Organisierte Kriminalität in der DDR

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01.03.2012 15:47
avatar  Damals87 ( gelöscht )
#1
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Damals87 ( gelöscht )

Hallo,

bekanntlich gab es auch in der DDR nichts, was es nicht gab.

Worüber ich bislang wenig gefunden habe, sind Informationen, in welchem Umfang die DDR Schauplatz für international operierende OK war,
welche Betätigungsfelder diese sich erschloß,
in wie weit sie in legale Bereiche eindrang und Einfluß nahm und
in welchem Umfang welche Organe mit ihrer Bekämpfung befaßt waren.
Fahndungserfolge, -pannen, Prozesse, Urteile.

Über Beiträge insbesondere von Insidern der betr. Organe, sowie von etwa Betroffenen würde ich mich freuen. Ich könnte mir vorstellen, daß gerade Grenzer da Einblicke hatten, die dem Otto-Normalverbraucher verwehrt waren.

Danke!

Grüße aus Hessen


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01.03.2012 15:58
avatar  Feliks D. ( gelöscht )
#2
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Feliks D. ( gelöscht )

Für das internationale Verbrechen blieb die DDR wenig attraktiv. Ganze Deliktgruppen der organisierten Kriminalität wie Drogenhandel, Geiselnahme, länderübergreifende Wirtschaftsdelikte usw., deren beängstigendes Ausmaß heute bereits eine ernste Gefahr für die Gesellschaft bedeutet, fehlten deshalb im Kriminalitätsbild der DDR.

Quelle: Die DDR - Ein kriminalpräventives Gesamtkunstwerk


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01.03.2012 16:02
avatar  StabsfeldKoenig ( gelöscht )
#3
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StabsfeldKoenig ( gelöscht )

Wenn man das Geschehen in DEFA- und Fernseh-Krimi's zu Rate zieht (was immer eine durchaus realistische Darstellung von Problemen war), gab es vor allem Transit-Schmuggel mit Drogen ("Heroin") vom Balkan nach Westberlin (ggf. auch BRD). Außerdem kann man den organisierten Schmuggel von DDR-Waren nach dem Westen vor 1961 als OK bezeichnen. Es gab mal in den 50er Jahren einen Vorfall mit Gangstern aus der CSSR, die durch die DDR nach Westberlin flohen und bei einem Feuergefecht einen VP-Oberst ermordeten. Google und Wikipedia werden bestimmt einiges an Info's enthalten.


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01.03.2012 16:08
avatar  Polter ( gelöscht )
#4
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Polter ( gelöscht )

Zitat von Feliks D.
Für das internationale Verbrechen blieb die DDR wenig attraktiv. Ganze Deliktgruppen der organisierten Kriminalität wie Drogenhandel, Geiselnahme, länderübergreifende Wirtschaftsdelikte usw., deren beängstigendes Ausmaß heute bereits eine ernste Gefahr für die Gesellschaft bedeutet, fehlten deshalb im Kriminalitätsbild der DDR.

Quelle: Die DDR - Ein kriminalpräventives Gesamtkunstwerk



Alu - Taler!


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01.03.2012 16:13
avatar  Feliks D. ( gelöscht )
#5
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Feliks D. ( gelöscht )

Zitat von Polter
Alu - Taler!



Nein! Eher effektive zentralistische Verwaltungsstrukturen, eine hohe Polizeipräsenz, ein enges Netz an gesellschaftlichen Sicherheitssystemen, nahezu perfekte Personenkontrollen, ein ausgefeiltes polizeiliches Meldesystem und eine geschlossene Grenze.


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01.03.2012 16:18
avatar  Damals87 ( gelöscht )
#6
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Damals87 ( gelöscht )

Danke, @Feliks D.!
Daß bestimmte Betätigungsfelder der OK in der DDR durch die Binnenwährung von vornherein weitestgehend unterbunden waren, leuchtet ein, z.B. Drogenhandel, Schutzgelderpressung und weitere Delikte, bei denen heimisches Bargeld die entscheidende Rolle spielt.
Ebenso, daß die Gesamtbedeutung der OK eine eher geringe war.
Andere Delikte mit internationalem Bezug fanden dagegen schon statt, man denke an Devisenspekulation, Waffenhandel und Schleusung bzw. Menschenhandel allgemein.

