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Zusammenarbeit mit der Transportpolizei (“Trapo“)



Ich stelle hier mal etwas zum Thema Republikflucht mit Alliiertenzug. Dieses Ereignis wirbelte damals viel Wind auf.
#18


Die Trapo war immer im Zug von Halle nach Nordhausen. Spätestens ab Eisleben gingen sie durch den Zug und kontrollierten jeden der ihrer Meinung nach ein potentieller GV sein könnte. Ich weiß nicht wieviele sie da im Vorfeld herauszogen. Ab Nordhausen Richtung Grenze habe ich die Trapo nicht mehr auf dem Schirm. Richtung Ellrich wurde nur noch in Ellrich direkt am Bahnsteig kontrolliert. 2 Türen und 2 Trapo Leute davor und jeder hielt sein Dokument hin. Richtung Arenshausen musste man beim Fahrkartenkauf schon das entsprechende Dokument fürs Grenzgebiet vorlegen. In Uder letzte Station vorm Grenzgebiet ging die Trapo durch den Zug und kontrollierte . Erst dann fuhr der Zug weiter. Heute kaum vorstellbar.


Zitat von Rimbach 86 im Beitrag #18
Die Trapo war immer im Zug von Halle nach Nordhausen. Spätestens ab Eisleben gingen sie durch den Zug und kontrollierten jeden der ihrer Meinung nach ein potentieller GV sein könnte. Ich weiß nicht wieviele sie da im Vorfeld herauszogen. Ab Nordhausen Richtung Grenze habe ich die Trapo nicht mehr auf dem Schirm. Richtung Ellrich wurde nur noch in Ellrich direkt am Bahnsteig kontrolliert. 2 Türen und 2 Trapo Leute davor und jeder hielt sein Dokument hin. Richtung Arenshausen musste man beim Fahrkartenkauf schon das entsprechende Dokument fürs Grenzgebiet vorlegen. In Uder letzte Station vorm Grenzgebiet ging die Trapo durch den Zug und kontrollierte . Erst dann fuhr der Zug weiter. Heute kaum vorstellbar.
Da saß er nun der junge Eisenbahn- Lehrling mit dem druckfrischen Freifahrtschein und der neuen Lederjacke, ohne Gepäck und voller Erwartungen, endlich mal weiter als bis in die Kreisstadt Eisleben sollte es gehen, nach Leinefelde, so war es eingetragen und das alles ohne Umstieg im Schnellzugwagen mir den weichen roten Ledersitzen.
Alles war friedlich bis hinter dem Blankenheimer Tunnel die zwei uniformierten Trapos anspaziert kamen, komisch daß die nach dem Zugführer der DR nun auch noch die Fahrkarte sehen wollten auch den Ausweis…alles kein Problem, ein ambitionierter Reichsbahner fährt doch nicht schwarz!
Weiter ging die Fragerei…“nur mal so…vielleicht zur Oma“, was für ein bescheuerter Einfall erst recht, wenn man in Leinefelde keine einzige Straße kannte aber ohne Sinn und Ziel im Zug herum zu fahren erschien mir noch unglaubwürdiger und so nahm das Unheil seinen Lauf…vielleicht war ja noch Fußball, das hat schon mal bei anderen geklappt, die bei Motor Nordhausen waren als der HFC dort spielte, alles zu spät, ich brauchte nix mehr zu sagen.
Aber ich denke auch die Wahrheit von Anfang an hätte die Endstation Nordhausen bedeutet, was für ein paar blöde Idioten waren das doch, die Fahrkarte verfallen, der Tag versaut.
Auf dem Revier neben dem grünen Gewölbe schnell noch die Hosentaschen geleert, weitere dumme Fragen beantwortet, Lehre, Eltern, keine anderen Hobbies…hä ?
Und dann husch husch zurück in den Zug, begleitet bis Sangerhausen und nun auch ein frecher Spruch von mir, daß ich so einen Job wie „ihr“ nie machen könnte, das hatte ich wirklich gesagt worauf hin einer der beiden meinte, daß er sich auch bescheuert vorkommen würde, auf einer Rangierlok den ganzen Tag den Bahnhof hoch und runter zu fahren, hatte er wohl in den vielen langweiligen Stunden auf Streife so beobachtet…
Was für ein Scheißtag war das und die Woche darauf noch eine blöde Frage vom Lehrmeister durch die Blume „was ich denn schon wieder für eine Scheiße gebaut hätte“ woraufhin ich mich aber dumm stellte, da es noch mehr Leichen im Keller geben könnte, von denen ich noch garnichts wußte, aber wenigstens der ließ mich danach in Ruhe.
Das war eine 40er Weiche in meiner Biografie des letzten Jahres als Nicht- Genosse über die ich mit 80 drüber bin, da hätte der Weg ganz anders verlaufen können.
Meinen Dank für diese Schikane muß ich aus der heutigen Perspektive noch ausweiten auf die blöden Flüchtlinge, die diese Bahnverbindung vorher als Route ausgewählt und somit die Stasi+ Trapo aufgescheucht hatten, alles Idioten, es hätte alles so friedlich sein können !



