In den Raum gestellt - Thema: Der unendliche Kampf gegen die DDR-"Staatssicherheit" und der real existierende Verfassu

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16.12.2011 07:58
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Feliks D. ( gelöscht )

Vortrag:: Der unendliche Kampf gegen die DDR-"Staatssicherheit" und der real existierende Verfassungsschutz

Anlässlich des Geburtstages von Carl von Ossietzky luden die Zweiwochenschrift Ossietzky, die Internationalen Liga für Menschenrechte und die Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte am 3.Oktober 2010 zur Veranstaltung mit dem Thema "Der unendliche Kampf gegen die DDR-"Staatssicherheit" und der real existierende Verfassungsschutz" ein. Referenten waren Dr. Rolf Gössner, Professor Wolfgang Wippermann, Professor Dr. Manfred Wekwerth sowie Ulla Jelpke, deren Vortrag hier nachzulesen ist.

Liebe Freundinnen und Freunde,
Mit einer "Stasi-Horror-Picture-Show" -- so Arnold Schölzel in der jungen Welt -- läutete die ARD den Countdown zum 20. Jahrestag der sogenannten deutschen Einheit ein. Der Sechsteiler "Weißensee" sei. "Romeo und Julia im Stasiland" schrieb der Kölner Stadtanzeiger.
Sozialismus = DDR = Stasi -- diese Gleichung wird um so penetranter vorgenommen, je weiter die DDR-Geschichte zurückliegt.

Auch über 20 Jahre nach der sogenannten Wende wird die Stasi-Keule munter weiter geschwungen. Dabei geht es keineswegs um die Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Vielmehr soll jede positive Erinnerung an soziale Errungenschaften der DDR ebenso wie jede aktuelle Kapitalismuskritik diskreditiert werden.

Und liebe Freundinnen und Freunde,
das ist keine Verschwörungstheorie, sondern lässt sich schon dem Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Bundesregierung entnehmen. Da wurden sogenannten Extremismusbekämpfungsprogramme vereinbart. Nicht mehr die Bekämpfung des Neofaschismus steht damit im Vordergrund, sondern Rechtsextremismus, Islamismus und Linksextremismus wurden gleichermaßen als extremistische Verfassungsfeinde ausgemacht. Und beim Linksextremismus wird nicht nur an Autonomen oder die Linkspartei gedacht, sondern auch die "Verklärung der SED-Diktatur" explizit genannt. Hierfür sieht die Bundesregierung ein Maßnahmenbündel vor, dass von der Einrichtung eines Arbeitsschwerpunkts "Aufarbeitung der SED-Diktatur" bei der Bundeszentrale für politische Bildung über die Errichtung einer Jugend- und Begegnungsstätte sowie der Schaffung eines koordinierenden Zeitzeugenbüros bis zur Erstellung eines Jahresberichts der Bundesregierung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur reicht. Weiter heißt es wörtlich: "Die Aufarbeitung des NS-Terrors und der SED-Diktatur wird wie im Gedenkstättenkonzept des Bundes vorgesehen fortgesetzt und verstärkt". Der skandalöse Extremismusansatz, der Faschismus und Antifaschismus -- Täter und Opfer - gleichsetzt, wird hier erneut deutlich.

Eine Schlüsselfunktion im Kampf gegen die sogenannte "Verklärung der SED-Diktatur" kommt laut Koalitionsvertrag weiterhin der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) zu. "Das Thema Staatsicherheit ist besonders gut dazu geeignet, junge Menschen das Innenleben der SED-Diktatur begreifbar zu machen", ist BStU-Leiterin Frau Birthler überzeugt. So unterzeichneten die Birthler-Behörde und der Berliner Bildungssenator im März eine Kooperationsvereinbarung, um das Thema DDR-Geschichte an Berliner Schulen zu behandeln. Mehr Raum wird dem Thema DDR im Lehrplan übrigens nicht eingeräumt. So werden weiterhin nicht die Leistungen der Menschen in der DDR und die sozialistischen Errungenschaften, die es tatsächlich gab, zumindest kritisch gewürdigt. Vielmehr geht es wieder nur um Stasi, Stasi, Stasi.