Danke, StabsfeldKoenig!


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01.03.2012 16:37
avatar  94
#7
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94

Ende der 70er wurden doch diese Quarz-Uhren mit LCD-Anzeige modern. Auch Bedienstete der jugoslawischen Botschaft zogen einen 'schwunghaften' Handel mit diesen Dingern auf. In Wien für ein paar Schilling gekauft, war die Gewinnspanne trotz Alu-Chips erheblich.

mehr ... http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13519049.html

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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01.03.2012 16:41
avatar  Feliks D. ( gelöscht )
#8
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Feliks D. ( gelöscht )

Ging ja dann auch zu Recht in Bau der Jugo, fühlt sich aber heute noch als Opfer obwohl er dafür in jedem Land der Welt verurteilt worden wäre.


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01.03.2012 16:42
avatar  exgakl ( gelöscht )
#9
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exgakl ( gelöscht )

ja der Hr.Laucks....


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01.03.2012 17:31
avatar  Damals87 ( gelöscht )
#10
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Damals87 ( gelöscht )

@94 Interessantes Fundstück! Da wurde ja eine Menge Geld umgesetzt.

Das war doch sicher kein Einzelfall angesichts der gewaltigen Preise, die für Jubelelektronik verlangt wurden...

Grüße


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01.03.2012 17:40
avatar  Alfred
#11
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Es gab bei einigen Materialien einen SCHWUNGVOLLEN HANDEL.

Uhren waren immer beliebt, genau wie Münzen, Feuerzeuge. Alles was eine gute Mage brachte und nach Möglichkeit klein war.


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01.03.2012 17:42 (zuletzt bearbeitet: 01.03.2012 17:51)
avatar  GZB1
#12
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@Damals87

Inwieweit internationaler Waffenhandel von Seiten der DDR illegal war, würde mich jetzt mal wirklich interessieren.


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01.03.2012 18:51
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#13
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eisenringtheo ( gelöscht )

Werner Weinhold wurde in der DDR wegen Autodiebstahls in 54 Fällen verurteilt. Diese grosse Zahl könnte dafür sprechen, dass er nicht alleine war, denn das Hehlen ist bei Pkws etwas heikel. Ich nehme an, auch dir DDR Autos hatten Motorblock - und Rahmennummer, Fahrzeugpapiere usw. Somit musste man mit einer Kfz Werkstätte und einem Dokumentenfälscher zusammenarbeiten.
Theo


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01.03.2012 19:33
avatar  Wanderer zwischen 2 Welten ( gelöscht )
#14
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Wanderer zwischen 2 Welten ( gelöscht )

Zitat von Feliks D.
Für das internationale Verbrechen blieb die DDR wenig attraktiv. Ganze Deliktgruppen der organisierten Kriminalität wie Drogenhandel, Geiselnahme, länderübergreifende Wirtschaftsdelikte usw., deren beängstigendes Ausmaß heute bereits eine ernste Gefahr für die Gesellschaft bedeutet, fehlten deshalb im Kriminalitätsbild der DDR.

Quelle: Die DDR - Ein kriminalpräventives Gesamtkunstwerk



DDR Buerger lebten wohl ein sicheres dafuer aber ein unfreieres Leben. Mir selbst ist Freiheit viel lieber als eine vom Staat gegebene (Schein)Sicherheit.


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01.03.2012 19:49
avatar  damals wars ( gelöscht )
#15
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damals wars ( gelöscht )

Stimmt.
Sie waren frei von der Last, ohne Arbeit auskommen zu müssen.
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Übrigens, in ähnlicher Weise habe die Vietnamesen den Walkman der DDR namens Tramp unverkäuflich gemacht.
Der Tramp sollte Gerüchten zufolge mehr als 1000 Mark kosten.

Im Westberlin wurden die Schrottwalkmänner von Vietnamesen für 10 Mark gekauft, in der DDR für 300 Mark weiterverkauft.
Es sollen damals schon Familienbande nach Westberlin existiert haben .

Ich hatte auch so ein quitschendes Ding.


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