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Mutmaßliche Grenzschleuse in Klein-Glienicke bei Potsdam


Hallo zusammen,
auf meinen Spurensuchen an der Berliner Mauer habe ich in der zu Potsdam gehörenden Enklave Klein Glienicke ein Objekt entdeckt, bei dem es sich möglicherweise um eine ehemalige operative Grenzschleuse gehandelt haben könnte. Es befindet sich am westlichen Ende der Louis Nathan Str.
Dort fällt das am Südhang des Böttcherberges gelegene Gelände nach Süden zum ehem. Verbindungsgraben zwischen Glienicker Lake und Griebnitzsee ab (siehe Karte). Die Sperranlagen, die hier nur wenige Meter breit waren, verliefen auf einer in den Hang eingeschnittenen Berme. Im ebenfalls nur wenige Meter breiten vorgelagerten Gebiet ist ca. 1-2 m vor der Grenzlinie noch auf DDR-Gebiet in den Erdboden ein runder Betonschacht mit ca. 0,5 m Durchmesser eingelassen. Neben dem Betonschacht steht vermutlich als Markierungszeichen zum Auffinden der Stelle von westlicher Seite aus ein Baumstumpf mit halb abgesägtem, ca. 1 m langem Stück Baumstamm (siehe Fotos). Auf der Klein Glienicker Seite direkt an den Sperranlagen befand sich am Fuß des Hanges laut Angaben von Anwohnern ein Wohnhaus, welches zu DDR-Zeiten wegen seiner Grenznähe abgerissen wurde. Möglicherweise ist die Unterkellerung im Untergrund verblieben. Kurz nach der Wende stand dort, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen, noch ein kleines Gebäude, das wie ein Pumpenhaus oder eine Brunnenstube aussah mit einem Schild „Wasserwirtschaftliche Anlage“. Es ist heute ebenfalls nicht mehr vorhanden. Es könnte möglich sein, das von diesem Gebäude aus ein unterirdischer Tunnel unter den Sperranlagen hindurch bis zum erwähnten Betonschacht führte. Da der Querschnitt der Schachtröhre für Personen zu schmal ist, könnte es sich hier um eine Materialschleuse gehandelt haben.
Wer vom GR-44 Potsdam-Babelsberg (GK 1,3,4 oder 5) hat in Klein Glienicke an diesem Grenzabschnitt gedient, kennt den Ort und kann näheres zu diesem Objekt sagen? Da Klein Glienicke im Grenzgebiet lag und nur über den Kotrollposten an der Kanalbrücke in der Lankestraße zu erreichen war, haben möglicherweise dort eingesetzte Grenzer die An- und Abfahrt von MfS-Mitarbeitern wahrgenommen, die in Klein Glienicke Schleusungen durchführten. Vielleicht war das Objekt auch elektronisch gegen unbefugten Zutritt gesichert und auf der Führungsstelle für diesen Grenzabschnitt befanden sich entsprechende signaltechnische Anlagen.
Gruß Kalubke

hallo kalubke,
habe etliche grenzschichten im sogenannten abschnitt 4 verbracht,mir und anderen wäre sicherlich was aufgefallen wenn dort aktivitäten stattgefunden hätten. die leute die zugang zu klein glienicke hatten. waren einwohner,besucher altenheim und friedhof mit passierschein sowie versorgung ,welche
durch ein postenpaar begleitet wurden. mir fällt nicht ein,das leute mit mfs - ausweis den kp passiert haben.sollte dort etwas gewesen sein,müssten es sachkundige bürger gewesen sein,die auch wussten wo sich die posten gerade aufhalten.
#3


Also ich habe da 2012 mal gesucht aber nichts gefunden. Wer sich für Klein Glienicke allgemein interessiert, kann gerne noch mal meine Videos anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=3Sl_fKEaZwI
https://www.youtube.com/watch?v=81yr0oN5BEw
https://www.youtube.com/watch?v=flH3CwdCZz0

