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Sonderurlaub zur Bestattung

Da kommt man ahnungslos vom Grenzdienst und wird noch vom Waffenschraps zum KC delegiert. Auf dem Weg dorthin mit großem Umweg über die Pinkelbude strengt man seine grauen Gehirnzellen an um für seine "Vergehen" der letzten Tage noch schnell eine glaubwürdige Aussage zu finden. Dann steht man vor der grauen Tür "Klopf,klopf" --> "Herein" Strammstehen "Soldat ... meldet sich wie befohlen zur Stelle" --> Setzen. Stumm drückt mir der KC ein Telegramm in die Hand und erhebt sich streckt die Hand mit den Worten "Mein Beileid" aus noch bevor ich das Telegramm lesen konnte. Ich sinke wieder auf den Stuhl und versuche meine Gedanken zu ordnen. Erst einmal lesen.
+++ Oma gestorben+++. Häh Oma ? Hatte ich doch keine mehr Weiterlesen +++ Dresdner Oma am ....... verstorben. Beisetzung am ... Dresden Heidefriedhof .
Die "Dresdner Oma" war die Mutter meines Stiefvaters und ich hatte sie vielleicht drei vier Mal gesehen.
Die Beisetzung sollte am darauffolgendem Tag sein und meine Mutsch hatte gehofft mir ein zwei freie Tage zu verschaffen. Hat auch geklappt. Vom KC bekam ich den U-Schein --> x in Uniform X keine Zivilkleidung.
Nach kurzer schlafloser Nacht zum Bahnhof ab nach Dresden . Mit der 11 (Stassenbahn) bis zur Wohnung von "Oma" fahren und dort auf die Trauergemeinde treffen. Ein Haufen Verwandtschaft meines Stiefvaters kam aus Westdeutschland. Klasse,ich in Grenzeruniform und das in einer Herde Wessis. Irgendwann ging es in eine Fahrzeugkolonne zum Friedhof mit meinen langen Beinen konnte ich nur im Trabi meines Stiefvaters vorn sitzen. Während der Trauerfeier hatte ich mich diskret in eine der hinteren Bänke verkrümelt um den Pfarrer nicht zu erschrecken. Bis zum Mittelgang saßen auch noch etliche Menschen welche ich nicht kannte und die auch nicht zur mittelbaren Verwandtschaft gehörten. Als die Trauerfeier zu Ende war,lud der Pfarrer noch zum Leichenschmaus ein (? Zahlt der das eigentlich?) Andächtig verließ nun die Trauergemeinde das Gebäude vorneweg die Verwandtschaft und dann alle übrigen. Ich glaube ich war der Übrigste., nur um dann voller Schrecken festzustellen, Stiefvater war weg. Naja ich war halt nur der Sohn seiner Ehegattin und den kann man schon mal vergessen. Im Endeffekt hatte er sich allerdings mit um das Leichenmahl gekümmert und daher anderes im Kopf als mich.
Verblieben auf dem Friedhof war zu guter Letzt der "Klassenfeind" die Westverwandschaft und noch zwei Familien welche mit ihrem vollbesetzten Auto zum Essen fahren wollten. Ohne lange zu überlegen wurde festgelegt ---> "Du fährst mit W... mit". Oh, Schiete "Ich in Uniform und das im BMW mit Münchner Kennzeichen". Man denkt aber manchmal auch nicht nach. Übrigens W.. wurde mir an diesem Tag sehr sympathisch,ich rauchte seine "Camel" und er meine "Juwel" Also ab ging die Fahrt durch Dresden. Nur gut das wir nicht durch das Stadtzentrum mussten dachte ich noch als es mir plötzlich einviel "Kacke, wir fahren doch gleich auf die Bautzener Landstraße und da steht doch das Stasigebäude. Nur gut das der BMW kein Trabi war ich rutschte so tief ich konnte in den Sitz und schwupps waren wir auch schon vorbei. Meine Gedanken waren nur hoffentlich hat das keiner gesehen. W...s Gedanken waren wohl in diesem Moment "ich muss noch irgendwo in eine Werkstatt meinen Auspuff richten lassen" der war nämlich gerissen und machte einen "Heidenlärm" Na gut der Trabi war definitiv lauter aber Onkel W... hatte Schiss das er im Westen wegen des zu lauten Auspuffs belangt werden könnte und daher wollte er das Teil noch vor der Rückreise nach München repariert haben. Die Futterarie verlief dann relativ Zwischenfallsfrei. Ich drückte mich bei der "Ostverwandschaft" rum und versuchte den Wessis irgendwie aus dem Weg zu gehen.
Nach dem Essen mit Kaffee und Kuchen ging es dann nach Hause. Da meine Mutsch an der Trauerfeier aus beruflichen Gründen nicht Teilnehmen konnte sahen wir uns erst am späten Nachmittag. Irgendwann am Abend musste ich dann wieder los um mit dem Zug nach Berlin zu fahren. Wie das so war quetschte man immer die letzten Sekunden bis zur Abfahrt hinaus und so wurde es schon ziemlich knapp um nach Dresden zu gelangen. Also kurz vor knapp am Dresdner Hauptbahnhof vor rollen, winke,winke Trabi weg und ich zu den Zügen kurzer Blick von wo der Zug abfährt. Häh, nüscht zu lesen. Mit einem komischen Gefühl im Hintern zur Auskunft ---> "Der Zug fährt nur im Sommerfahrplan und seit gestern ist aber Winterfahrplan angesagt" Ompf "Und wann fährt der nächst nah Berlin ?" Morgen früh um Fünfe"
Na Klasse um Achte sollst Du aber wieder in der Kompanie sein. Das gibt Ärger. Also Trampen. Mit der Straßenbahn Richtung so glaube ich Flughafen Dresden und dann latschen bis zur Autobahnauffahrt. Irgendwann reagierte dann auch ein LKW-Kutscher auf meinen ausgestreckten Daumen (sieht man den des Nächtens überhaupt?). Ich als den Beifahrersitz geentert und ab ging sie die wilde Lutzie. Der Karren war irgendwo defekt und somit ging es mit Vmax 50 km/h Richtung Berlin. Der Kutscher war nett und holte aus dem W50 raus was ging also 51 km/h. Kurz im Kopf ein Weg/Zeit Diagramm erstellt und errechnet das wir so ca. sechs Uhr in Berlin sein müssten. Müssten war gut den am Schönefelder Kreuz war Schluss der Reise. Kollege Kutscher wollte weiter Richtung Potsdam und setzte mich mit guten Ratschlägen und einer genauen Wegbeschreibung zur nächsten Autobahn mitten auf dem Schönefelder Kreuz ab. Ich glaub ich bin über Rieselfelder gelatscht um zur nächsten Autobahn zu gelangen von wo es dann auch relativ schnell weiterging Richtung Berlin. Irgendwas gegen sieben Uhr hatte ich Berliner Boden unter den Füssen was heißen will ich stand wieder auf der Straße,irgendwo in Schönefeld. Rein rechnerisch war es mit der S-Bahn nicht mehr möglich Schlag acht Uhr in Niederschönhausen zu sein. Aber wozu bekommt man so Unmengen an Sold? Richtig um ihn in ein Taxi zu zu investieren. Dank Flughafen schnurrten auch immer wieder Taxi´s an mir vorbei, ohne mein Begehren von ihnen transportiert zu werden zu beachten. Letztendlich klappte es doch und ein Taxikutscher erbarmte sich meiner und fuhr mich bis vor die Kaserne Acht Uhr und zu spät klopfte ich abgehetzt bei der "Mutter der Kompanie" an die Tür um stramme Meldung zu machen. "Da hast Du aber Glück wir wollten gerade die Fahndung auslösen". Grübel.grübel "Gerade mal ne knappe Stunde zu spät und dann schon Fahndung?" Man muss ich wichtig sein. "Und gab es irgendwelche Vorkommnisse?" " Nöö nur da waren zur Beisetzung Wessis. Aber die habe ich versucht zu meiden". "Wir haben dich zu Spätdienst geplant bist Du fit ?" "Ja;ja" "Also wegtreten".
Oh man, hätte Mutsch nur das Telegramm nie geschrieben.
MfG Andreas

