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Service in der DDR

Service in der DDR, gab es das überhaupt? Ich meinte damit, nicht gleich mit Geld eine Leistung in Anspruch zu nehmen die etwas extra kostet. Vorhin zum Feierabend bin ich an dem Taxistand unserer Stadt vorbeigefahren, da fiel mir doch wieder ein wie die Taxisituation zu DDR Zeit war. Abgesehen von der Spritkrise die es gab 1982.Mitte der achtziger Jahre wurden bei uns die Taxis umgerüstet auf Gas. Der Taxibetrieb war zum größten Teil eine Abteilung vom Kraftverkehr. Unsere Stadt hatte ca. um die 50.000 Einwohner, es können auch mehr gewesen sein. Der Kraftverkehr der damals auch mein Arbeitgeber war, besaß ca. 15 Taxis der Marke Wolga. Dann gab es noch vier Private Unternehmen mit jeweils einem Fahrzeug. Das nur nebenbei, mir ging es jetzt um den Service. Der Unterschied zwischen früher und heute ist wie Tag und Nacht. Habe ich mir früher ein Taxi bestellt, hupte der Fahrer bei seiner Ankunft. Nach 5 min war von ihm nichts mehr zu sehen.
Mein Nachbar zwei Häuser weiter, ist leicht gehbehindert und bestellt sich des öfteren ein Taxi. Es erscheinen unterschiedliche Taxiunternehmen. Aber eins kann ich jedes Mal feststellen. Die Fahrer klingeln an seiner Haustür gehen zurück zu ihrem Auto. Sobald bei meinem Nachbar die Haustür aufgeht eilen sie ihm entgegen, nehmen sein Handgepäck ab, öffnen die Tür ihres Fahrzeuges und legen ihm zu gar den Gurt an.
An dem Taxistand unserer Stadt damals zu DDR Zeit waren grade Freitag und Samstagabend sehr viele Leute an diesem Platz anzutreffen. Doch leider keine Taxis. Sie waren meist in der Stadt verstreut, an des jeweiligen Fahrers Wohnort. Sie arbeiteten nach dem Motto.“ Wie verstecke ich mich am besten vor den Fahrgästen“. Sie haben grade alle zufällig Pause gemacht. Deshalb florierte wahrscheinlich auch der Boom mit den Schwarztaxis, dessen illegale Machenschaften ich auch angehörte.
Vom Service in der Gaststätte möchte ich nicht anfangen vielleicht fällt euch noch etwas ein. In unseren HO- Gaststätten war im Eingangsbereich meist ein Hinweis lesbar, mit der Aufschrift.“ Sie werden platziert... .. ( ! )“ …………………………………
Harra 318
#2

