer wieder Vollpfosten von Grenzern gab die die Hunde noch zusätzlich reizen und ärgern mussten.
Die Trassenhunde waren meist was mir so in Erinnerung war in unmittelbarer Nähe der GSZ-Tore befestigt. Kurz nach dem Mauerfall waren die meisten Hunde weg, man hat uns gesagt es gab wohl eine ganz Menge Interessenten für die Hunde u.a. wohl auch Hotelbesitzer aus Spanien, ob das wirklich stimmte keine Ahnung.


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19.02.2013 16:49
avatar  ddr-bürger ( gelöscht )
#8
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ddr-bürger ( gelöscht )

Einfach nur Tierquälerei!

jeder Hund ist ein Rudeltier und braucht soziale Bindungen, was an der Grenze mit den Hunden veranstaltet wurde ist genauso Tierquälerei wie bei Laborhunden.


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19.02.2013 18:54
avatar  ( gelöscht )
#9
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( gelöscht )

An mindestens 2PP in unseren Abschnitten hatten wir auch Hunde an der Laufleine.
Eine Hundetrasse befand sich zu unserer rechten TL bei Volzendorf,die andere im Abschnitt 6,in einem Gebiet,wo Erdgas direkt am Zaun gefördert wurde.
Muß irgenwo bei Chütlitz gewesen sein.
Leider habe ich bis heute noch kein Foto von dieser Stelle gefunden.
Jedenfalls haben wir auch einige Hunde vom Seil gelöst und sind mit denen eine Weile gelaufen.
Wer an diese Postenpunkte mit Hundetrasse seine Schicht durchführen musste,hat immer auch an Fressen für die Hunde gedacht.
Für diese armen Kreaturen wurde die Postentasche immer etwas voller gepackt.
Ansonsten kam da manchmal ein LO,der hielt an,Leute sprangen runter und dann gab es ne Kelle dieser ekelig stinkenden grauen Pampe.
Manche haben die Tiere auch mal zueinander gebracht,um ihre Triebe zu befriedigen.
Ich weiß jetzt aber nicht,ob Rüde und Hündin zueinander kamen,oder ob diese Tiere schon "Homosexuell " waren.......


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19.02.2013 19:15
avatar  Pansenschnapper ( gelöscht )
#10
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Pansenschnapper ( gelöscht )

ja so war es.......
auf der pritschenklappe des ellos stehend an der hundetrasse angekommen,... absprung von der klappe, bei geschätzten 10 Km/h ,futtertrog und wassertrog reinigen, futter und wasser rein, auf den losfahrenden ello rauf und dann immer so weiter. nebenbei noch kleinst reparaturarbeiten und hunde entwirren, meist vom uffz.
ungefähr einmal die woche wieder raus zur pflege der hunde und trassen.
die fütterungszeit an der Gz war nur eine reine hatz. Das futter war aber meiner meinung ok, es wurde für die schnapper immer frisch zubereitet.
ansonsten waren die hunde an der grenze nach meiner erfahrung zu 85 % harmlos,.. ab und zu mal ausgetauscht wenn krank oder verletzt.
anders waren die hunde in unseren stab.
der pansenschnapper


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19.02.2013 21:36
avatar  LO-Wahnsinn ( gelöscht )
#11
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LO-Wahnsinn ( gelöscht )

Hallo Freunde,
da ich, auch wenn ich eigentlich nur Fahrer eines Hundevereins war, meine ganze Dienstzeit mit den Hunden zutun hatte, dabei auch in 2 Bataillonen -Mengelrode und Klettenberg-, so kann ich da einiges berichten und betreffend der Fragen berichtigen, zumindest aus meiner Dienstzeit und der entsprechenden Führung 1984-85.