Die Transportpolizei der DDR: Unterwegs für die Stasi
von Jana Birthelmer
Die Transportpolizisten der DDR gehörten mit ihren blauen Uniformen zum Alltag in den Zügen der Deutschen Reichsbahn. Zuständig für die allgemeine Ordnung und Sicherheit, waren sie weniger für ihr freundliches als vielmehr für ihr forsches und unhöfliches Verhalten bekannt und berüchtigt. Als hauptverantwortliche Kontrollinstanz auf den Schienenwegen gehörte die Transportpolizei zum Repressions- und Überwachungsapparat der DDR.
https://www.mdr.de/geschichte/transportp...ng-ddr-100.html


Zitat von axelloko im Beitrag #20
Eine Studie zur Rolle der Transportpolizei bei der Verhinderung von Republikffluchten existiert glaube ich noch nicht.
Das wäre bestimmt interessant.
Doch die gab es, in den Jahren zuvor verzeichnete man ein erhöhtes Flüchtlingsaufkommen via Nordhausen- Ellrich was zu einer Sensibilisierung der allgegenwärtigen Staatsgewalt führte.
Davon wußte ich damals natürlich nichts, jung, naiv und unbeschwert wie ich damals durch den sozialistischen Alltag geisterte.
Ich wäre übrigens mit Sicherheit auch aus Walkenried zurück gekommen.


Kurz nach Grenzöffnung habe ich Mal versucht,.einen Transportpolizisten anzusprechen.
Der stand in Kaltennordheim . Ich meinte die Grenze sei doch nun auf und sie bräuchten ja hier nicht mehr zu stehen.
Er sagte, es gebe doch in der BRD auch eine Bahnpolizei.
Da meinte ich zu ihm, ja aber nicht auf dem Dorfbahnhof.

Zitat von Gast im Beitrag #6
ja das kenn ich auch noch.In meiner Lehrzeit 1984/85 mussten wir von Erfurt nach Leinefelde und 1 x die Woche nach Mühlhausen da wurden wir auch immer im Zug von der Trapo kontrolliert.Die fragten immer wie lange die Berufsschule ginge und wir sagten bis 15:00 Uhr dann schnautzten die schon rum um halb vier seit ihr alle 3 in dem Rückfahrtzug drin und wehe nicht!!
An solche Kontrollen auf dieser Strecke kann ich mich auch noch aus 1972 bis 1975 erinnern. Sie begannen damals gleich ab Abfahrt Mühlhausen in Richtung Leinefelde. Wir, ein paar immer dieselben Fachschüler meiner Seminargruppe der ehemaligen Bauschule Gotha befuhren diese Strecke hauptsächlich ab Samstagmittag, dem schulischen Betrieb geschuldet und wurden stets beieinander sitzend 3 Jahre lang dort von der Trapo kontrolliert. Dabei stach immer ein und derselbe mit Sonnenbrille bebrillter Dunkelblau-Uniformierter ob seines Auftrittes besonders hervor. Irgendwann nach der zigsten Kontrolle in diesem fast immer leeren Zug, so dachte ich mir damals, müsste dieser Mensch sich doch mal unsere paar immer gleichen Gesichter gemerkt haben aber nein, über Jahre stets die Kontrolle bezüglich Fahrtziel und öfterer Frage nach dem Grund.
Diesen Menschen sah ich später, dann nach etlichen Jahren seltsamerweise auch des öfteren wieder. Er aber nun ohne dunkler Bebrillung und nun als Art Aktenträger oder auch mal als Protokollant der Invest-Bauleitung beim Bau des Betonwerkes Großengottern.
Ich weiß nicht mehr wie lange ich damals jedesmal bei seinem Anblick automatisch grinsen musste, dächte aber mich zu erinnern, dass es seltsamerweise irgendwie länger anhielt.