Zitat von Harra318 im Beitrag #1
Service in der DDR, gab es das überhaupt? Ich meinte damit, nicht gleich mit Geld eine Leistung in Anspruch zu nehmen die etwas extra kostet. Vorhin zum Feierabend bin ich an dem Taxistand unserer Stadt vorbeigefahren, da fiel mir doch wieder ein wie die Taxisituation zu DDR Zeit war. Abgesehen von der Spritkrise die es gab 1982.Mitte der achtziger Jahre wurden bei uns die Taxis umgerüstet auf Gas. Der Taxibetrieb war zum größten Teil eine Abteilung vom Kraftverkehr. Unsere Stadt hatte ca. um die 50.000 Einwohner, es können auch mehr gewesen sein. Der Kraftverkehr der damals auch mein Arbeitgeber war, besaß ca. 15 Taxis der Marke Wolga. Dann gab es noch vier Private Unternehmen mit jeweils einem Fahrzeug. Das nur nebenbei, mir ging es jetzt um den Service. Der Unterschied zwischen früher und heute ist wie Tag und Nacht. Habe ich mir früher ein Taxi bestellt, hupte der Fahrer bei seiner Ankunft. Nach 5 min war von ihm nichts mehr zu sehen.
Mein Nachbar zwei Häuser weiter, ist leicht gehbehindert und bestellt sich des öfteren ein Taxi. Es erscheinen unterschiedliche Taxiunternehmen. Aber eins kann ich jedes Mal feststellen. Die Fahrer klingeln an seiner Haustür gehen zurück zu ihrem Auto. Sobald bei meinem Nachbar die Haustür aufgeht eilen sie ihm entgegen, nehmen sein Handgepäck ab, öffnen die Tür ihres Fahrzeuges und legen ihm zu gar den Gurt an.
An dem Taxistand unserer Stadt damals zu DDR Zeit waren grade Freitag und Samstagabend sehr viele Leute an diesem Platz anzutreffen. Doch leider keine Taxis. Sie waren meist in der Stadt verstreut, an des jeweiligen Fahrers Wohnort. Sie arbeiteten nach dem Motto.“ Wie verstecke ich mich am besten vor den Fahrgästen“. Sie haben grade alle zufällig Pause gemacht. Deshalb florierte wahrscheinlich auch der Boom mit den Schwarztaxis, dessen illegale Machenschaften ich auch angehörte.
Vom Service in der Gaststätte möchte ich nicht anfangen vielleicht fällt euch noch etwas ein. In unseren HO- Gaststätten war im Eingangsbereich meist ein Hinweis lesbar, mit der Aufschrift.“ Sie werden platziert... .. ( ! )“ …………………………………
Harra 318
In welchem Paradies lebst Du denn?
Hier in Berlin wird weder "gehupt" noch geklingelt......
Entweder Du stellst Dich vorsichtshalber bereits auf die Strasse wenn Du eine Taxe bestellt hast oder vergiss es ......
Geklingelt wurde wurde zu Ostzeiten wenn die bestellte Taxe da war. Ebenfalls in Berlin.
Gruß
Nostalgiker

Ja, ja...*Sie werden plaziert*...wer kennt das nicht. Ich hatte mal Besuch aus der Bundesrepublik und wir wollten abends eine Freundin von mir besuchen. Mein Besuch wollte zum Blumenladen und ein Sträußchen als kleine Aufmerksamkeit besorgen. Ich machte ihr klar, da wirst du wohl kein Glück haben, sie bat mich, nicht mit hinein zugehen. Alles klar?? Für ein paar DMs gab es dann ein Sträußchen...das hat mich schon aufgeregt.
Die Schwarztaxen kenne ich auch noch, in Freiberg wo ich meine Ausbildung machte, war man sehr froh, dass es diese gab. Mit dem Gepäck vom HBf zum LWH...wäre sonst sehr beschwerlich gewesen.

Hallo@Nostalgiker, Berlin…….. ja Berlin. Berlin war früher schon etwas anderes. In Berlin gab es auch den Hortex. In einer Seitenstraße von der Karl-Marx-Allee. Ich bin auch 4-5 Mal in Berlin, im Jahr. Sie haben auch viel mehr Taxis(heute so wie damals). Berlin hatte aber auch 1999 schon 25 % Sozialhilfeempfänger. Heute sagt man dazu Hartz IV.Ich will es zu diesem Thema nicht mehr detaillieren.Wo die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist ist auch der Service anders. Wir sprechen hier aber nicht von heute sondern von damals, in der DDR
Aber,…………..“ Berlin ist immer eine Reise wert“!
(Es freut mich das es dir wieder besser geht, man merkt es auch an deinem Beiträgen. Aber bitte nicht aufregen, es könnte wieder ein Schaden auftreten.()
Harra 318

Ja keine Stühle verschieben!!!!!
http://www.v-like-vintage.net/de/foto_details/145552
Theo

