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Ostprodukte im Westregal-Handel mit dem Westen

Es geht doch auch heute noch darum, wie ich den höchsten Profit erziele! Deshalb waren die die in Ostblock hergestellten Waren besonders lukrativ. Und die Qualität war auch in Ordnung. Für benötigte Devisen stellte man sehr kostengünstig her, oder es wurde zu Dumpingpreisen verkauft. Das war wahrscheinlich immer noch besser als für die Sowjetunion zum Freundschaftspreis herzustellen. Textilien gerade für die großen Versandhäuser wurden in der DDR produziert. An den Fernseher der Marke Bruns erinnere ich mich auch noch. Viele DDR Produkte wie von Carl Zeiss oder VEB Pentacon hatten auch im Ausland einen sehr guten Ruf. Die Salami aus Ungarn schmeckt mir auch heute noch besonders gut. Möbel hergestellt in der CSSR, DDR, etc. waren auch günstiger. Den Trabant sah ich auch in Holland, und die MZ in Griechenland. Um ehrlich zu sein wenn ich etwas kaufe schaue ich nach dem Preis, die Herkunft ist da erst einmal untergeordnet. Manchmal rede ich mir selber ein, wenn ich etwas für Brot für die Welt spende mache ich etwas wieder gut. Moral wo fängt die an? Was ist wenn niemand etwas kauft wo man wegen moralischen Bedenken Skrupel hat? Was haben die Menschen da davon? Ein anderer billigerer Produzent wartet schon zu übernehmen. Die Wurzel des Übels liegt am System.
Gruß Peter(turtle)

An dieser Stelle kann man auch die Uhren erwähnen, ich habe dazu folgendes im Web gefunden:
Bis ca. 1987 wurden verschiedene mechanische Armbanduhren aus der Produktion VEB / GUB Glashütte und Ruhla in großen Stückzahlen über die Generalvertretung der DDR Uhrenindustrie, die Firma Manfred Raisch in Pforzheim verkauft. Diese Uhren kamen nicht nur unter der Quelle Hausmarke MEISTERANKER in den Verkauf, sondern unter anderem auch unter "Fantasiemarken" wie GENEVE oder CLIPPER wurden diese Uhren in fast jedem Kaufhaus angeboten. Besonders beliebt waren dabei die mechanischen Kaliber 09-20 aus Glashütte, ein Werk das über 3,3 Mio. mal gebaut wurde und die Quarz Kaliber aus Ruhla. Übrigens, fast alle MEISTERANKER Wecker vor 1985 sind auch aus Ruhla Produktion.
Quelle: http://frag.wikia.com/wiki/Wer_bzw._Wo_w...ren_hergestellt
Der Dresdner Fotohersteller leitet seinen Namen übrigens von dem von ihm entwickelten Pentaprisma ab.

Hallo miteinander, mit großer Aufmerksamkeit habe ich hier über Schweine, Klamotten, Elektronik und Uhren gelesen, welche
im Osten gefertigt bzw.gezüchtet und im Westen verscherbelt wurden. Es wurden auch Pseudonyme Markennamen genannt.
Im Bereich der Elektronik fällt mir noch der Name Privileg ein. Exportschlager waren auch die Jagdwaffen aus Suhl, ich
glaube da kann mir sicher "S51" zustimmen.
Aber zum Kern meines Beitrages, eigentlich eine Frage,: Kann mir hier jemand bestätigen, dass in z.B. in Gotha die Platten
der Firma EMI und andere ihre Hochglanzhüllen erhalten haben?
Gruß aus Leipzig, Micha