Wie schnell die Stasi-Keule bei der Hand ist, konnte ich im Mai dieses Jahres selber erfahren. Was war geschehen? Wie schon die letzten Jahre habe ich zur alljährlichen Tagung ehemaliger haupt- und nebenamtlicher Mitarbeiter der DDR-Auslandsaufklärung, der "Hauptabteilung A" in Strausberg ein kurzes Grußwort geschickt. Unter den ehemaligen Kundschaftern für den Frieden sind eine ganze Reihe Genossen, die ich als überzeugte Sozialisten aus der Partei oder auch als solidarische Kollegen bei der jungen Welt kenne. Dabei lobte ich die umfangreichen nüchternen wissenschaftlichen Untersuchungen und Dokumentationen ehemaliger HVA-Mitarbeiter. Wörtlich schrieb ich: "Man muss nicht jede eurer Einschätzungen teilen. Aber es gilt anzuerkennen, dass wohl kaum ein anderer Geheimdienst so umfassend von seinen eigenen ehemaligen Mitarbeitern und Kundschaftern aufgearbeitet wurde, wie die Auslandsaufklärung der DDR." Schließlich erklärte ich noch: "Viele von Euch wurden für ihren mutigen Einsatz für den Frieden nach dem Ende der DDR mit Gefängnis bestraft. Die Spione des BND -- eines von Altnazis aufgebauten aggressiven imperialistischen Dienstes -- gingen dagegen für ihre Operationen gegen den Sozialismus straffrei aus. Diese Ungleichbehandlung ist bis heute ein himmelschreiendes Unrecht, das ein bezeichnendes Verständnis auch auf den sogenannten demokratischen Rechtsstaat wirft, den die Spitzel von BND und Verfassungsschutz angeblich verteidigen."

Zuerst entdeckte die extrem-rechte Wochenzeitung Junge Freiheit das in der jungen Welt dokumentierte Grußwort. Erst dann griffen etablierte Medien wie Spiegel-Online, die offensichtlich auf die Zuarbeit der rechten Anti-Antifa angewiesen sind, das Thema auf. Nun ging es los. Wochenlang bekam ich Dutzende Hass-Mails, bei denen es sich bis auf wenige Ausnahme um wüste antikommunistisch motivierte Beschimpfungen handelte, oft genug verbunden mit persönlichen Beleidigungen und sogar Drohungen. "Du bolschewistische Drecksau, geh doch nach Nordkorea" hieß es da und das Verbot der Linkspartei wurde gefordert. Ja, selbst jetzt fast fünf Monate nach meinem Grußwort erreichen mich noch vereinzelte solcher Mails. Wie hoch die Wellen schlugen, zeigt auch die Internetsuchmaschine Google. Wer hier meinen Namen eingibt, dem wird gleich als erste Wortkombination "Ulla Jelpke" und "Stasi" vorgeschlagen. Zu dieser Verbindung finden sich sage und schreibe 3760 Einträge im Netz.
Der innenpolitische Sprecher der CSU im Bundestag, Stephan Mayer, forderte mich zu einer Entschuldigung bei den Stasi-Opfern auf. Da sich mein Grußwort an die HVA richtete, sollte ich mich wohl bei deren "Opfern", also den Kriegsprofiteuren in der Rüstungsindustrie und den Kriegstreibern im NATO-Stab entschuldigen. Arnold Vaatz, Vizevorsitzender der CDU im Bundestag, will aus meinem Grußwort die "Wahrheit und Klarheit" über die Linkspartei herausgelesen haben. Demnach ziele die Linkspartei im Kern auf die Abschaffung der Demokratie in Deutschland. Wer wie der Generalsekretär der CDU Brandenburg, Dieter Dombrowski, ausgerechnet im Interview mit der antidemokratischen Wochenzeitschrift Junge Freiheit das Grußwort einen "Schlag ins Gesicht aller Demokraten" nennt, entlarvt sich nur selbst.
Dass sich die bürgerliche Presse mit besonderer Energie auf mein Grußwort stürzte, war kein Zufall. In Düsseldorf hatte die Schwarz-gelbe Landesregierung eine Wahlniederlage erlitten. Und für eine neue Regierungsbildung von SPD und Grünen war die LINKE nun das Zünglein an der Wage. Bereits im Landeswahlkampf in NRW wurde die Stasi-Keule gegen die LINKE bemüht. Weil die Sozialistische Linke in NRW, eine der Strömungen in der Partei, in einem Papier die DDR als einen "legitimen Sozialismusversuch" bezeichnet hatte, verfolgten Mitarbeiter des ZDF-Magazins Report Mainz tagelang die Kandidaten der LINKEN. Gefragt wurden diese nicht etwa, welche Rezepte die Partei gegen Massenerwerbslosigkeit und Finanzmarktkrise zu bieten hat. Die Gretchenfrage lautete vielmehr: "Wie halten Sie es mit der Stasi".