Zitat von Harra318 im Beitrag #1
Service in der DDR, gab es das überhaupt? Ich meinte damit, nicht gleich mit Geld eine Leistung in Anspruch zu nehmen die etwas extra kostet. Vorhin zum Feierabend bin ich an dem Taxistand unserer Stadt vorbeigefahren, da fiel mir doch wieder ein wie die Taxisituation zu DDR Zeit war. Abgesehen von der Spritkrise die es gab 1982.Mitte der achtziger Jahre wurden bei uns die Taxis umgerüstet auf Gas. Der Taxibetrieb war zum größten Teil eine Abteilung vom Kraftverkehr. Unsere Stadt hatte ca. um die 50.000 Einwohner, es können auch mehr gewesen sein. Der Kraftverkehr der damals auch mein Arbeitgeber war, besaß ca. 15 Taxis der Marke Wolga. Dann gab es noch vier Private Unternehmen mit jeweils einem Fahrzeug. Das nur nebenbei, mir ging es jetzt um den Service. Der Unterschied zwischen früher und heute ist wie Tag und Nacht. Habe ich mir früher ein Taxi bestellt, hupte der Fahrer bei seiner Ankunft. Nach 5 min war von ihm nichts mehr zu sehen.
Mein Nachbar zwei Häuser weiter, ist leicht gehbehindert und bestellt sich des öfteren ein Taxi. Es erscheinen unterschiedliche Taxiunternehmen. Aber eins kann ich jedes Mal feststellen. Die Fahrer klingeln an seiner Haustür gehen zurück zu ihrem Auto. Sobald bei meinem Nachbar die Haustür aufgeht eilen sie ihm entgegen, nehmen sein Handgepäck ab, öffnen die Tür ihres Fahrzeuges und legen ihm zu gar den Gurt an.
An dem Taxistand unserer Stadt damals zu DDR Zeit waren grade Freitag und Samstagabend sehr viele Leute an diesem Platz anzutreffen. Doch leider keine Taxis. Sie waren meist in der Stadt verstreut, an des jeweiligen Fahrers Wohnort. Sie arbeiteten nach dem Motto.“ Wie verstecke ich mich am besten vor den Fahrgästen“. Sie haben grade alle zufällig Pause gemacht. Deshalb florierte wahrscheinlich auch der Boom mit den Schwarztaxis, dessen illegale Machenschaften ich auch angehörte.
Vom Service in der Gaststätte möchte ich nicht anfangen vielleicht fällt euch noch etwas ein. In unseren HO- Gaststätten war im Eingangsbereich meist ein Hinweis lesbar, mit der Aufschrift.“ Sie werden platziert... .. ( ! )“ …………………………………
Harra 318
Da muß ich doch gleich an unseren guten alten Dorfkonsum denken, wenn z.B. klein Hackel meinte, sein Einkauf sei erledigt der Tipp von der Verkäuferin kam, ob ich denn nicht noch Hefe brauchte zum Backen, schließlich war Freitag und da wurde immer Hefe gekauft oder daß ich mal die Mutti vorbeischicken solle, es gab etwas, das niemand sonst wissen durfte (klappte aber nur bei einer der drei Konsumtanten)...
Unwirklich auch schon die Erinnerung daran, wenn die Verkäuferin nach 10 min außerplanmäßiger Schließzeit ("Bin auf der Post") das Schild abhängte und den Laden wieder öffnete, vor dessen Tür schon zehn Leute warteten und sich ehrlichen Herzens über ihre Rückkehr freuten anstatt sie mit Eiern zu bewerfen oder aber die Servicetanten vom Ferienheim, die erstmal selbst frühstückten, auch wenn das Buffet längst leergemuffelt war.
So etwas hat allgemein kaum für Verärgerung gesorgt, da man selbst im Kombinat auch nicht anders arbeitete ("Privat geht vor Katastrophe").
Etwas derber formuliert der Spruch aus der Baubranche: "Bringste Sch**** kriegste Sch******" was auch auf andere Bereiche übertragbar war.
Ob das nun aber selektive Wahrnehmung war oder man die DDR tatsächlich als eine flächendeckende Servicewüste bezeichnen konnte, mag jeder für sich entscheiden.

