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Verschlusssache Waffenbrüder-Die Straftaten der Sowjetarmee
#17

Ich denke mal jeder der in der DDR im Weichbild einer "Russenkaserne" lebte kennt Geschichten; sprich Gerüchte welche hinter vorgehaltener Hand weitererzählt wurden.
Tatsache ist das es durch Soldaten und Offiziere durchaus Straftaten jeglicher Art gab. Tatsache ist auch das diese meist 'vertuscht' wurden.
Nur wer als DDR Bürger kann sich über detaillierte Berichterstattung in den Medien über Straftaten erinnern welche von DDR Bürgern begangen wurden? Ich jedenfalls nicht.
Diese Nichtberichterstattung bezog sich weitgehendst auf alle Straftaten, nichts sollte die heile Welt stören.
Die Gerichtsbarkeit und polizeiliche Untersuchung der Straftaten durch die DDR endete am Kasernentor. Dahinter regierte der Militärstaatsanwalt.
Gefasste Täter hatten dort nichts zu lachen, weiß Gott nicht.
Dazu kam, mehr bei den Offizieren und deren Familien, sehr oft die Einstellung das sie als Sieger in einem besiegten Land machen können was sie wollen. Sie stehen über den Gesetzen des 'Gast'landes........
Gewollt war auch die Abschottung vor der deutschen Bevölkerung.
Als Jugendlicher hatte ich über einen längeren Zeitraum einen gleichaltrigen Jungen eines sowjetischen Offiziers zum Kumpel. Ihn besuchen, auch in der Wohnung kein Problem (sie wohnten seltsamerweise nicht in der Nähe der Kaserne, sondern in einem Wohnblock in dem auch Deutsche wohnten. denke mal ein großes Novum) Allerdings Gegenbesuche waren nicht drin, weder von ihm oder seinen Eltern bei meinen als Beispiel.....(Das war in den 60ern)
Bei meinen Großeltern war im Wohngebiet eine Kaserne und in den an der Strasse liegenden Wohnhäusern wohnten die Offiziersfamilien.
Deren Kinder spielten auf ihrer Seite, die Deutschen auf der anderen Seite. Kontaktversuche wurden unterbunden und es fielen auch mal solche Bemerkungen wie 'Faschisten' und 'Nazis' zu uns Kindern.......
Später bauten Soldaten auf der Straßenmitte über die gesamte Länge der Wohnblöcke einen mannshohen Bretterzaun um sich auch optisch abzugrenzen.
Der wurde aber kurze Zeit später wieder entfernt.......
Deutsch/russische Paare knüpften später Kontakte zu Offizieren der im Ort stationierten Einheit. Auch hier nur Besuche von ihnen, in Zivil! und über das Leben hinter der Kasernenmauer kein Wort.
Gruß
Nostalgiker

Zitat von Rostocker im Beitrag #15Zitat von Gert im Beitrag #14
ich habe mir den eingestellten Film genau angesehen. Was mir wieder einmal besonderns auffiel, war die Grundaussage, dass die Angehörigen der Sowjetstreitkräfte nicht wie Menschen, sondern wie Sklaven gehalten wurden. Sowohl der Umgang untereinander als auch durch Vorgesetzte war barbarisch, ein Menschenleben und die Würde des Menschen war ein Dreck wert. Ich denke aus der Art wie ein Volk mit seiner Armee umgeht, kann man auch Rückschlüsse ziehen, wie es in der Gesellschaft zugeht.Ich weiss noch, am ersten Abend nach meiner Flucht in die Bundesrepublik ging ich durch die beleuchtete Altstadt von Nürnberg. Dort sah ich unter anderem fröhliche, lachende US Soldaten, in Zivil gekleidet, ihren abendlichen Ausgang geniessen. Das war zunächst für mich verblüffend, war ich doch an die rigiden Vorschriften für das Militär im kommunisitischen Block irgendwie gewöhnt. Wobei es bei der NVA sicher noch zivilisiert zuging, wenn man das mal mit den Übergriffen auf die russische Soldaten vergleicht.