Nachdem sich immerhin 5,6 Prozent der Wähler in Nordrhein-Westfahlen durch derartig unseriöse Berichterstattung von einer Stimmabgabe für die LINKE nicht abschrecken ließen, wurde die Stasi-Keule nun erneut zu den Koalitionsverhandlungen geschwungen. Sicherlich spielte dabei mein HVA-Grußwort nur eine untergeordnete Rolle. Aber der NRW-Linken insgesamt sollte nach dem Willen von SPD und Grünen ein Gesinnungstest vorgelegt werden, nämlich die DDR als Unrechtsstaat zu verurteilen. Gleichzeitig forderten die Grünen von der Linken die Einsicht, "dass der Verfassungsschutz als Instrument zur Sicherstellung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger notwendig" sei. Die Grünen waren übrigens einmal vor langer Zeit mit dem Ziel angetreten, alle Geheimdienste abzuschaffen.

Wogegen ich mich im Grußwort an die HVA ausgesprochen habe und weiterhin aussprechen möchte, ist eine "Dämonisierung" der DDR. Mir geht es keinesfalls darum, tatsächlich von Angehörigen des MfS begangene Verfehlungen oder sogar Verbrechen zu verharmlosen, zu verschweigen oder zu rechtfertigen. Schließlich haben solche Handlungen in erster Linie dem Sozialismus schweren Schaden zugefügt und richteten sich oft genug auch gegen überzeuge Sozialisten und linke Oppositionelle. Auch die HVA ist hier nicht gänzlich ausgenommen. Ich erinnere an den Fall des Antifaschisten, Sozialisten und Gewerkschafters Heinz Brandt, der 1961 aus Westberlin in die DDR entführt und dort jahrelang inhaftiert wurde.

Ich meine, wir dürfen die Stasi-Debatte nicht den Antikommunisten jeglicher Couleur überlassen, die ihrerseits kein Problem mit Geheimdiensten und Spitzeleien haben, solange es nur gegen die Linken geht.

Das notwendige Nachdenken über das MfS findet auch bei ehemals führenden Mitarbeitern der Staatssicherheit statt. So erklärte Generaloberst a.D. Werner Großmann, Leiter der HVA, im Interview mit der jungen Welt: "Überzogen war die Neigung, den Sicherheitsapparat aufzublähen und diesen mit der Lösung innenpolitischer Probleme zu beauftragen. Gesellschaftliche Konflikte hätten durch die politische Führung des Landes und nicht durch das MfS bearbeitet und gelöst werden müssen."
Und der stellvertretende Minister für Staatssicherheit Generalleutnant a.D. Wolfgang Schwanitz ergänzt: "Das MfS wurde zum Vollstrecker einer verfehlten Sicherheitspolitik gemacht. Es hat objektiv dazu beigetragen, die Entfaltung der sozialistischen Demokratie und konstruktiver Kritik zu behindern. Dadurch wurde eine notwendige Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ursachen, weshalb Menschen opponierten oder ausreisten, verhindert."

