Essen und Trinken in der DDR

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07.10.2012 14:06 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2012 10:31)
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#1
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Meine Lieben,

in einem Beitrag hatte ich die DDR als "Arbeiter- und Hungerrepublik" bezeichnet. Das war sarkastisch gemeint.

Deshalb folgende Klarstellung: Ich bin ein echtes Kind der DDR und fast von Anfang an dabei und kann sehr wohl aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen.

Hunger gab es in der DDR nicht. Die Preise für Grundnahrungsmittel waren so gering und das Angebot an Lebensmitteln so , dass keiner Hunger zu leiden hatte.

Allerdings gab es nicht alles. So waren Südfrüchte Mangelware, höherwertige Fleischwaren wie Rouladen oder Steak nicht immer erhältlich. Obst und Gemüse gab es in der Regel wenn dies in der DDR wuchs. Anfang der 1970-iger Jahre waren auch einmal für ein paar Monate Fleisch- und Wurstwaren knapp, man munkelte, dass diese an Polen als Ausgleich für andere Waren geliefert wurden. Dagegen kann ich mich erinnern, dass bei einem hohen Aufkommen von Obst und Gemüse diese Dinge in der Kaufhalle lagen und kostenlos in beliebigen Mengen mitgenommen werden konnten.

Eine besondere Ausnahme war die Zeit der NÖSPL (Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung) unter Ulbricht Mitte/Ende der 1960-iger Jahre. Da gab es Südfrüchte und andere Waren zu kaufen, wie z. B. Ketchup oder Letscho, die früher und später nicht oder nur selten zu erhalten waren. Sogar die beliebten Matchbox-Autos konnte man für 3,10 DDR-Mark erwerben.

Alkohol gab es in verschiedensten Sorten übrigens immer, da war nie ein Mangel.

Liebe Grüße

Ecki


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07.10.2012 14:21
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#2
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Zitat von Ecki im Beitrag #1
Meine Lieben,

in einem Beitrag hatte ich die DDR als "Arbeiter- und Hungerrepublik" bezeichnet. Das war sarkastisch gemeint.

Deshalb folgende Klarstellung: Ich bin ein echtes Kind der DDR und fast von Anfang an dabei und kann sehr wohl aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen.

Hunger gab es in der DDR nicht. Die Preise für Grundnahrungsmittel waren so gering und das Angebot an Lebensmitteln so , dass keiner Hunger zu leiden hatte.

Allerdings gab es nicht alles. So waren Südfrüchte Mangelware, höherwertige Fleischwaren wie Rouladen oder Steak nicht immer erhältlich. Obst und Gemüse gab es in der Regel wenn dies in der DDR wuchs. Anfang der 1970-iger Jahre waren auch einmal für ein paar Monate Fleisch- und Wurstwaren knapp, man munkelte, dass diese an Polen als Ausgleich für andere Waren geliefert wurden. Dagegen kann ich mich erinnern, dass bei einem hohen Aufkommen von Obst und Gemüse diese Dinge in der Kaufhalle lagen und kostenlos in beliebigen Mengen mitgenommen werden konnten.

Eine besondere Ausnahme war die Zeit der NÖSPL (Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung) unter Ulbricht Mitte/Ende der 1960-iger Jahre. Da gab es Südfrüchte und andere Waren zu kaufen, wie z. B. Ketchup oder Letscho, die früher und später nicht oder nur selten zu erhalten waren. Sogar die beliebten Matchbox-Autos konnte man für 3,10 DDR-Mark erwerben.

Alkohol gab es in verschiedensten Sorten übrigens immer, da war nie ein Mangel.

Liebe Grüße

Ecki


Außer vernüftigen Wiskey...Falkner war ja wohl alles andere als Wiskey


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07.10.2012 14:26 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2012 14:27)
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#3
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Zitat von Duck im Beitrag #2
Zitat von Ecki im Beitrag #1
Meine Lieben,

in einem Beitrag hatte ich die DDR als "Arbeiter- und Hungerrepublik" bezeichnet. Das war sarkastisch gemeint.