Gert-kann ich daraus schließen--das die russische Gesellschaft barbarisch ist? Nun werden mal wieder alle über einen Kamm geschert.Oder?
Rostocker, du hättest sicher nicht so oft schlaflose Nächte an der Grenze verbracht, wenn die Sowjetarmee ihre Soldaten mit Würde und Anstand behandelt hätte. Aber sie hatten noch das Denken der auf der Grundlage des Feudalismus organsierten russischen Armee des Zaren verinnerlicht. Bei der Armee hat offenbar die große Oktoberevolution nie stattgefunden, anders kann ich mir das nicht erklären.

#19

Zitat von Gert im Beitrag #14
ich habe mir den eingestellten Film genau angesehen. Was mir wieder einmal besonderns auffiel, war die Grundaussage, dass die Angehörigen der Sowjetstreitkräfte nicht wie Menschen, sondern wie Sklaven gehalten wurden. Sowohl der Umgang untereinander als auch durch Vorgesetzte war barbarisch, ein Menschenleben und die Würde des Menschen war ein Dreck wert. Ich denke aus der Art wie ein Volk mit seiner Armee umgeht, kann man auch Rückschlüsse ziehen, wie es in der Gesellschaft zugeht.
Ich weiss noch, am ersten Abend nach meiner Flucht in die Bundesrepublik ging ich durch die beleuchtete Altstadt von Nürnberg. Dort sah ich unter anderem fröhliche, lachende US Soldaten, in Zivil gekleidet, ihren abendlichen Ausgang geniessen. Das war zunächst für mich verblüffend, war ich doch an die rigiden Vorschriften für das Militär im kommunisitischen Block irgendwie gewöhnt. Wobei es bei der NVA sicher noch zivilisiert zuging, wenn man das mal mit den Übergriffen auf die russische Soldaten vergleicht.
Schon mal englische Soldaten im Ausgang erlebt ?

Zitat von Alfred im Beitrag #4
Hallo,
ein großes Problem stellten immer Waffen und Munitionsverluste dar.
So fand z.B. ein Bürger der DDR am 31. Januar 1987 im Kreis Grimma mehrere Holzkisten. Diese enthielten 10.000 Schuss Munition für Maschinenpistolen und schwere Maschinengewehre.
Am 2. Februar 1987 fand ein DDR – Bürger im Straßengraben bei Stern Buchholz 20 scharfe Handgranaten inkl. Zünder. Am 20. 07.1987 war eine Kiste von einem LKW der Gruppe bei Wittstock gefallen. Diese enthielt 12 AK 74 und zwei Panzerbüchsen.
In dem Fernsehbericht wird so getan, als wäre die Führung der DDR über die entsprechenden Straftaten nicht informiert. Dies ist so nicht korrekt. Es gab immer entsprechenden Informationen.
Hallo Alfred,
ist da was dran das Angehörige der GSSD zu DDR-Zeiten auch Waffen verkauft haben?
Ich meine nicht bevor sie abgezogen sind, denn da muss es einen recht schwunghaften Handel gegeben haben, eher in den siebziger und achtziger Jahren.
Es gab da immer diverse Gerüchte.

Zitat von werner im Beitrag #11Zitat von Pit 59 im Beitrag #8
Weiterhin sollte man diesen Straftaten, um eine neutrale Betrachtung der Gruppe zu ermöglichen, auch die durch die Gruppe geleistete Hilfe (bei uns im Bezirk z.B. mit schwerer Technik im Winter 78/89 und in der Ernte, sowie landesweit in der Wirtschaft und bei besonderen Lagen) gegenüberstellen.@Feliks
Das musste mal den Eltern der Vergewaltigten,oder den mit einer Handgranate beworfenen,oder den Beschossenen Kindern und deren Eltern erzählen "Sie sollten es doch mal Neutral betrachten"
Die werden Dir aber was erzählen.