Allerdings nicht heute, da fehlt mir etwas die Zeit, wohl am Wochenende werde ich mal etwas ausführlicher schreiben.
Eins vorn weg, die Hunde wurden bei uns in beiden Bataillonen täglich gefüttert und getränkt, auch wurde täglich der Reihe nach eine bestimmte Anzahl an Hundeanlagen gereinigt, die Hütten wurden mit Stroh ausgelegt und abgedichtet, die Hunde wurden auch bei Bedarf gebürstet und für liebebedürftige Hunde gabs auch Streicheleinheiten.
Die Laufseile waren, wenn ich mich recht erinnere, 30 und 50 Meter lang und wenige waren 100 Meter die für die laufintensiven Hunde benutzt wurden und bei denen es schon sehr schwierig war sie richtig zu spannen.
Kürzere Anlagen gabs nur wenn das Gelände es nicht anders hergab, wenn eben irgendwo noch 20 Meter fehlten, das war aber selten.
Die meisten Hunde die wir zu betreuen hatten waren in festen Laufanlagen, die waren im Schnitt ab 50 Meter lang und gingen bis zu ca.100 Metern.
Auch dort erfolgte die Einteilung der Hunde nicht wahllos, sondern auch dort wurden die laufintensiven Hunde in die längsten Anlagen verbracht.
Die Kameraden die in Hohengandern und Wahlhausen gedient haben, kennen diese Anlagen.
Ich kann nun nicht sagen, wie die Hunde woanders versorgt und behandelt wurden, aber bei uns wurde alles was möglich war getan um den Hunden ihr Elend so "angenehm" wie möglich zu machen und vielen Hunden, die hier und da heute als Haus- und Hofwächter nur an der Kette liegen, den geht es schlechter.


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19.02.2013 21:58
avatar  Frostbeule ( gelöscht )
#12
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Frostbeule ( gelöscht )

Schon einmal danke für die hilfreichen Informationen. Wissen von Menschen, die dabei waren zu erhalten ist eine andere Sache, als „habe ich gehört“. Klar ist auch, dass es wohl starke Unterschiede in der Verpflegung und Betreuung der Tiere gab.

Dank dem frisch eröffneten Fred von Hans 55 „Grenze“ steht fest, was aus den Trassenhunden nach der Wende wurde. TA 08.02.12: „Ex-Grenzer Kaiser...berichte von Tieren, die einst an langen Laufleinen im Grenzgebiet für Angst und Schrecken sorgten. Vom Geräusch der Metallrollen seien sie psychisch so gestört gewesen, dass man sie nach der Wende nicht mehr umerziehen oder an neue Halter weiter vermitteln konnte. "Sie mussten eingeschläfert werden.“ Alle (!) hatten also die Macke. Klingt nach einfacher Lösung...

Auf weitere Infos freue ich mich schon sehr. Und ein nachträgliches DANKE an jeden, der einer dieser armen Kreaturen Wasser oder Futter spendete, sie von der Rolle nahm, sie streichelte – oder einfach nur freundlich ansprach!


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19.02.2013 22:53 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2013 23:02)
avatar  LO-Wahnsinn ( gelöscht )
#13
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LO-Wahnsinn ( gelöscht )

Die Hunde hatten nicht von der Rolle eine Macke, sondern vom begrenzten Bereich, auch manche Hunde in Freilaufanlagen hatten eine Macke.
Auch Haus und Hof Hunde die angebunden sind haben solche Störungen.
Es betraf aber nicht alle, so wie es vereinzelt gestörte Menschen gibt so gibts das auch bei Hunden.
Der überwiegende Teil der Hunde in meinem Einzugsbereich war normal.

Es wurden viele Hunde vermittelt.
Ich glaub ein Hamburger Verein war es, der die meisten Hunde erstmal aufnahm.
Das viele nicht vermittelt werden konnten, liegt nicht zwingend an der Macke sofern sie eine hatten.
"Gebrauchte" Hunde zu vermitteln ist generell schwer, hinzu die Angst wegen der Vorurteile, immerhin war ja im Westen nur von gestörten Bluthunden die Rede, dem war aber nicht so.
Geschätzte 80% der Hunde mit denen ich zutun hatte, waren liebe Tiere ohne Macke oder sonstige Störungen, die eine Vermittlung verhindern hätten können.