hatte ich bereits schon mal geschrieben, bei den tagesaktuell politschen information gab es bei uns auch angaben über die von der trapo festgenommenen personen zwischen arnstadt und suhl in richtung grenze->meiningen.
aus meinen wohnortbereich kann ich mich da noch an kontrollen zwischen jena und saalfeld erinnern und ganz besonders zwischen saalfeld und sonneberg. auf der strecke fuhr der zug zwischen zopten und gräfenthal parallel zum gsz.
#28

Es gab auch eine direkte Zusammenarbeit der Transportpolizei mit den Grenztruppen. Beispielsweise zu meiner Dienstzeit in Berlin. Dort wurden Kiestransporte von Westberlin nach Westberlin per Schiene über ein Stück DDR- Territorium durchgeführt.
Die Züge fuhren vom Treptower Weichengestell (Pop "TWG") zum Görlitzer Zweigbahnhof (PoP GZB, heute Görlitzer Park) und zurück. Dafür gab ein ein Zugbegleitkommando, kurz ZBK genannt.
Das habe ich immer ganz gern gemacht. war 'ne nette Abwechslung zum normalem Grenzdienst. Das ZBK bestand wimre immer, oder zumeist, aus zwei AGT und zwei Transportpolizisten. Vor Beginn wurde kurz das Zusammenwirken abgesprochen und dann gings los.
Nach Meldung auf der FüSt wurden die Tore geöffnet und der Zug fuhr langsam ein. Die Grenzer währenddessen auf der Beschauerbrücke, die Transportpolizisten an der Hinterlandsicherungsmauer. (Handlungsweise je nach Richtung). Nach passieren der Grenze stiegen die AGT außen auf die Lok, die Transportpolizisten stiegen am Ende des Zuges auf. Dann ging es ein paar Minuten über den eingleisigen Bahndamm und am nächsten Tor wiederholte sich das Ganze.....

Zitat von Fall 80 im Beitrag #21
Bei der Trapo musste man vorsichtig sein, denn die saßen eindeutig am längeren Hebel. Respekt hatte ich da aber nicht, denn dafür sind sie zu arrogant aufgetreten. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Uli
Ich hatte nie vor den Abgängern der Achten Klasse Respekt.
Geltungssucht, Geltungsbedürfnis und den Drang nach großer Wichtigkeit zeichneten sie aus.


Es gibt ja schon seit einigen Jahren, ein Buch das bereits mehrfach in unterschiedlichen Ausgaben erschienen ist
"Das große Buch der Transportpolizei"
Leider enthält es zum größten Teil nur den Abdruck alter Infobroschüren aus der DDR Zeit.
Somit ist natürlich fast nichts , über die Aufgaben im Bezug der Sicherung der Grenze enthalten.
- Stammtisch Westsachsen
- Stammtisch Erfurt
- Stammtisch Lübeck
- Stammtisch Dresden
- Stammtisch OST NRW-Nordhessen
- Stammtisch Köln
- Stammtisch Ostprignitz-Ruppin
- Stammtisch Schwerin
- Stammtisch Berlin
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