Deshalb folgende Klarstellung: Ich bin ein echtes Kind der DDR und fast von Anfang an dabei und kann sehr wohl aus eigener Erfahrung etwas dazu sagen.

Hunger gab es in der DDR nicht. Die Preise für Grundnahrungsmittel waren so gering und das Angebot an Lebensmitteln so , dass keiner Hunger zu leiden hatte.

Allerdings gab es nicht alles. So waren Südfrüchte Mangelware, höherwertige Fleischwaren wie Rouladen oder Steak nicht immer erhältlich. Obst und Gemüse gab es in der Regel wenn dies in der DDR wuchs. Anfang der 1970-iger Jahre waren auch einmal für ein paar Monate Fleisch- und Wurstwaren knapp, man munkelte, dass diese an Polen als Ausgleich für andere Waren geliefert wurden. Dagegen kann ich mich erinnern, dass bei einem hohen Aufkommen von Obst und Gemüse diese Dinge in der Kaufhalle lagen und kostenlos in beliebigen Mengen mitgenommen werden konnten.

Eine besondere Ausnahme war die Zeit der NÖSPL (Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung) unter Ulbricht Mitte/Ende der 1960-iger Jahre. Da gab es Südfrüchte und andere Waren zu kaufen, wie z. B. Ketchup oder Letscho, die früher und später nicht oder nur selten zu erhalten waren. Sogar die beliebten Matchbox-Autos konnte man für 3,10 DDR-Mark erwerben.

Alkohol gab es in verschiedensten Sorten übrigens immer, da war nie ein Mangel.

Liebe Grüße

Ecki


Außer vernüftigen Wiskey...Falkner war ja wohl alles andere als Wiskey

Mein lieber Duck,

vernünftigen Whisky gab's auch, allerdings nur im Delikat und sauteuer. Was noch unmöglich war ist das Dauerbrot der NVA, auch "Atombrot" genannt. Daraus konnte man aber hervorragend Fußbälle formen.

Liebe Grüße

Ecki


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07.10.2012 14:50
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#4
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NVA Vollkornbrot, in der Dose gebacken und thermisch haltbar gemacht, 15 Monate Verbrauchsfrist...


http://www.dhm.de/gos-cgi-bin/dbsatz.pl?...atenbank=allwww

Theo


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07.10.2012 15:04
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#5
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Solches Brot gab es bei der BW auch

MfG Marder

Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.


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07.10.2012 15:10
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#6
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Zitat von Marder im Beitrag #5
Solches Brot gab es bei der BW auch

MfG Marder
Lieber Marder,

in der NVA gab es (zumindest in den 1970-iger Jahren) einen sogenannten "Komplekte-Tag". Komplekte waren Dauernahrungsmittel (z. B. dieses Brot, Dauerkekse, Eintopf- und Wurstkonserven), die für den Ernstfall vorgehalten und kurz vor dem Verfallsdatum an diesem Tag gegessen wurden. Gab es das bei der BW auch?

Liebe Grüße

Ecki


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07.10.2012 15:17 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2012 15:27)
avatar  Marder
#7
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Ja das gab es auch!

Nannte sich EPA.

war glaube ich im Schnitt 4 Jahre alt! Da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Einmannpackung



MfG Marder

Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.


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07.10.2012 15:21
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#8
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Moin zusammen,

den Komplekte-Tag jabs ooch noch Anfang der 80er sowohl im GAR "Rudi Arnstadt" als ooch später am Kanten. Wurde immer wieder "gern" genommen.
Aber dit Zeug lieber tonnenweise wegschmeißen??? Nö, da hat dit seinen Zweck erfüllt und die Angehörigen der bewaffneten Organe satt jemacht.


zum Ursprungsthema: Ick bin Bj. ´62 und kann mich an Hunger zu keiner Zeit meines Lebens im anderen Deutschland erinnern. Dass es nicht alles überall gab, brauchen wir nicht drüber reden, darum war ja der gelernte DDR-Bürger in erster Linie "Jäger & Sammler" um immer ein geeignetes Tauschobjekt parat zu haben.