So bemerkenswert es ist, dass sich ehemalige Angehörige der HVA -- und auch anderer Abteilungen des MfS -- an der Aufarbeitung der eigenen Geschichte beteiligen: notwendig ist eine vorurteilsfreie und unabhängige wissenschaftliche Untersuchung der Geschichte der DDR-Geheimdienste. Es darf nicht sein, dass eine von politischen Aufträgen der Regierung abhängige Behörde wie die BStU das Deutungsmonopol über diesen Abschnitt deutscher Geschichte hat. Mehrfach hat das BStU zudem seine Verfügungsgewalt über die Stasi-Akten zur gezielten Diffamierung politisch andersdenkender missbraucht. Ich erinnere daran, wie immer wieder versucht wurde, Gregor Gysi als Stasi-Spitzel zu diffamieren.
Noch nicht so lange zurück liegt zudem der Fall des Berliner Landesvorsitzenden der Humanistischen Union, Bruno Osuch. Im Frühjahr 2009 hatte die Birthler-Behörde kommentierte Berichte über Osuch an ausgewählte Journalisten weitergegeben, in denen diesem eine Nähe zur Stasi und einer DKP-Militärorganisation unterstellt wurden. Bis dahin galt Osuch als "Betroffener" von Maßnahmen der Stasi. Für die Journalistenauskunft war er zum "Begünstigten" -- also vom Opfer zum Täter - umkategorisiert worden. Dies geschah übrigens gegen interne Bedenken des zuständigen "Abteilungsleiters Aktenauskunft" der Birthler-Behörde, wie später vor Gericht deutlich wurde. Mehrere Zeitungen veröffentlichten anschließend entsprechende Berichte. Die konservative Berliner Presse begründete die Brisanz des Stasi-Vorwurf gegen Osuch damit, dass der Landesvorsitzende des Humanistischen Verbandes aktiver Teil des Bündnisses "Pro Ethik" sei, das gerade gegen das Volksbegehren konservativ-christlicher Kräfte "Pro Reli" mobilisierte. Mit dem Stasi-Vorwurf gegen Osuch, der auch SPD und GEW-Mitglied ist, sollte so das breite "Pro Ethik"-Bündnis insgesamt getroffen werden. Erfolglos, wie sich zeigte. Pro Reli scheiterte an den Wahlurnen und Osuch klagte -- nach dem Volksbegehren - erfolgreich auf Unterlassung der Stasi-Vorwürfe. Hier ist die Methode der Birthler-Behörde wieder einmal deutlich geworden.

Zum Schluss noch etwas grundsätzliches zur Frage von Geheimdiensten. Als eine Lehre aus Fehlentwicklungen in der DDR hatte die PDS bei ihrer Gründung die Forderung nach Abschaffung aller Geheimdienste übernommen. Darin stimmte die transformierte ehemalige Staatspartei mit den Bürgerrechtlern der DDR-Opposition und dem Runden Tisch überein. Heute -- 20 Jahre später -- ist ein Großteil der damaligen DDR-Bürgerrechtler, die sich heute zum Teil in den Reihen der CDU wiederfinden, längst davon abgerückt. Die Forderung nach Abschaffung aller Geheimdienste ist der Unterscheidung zwischen Geheimdiensten in Diktaturen, zu denen auch die DDR gezählt wird, und Demokratien gewichen. Oberstasijäger Joachim Gauck etwa rechtfertigte selbst zu einem Zeitpunkt, als SPD und Grüne um die Stimmen der Linken für ihren Bundespräsidentschaftskandidaten buhlten, noch die geheimdienstliche Überwachung der Linkspartei. Nur die Partei DIE LINKE hält bis heute an einer grundsätzlich geheimdienstkritischen Position fest, während alle anderen Parteien in den letzten Bundesregierungen den Abbau von Bürgerrechten und die Stärkung von Überwachung und Geheimdienststrukturen zugestimmt haben.