Zitat von Hackel39 im Beitrag #6Zitat von Harra318 im Beitrag #1
Service in der DDR, gab es das überhaupt? Ich meinte damit, nicht gleich mit Geld eine Leistung in Anspruch zu nehmen die etwas extra kostet. Vorhin zum Feierabend bin ich an dem Taxistand unserer Stadt vorbeigefahren, da fiel mir doch wieder ein wie die Taxisituation zu DDR Zeit war. Abgesehen von der Spritkrise die es gab 1982.Mitte der achtziger Jahre wurden bei uns die Taxis umgerüstet auf Gas. Der Taxibetrieb war zum größten Teil eine Abteilung vom Kraftverkehr. Unsere Stadt hatte ca. um die 50.000 Einwohner, es können auch mehr gewesen sein. Der Kraftverkehr der damals auch mein Arbeitgeber war, besaß ca. 15 Taxis der Marke Wolga. Dann gab es noch vier Private Unternehmen mit jeweils einem Fahrzeug. Das nur nebenbei, mir ging es jetzt um den Service. Der Unterschied zwischen früher und heute ist wie Tag und Nacht. Habe ich mir früher ein Taxi bestellt, hupte der Fahrer bei seiner Ankunft. Nach 5 min war von ihm nichts mehr zu sehen.
Mein Nachbar zwei Häuser weiter, ist leicht gehbehindert und bestellt sich des öfteren ein Taxi. Es erscheinen unterschiedliche Taxiunternehmen. Aber eins kann ich jedes Mal feststellen. Die Fahrer klingeln an seiner Haustür gehen zurück zu ihrem Auto. Sobald bei meinem Nachbar die Haustür aufgeht eilen sie ihm entgegen, nehmen sein Handgepäck ab, öffnen die Tür ihres Fahrzeuges und legen ihm zu gar den Gurt an.
An dem Taxistand unserer Stadt damals zu DDR Zeit waren grade Freitag und Samstagabend sehr viele Leute an diesem Platz anzutreffen. Doch leider keine Taxis. Sie waren meist in der Stadt verstreut, an des jeweiligen Fahrers Wohnort. Sie arbeiteten nach dem Motto.“ Wie verstecke ich mich am besten vor den Fahrgästen“. Sie haben grade alle zufällig Pause gemacht. Deshalb florierte wahrscheinlich auch der Boom mit den Schwarztaxis, dessen illegale Machenschaften ich auch angehörte.
Vom Service in der Gaststätte möchte ich nicht anfangen vielleicht fällt euch noch etwas ein. In unseren HO- Gaststätten war im Eingangsbereich meist ein Hinweis lesbar, mit der Aufschrift.“ Sie werden platziert... .. ( ! )“ …………………………………
Harra 318
Da muß ich doch gleich an unseren guten alten Dorfkonsum denken, wenn z.B. klein Hackel meinte, sein Einkauf sei erledigt der Tipp von der Verkäuferin kam, ob ich denn nicht noch Hefe brauchte zum Backen, schließlich war Freitag und da wurde immer Hefe gekauft oder daß ich mal die Mutti vorbeischicken solle, es gab etwas, das niemand sonst wissen durfte (klappte aber nur bei einer der drei Konsumtanten)...
Unwirklich auch schon die Erinnerung daran, wenn die Verkäuferin nach 10 min außerplanmäßiger Schließzeit ("Bin auf der Post") das Schild abhängte und den Laden wieder öffnete, vor dessen Tür schon zehn Leute warteten und sich ehrlichen Herzens über ihre Rückkehr freuten anstatt sie mit Eiern zu bewerfen oder aber die Servicetanten vom Ferienheim, die erstmal selbst frühstückten, auch wenn das Buffet längst leergemuffelt war.
So etwas hat allgemein kaum für Verärgerung gesorgt, da man selbst im Kombinat auch nicht anders arbeitete ("Privat geht vor Katastrophe").
Etwas derber formuliert der Spruch aus der Baubranche: "Bringste Sch**** kriegste Sch******" was auch auf andere Bereiche übertragbar war.
Ob das nun aber selektive Wahrnehmung war oder man die DDR tatsächlich als eine flächendeckende Servicewüste bezeichnen konnte, mag jeder für sich entscheiden.
Service war wohl hauptsächlich auf Situationen beschränkt, wo richtig Geldverdienen dranhing, wo sich die Chefs einen schlechten Service schlicht nicht leisten konnten (z.B. bei internationalem, also speziell westeuropäischem Publikum) oder bei den Leuten, die ihren Job als Berufung sahen und von sich aus versuchten, ihn so gut wie möglich zu machen.