@andy
Kurze Frage zu Klein Glienicke, gehörte ja auch zu meinem Zkom Bereich.
Hinter der "engsten Stelle der DDR" stand auf der linken Seite, also zum Böttcherberg hin, ein Wohnhaus.
Meiner Meinung nach steht das heute noch.
Ich bin der Meinung, dass aus einem oberen Fenster dieses Hauses mal eine zeitlang Fotos in Richtung Westen gemacht wurden. Besonders, wenn wir mal auf Fußstreife da vorbeikamen. Das muß so 1986/87 gewesen sein.
Ist Dir von dieser Besonderen "Observation" was bekannt.
An dieser Stelle hörte ich gemeinsam mit zwei Grenztruppianern im Radio die Berichterstattung über das Fußballspiel Sowjetunion-Kanada bei der Fußball WM 86.
Einfach das Radio auf volle Lautstärke und in den Baum gehangen. Bis zu den Kameraden der anderen "Feldpostnummer" waren es ja dann nur noch fünf Meter.
Gruß Frank

Zitat von Zkom IV im Beitrag #5
@andy
Kurze Frage zu Klein Glienicke, gehörte ja auch zu meinem Zkom Bereich.
Hinter der "engsten Stelle der DDR" stand auf der linken Seite, also zum Böttcherberg hin, ein Wohnhaus.
Meiner Meinung nach steht das heute noch.
Ich bin der Meinung, dass aus einem oberen Fenster dieses Hauses mal eine zeitlang Fotos in Richtung Westen gemacht wurden. Besonders, wenn wir mal auf Fußstreife da vorbeikamen. Das muß so 1986/87 gewesen sein.
Ist Dir von dieser Besonderen "Observation" was bekannt.
An dieser Stelle hörte ich gemeinsam mit zwei Grenztruppianern im Radio die Berichterstattung über das Fußballspiel Sowjetunion-Kanada bei der Fußball WM 86.
Einfach das Radio auf volle Lautstärke und in den Baum gehangen. Bis zu den Kameraden der anderen "Feldpostnummer" waren es ja dann nur noch fünf Meter.
Gruß Frank
Ja Frank, ich kann mich an einen Vorfall erinnern, der ungefähr in die von Dir genannte Zeit passt. Damals, den genauen Zeitpunkt kann ich nicht mehr sagen, wurde vom Böttcherberg aus in den späten Abendstunden auf ein beleuchtetes Fenster dieses Hauses, wahrscheinlich mit einer KK-Waffe geschossen. Zu diesem Zeitpunkt fand in der Wohnung, zu dem dieses Fenster gehörte eine "weinseelige" Fam.- Feier statt. Die Projektile durchschlugen die Scheiben des Doppelkastenfensters und wurden in den Wänden des Zimmers damals von der Abt. IX der BV Potsdam (Untersuchungsabteilung) sichergestellt. Ich hatte damals Dienst und war mit der Erstbearbeitung dieses Vorfalls beschäftigt. Wimre hielten sich in dem Raum zum dem Zeitpunkt bis zu 10 Personen auf, verletzt wurde aber keiner, was wohl eher Zufall war.
Jedenfalls war die Truppe schlagartig wieder nüchtern, was mich dann doch auf Grund des vielen Leergutes an Bier-, Wein- und Schnapsflaschen etwas verwunderte.
Dieser Vorfall war einer von 5 oder 6 derartiger Vorfälle in Klein Glienicke und deswegen wurde er auch sehr ernst genommen - ein dummer-Jungen-Streich war er jedenfalls nicht.
Das GK-Mitte setzte damals aus Berlin einen Video-Dokumentationstrupp in Richtung Klein Glienicke in Trab, der irgendwann kurz nach Mitternacht auch ankam. Die filmten das Ganze und zogen nach 20 min wieder ab.
Dieses Vorkommnis wurde mit dem Reg.-Kdr. des GR-44 ausgewertet. Der Kdr. entschied, nach Rücksprache mit dem GKM dort einen Beobachtungsstützpunkt, besetzt mit GAKl einzurichten. Wir hielten das damals für wenig zielführend, da alle Vorkommnisse in Klein Glienicke an unterschiedlichen Orten stattfanden und aus diesem Grund haben wir uns an dieser "Überwachung" auch nicht beteiligt - letzendlich hat dieser Einsatz auch nichts gebracht.
Als ich 1985 nach Klein Glienicke zog, gab es an einigen Stellen immer wieder Fälle, bei denen Fensterscheiben von Anwohnern zerstört wurden.
So z.B. auf der Ecke Wannseestr./Am Waldrand. Dort war zeitweise genau auf der Ecke der Grenzmauer ein Podest errichtet worden, von dem aus Jugendliche immer wieder mit Katschis und anderen "Waffen" auf die Fenster in der oberen Etage der Wannseestr. 8 geschossen haben. Die dort wohnende ältere Frau hat das damals gar nicht lustig gefunden. Da ich ihr Nachbar war, habe ich so manche Stunde am Dachfenster des Bodens mit Tele-Fototechnik zugebracht.
Weisst Du was darüber?
andy