Ich will nicht verhehlen, dass einige Genossinnen und Genossen innerhalb der Linken die Hoffnung -- oder besser Illusion -- haben, Geheimdienste ließen sich "rechtsstaatlich zähmen" durch eine bessere parlamentarische Kontrolle. Doch diese Kontrolle schaut immer so aus, dass nur zur Geheimhaltung verpflichtete Parlamentarier Einblick in die Tätigkeit der Nachrichtendienste bekommen. Ich bleibe deshalb dabei: Geheimdienste lassen sich nicht demokratisch kontrollieren. Geheim und demokratisch -- das ist ein nicht auflösbarer Widerspruch. Daher muss unser Ziel die Auflösung aller Geheimdienste als undemokratischer Spitzelinstitutionen sein.
http://www.ulla-jelpke.de/news_detail.php?newsid=1719


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15.05.2012 12:54
avatar  GeMi
#2
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Zitat von Feliks D.

Das notwendige Nachdenken über das MfS findet auch bei ehemals führenden Mitarbeitern der Staatssicherheit statt. So erklärte Generaloberst a.D. Werner Großmann, Leiter der HVA, im Interview mit der jungen Welt: "Überzogen war die Neigung, den Sicherheitsapparat aufzublähen und diesen mit der Lösung innenpolitischer Probleme zu beauftragen. Gesellschaftliche Konflikte hätten durch die politische Führung des Landes und

nicht durch das MfS bearbeitet und gelöst

werden müssen."
Und der stellvertretende Minister für Staatssicherheit Generalleutnant a.D. Wolfgang Schwanitz ergänzt: "Das MfS wurde zum Vollstrecker einer verfehlten Sicherheitspolitik gemacht. Es hat objektiv dazu beigetragen, die Entfaltung der sozialistischen Demokratie und konstruktiver Kritik zu behindern.

Dadurch wurde eine notwendige Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Ursachen, weshalb Menschen opponierten oder ausreisten, verhindert

."





Hallo,

über das Fettgedruckte sollte man man reden.

Welchen Dialog hat das MfS mit der Bevölkerung denn geführt und welche gesellschaftlichen Konflikte wurden gelöst?
Mein erster und einziger Kontakt mit dem MfS war ein (gescheiterter) Werbungsversuch - mal abgesehen von den 2000er-Leuten in der GK.


Die Menschheit besteht aus einigen wenigen Vorläufern, sehr vielen Mitläufern und einer unübersehbaren Zahl von Nachläufern.

Jean Cocteau


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15.05.2012 14:15 (zuletzt bearbeitet: 15.05.2012 14:17)
avatar  Grenzwolf62 ( gelöscht )
#3
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Grenzwolf62 ( gelöscht )

Die Bezeichnung "Der unendliche Kampf gegen die DDR-Staatssicherheit" erscheint mir als falsch.
Wer soll im Jetzt und Heute gegen das MfS kämpfen?
Dieser Kampf wurde vor über 20 Jahren bereits entschieden, mit dem glücklichen Resultat das dieses Ministerium aufhörte zu exisieren.
Was blieb und bleibt ist die Aufarbeitung der Geschichte, was notwendig und gut ist, um Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, vor allem für nachfolgende Generationen.
Die vergehende Zeit unterstützt den Hang zu vergessen und natürlich versuchen ehemalige Mitarbeiter dieses Ministeriums Dinge in ein besseres Licht zu rücken.
Die Geschichte hat aber, meiner Meinung nach, ihr Urteil bereits gesprochen.
Man kann es drehen und wenden wie man will, das MfS war ein Werkzeug zur Durchsetzung einer repressiven, diktatorischen Partei- und Staatsdoktrin.