[[File:Arbeit Dieter 001.jpg|none|auto]]Ich habe bis zur Wende im IFA Kundendienst als Autoschlosser gearbeitet.Ich habe alles,vom PKW-LKW und was es sonst noch an stationäre Motoren so gab instandgesetzt.Ich habe auf der Straße,im Getreidefeld oder in der Garage gearbeitet.Ich hatte einen Prüfstand für Dieseleinspritzpumpen und fast alle Ersatzteil (was gängig war)mit.Was fehlte,wurde besorgt.Das war ein Service des Kraftfahrzeug Instandsetzungswerk Halle (Betrieb Dessau.Für Fragen,wie haste den Prüfstand betrieben?, wir hatten ein Notstromgerät mit Diesel,und Kraftstromanschluß.
Greso

Jetzt, bei vielen Anbietern der gleichen Leistung, kann (muss) man sich durch besseren Service hervorheben, war wohl damals nicht so zwingend notwendig.
Bezüglich Taxi, ich kann mich entsinnen das irgendwann in den 80ern auch private PKW fahren durften, man durfte eine Genehmigung beantragen.
Glaube aber für die meißten war fahren ohne Genehmigung lukrativer, abends in Chemnitz musstest du nur den Daumen raushalten und schon stand einer da.

Zitat von Harra318 im Beitrag #4Ach? Und in der Provinz wohl nicht? Der herausragenden Stellung einer Hauptstadt angemessen gab's in der der Deutschen Demokratischen DDR-Hauptstadt Ost-Berlin sogar zwei. Ob es in der selbstständigen politischen Einheit Westberlin auch Verkaufsfilialen der polnischen Aushandelsorganisation gab, entzieht sich meiner Kenntnis.
In Berlin gab es auch den Hortex.
Ansonsten ist es für mich ein Merkmal der gehobenen Gastronomie, dass der Gast als König behandelt und zu seinem Tisch geleitet wird. Vorzugsweise vom Chef. Auch die Ehemalige machte da keine Ausnahme. Nur lies der Bedienstete auch nur in den seltensten Fällen Zweifel bei Königlich Gast aufkommen, dass das Feudalzeitalter als historisch überwundene Epoche zu betrachten ist.
Achso, zu Thema HORTEX hab ich hier noch was 'gefunden' ...
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=951567