Auch alles richtig, was Du sagst. Es ist aber immer wieder die Frage, was man besonders in den Vordergrund stellen möchte.
Sicher schwierig, den richtigen Mittelweg zu finden, um halbwegs objektiv zu bleiben. Da diese Sachverhalte damals "verschwiegen" wurden, besteht heute von einigen erst mal ein Interesse, das besonders herauszustellen.
Wenn ich klar machen möchte, dass "die Russen" besonders grob, rücksichts-, gesetz- und verantwortungslos waren dann stelle ich selbstverständlich die dazu passenden Sachverhalte in den Vordergrund und tue alles andere als nebensächlich ab oder andersrum.
Es gab keine Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte, die sich aus handgranatenwerfenden, plündernden und vergewaltigenden Soldaten rekrutierte - aber es gab, wie es sie überall gab und gibt, Soldaten aller Dienstgrade, die sich nicht an Gesetze und Regeln halten wollten. Und das haben diese nicht nur auf dem Territorium der DDR gemacht, sondern auch zu Hause. Aber es war auch nur ein kleiner Anteil der in der DDR stationierten Soldaten.
Über die propagandistische Verwertung der Hilfe der Sowjetarmee bei der Ernte, im Winter kann jeder denken was er will, aber ich denke auch, wenn die Vergehen betrachtet werden, darf man auch das nicht ausblenden. Für die Betroffenen und Opfer ist das ganz bestimmt kein Trost und eine Betrachtung der Verhältnismäßigkeit wird sie selbstverständlich nicht interessieren.
Bemerkenswert war es aber dennoch, dass diese Straftaten in den Medien kaum verarbeitet wurden. Heute ist jeder Unfall auf der Autobahn auf der Autobahn ein Meldung wert. Ein solches Interesse gab es in der DDR nicht - Medien waren wirtschaftlich nicht gezwungen, Quoten zu erreichen.
Aber fragt mal in Hessen, Baden Württemberg oder dem Saarland, wie denn die Unfälle oder Straftaten der dortigen Besatzer ausgewertet und bearbeitet wurden. Ihr werdet feststellen, dass man auch dort immer versucht, den Deckel drauf zu halten und nur, wenn es keiner Macht geschadet hat, wurde veröffentlicht.
Beispiel: Bis heute wird orakelt, wie denn die sprunghaft gestiegene Anzahl Krebsfälle nach dem Absturz in Remscheid 1988 zu erklären wäre. Die Amerikaner haben die deutsche Polizei wie kleine Jungs weggeschickt, das Gelände damals kurzerhand zum Sperrgebiet erklärt und nichts, aber auch gar nichts bekanntgegeben. Geheime Verschlusssache!
Das kann man persönlich richtig finden oder auch nicht . . .
@Werner, Dun hast genau Recht, in dem Du schreibst, es ist schwer, bei diesem Thema objektiv zu bleiben.
Meines Erachtens lag aber ein besonders Augenmerk der Bevölkerung auf dem Verhalten von Angehöhrigen der GSSD, zumal sie besonders in der direkten Nachkriegspropaganda regelrecht glorifiziert wurden, dazu möchte ich nicht in Abrede stellen, das bei vielen der älteren Generationen noch gewisse Nazipropaganda vom russischen Untermenschen ect. nachwirkte. Auch gewisse eigene russische Mentalitäten mögen da eine nicht unwesentliche Rolle mirt gespielt haben und den nötigen Zündstoff geliefert haben. Dazu die denkbar ungünstigste Methodik der totalen Vertuschung von Verfehlungen und Straftaten. Eine erhebliche Brisanz, ein erheblicher Zündstoff, der eine objektive Betrachtung wirklich schwer macht.