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19.02.2013 23:09
avatar  Frostbeule ( gelöscht )
#14
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Frostbeule ( gelöscht )

LO-Wahnsinn - daher ja meine Anmerkung "einfache Lösung" zur Tötung aller Trassenhunde wg. Rollenmacke. Widerspricht den Aussagen hier im Fred und anderen hier im Board.

Wie sonst hätten Grenzer diese Hunde von der Trasse nehmen können, um sie zu bewegen, sie sich sogar als Wärmespender auf die Füße zu legen oder auch nur in die Nähe dieser Tiere gehen können, ohne ihre Gesundheit auf Spiel zu setzen? Laut Zeitungsartikel waren die Tiere ja so gestört, dass sie eingeschläfert werden mussten. Resozialisierbar war kein einziges Tier. Nicht eins!

Daraus leitet jeder Leser eine starke Gefahr für den Grenzer ab, der sich so einer Bestie auch nur näherte. Verdummung? Sogar Menschen, wie mir, die nie die Grenze gesehen haben, nicht den Alltag und die Ängste der Grenzer kannten und bis nach der Wende von Trassenhunden null Kenntnis hatten ist verständlich, dass Hunde durch zu wenig Reize, viel zu kleinem Revier und mangels sozialer Kontakte Treffer bekommen. Doch es gab auch die Tiere, die sich behaupteten. Wenn ich richtig hier im Forum gelesen habe, war das die Mehrheit. War die Spritze wirklich für alle Hunde zwangsläufig?


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20.02.2013 00:35
avatar  LO-Wahnsinn ( gelöscht )
#15
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LO-Wahnsinn ( gelöscht )

Fällt mir eben noch das mit den Zähnen ein bevor ich in meine 2 Meter gehe.

Diese Aussage trifft nicht zu, keinem Hund wurde irgendwas beschnitten oder beschliffen, weder am Sack noch an den Zähnen.
Die Hunde waren so, um mal das Wesen der Hunde zu beschreiben, du gehst zum Züchter und kaufst 10 Schäferhunde.
Von den 10 hat einer eine Macke von Haus aus, 2 sind scharf und bissig, die anderen 7 sind ganz normal und von den 7 taugen 4 als Familienhunde in Familien mit Kindern.
So waren diese Hunde vom Wesen also ganz normal, man könnte auch 10 Pudel kaufen, man käme auf das selbe Ergebnis.

Natürlich hat das Leben der Hunde die Hunde auch verändert.
Meine Einschätzung ist aber eher, dass diese Veränderung zum grössten Teil hin zu einer verstärkten Zuneigungsbedürftigkeit ging, so war mein Eindruck, da der Hund eben ein Rudeltier ist und die Vereinsamung ihre Spuren hinterlassen hat.
Manche sahen sehr böse aus, waren aber sehr Schmusebedürftig.
Natürlich gabs auch die Hunde, bei denen die Haltung und der Dienst zu negativen Folgen führte, also Aggressivität.
Es lässt sich aber nur schwer sagen ob diese Hunde nicht schon vorher aggressiv waren, also der eine von den 10.
Ich hatte in meiner Dienstzeit rund 200-250 Hunde zu betreuen, die genaue Zahl weis ich nicht mehr, hinzu kamen die Diensthunde der Grenzaufklärer, die wir, sofern sie in der Kompanie verblieben und nicht beim Hundeführer zu Hause waren, teilweise auch noch versorgt haben, also Futtervorräte bringen und Doktor, oder Betreuung wenn die Hundeführer Dienstfrei oder Urlaub hatten.
Von all diesen Hunden hatten geschätzte 10-15 Hunde Störungen, die einen hatten die Zwingermacke, also im Kreis drehn, nicht aggressiv -auch im Zoo kann man sowas bei Tieren sehn-, die anderen waren generell aggressiv.
Extremst aggressiv war nur einer, dass war Ben unser Kaukase, der wär in der Tat nie vermittelbar gewesen.
Die anderen aggressiven hätte man nur mit starker Alphahand in den Griff bekommen.
Aber wie gesagt 10 von 200-250, das ist ein normaler Schnitt den ein jeder Hundezüchter und Hundekenner benennen kann, ohne das die Hunde je an einer Grenze gestanden hätten.