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15.05.2012 14:54
avatar  Gert ( gelöscht )
#4
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Gert ( gelöscht )

Nun diese Frau Jelpke ist bekannt für ihre tendenziösen Berichte somit kann man ihre Statements als wertlos bezeichnen.
Ich schließe mich der Feststellung meines Vorredners an, dass das Schicksal der Stasi ab dem 9.November 1989 entschieden wurde. Das war ihr Waterloo. Sie hatten das in den Tagen danach ja selbst realisiert und mit großer Energie versucht, ihre Spuren(Akten) zu vernichten und das kraft eigener Entschlüsse ohne Regierungsauftrag, das will etwas heissen.. Da schliesst sich der Kreis, denn welcher GD vernichtet ad hoc seine gesamten Akten, wenn er nicht etwas zu verbergen hat, bzw. ein schlechtes Gewissen hat.Und sie haben eine Menge zu verbergen.Zum Glück für das Volk(der DDR) haben die Bürgerkommitees diese Vernichtungsaktion gestoppt.
Noch ein Wort zu der von Jelpke zitierten "wunderbaren und objektiven Aufarbeitung der HVA und ihrer Spione. Dass die sich selbst historisch aufarbeiten, ist ja ein einmaliger Vorgang. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht, sagt der Volksmund.


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15.05.2012 15:03
avatar  Gert ( gelöscht )
#5
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Gert ( gelöscht )

ich sehe gerade , der Thread ist vom Dez. 11, nichtsdestotrotz hat er nach wie vor aktuelle Bedeutung. Vor allem was das Wahlergebnis der Linken in NRW angeht. Dort in dem Bericht von J. wird es noch mit 5,xx beziffert, mittlerweile haben sie sich auf 2,xx atomisiert.
Das Volk spielt offenbar nicht so mit wie es die Linke gern hätte, also müsste sich die Linke ein neues Volk wählen........ aber das hatten wir doch schon mal bei Honi & Co


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15.05.2012 15:50
avatar  Polter ( gelöscht )
#6
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Polter ( gelöscht )

Wie kann das passieren? Der Aufmerksamkeit des werten Gert entgeht doch sonst kein politisches Thema. Und besonders schlimm ist, daß ca. 350 Leser lt. Statistik den Beitrag ohne Kommentar gelesen haben. Aber nun ist der Beitrag und die Verfasserin ausreichend
in die linke Ecke gestellt worden und der Bezug zur aktuellen Politik hergestellt. Es geht keine Gefahr mehr davon aus.


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15.05.2012 17:40
avatar  ( gelöscht )
#7
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( gelöscht )

Zitat von Gert
N Dass die sich selbst historisch aufarbeiten, ist ja ein einmaliger Vorgang. Da wird der Bock zum Gärtner gemacht, sagt der Volksmund.



an deiner Stelle Gert würde ich nicht so vollmundig herumtönen, beweist es nur dass du nicht sehr viel Ahnung von der Materie hast. Personen wie der Militärhistoriker Prof. Dr. Nigel West, Helmut Müller-Enbergs, CIA-Chef-Historiker Benjamin B. Fisher, der renommierte Historiker Dr. Andreas Kalckhoff, Professor Dr. Christie Macracis, nur um ein paar Namen zu nennen und alles Personen welche nicht in der HVA waren, sehen es etwas anders als der User Gert vom Forum DDR Grenze!


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15.05.2012 20:45
avatar  GeMi
#8
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Hallo,

in der Schule würde jetzt "Thema verfehlt" darunterstehen.
Auf meine Fragen hat keiner geantwortet. Es ist wie immer. Ich "gut" - Du "böse", oder war es umgekehrt?