Und wer die russischen Streitkräfte live erlebt hat, weiß auch zu genau, was sich dort abgespielt hat. Schikanen, Demütigungen bis hin zu einer Art der Verrohung, Brutalität und brachiale Gewalt untereinander, insbesondere gegenüber Untergebenen. Nicht zuletzt auch oft Ursache von Alkoholmißbrauch speziell in höheren Diensträngen. Auch sollen Minderheitskonflikte je nach Herkunft eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Sicherlich war das auch nicht in allen Garnisonen an der Tagesordnung und nicht um sonst sprach man davon, das es für die jungen russischen Wehrpflichtigen eine Art Auszeichnung, eine Ehre war, in der DDR ihren Wehrdienst ableisten zu dürfen.
Was ich selbst bei einem Besuch unserer s. g. "Pateneinheit" in Rathenow 1979 mit eigenen Augen gesehen habe, beim spontanen und vermutlich unerlaubten Zusammentreffen mit sowjetischen Soldaten u. a. in Feldlagern auf dem Truppenübungsplatz Klietz bzw. Wasserausbildungsplatz Sandau/ Elbe erlebt, selbst gesehen und gehöhrt habe, spricht Bände.
Damals wie heute taten mir die Soldaten in den untersten Diensträngen einfach nur leid. Uns als quasi "Besiegte" ging es um ein vielfaches besser, als diesen wirklich armen Schweinen...
Ich sehe auch heute noch die dankbaren Augen für ein paar Zigaretten, für was zu Essen aus NVA- Verpflegung...
Auch das sind Tatsachen!
Und ich glaube gerade die Insider von NVA und MfS hier könnten auch so einiges berichten, was gerade dann abging, wenn Sowjetsoldaten flüchtig waren. In anderen Thread´s wurde es ja schon häufig beschrieben, wie DDR- Grenzsoldaten, Volkspolizisten ect. einschl. ihrer Vorgesetzten sich im wahrsten Sinne des Wortes beschissen fühlten, wenn Sowjetsoldaten abgängig waren. Wer die Bilder noch kennt, wenn selbst die Trapo auf den Bahnhöfen mit Stahlhelm, Kalaschnikow und gefüllter Magazintasche (nervös) Streife lief, besonders dann, wenn Güterzüge ankamen...! Da wußte jeder DDR- Bürger, was Phase war.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Hallo,
als erstes sollte beachtet werden, da vieles im Stationierungsabkommen von 1957 geregelt war.
Josy,
richtig. Auch bei der Bahn gab es öfter Schwierigkeiten mit den Freunden.
Hier muss aber beachtet werden, dass viele gerade hier sehr sensibel waren.
So gab es z.B. Unterlagen, wo klar aufgezeichnet wurde, wie sich der Sachverhalt zutrug.
In entsprechenden Material, wurde aufgezeigt wo es durch Fahrzeuge der Gruppe zu Zuggefährdungen bei eingeschalteter Haltelichtanlage kam.
Dies konnte so aussehen:
18.06.1986
12.33 Uhr - 12.37 Uhr
Zugnummer 89159
Anzahl der Fahrzeuge 16
Annäherung der Züge in Meter an den Überweg ca. 400 Meter
01.07.1986
12.28 Uhr
Zugnummer 4946
Anzahl der Fahrzeuge 5
Schnellbremsung des Zuges, Annäherung des Zuges auf ca. 20 Meter
Grenzwolf,
ich kann in meinen Unterlagen nichts zu illegalen Waffenverkäufen bis 1990 von Angehöriger der Gruppe finden.
Aber hier bin ich auch nicht unbedingt so gut aufgestellt. Da könnte vielleicht Merkur aushelfen.

Zitat von Alfred im Beitrag #22
Hallo,
als erstes sollte beachtet werden, da vieles im Stationierungsabkommen von 1957 geregelt war.
Josy,
richtig. Auch bei der Bahn gab es öfter Schwierigkeiten mit den Freunden.
Hier muss aber beachtet werden, dass viele gerade hier sehr sensibel waren.
So gab es z.B. Unterlagen, wo klar aufgezeichnet wurde, wie sich der Sachverhalt zutrug.
