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Dienen bei den Grenztruppen der DDR

Ich habe 21 Monate bei den Grenztruppen gedient,davon 18 als Grundwehrdienstleistender und 3 als Reservist.Dazu wurde man als
Lehrling wie jeder andere zur Musterung geholt und nach Tauglichkeit eingestuft.In meinem Fall als Mot.Schütze.
Einberufen wurde man dann irgendwann zwischen dem 18 und dem 26 Lebensjahr.Ich hatte Glück,ich durfte schon mit fast 19 Jahren
antreten.Dazu erhielt ich ein Kärtchen wo und wann ich mich einzufinden habe,was man mitbrigen darf,was nicht und wohin es geht.
Erst ab diesem Zeitpunkt wußte man,dass es an die Grenze geht.Da war also nix mit raussuchen oder nein sagen.
Nach Durchsuchung aler persönlichen Sachen ging es dann per Sammelzug in ein Ausbildungsregiment.Dort blieb man dann ein halbes
Jahr.Das ist eine lange Zeit um aus normalen jungen Männern Soldaten zu machen.Trotzdem waren wir keine Elitekämpfer, wie die
Fallschirmjäger oder die Marinekampfschwimmer.Es war eine normale Grundausbildung wie in der NVA,nur das wir auch Sachen lernten
wie Verhaftung,Durchsuchung von Personen und KFZ.Unsere Schiessausbildung halte ich bis heute für lachhaft,das kann jeder
Schützenverein besser.Ohnehin ist eine Kalaschnikow kein Sportgewehr.Nach dieser Zeit(unterbrochen von 1 Ausgang und 2 mal
Urlaub}kam man dann in eine Grenzkompanie.Das war meist ein kleiner Plattenbau mit Spielplatz und Garagen,Hundezwinger usw.
Wieder Glück gehabt,meine GK lag nicht im Sperrgebiet,so dass meine Frau mich auch mal besuchen konnte.Rein durfte Sie
natürlich nicht.Der Grenzdienst lief meist so ab:1 Tag Frühdienst,2 Tag Spätdienst,3 Tag Nachtdienst.Nach dem Frühdienst war
Ausgang möglich.Kurz vor Dienstbeginn wurde an einer Tafel bekanntgegeben,wer mit wem in den Grenzdienst zog.Das wurde nämlich jeden Tag geändert,so das eine Absprache über eine gemeinsame Flucht nicht möglich gewesen wäre.Im Prinzip zog aber immer ein
Soldat mit einem Gefreiten oder Unteroffizier los.Vorher gab es noch einen Tagesbefehl,bei dem auch Besonderheiten wie Such-
meldungen der Polizei oder der Sowjetarmee bekanntgegeben wurden.Dann zog die ganze Kompanie mit 2 Robur´s.3 Trabi´s und 2
Motorrädern an die Grenze.Am so genannten Grenzsignalzaun(Stacheldraht aus BRD-Produktion,mit Schwachstrom geladen)wurde die
Fahrzeugkolonne gestoppt,der verantwortliche Offizier meldete die Ablösung beim Leiter der Führungsstelle an.Dann konnte das
Tor im GSZ geöffnet werden und die Kompanie fuhr in den Schutzstreifen ein.Die Postenpaare wurden auf bestimmten Punkten ab-
gesetzt.Dort blieb man dann 8 Stunden.Das nächste Postenpaar war meißt soweit weg,das man es nicht mehr sehen konnte.Lediglich
die Beobachtungstürme standen in Sichtweite.Seine Schicht verbrachte man nun im Normalfall mit Beobachtung der Westseite und
des Hinterlandes.Der Befehl lautete Grenzverletzungen zu verhindern,auch mit Schusswaffe.Wobei aber erst Anruf,dann Warnschuss
zu erfolgen hatten.Auch sollte auf Frauen und Kinder nicht geschossen werden.Ich kannte auch niemanden der das getan hätte.
Was allerdings bei Nacht oder Nebel sicher schwierig einzuschätzen gewesen wäre.Auch der gezielte Schuss auf die Beine wäre
auf mehrere 100 Meter mit einer AK74 kaum möglich gewesen.Zum Glück ist mir das erspart geblieben.Es kamen ja nicht jeden Tag
"Grenzverletzer" Der einzige der bei mir kam,hat den Weg in den goldenen Westen geschafft.Mir und den anderen 3 Soldaten hat
es einen unangenehmen Tag im Battaillonskommando eingebracht.
Zusammenfassend möchte ich nur noch sagen,das wir ganz normale Soldaten waren,keine Killer,keine Spezialisten.Wir vermissten
unsere Familien,wir zählten die Tage bis zur Entlassung und wir waren auch nicht überzeugter vom Sozialismus als andere.

Der Durchbruch erfolgte Nacht´s,der Grenzverletzer hatte einen Baumstamm in den Signalzaun geworfen.Durch einen Defekt löste die
Anlage nicht aus.(es hätte eine Rundumleuchte angehen müssen)Die 50 m bis zur Minensperre waren wohl auch schnell überwunden.
Da auch keine Bodenmine auslöste,blieb der Vorfall bis zum Schichtwechsel am Morgen unbemerkt.
Gegen 9 Uhr wurde ich aus dem Bett geholt und von einem unserer Fähnriche in´s Bataillon gebracht.Die anderen 3 auch,aber hübsch
einzeln.Dann wurdeich verhört,immer wieder dieselben Fragen."Wie lange haben Sie heute Nacht geschlafen" usw.Das Ganze hat bis
nachmittag´s gedauert.Dann hatten die Spezialisten die Sache an Ort und Stelle nachgestellt.Mein Posten und ich hatten den
Vorfall überhaupt nicht,der nähergelegene Bt11 wohl 10 Sekunden sehen können.Damit waren wir rau´s,wir waren auch sehr froh darüber.Am nächsten Tag saßen wir wieder an der selben Stelle...

Wenn wir Jhn bemerkt hätten,dann hätte er auch nicht das weite suchen können.DIE Frage wurde mir damals auch gestellt.
Gruss der Skylight

Ja,da war man noch jung.Aber warum spekulieren? Ich kenne keinen Fall wo einer nach Schwedt gekommen ist,weil er nicht schiessen
wollte.Die wurden vorher aussortiert.Ich habe als Reservist auch nicht schiessen wollen.Das habe ich den Herren sogar
schriftlich gegeben.1988.Passiert ist mir nichts.Gruss der Skylight



Gruß
Rainer
verschoben LG Kyra

Hallo Rainer.1981-1982 lagen die Bodenminen noch in den meißten Abschnitten.Die Doppelsperre war auch nicht so hoch(2m) wie
der Streckmetallzaun bei den Zaunminen.Natürlich hat er Glück gehabt,vielleicht hat er ja was vor sich her geworfen.So hat es
jedenfalls der Weinhold gemacht,der damals die 2 Grenzer erschossen hat.War auch bei uns im Abschnitt,allerdings ein paar
Jahre vorher.Ansonsten lagen da wohl garnicht mehr so viele,die explodierten immer im Frühling nach der Schneeschmelze
von alleine.Da stimmte sowieso kein Minenlageplan.War schon ein Dreckszeug.Die Zaunminen mussten übrigens jeden Tag gezählt
werden,die wurden wohl gern von drüben abgebaut.Gruss der Skylight
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