Ich würde gern wissen, ob sich das MfS als solches auch öffentlich nach den Befindlichkeiten der DDR-Bevölkerung erkundigt hat, oder nur zwischen den Zeilen der Mitarbeiterberichte gelesen hat. Öffentlich, d. h. in Gesprächen oder Diskussionsrunden - Auge in Auge und der Gegenüber weiss, wer da mit ihm redet.
Der Mann einer Arbeitskollegin meiner Frau war beim MfS und die Familie hatte bei der Wende echt Angst um Leib und Leben. Das Auto wurde mehr als einmal demoliert. Wenn das MfS doch nur Gutes gewollt hat und Erich Mielke doch alle geliebt hat, woher kam dann zur Wende dieser Frust auf das MfS. War der unbegründet - weil alle das MfS missverstanden haben?
Na mittlerweile hat das Ost-Volk andere Probleme, als sich um ihre Vergangenheit zu kümmern. Das Verklären der DDR kann man damit aber nicht entschuldigen.


Die Menschheit besteht aus einigen wenigen Vorläufern, sehr vielen Mitläufern und einer unübersehbaren Zahl von Nachläufern.

Jean Cocteau


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15.05.2012 21:19 (zuletzt bearbeitet: 15.05.2012 21:21)
#9
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Hallo GeMi,

Hier eine Buchempfehlung :

http://www.edition-ost.de/programm-2/tit..._Von_wegen.html

Dort bekommst Du viele Anworten auf deine Fragen

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15.05.2012 21:31
avatar  frank ( gelöscht )
#10
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frank ( gelöscht )

Zitat von Grenzwolf62
Die Bezeichnung "Der unendliche Kampf gegen die DDR-Staatssicherheit" erscheint mir als falsch.
Wer soll im Jetzt und Heute gegen das MfS kämpfen?
Dieser Kampf wurde vor über 20 Jahren bereits entschieden, mit dem glücklichen Resultat das dieses Ministerium aufhörte zu exisieren.
Was blieb und bleibt ist die Aufarbeitung der Geschichte, was notwendig und gut ist, um Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, vor allem für nachfolgende Generationen.
Die vergehende Zeit unterstützt den Hang zu vergessen und natürlich versuchen ehemalige Mitarbeiter dieses Ministeriums Dinge in ein besseres Licht zu rücken.
Die Geschichte hat aber, meiner Meinung nach, ihr Urteil bereits gesprochen.
Man kann es drehen und wenden wie man will, das MfS war ein Werkzeug zur Durchsetzung einer repressiven, diktatorischen Partei- und Staatsdoktrin.





na , das kannst du ja heute noch hervorragend ! dja hättste mal früher arsch in d....gehabt , denn das resultat ist bestimmt nicht dein verdienst !! in sachen aufarbeitung sind deine beiträge mehr als fraglich !!!


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15.05.2012 21:31
avatar  Feliks D. ( gelöscht )
#11
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Feliks D. ( gelöscht )

Hast Du Arturs Buch gelesen? Einiges privates hätte ich so nicht geschrieben, aber sein Gedicht hatte ich zum 80. von PKE ja schon mal bemüht. Für mich eine echte Vorbildfigur von denen es heute viel zu wenige gibt. Dem ältesten Aktiven User alles Gute ! PKE 81 Jahre !

Was die Befindlichkeiten betrifft @GeMi stand es doch jedem Bürger frei sich an seine örtliche KD zu wenden, denn das MfS hatte wie jede andere staatliche Stelle hatte auch feste Sprechzeiten in denen die Bürger sich mit Anliegen und Hinweisen an uns wenden konnten.