Zitat von DoreHolm im Beitrag #7Zitat von Hackel39 im Beitrag #6Zitat von Harra318 im Beitrag #1
Service in der DDR, gab es das überhaupt? Ich meinte damit, nicht gleich mit Geld eine Leistung in Anspruch zu nehmen die etwas extra kostet. Vorhin zum Feierabend bin ich an dem Taxistand unserer Stadt vorbeigefahren, da fiel mir doch wieder ein wie die Taxisituation zu DDR Zeit war. Abgesehen von der Spritkrise die es gab 1982.Mitte der achtziger Jahre wurden bei uns die Taxis umgerüstet auf Gas. Der Taxibetrieb war zum größten Teil eine Abteilung vom Kraftverkehr. Unsere Stadt hatte ca. um die 50.000 Einwohner, es können auch mehr gewesen sein. Der Kraftverkehr der damals auch mein Arbeitgeber war, besaß ca. 15 Taxis der Marke Wolga. Dann gab es noch vier Private Unternehmen mit jeweils einem Fahrzeug. Das nur nebenbei, mir ging es jetzt um den Service. Der Unterschied zwischen früher und heute ist wie Tag und Nacht. Habe ich mir früher ein Taxi bestellt, hupte der Fahrer bei seiner Ankunft. Nach 5 min war von ihm nichts mehr zu sehen.
Mein Nachbar zwei Häuser weiter, ist leicht gehbehindert und bestellt sich des öfteren ein Taxi. Es erscheinen unterschiedliche Taxiunternehmen. Aber eins kann ich jedes Mal feststellen. Die Fahrer klingeln an seiner Haustür gehen zurück zu ihrem Auto. Sobald bei meinem Nachbar die Haustür aufgeht eilen sie ihm entgegen, nehmen sein Handgepäck ab, öffnen die Tür ihres Fahrzeuges und legen ihm zu gar den Gurt an.
An dem Taxistand unserer Stadt damals zu DDR Zeit waren grade Freitag und Samstagabend sehr viele Leute an diesem Platz anzutreffen. Doch leider keine Taxis. Sie waren meist in der Stadt verstreut, an des jeweiligen Fahrers Wohnort. Sie arbeiteten nach dem Motto.“ Wie verstecke ich mich am besten vor den Fahrgästen“. Sie haben grade alle zufällig Pause gemacht. Deshalb florierte wahrscheinlich auch der Boom mit den Schwarztaxis, dessen illegale Machenschaften ich auch angehörte.
Vom Service in der Gaststätte möchte ich nicht anfangen vielleicht fällt euch noch etwas ein. In unseren HO- Gaststätten war im Eingangsbereich meist ein Hinweis lesbar, mit der Aufschrift.“ Sie werden platziert... .. ( ! )“ …………………………………
Harra 318
Da muß ich doch gleich an unseren guten alten Dorfkonsum denken, wenn z.B. klein Hackel meinte, sein Einkauf sei erledigt der Tipp von der Verkäuferin kam, ob ich denn nicht noch Hefe brauchte zum Backen, schließlich war Freitag und da wurde immer Hefe gekauft oder daß ich mal die Mutti vorbeischicken solle, es gab etwas, das niemand sonst wissen durfte (klappte aber nur bei einer der drei Konsumtanten)...
Unwirklich auch schon die Erinnerung daran, wenn die Verkäuferin nach 10 min außerplanmäßiger Schließzeit ("Bin auf der Post") das Schild abhängte und den Laden wieder öffnete, vor dessen Tür schon zehn Leute warteten und sich ehrlichen Herzens über ihre Rückkehr freuten anstatt sie mit Eiern zu bewerfen oder aber die Servicetanten vom Ferienheim, die erstmal selbst frühstückten, auch wenn das Buffet längst leergemuffelt war.
So etwas hat allgemein kaum für Verärgerung gesorgt, da man selbst im Kombinat auch nicht anders arbeitete ("Privat geht vor Katastrophe").
Etwas derber formuliert der Spruch aus der Baubranche: "Bringste Sch**** kriegste Sch******" was auch auf andere Bereiche übertragbar war.
Ob das nun aber selektive Wahrnehmung war oder man die DDR tatsächlich als eine flächendeckende Servicewüste bezeichnen konnte, mag jeder für sich entscheiden.
Service war wohl hauptsächlich auf Situationen beschränkt, wo richtig Geldverdienen dranhing, wo sich die Chefs einen schlechten Service schlicht nicht leisten konnten (z.B. bei internationalem, also speziell westeuropäischem Publikum) oder bei den Leuten, die ihren Job als Berufung sahen und von sich aus versuchten, ihn so gut wie möglich zu machen.
Der letzte Teil der Aussage betraf wohl den größten Teil der jeweilige Berufsgruppen des Dienstleistungssektor, da direkte internationale Kontakte nicht so weit verbreitet waren in der abgeschotteten Republik.
Stellvertretend für jene Dienstleister möchte ich mal den Reichsbahnschaffner 1985 mit dem Kundenbetreuer im Nahverkehr 2012 der DB Regio vergleichen.
Ein Uniformträger war immer auch ein kleiner Herrscher, das war nicht nur bei der NVA so.
Und wenn mal eine Tür am Zug noch offen stand während der Schaffner am anderen Ende des Zuges war, genügte ein Aufruf des (letzten) Fahrgastes, der durch diese Tür ausgestiegen war und die Tür wurde vom Reisenden geschlossen - unvorstellbar heutzutage, da könnte so eine Aufforderung schon eine Abmahnung nach sich ziehen, wenn der Ton nicht getroffen wird.
Begrüßungen durch das Zugpersonal oder die Durchsage der Anschlußzüge waren selbst bei vorhandener technischer Möglichkeit (zwischenzeitlich war sogar Musik aus den Zuglautsprechern möglich...wurde aber abgeschafft) absolut unvorstellbar für Reichsbahnkunden.
Allerdings wurden Fehltritte von Zugbegleitern fallweise recht hart bestraft, da konnte man sich durchaus mit Namen und Hausnummer in der "Fahrt frei" wieder finden, wenn sich ein Fahrgast über unflätiges Verhalten eines Schaffners beschwert hatte, so z.B. als das Bahnhofspersonal von Querfurt den Grill am Bahnsteig aufgebaut hatte und ein Fahrgast auch was haben wollte.
Der Verweis des Reichsbahnobersekretärs daß er hier nicht der Kellner sei, reichte bereits für eine Abmahnung (damals Verweis) aus, wohingegen ein anderer, der immer mit offener Jacke und kaugummikauend seine Fahrgäste "versorgte" komischerweise nichts ab bekam, zu dem hätte ein korrektes Auftreten auch gar nicht gepaßt, ein solches Foto habe ich heute noch - das ist fast schon eine Karrikatur in Uniform.
Diese war ja auch recht präzise vorgeschrieben, z.B. Langarmhemd mit Schlips (auch für den Güterzuglokführer...machte aber kaum einer) oder Sommerbluse ohne Jacke drüber usw.- ist aber nicht das Thema, man kann das outfit aber auf die Serviceerwartungen solcher Uniformträger hochrechnen.
Fakt ist, daß diese Staatsbahnmanieren eigentlich mit dem Anliegen des Kundendienstgedankens fast durchweg unvereinbar waren.
Zugführer, die wirklich von Herzen freundlich waren, konnte man an einer Hand abzählen, aber die waren auch am längsten noch dabei geblieben, so gesehen hast Du recht, was die Berufung betrifft.