In entsprechenden Material, wurde aufgezeigt wo es durch Fahrzeuge der Gruppe zu Zuggefährdungen bei eingeschalteter Haltelichtanlage kam.
Dies konnte so aussehen:
18.06.1986
12.33 Uhr - 12.37 Uhr
Zugnummer 89159
Anzahl der Fahrzeuge 16
Annäherung der Züge in Meter an den Überweg ca. 400 Meter
01.07.1986
12.28 Uhr
Zugnummer 4946
Anzahl der Fahrzeuge 5
Schnellbremsung des Zuges, Annäherung des Zuges auf ca. 20 Meter
Grenzwolf,
ich kann in meinen Unterlagen nichts zu illegalen Waffenverkäufen bis 1990 von Angehöriger der Gruppe finden.
Aber hier bin ich auch nicht unbedingt so gut aufgestellt. Da könnte vielleicht Merkur aushelfen.
@Alfred, ich kann mich noch gut an eine NVA- Dienstanweisung, die in Zusammenarbeit bzw. unter Mitwirkung der Deutschen Reichsbahn ab etwa Mitte 1979 (verschärft) galt. Hintergrund waren nicht gerade wenige Verstöße, Beinah- Unfälle an Bahnanlagen, meißt durch aufmerksame Lokführer und Schnellbremsungen im letzten Moment verhindert. Hier wurden hinter vorgehaltener Hand diskutiert, das diese in erster Linie durch Angehöhrige der GSSD verursacht wurden. Dazu zählte insbesondere das illegale und anscheinend gar nicht so seltene Überqueren von Gleisanlagen außerhalb von Bahnübergängen.
Wenn wir ab etwa Mitte 1979 auf Übungen oder zur Spezialausbildung mit unserer Ketten- aber auch Rädertechnik Bahnübergänge überquerten, wurde der betreffende Streckenabschnitt für die Dauer des Überquerens sogar gesperrt und erst dann wieder freigegeben, wenn ein Sachverständiger für Gleis- und Oberbau der DR gemeinsam mit einem für Gleisanlagen sachkundigen NVA- Offizier das Gleis vermessen hatte und die s. g. Spurrillen penibel gesäubert waren. Ich bezweifele heute noch, ob sich besagte Freunde in ihrer Mentalität, ihrer Sicht der Dinge, wirklich immer daran gehalten haben.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Josy,
eine absolute Geheimhaltung oder ähnliches gab es nicht.
Richtig ist natürlich, dass man mit Straftaten keine Werbung gemacht hat. Da gibt es für mich verschiedene - auch zu akzeptierende - Gründe.
Es war z.B. nicht unüblich, dass DDR - Bürger - Geschädigte - von den zuständigen Organen über die Strafen informiert worden, die die Angehörigen der Gruppe erhielten.
Der Text konnte da so oder ähnlich lauten:
" Ich, die Geschädigte, DDR - Bürgerin ...... konnte mich über das zuständige Organ der DDR mit den Auszügen aus dem Urteil des Militärtribunals der Armeeeinheit .... vom ........... in der Sache der Armeeangehörigen ...... und ...... vertraut machen.
Gleichzeitig wurde mir erläutert,dass ich im Falle eines Nichteiverstandenseins mit dem Urteil des Militärtribunals dazu eine Beschwerde machen kann und das Schreiben dazu an die Adresse der Feldpostnummer .... zu Händen des Kommandeurs dieser Einheit zu senden habe."
In diesem Fall hatte zwei Angeörige der Gruppe einen PkW beschossen und einen zweiten DDR - Bürger erschossen.
Der erste Angeklagte erhielt folgende Strafen :
nach Artikel 250 des StGB der RSFSR auf 2 Jahre
w.o. 218 I auf 8 Jahre
w.o. 218 auf 4 Jahre
w.o. 146 auf 15 Jahre
ohne Verbannung und Einziehung des Vermögens
w.o. 247 auf 4 Jahre
w.o. 102 auf 10 jahre
ohne Verbannung
Nach dem Artikel 102 des StGB der RSFSR wird sie angehoben zur Todesstrafe durch erschießen.