Hallo Mitläufer!
Nachdem ich in diesem Thread schon mit einem trieftränigen Beitrag über feste Familienbande im Angesicht hartherziger Vorgesetzter erwartet hatte, fand ich hier zu meiner Überraschung dieses fast schon drehbuchreife Zeit- und Sittengemälde aus der nicht mehr real Existierenden. Dankeschön für diese Geschichte. Auch ich erinnere mich noch an all die Gedankenschleifen, die beim Kontakt mit den Leuten der anderen Himmelsrichtung aufgerufen wurden.
1. Ach du Sch***!
2. Muss ich das jetzt melden?
3. Wenn ich das melde, wie melde ich denn das?
4. Was machen die eigentlich, wenn ich das falsch melde?
5. Ach du Sch***!
6. Warum muss das mir passieren!
Etc.
Angesichts Deiner Rückreise hätte sich Homer noch ein paar Tricks für seinen Odysseus abgucken können. Mir stellt sich aber doch eine Frage: Warum hast Du nach der Panne mit dem Sommerfahrplan nicht in der Einheit angerufen? Also ich hätte das damals geschluckt. Klar, ich hätte überprüft, ob die Angaben stimmen. Aber als Verspätungsgrund hätte ich es akzeptiert, glaube ich heute zumindest.
Ciao Rainman