Vermutlich ist bzw. war den meisten Altbundesbürgern gar nicht bewußt, wieviel Ostprodukte (ich meine DDR) sie konsumierten. Die Möbelfabrik, in der mein alter Herr arbeitete, produzierte zu 90% für einen Westhändler. Ich denke auch an die Gestattungsproduktion. Unter Insidern war bekannt geworden, daß die Salamander AG durch die Gestattungsproduktion am Konkurs vorbeigegangen war. Der kam dann erst etwa um 2000. Wir (FORBO Helmitin) haben den Klebstoffbereich davon übernommen. Auch bei uns, in der Schuhchemie Erfurt, wurde "Gestattet". Ein Musterbeispiel, wie doof ein großer Teil der DDR-Bevölkerung doch war. Wir produzierten u.a. für den Bevölkerungsbedarf den "Chemikal" Tubenkleber. Aber das war ja ein DDR-Produkt und demzufolge schlechter als Westkleber. So die Denkweise Vieler. So machten also auch wir Gestattungsproduktion. Da Wasungen nich in der Lage war, uns Tuben mit spitzer Düse zu liefern, bezogen wir die Tuben von dem westd.Produzenten. Name des Produktes "Saladur". Die Tube sah hell beige aus mit einem ockerfarbigen großen Punkt. Der Inhalt war dann allerdings unser eigener Klebstoff. Ein Vergleich mit dem original Saladurkleber von Salamander ergab, daß unserer die besseren Klebwerte erbrachte. Einziger Vorteil war, daß durch die spitze Düse ein saubereres Arbeiten möglich war. Aber dafür, einen "Westkleber" zu haben, wurden, wie es so durchgesickert war, nur für den Namen ca. 200.000,-DM an Salamander bezahlt. Nach der Währungsunion konnten unsere Entwickler gleich einige fertige Rezepturen von Produkten aus dem Schubkasten ziehen, die sich auch gegenüber den neuen WB-Produkten aus dem Westen durchsetzten. Unser bekannter "Chemisol 1526" hat sich bis heute (unter etwas anderem Namen) gehalten. In unserer Westtochter wollte man dieses Produkt sterben lassen, da man ja angeblich etwas Besseres hatte und die (vorwiegend) Ostkunden ein anderes Produkt schon akzeptieren würden, ignorierend die damals doch recht patriotische Einstellung vieler Ostfirmen zu Ostprodukten. Ich glaube, in den Beratungen zur Sortimentsstraffung maßgeblich dazu beigetragen zu haben, daß dieses Produkt weiter produziert wird und zumind. die Bezeichnung "1526" erhalten bleibt. In einem anderen Fall haben wir Fassware an Klebstoff nur mit den sicherheitsrelevanten Etiketten versehen und an einen Westkunden exportiert. Der hat das dann in seine Verpackung abgefüllt und unter eigenem Namen verkauft. Übrigens eine auch heute sehr gängige Weise (vergleich "Markenname" und Discounterprodukt). Ein ca. um 2000 entwickeltes Spitzenprodukt (deutlich besser als alle WB-Produkte, bei durchnittlichem Preis, auch heute noch) wurde irgendwann unter gut einem Dutzend Händler-Eigennamen am Markt angeboten.



Ah, Bofinger. Ja, das sind die Saladurtuben. Bei dem Cenusil ist es ganz normal, daß der hart ist. Das ist ein sog. 2-Komponenten-klebstoff. Aber nicht einer, bei dem Du noch einen Härter zumischen mußt, sondern der Härter ist das Wasser in der Luft bzw. Sauerstoff oder mit was der eben von der Chemie her reagiert. Den kannst Du noch so gut verschließen, mit der Zeit dringen doch etliche Moleküle durch und die reagieren dann eben. Selbst ungeöffnete Tuben (dgl. Sanität-Silicon, reaktive PU-Klebstoffe, sog. Prä-Polymere) haben trotz verlöten nur eine begrenzte Haltbarkeit. Das ist auch mit den Cyanoacrylatklebern (auch Sekundenkleber oder Atomkleber genannt) so, weil die mit dem Wasser in der Luft reagieren. Übrigens, wer sowas einsetzt und sich beschwert, daß der Kleber doch nicht so schnell abbindet, sollte mal sehen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit gerade ist. Bei trockener Luft (z.B. bei Raumheizung im Winter) ist nicht genug Luftfeuchtigkeit vorhanden. Die zu klebenden Flächen mal anhauchen (nicht anspucken) wirkt da manchmal Wunder. Wenn man diese Kleber öfter verarbeitet und es stören einen die ätzenden Gase in der Luftröhre (ist nicht gefährlich), dann für höhgere Luftfeuchtigkeit sorgen. Dann sind die Dämpfe schon abgebunden, ehe sie in die Luftröhre gelangen und dort mit der Feuchtigkeit der Schleimhäute reagieren. Beim Saladur ist das was anderes. Gut verschlossen und wenn das Lösungsmittel darin nicht verdunsten kann, ist er durchaus 10 jahre oder auch länger haltbar. Habe Kunden gehabt, die noch so alte Originalgebinde aus DDR-Zeit, und die waren weißgott nicht luftdicht verschlossen, mit Chemisol L 1526 verarbeitet. Standen kühl, zufällig eine etwas besser dichte Kanne als die anderen und dann noch einen Schwapp Lösungsmittel zugegeben, umgerührt und fertig war´s. So, das aber nur mal kurz als Abweichung vom Thema als kleine Klebstoffinfo.


Nicht zu vergessen die Serien der Fotocamera"Praktica" und auch Objektive.
Sie wurden bei Photo Porst vertrieben.Ebenso bei Quelle unter den Namen Revue.
Bei vielen Kinoprojektoren waren Objektive von "Meyer Görlitz" im Einsatz.
Bei Woolworth wurden bis in die 80er Jahre Möbel,Elektokleingeräte
"Made in GDR" verkauft.Die Möbel wurden von Speditionen aus der DDR gebracht.
Ich besitze noch eine Praktica VLC 2 mit "Made in GDR".