@andy
An den Podest Wannseestr./Am Waldrand kann ich mich nicht erinnern. Nur an das dortige große Einfamilienhaus, von uns "Arztvilla" genannt, da es einem Arzt im Virchow Khs. gehörte.
Wäre toll gewesen, wenn es damals mal einen Austausch zwischen Ost und West gegeben hätte. Schließlich war unsere Hauptaufgabe als GZD die Abwehr von Gefahren an der Demarkationslinie.
Ein Beschießen von Gebäuden auf ostzonalem Gebiet gehörte auf jeden Fall dazu. Mir persönlich ist dieser Fall nicht bekannt. Ich glaube auch nicht, dass das bei uns im Zkom bekannt war, sonst hätte es dort mit Sicherheit Sonderstreifen gegeben, um diesem Treiben ein Ende zu machen.
Tut mir Leid, dass die alte Dame dort zur Zielscheibe wurde.
Die verstärkte Fotodokumentation vom Fenster des Hauses aus macht nun einen Sinn. Toll, dass sich manche Dinge noch nach fast 30 Jahren klären lassen. Haben uns damals immer gewundert, was das soll.
Ich weiß nicht, ob Du vor zwei Jahren die Ausstellung über Klein Glienicke im Schloß gesehen hast. Ich war da. Sehr interessant. Dazu gabs auch ein Buch mit vielen Bildern. 28,-€ dafür waren mir aber zu teuer.
Wohnt eigentlich der ehemalige Kommandeur P. immer noch dort ? Er war lange Jahre für den Bereich zuständig und verlor bei der Entfernung einer vom Westen aus angebrachten Sprengfalle ein Auge.
Leider kann ich Dir keine anderen Auskünfte geben, stehe aber für weitre Fragen jederzeit zur Verfügung.
War der Bereich Stubenrauchstraße/Babelsberg auch Dein Bereich ? Müsste ja eigentlich noch GR 44 sein.
Gruß Frank

Da ich nur für schwarze Postenpunkte zugelassen war, kam ich nie nach Klein-Glienicke, dort gab es nur rote Postenpunkte. Aber wir hatten in der Nähe der alten Autobahn eine Schleuse, durch die Autos (UAZ) fuhren,die Schleuse an dieser Stelle hätte wenig Sinn gemacht. Die wasserwirtschaftlichen Anlagen waren mittels Gitter gesichert,begehbar, und wenn ich mich recht entsinne, die Gitter wiederum elektronisch. Die Anlagen wurden durch Aufklatscher kontrolliert, ich traf dadurch jemanden aus der Ausbildung.

@damals wars,
UAZ fuhren durch die Grenzschleuse ins Vorgelagerte??

Zitat von GZB1 im Beitrag #9
@damals wars,
UAZ fuhren durch die Grenzschleuse ins Vorgelagerte??
ja.Aktion Uhu war angesagt.Der Jeep kam in den Grenzabschnitt und fuhr durch ein"Scheunentor" ins Vorgelagerte.
Als Gruppenführer durfte ich die Aktion absichern. Die Posten wurden manchmal mit Hilfe der Pappe umverteilt.
Müsste so im BereichDreilinden/Teerofendamm gewesen sein. Wenn ich es richtig in Erinnerung haben, kamen sie aus Richtung Güst.
Dort hatten wir ursprünglich auch einen Teil abzusichern, der wurde dann später aber komplett von der Güst übernommen.
#12



Zitat von diefenbaker im Beitrag #12
Waren der 3. und 4. Mann aus dem UAZ uniformiert und bewaffnet und hatten im Vorgelagerten einen Beobachtungsposten oder sind weitergewandert?
Gruss Wolfgang
Der Wagen war geschlossen, die Zahl der Mitfahrer nicht erkennbar, gelaufen wurde natürlich nicht. Fragen waren eher unüblich und unterblieben schon auf Grund des herablassenden Verhaltens des Offiziers in Grenzeruniform.

#15


Nördlich von Albrechts Teerofen war ein ziemlich großes Vorgelagertes Waldgebiet. Ungewöhnlich für die Grenze zu WB.
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