Grüßung
Pzella 82


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07.10.2012 15:30
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#9
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Komplektewurscht guckt ihr hier :
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Grenzkompanie "Suental" Ilsenburg (2)

In untenstehender Quellenangabe findet ihr noch mehr Komplekte-Fotos -Viel Spaß-

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Bild entfernt (keine Rechte)

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Quelle: http://www.multi-board.com/board/index.p...d&postID=426660


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07.10.2012 15:33
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Zitat von Marder im Beitrag #7
Ja das gab es auch!

Nannte sich EPA.

war glaube ich im Schnitt 4 Jahre alt! Da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Einmannpackung



MfG Marder

Richtig Marder. 3,5 - 4 Jahre war die haltbarkeitsdauer. Es gab 4 verschiedene ausführungen. Der Haupteil bestand aber aus Fertiggerichten die mann mit heißem wasser aufgießen mußte. Es war immer besser einen esitkocher zu haben. Es gab noch Panzerplatten( Kekse) Müssliriegel und obstsalat.


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07.10.2012 15:36 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2012 15:36)
avatar  Marder
#11
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Ja und Käse mit Gurkem in der Tube :-)

Marmelade, Saftpulver usw.

Ich denke derartige Lebensmittel aht es in jeder Armee gegeben als Reserve.

MfG Marder

Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.


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07.10.2012 15:40 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2012 16:45)
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#12
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Ach, wir hatten auch durchaus schöne Feten mit dem "Falkner", besseres war halt oft nicht verfügbar.
Mit paar Bierchen zum Nachspülen ging der schon.
Zum Hunger, den gab es wirklich nicht, wäre ja auch schlimm gewesen.
Zur Polenkrise Anfang der 80er wars mal kurzzeitig mit Fleisch und verschiedenen Wurstsorten etwas eng, die DDR musste wohl an den Nachbarn aus befohlener Bruderhilfe von Moskau Fleisch liefern, aber das nötigste gab es eigentlich immer.
Schinken war Bückware, gab es meist so zum Jahreswechsel (Hinweis an Nostalgiker, ich beschreibe die sächsische Provinz und nicht das Zucker-in -den -A...-blas-Berlin).


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07.10.2012 15:41
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#13
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Da hab ich noch etwas gefunden.

Ein Kochbuch für Leute mit eisernem Magen: Das gab den Genossen Kraft

"Der Untertitel verspricht, was er nicht halten kann: "Heitere Kostproben aus den Gulaschkanonen der NVA". Das ist gut so. Niemand kann mehr einberufen werden, um das Entsetzen aus sozialistischen Mannschaftsküchen erleben zu müssen. Nicht nur, weil die zugehörige Armee 1990 aufhörte zu existieren, sondern weil die "Versorgungslage" sich - zum Glück - geändert hat. "

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Hier weiterlesen: http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/2...0710280010.html

Gruß ek40

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07.10.2012 16:01
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#14
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Verhungert wären wir wohl nicht.

Nur mit Getreide sah es etwas knapp aus.

".......die Bevölkerung der DDR aus eigenem Aufkommen mit Ausnahme von 600.000 t Getreide,versorgt werden kann."

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Quelle: http://www.nva-forum.de/nva-board/index....showtopic=17582


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07.10.2012 16:01 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2012 16:02)
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#15
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Zitat von ek40 im Beitrag #13
Da hab ich noch etwas gefunden.

Ein Kochbuch für Leute mit eisernem Magen: Das gab den Genossen Kraft

"Der Untertitel verspricht, was er nicht halten kann: "Heitere Kostproben aus den Gulaschkanonen der NVA". Das ist gut so. Niemand kann mehr einberufen werden, um das Entsetzen aus sozialistischen Mannschaftsküchen erleben zu müssen. Nicht nur, weil die zugehörige Armee 1990 aufhörte zu existieren, sondern weil die "Versorgungslage" sich - zum Glück - geändert hat. "



Hier weiterlesen: http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/2...0710280010.html

Gruß ek40




Gut das Du das überlebt hast,nicht verhungerst bist und mich mit Deinen Sketcheinlagen heute koestlich amuesiersen kannst.
Nur die Harten kommen in Garten.Oder hat man doch was unters Essen gemischt....


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