Aber ich kann nur betonen, da ich hier schon andere Berichte und Erfahrungen gelesen habe, wenn die Hunde hinzu zu ihrem Elend noch mies behandelt wurden, dann wird es wohl so sein, dass die Rate der gestörten Hunde rasant nach oben schnellte.

Uns haben auch sehr viel die Soldaten geholfen die ihren Wachdienst schoben.
Nicht nur wenn ein Hund lose war, sondern auch wenn sich einer mit der Kette verwickelt hatte.
Die Soldaten kannten ja die Hunde auch, oft haben sie sie selber befreit oder wenn sie sich nicht an den Hund trauten haben sie Meldung gemacht, auch Nachts, und wir sind dann wie die Feuerwehr zu 2 ausgerückt um den Hund zu befreien.
Dabei gings immerhin um das Leben des Hundes, weder um Kosten einer Neuanschaffung oder Grenzsicherheit, die Tiere waren einem ja auch ans Herz gewachsen, in meiner Dienstzeit haben sich 2 oder 3 aufgehangen, mit ihrer Kette um die Stützbeine der Seiltrasse gewickelt, auch eine meiner Lieblingshündinnen die Afra war dabei, eine wunderschöne altdeutsche Schäferhündin mit einem Fell weich wie Plüsch.
Diese Anblicke der toten Hunde bekommt man auch nie mehr aus dem Kopf, zumindest gings mir so, ich bin ja auch ein Hundenarr.

Die Stopper am Seil waren eigentlich so eingestellt, dass ein verheddern nicht möglich war.
Die Crux war aber. dass wir bis aufs äusserste gehn mussten, da die Hunde faktisch Nase an Nase stehn sollten ohne das sie sich beissen können, wohl aber doch kein Grenzverletzer durch kann.
So waren sie faktisch mit der Nase eh schon an der Seilstütze dran
Im Winter wenn die Sonne aufs Seil schien und das Metall warm war, waren die Stopper fest.
Bei kräftigen Hunden, die ihre Rolle oft an die Stopper knallen liessen, haben wir sogar 2 Stopper befestigt, doch auch das half oft nicht.
Nachts im kalten waren sie lose und Hunde die mit viel Schwung unterwegs waren, brachten diese Stopper zum verschieben oder zum abspringen.
So kam es dazu das sie sich verhedderten.
Ein Hund war dabei, der hatte soviel Kraft, der brachte jeden Morgen seine ganze 50 Meter Seilanlage samt 2er 1 Meter Anker die aus der Erde gerissen waren, und der Seilstützen mit vor an den Fahrweg wenn wir kamen.
Ein Bulle von einem Hund, Körperbau wie eine grosse Dogge, rotes Kurzhaar, er war aber ein Mischling etwa 2 Jahre alt.
Das war auch einer meiner Lieblingshunde, sowas von lieb und verschmust, trotz das wir mit ihm täglich unseren Frühsport hatten, trotzdem so kraftvoll und wachsam, den hätte ich gern mitgenommen, dass ging damals jedoch noch nicht, zumal ich dann die letzten 8 Monate eh nach Klettenberg versetzt wurde um die Hundetruppe dort zu unterstützen, die den Grenzausbau und Minenabbau mit Hunden abzusichern hatte.


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