Meiner Meinung nach hat es wenig mit DDR zu tun, ob ein Service kundenfreundlich ist. Das liegt in erster Linie an der Persönlichkeit des Ausführenden. Ich habe in der DDR in der Gastronomie gearbeitet und auch da sehr gutes Geld verdient, weil ich psychologisch denken kann. Den Kunden 120% zufrieden stellen, bringt in jeder Dienstleistungsbranche und in jedem Land und in jeder Gesellschaftsordnung einen Gewinn für beide Seiten. Wer das nicht begreift, ist im Dienstleistungssektor und Kundenservice ungeeignet.
Platzieren von Gästen muss auch kein Mangel sein. Ich räume lieber erst das dreckige Geschirr vom Platz und gebe eine neue Tischdecke, wenn der neue Kunde noch nicht am Platz sitzt. In Einzelfällen wurde das vielleicht missbraucht, aber in der Regel verdient ein Kellner, wenn er Gäste hat und die Tische besetzt sind. Die Stundenlöhne für Kellner waren in der DDR lächerlich. z.B. 2,80M/h bei der HO . Man hat sein Geld durch Trinkgeld und zufriedene Gäste verdient. Okay , ein besoffener Gast hat bei mir auch mal 3x bezahlt, bis ich ihn heraus geschmissen habe. Der ging mir alle 10min auf die Nerven und wollte bezahlen. Nach dem 3. Abkassieren habe ich dann aus moralischen Gründen jegliche weiter Zahlungsempfangsname verweigert , da ich eigentlich doch ein anständiger Mensch bin.
Schwarztaxi in Berlin war ein toller Nebenjob. 50-60M die Stunde waren ohne weiteres möglich, wenn man die Anlaufstellen kannte und bereit war am Wochenende nachts zu arbeiten.
An der Friedrichstrasse neben der Warteschlange mit einem Schlüsselbund klimpern und schon fragte jemand, der Eingeweihten: Sind sie frei? und ein Zehner West in der Tageskasse. natürlich alles steuerfrei.
Mangelwirtschaft schafft immer Bedarf und einen Schwarzmarkt. Deswegen denke ich heute, noch oft wehmütig an diese "goldenen Zeiten" zurück.
Damals lag das Geld echt auf der Straße, man brauchte sich nur zu bücken.