Der zweite Angeklagte:
w.o. 288 auf 1 Jahr
w.o. 218 I auf 4 Jahre
w.o. 218 auf 2 Jahre
w.o. 146 auf 8 Jahre
ohne Verbannung und ohne Einziehung des Vermögens
w.o. 247 auf 3 Jahre
w.o. 15 - 102 auf 8 Jahre
w.o. 17 - 102 d auf 8 Jahre
ohne Verbannung.
Insgesamt 10 Jahre Entzug der Freiheit in einer Arbeitsbesserungskolonie unter erschwerten Regime ohne Verbannung und Einziehung des Vermögens.

@Alfred, danke für Deinen letzten Beitrag.
Sehr interssant. Nur hilf bitte mal weiter, Deine Abkürzung w. o. sagt mir gar nichts.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...


Noch ein kurzes eigenes Erlebnis, muß etwa 1983 oder 1984 gewesen sein.
Wir (mein Kollege und meine Wenigkeit) waren mit unseren Motoädern auf der Rückreise vom Campingurlaub an der Ostsee. Muß so Ende August/ Anfang September gewesen sein. Es war schon dunkel und wir befuhren die heutige B 189 zwischen Stendal und Magdeburg, die ja bekanntlich rechts und links von den großen Truppenübungsplatz Colbitz- Letzlinger Heide gesäumt war.
Urplötzlich (bis auf den schon von weitem wahrnehmbaren unverkennbaren und ohne Übertreibung wirklich wiederlichen, Übelkeit erregenden Gestank des Russenbenzins) waren wir mitten in einer nicht kleinen Kollone von sowjetischen Miltärfahrzeugen. Abgedunkelte oder ganz erloschene Scheinwerfer u. Rücklichter. Diese stoppte ab und an (wir logisch mit) und aus dem Nichts überquerten Panzer die Straße. Links und rechts krachte es öfter, man sah Feuerbälle und irgendetwas flog mit heulendem Getöse über unsere Köpfe hinweg. Irgendwann krachte es dann unüberhöhrbar auf der anderen Seite. Ich sage mal, ein nicht geringes Risiko für uns und auch andere, wenn auch wenige mit uns fahrende Verkehrsteilnehmer. Es war nichts abgesperrt, nichts!
Wir waren heilfroh, wie der Spuk dann irgendwann mit fortschreitender Fahrstrecke vorbei war. Unlängst haben wir dieses Erlebnis im Kollegekreis gerade mal wieder "aufgewärmt".
Ich sag auch heute nur, typisch Russen...!
Anderseits, was wäre gewesen, wenn uns da was passiert wäre? Nun möchte ich nicht orakeln, aber interessieren tut mich doch:
Wie hätten die Organe der DDR reagiert?
Wie wären wir entschädigt wurden, vorrausgesetzt, wir hätten einen Crash mit einem Panzer oder anderen Militärfahrzeug überhaupt überlebt?
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von Alfred im Beitrag #27Zitat von josy95 im Beitrag #25
@Alfred, danke für Deinen letzten Beitrag.
Sehr interssant. Nur hilf bitte mal weiter, Deine Abkürzung w. o. sagt mir gar nichts.
josy95
w.o.
wie oben.
Au weiha...


josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Mann sollte ja nicht vergessen das sich auch Bürger der DDR an Straftaten beteiligten.
Was deine Frage nach den Schäden betrifft so wurden alle mir bekannten Vorfälle durch die staatliche Versicherung reguliert. Es gab z.B. einen größeren Unfall weil einem Soldaten befohlen wurde seinen Ural auf der Autobahn zu wenden. In das querstehende Fahrzeug fuhr dann ein Trabant der sich anschließend überschlug. Es waren glücklicherweise nur leichte Verletzungen zu verzeichnen und die Schäden am Fahrzeug wurden auf Kosten der staatlichen Versicherung behoben.
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