Zitat von DoreHolm im Beitrag #66
Ah, Bofinger. Ja, das sind die Saladurtuben....
... So, das aber nur mal kurz als Abweichung vom Thema als kleine Klebstoffinfo.
So ein Zufall!!!
Bin ja nur sehr selten in den Grenzerforen unterwegs, da es nicht so meine NVA-Vergangenheit betrifft.
Dadurch lese ich auch nur ganz wenige Beiträge hier.
Da ich die Fernsehdoku gesehen hatte, schien mir dieses Thema interessant.
Und weil ich noch so eine Leimtube hatte, dachte ich mir, ich antworte mal.
Und 4h später sitzen wir zwei bisher wildfremde Leute wirklich rein Zufällig am gleichen Tisch(*) im Biergarten zusammen!!!
Ich bin echt Fassungslos über diesen Zufall!


Besten Dank noch für die ausfürlicheren Klebstoffinfos live von Angesicht zu Angesicht.
Boofinger
(*) beim vierteljährlichen Thüringer Stammtisch der Reservisten in Erfurt

DDR Briefmarken mit Sperrwert gab es in jedem Briefmarkenladen. Ich selber bezog meine über VEB Philatelie Wermsdorf.
Aus dem Erzgebirge Schnitzereien wie Räuchermännchen,Pyramiden etc.sowie Plauener Spitze brachte auch Devisen.
Produkte und Lizenzen unter dem Namen „Malimo“ wurden erfolgreich im westlichen Ausland vermarktet.

Zitat von DoreHolm im Beitrag #64
Vermutlich ist bzw. war den meisten Altbundesbürgern gar nicht bewußt, wieviel Ostprodukte (ich meine DDR) sie konsumierten.[...]
Davon ist fest auszugehen. Hatte diesbezüglich mal an anderer Stelle ein Thema eröffnet und war erstaunt über die Menge an Rückmeldungen. Vorsichtig geschätzt wurden damals wohl mindestens 30% der westdeutschen Konsumgüter in der DDR produziert.
Ari


Turtle, ach ja, die erzgebirgischen Schitzereien! Habe selbst die historischen Freiberger Bergparaden gemalt und in einem Kunstgewerbegeschäft in FG über mehrere Jahre verkauft (ca. 20 St/Jahr für 100,-Mark/St.). Als Lieferant kam ich dann auch mal an Raritäten (eine große Pyramide, einen geschnitzten und bemalten größeren Schneeberger Berghauptmann u.a.) heran. Die Alt-Bundesdeutschen konnten es nach der Wende gar nicht so richtig verstehen, daß die Pyramiden und andere Schnitzereinen nicht mehr für´n Appel und n´Ei zu haben waren. Devisenrentabilität von 50% oder weniger war nicht mehr drin, es wurde nicht mehr staatlich gestützt. Warum auch ?

In diesem Zusammenhang möchte ich auch an die Möps von Simson und MZ erinnern. Die wurden teilweise so billig an den Westen verkauft, das die eigentlichen Herstellungskosten gar nicht wieder rein kamen. Die wurden dann bei Neckermann angeboten. Oder Musikinstrumente z.B. aus Markneukirchen. Ich kenne da einige Beispiele, die gerade die Firma Perlgold betreffen. Oder das ab 1987 von Mifa gefertigte BMX Rad kam bei uns trotz sehr hoher Nachfrage kaum in den Handel. Kostete damals 415 Mark Ost, drüben ging es für 220 West über den Ladentisch


In Großbritannien gibt es heute noch einen MZ-Club. Traf voriges Jahr in SCO zwei britische Biker mit einer 125er und einer 250er. Nach ihren Aussagen haben die ca. 600 Mitglieder. Durch die Trophy-Siege der SIX DAYS auf der Insel Man haben die MZ noch heute auf der Insel einen guten Ruf.

Weil wir in der ehemaligen DDR so billig gearbeitet haben, konnte sich der ohnehin gut verdienende Bürger der BRD mehr für sein Geld kaufen. Was wir in der DDR produzierten, war hochwertig und langlebig, nicht zu vergleichen mit dem Chinaprodukten von heute, die nicht oder schlecht reparierbar sind. Die BRD war zwar nicht an der Planwirtschaft schuld, hat aber die Situation in der DDR ausgenutzt, um billig an Konsumgütern zu gelangen und hat diese den Menschen in Ostdeutschland dadurch entzogen. Das die Menschen die DDR 1989 nicht mehr wollten, lag nicht in erster Linie am politischen System, sondern an der miesen Versorgungslage. Die meisten wollten sich endlich etwas für ihr erarbeitetes Geld kaufen und auch die Welt sehen.
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