Zitat von Eisenacher im Beitrag #12
Meiner Meinung nach hat es wenig mit DDR zu tun, ob ein Service kundenfreundlich ist. Das liegt in erster Linie an der Persönlichkeit des Ausführenden. Ich habe in der DDR in der Gastronomie gearbeitet und auch da sehr gutes Geld verdient, weil ich psychologisch denken kann. Den Kunden 120% zufrieden stellen, bringt in jeder Dienstleistungsbranche und in jedem Land und in jeder Gesellschaftsordnung einen Gewinn für beide Seiten. Wer das nicht begreift, ist im Dienstleistungssektor und Kundenservice ungeeignet.
Platzieren von Gästen muss auch kein Mangel sein. Ich räume lieber erst das dreckige Geschirr vom Platz und gebe eine neue Tischdecke, wenn der neue Kunde noch nicht am Platz sitzt. In Einzelfällen wurde das vielleicht missbraucht, aber in der Regel verdient ein Kellner, wenn er Gäste hat und die Tische besetzt sind. Die Stundenlöhne für Kellner waren in der DDR lächerlich. z.B. 2,80M/h bei der HO . Man hat sein Geld durch Trinkgeld und zufriedene Gäste verdient. Okay , ein besoffener Gast hat bei mir auch mal 3x bezahlt, bis ich ihn heraus geschmissen habe. Der ging mir alle 10min auf die Nerven und wollte bezahlen. Nach dem 3. Abkassieren habe ich dann aus moralischen Gründen jegliche weiter Zahlungsempfangsname verweigert , da ich eigentlich doch ein anständiger Mensch bin.
Schwarztaxi in Berlin war ein toller Nebenjob. 50-60M die Stunde waren ohne weiteres möglich, wenn man die Anlaufstellen kannte und bereit war am Wochenende nachts zu arbeiten.
An der Friedrichstrasse neben der Warteschlange mit einem Schlüsselbund klimpern und schon fragte jemand, der Eingeweihten: Sind sie frei? und ein Zehner West in der Tageskasse. natürlich alles steuerfrei.
Mangelwirtschaft schafft immer Bedarf und einen Schwarzmarkt. Deswegen denke ich heute, noch oft wehmütig an diese "goldenen Zeiten" zurück.
Damals lag das Geld echt auf der Straße, man brauchte sich nur zu bücken.
Kann Dir da voll zustimmen. Persönlichkeit und Berufung zum Job. Damals als auch heute gibt man für freundliche und aufmerksame Bedienung gern mal Treinkgeld und auch etwas reichlicher Trinkgeld als üblich.
Und was die letzten Zeilen betrifft, kann ich es voll nachvollziehen. Das Geld lag auf der Straße, aber viele waren ja da noch zu bequem, sich zu bücken oder sahen es nicht. Hatte es schon mal geschrieben, meine Schmuckstein-Fertigung aus echten Halbedelsteinen. Bedarf war nicht zu decken. Jahresumsatz bei ca. 20.000,-Mark bei Selbstkosten von ca. 5.000,-Mark. Nun mag mancher darüber denken wie er will, von wegen, die rote Socke, gucke, was der schon zu DDR-Zeiten gemacht hat. Ich habe legal, mit Preisgenehmigung, einen Bedarf gedeckt und dafür viele Abende bis 20 Uhr oder länger im Keller gesessen und gearbeitet. Praktizierte Marktwirtschaft damals. Wo das Geld hin ist ? Eine neue Küche, ansonsten verlebt, gut gegessen und getrunken und in mein Hobby gestreckt.

Zitat von Grenzwolf62 im Beitrag #9
Jetzt, bei vielen Anbietern der gleichen Leistung, kann (muss) man sich durch besseren Service hervorheben, war wohl damals nicht so zwingend notwendig.
Kann ich so nicht bestädigen.
Ich hatte als Fachingenieur Chemische Wasseraufbereitung in Buna eine "eigene Schlosserbrigade".
Die IMO war bei uns mit einer Lehrlingsbrigade vertreten, die waren auch auf Aufträge von uns angewiesen.
Die zeichneten sich auch durch Service aus.
Auch haben sie Polen und Tschechen sehr um Aufträge bemüht. Sie verdienten in der DDR sehr gut.
Und die polnischen Schweißer waren berühmt für ihre Arbeit.

Einfache Haushaltskerzen für 0.20M und eine Drechselbank ,Stechbeitel selbstgemacht aus Halbrundfeile, Pinsel, Silberbronze oder Goldbronze für 1.05M und 1min Arbeit und 1000% Gewinn. Schon war die Schmuckkerze für 2M fertig. 2 Kartons a 200Stueck habe ich an der Schoenhauser Allee in 2Stunden verkauft. Schon wieder 350Mark der DDR steuerfrei in der Privatkasse als Gewinn.
Wenn man damals geahnt hätte, wie es alles weitergeht. Heute muss man jedem Kunden beinahe in den A... kriechen um etwas zu verkaufen. Margen von 1000% wird es wohl nicht mehr geben. Es sei denn, der Sozialismus kommt zurück.
Ich komme in jedem System zurecht. Man muss nur immer den Markt analysieren.
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