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15.05.2012 21:53
#12
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Gert, mal eine Frage: Meinst Du wirklich, daß die konservativen Politiker kein Interesse daran haben, alles was mit DDR zu tun hat, in möglichst schlechtem Licht dastehen zu lassen ? Ich meine, eine Aufarbeitung durch Ehemalige, die nichts mehr zu verlieren haben, ist allemal realistischer zu bewerten als die von Leuten, die eben verhindern wollen, daß jemals wieder antikapitalistisches Gedankengut die Massen erfasst. Die denken längerfristig, also die heutige Jugend soll meinen, daß der Kapitalismus die beste aller Gesellschaften sei und wenn schon nicht die Beste, dann wenigstens das kleinere Übel. Es wird dabei verschwiegen, daß auch die NS-Zeit nichts anderes als eine Form des Kapitalismus war.
Es liegt an uns, diesen Bestrebungen Paroli zu bieten und wo immer es sich ergibt, im Freundes- und Verwandtenkreis, den Kollegen, in Vereinen und nicht zuletzt bei den Kindern und Jugendlichen eine andere Sichtweise zu vermitteln und vor allem die Gründe für diese offensive und einseitigen Negativdarstellung zu entlarven.


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08.02.2014 19:29 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2014 19:31)
avatar  diegrenzgängerin ( gelöscht )
#13
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diegrenzgängerin ( gelöscht )

Für mich ist Fakt,
dass die Stasi das Wissen von "Felix" und "Canaris" so vereinigte, dass sie TOP waren, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Das bringt Neid und Hass auf, vor allem bei denen, die Opfer sind, und denen, die sie nicht schützen konnten, BND. Der versagte mehrmals und war auch nach 1989 nicht in der Lage, wirklich aufzuklären. Denn man war angewiesen auf das Wissen, der HVA. Die schwiegen zum größeren Teil, richteten sich in Nischen der neuen Gesellschaft ein. Aber an die USA wurden Daten verhökert, von denen sie profitierten. Jeder der die genannte Szene kennt, weiß, welche Person ich meine. Die "Moschkoten" ließ man über die Klinge springen, Mächtige hatten Vorteile, die lange dafür sorgten, dass sie in ihren Ämtern blieben. Aber, manchmal ist auch der Bock der Gärtner. Denkt mal darüber nach, welchen Bock ich meine.
Viel Spaß beim suchen
diegrenzgängerin


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08.02.2014 19:37 (zuletzt bearbeitet: 08.02.2014 19:38)
avatar  seaman ( gelöscht )
#14
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seaman ( gelöscht )

Zitat von diegrenzgängerin im Beitrag #13
Für mich ist Fakt,
dass die Stasi das Wissen von "Felix" und "Canaris" so vereinigte, dass sie TOP waren, nicht nur in Europa, sondern weltweit.
diegrenzgängerin


Dieser Vergleich ist etwas unglücklich gewählt,da der Geheimdienst unter Canaris im Kampf gegen die Allierten unterlegen war.

seaman


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08.02.2014 19:41
avatar  Lutze
#15
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Zitat von diegrenzgängerin im Beitrag #13
Für mich ist Fakt,
dass die Stasi das Wissen von "Felix" und "Canaris" so vereinigte, dass sie TOP waren, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Das bringt Neid und Hass auf, vor allem bei denen, die Opfer sind, und denen, die sie nicht schützen konnten, BND. Der versagte mehrmals und war auch nach 1989 nicht in der Lage, wirklich aufzuklären. Denn man war angewiesen auf das Wissen, der HVA. Die schwiegen zum größeren Teil, richteten sich in Nischen der neuen Gesellschaft ein. Aber an die USA wurden Daten verhökert, von denen sie profitierten. Jeder der die genannte Szene kennt, weiß, welche Person ich meine. Die "Moschkoten" ließ man über die Klinge springen, Mächtige hatten Vorteile, die lange dafür sorgten, dass sie in ihren Ämtern blieben. Aber, manchmal ist auch der Bock der Gärtner. Denkt mal darüber nach, welchen Bock ich meine.
Viel Spaß beim suchen
diegrenzgängerin

in vielen Krimis ist der Gärtner der Täter,
kalt,oder lauwarm,oder doch heiß?
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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