@ Rainman2
Zitat
Warum hast Du nach der Panne mit dem Sommerfahrplan nicht in der Einheit angerufen
Gute Idee. Doch nach den vorhergegangenen Kapriolen, war mein Oberstübchen nur damit beschäftigt, mehr oder weniger logische Begründungen, für eben diese zu finden. Ich kann es heute nicht mehr begründen warum ich es so und nicht anders gemacht habe.
Und da mein Familienname nicht Münchhausen lautet, ist das alles so passiert wie geschrieben.
Das Drehbuch dafür schrieb halt das Leben.


Zitat von Mitläufer
... Doch nach den vorhergegangenen Kapriolen, war mein Oberstübchen nur damit beschäftigt, mehr oder weniger logische Begründungen, für eben diese zu finden. Ich kann es heute nicht mehr begründen warum ich es so und nicht anders gemacht habe. ...
Hallo Mitläufer!
Ja, sowas konnte ich mir schon denken. Wenn es kommt, kommt's dicke. Ich kann auch nicht behaupten, in jedem Moment meiner Dienstzeit rational gehandelt zu haben. Danke für die Geschichte und danke für die Antwort!
Schönen Sonntag noch!
Ciao Rainman2

Zitat von CommanderEine erheiternde Morgenlektüre,da fängt der Tag doch gleich ganz anders an.Dazu noch in einer Form,die der unseres ABV in nichts nachsteht.
Uwe,sieh Dich vor,hier ist eine starke Konkurenz am entstehen!
Allen noch einen schönen Sonntag,Gruß C.
Grins, du weißt doch Konkurenz belebt das Geschäft.
Viele Grüße vom Oderstrand
Uwe

Zitat von ABVZitat von CommanderEine erheiternde Morgenlektüre,da fängt der Tag doch gleich ganz anders an.Dazu noch in einer Form,die der unseres ABV in nichts nachsteht.
Uwe,sieh Dich vor,hier ist eine starke Konkurenz am entstehen!
Allen noch einen schönen Sonntag,Gruß C.
Grins, du weißt doch Konkurenz belebt das Geschäft.
Viele Grüße vom Oderstrand
Uwe
Uwe,ich sehe,Du hast mich verstanden
Schönen Abend noch,Gruß C.

Schöne begebenheit ,habe 1975 als ich beim Österreichischen Bundesherr meinen wehrdienst ableistete Post aus der DDR bekommen eine ganz normalle Ansichtskarte ,was dan los war war nicht ganz normall der Kompaniekomandant wolte die Briefmarke ! und ich wurde von einer Panzereinheit strafversetzt zu einer bewachung eines Hügels mitten im grösten Truppenübungsplatz Europas in Allensteig das ist im norden von Niederösterreich dort habe ich dan den winter verbracht wir waren zu 2 ein unbequemer Priesterstudent und ich ,es hat meterhoch schnee jeden Montag morgen wurden wir in stundenlanger fahrt vom lager Kaufholz zu diesem Bunker der noch aus der zeit Hitlers stammte gebracht am Freitag wieder abgeholt falls es das wetter erlaubte , wir hatten nichts zu tun im Bunker war genügend heizmatterial so haben wir Tag und Nacht immer Holz und Kohlen verheizt auch zum essen gabes genug es lagerten Tonnen von Konserven dort so haben wir den Winter verbracht ,am ärgsten war die einsamkeit da die nächste menschliche ansiedlung ca 15 km entfernt war und wir nur immer die weisse schnewüste sahen wen wir aus dem Bunker herausgingen und uns umsahen ,jedenfals anfang April kam auch dort der Frühling ende April war meiine zeit beim Österreichischen Bundesherr zu ende . ,,,,javascript:returnTag('')

Tach @Mitläufer,
habe mir eben deine Zeilen durchgelesen und muß sagen, toll geschrieben.
Wie du es auch betonst,solche Geschichten konnte nur das wahre Leben schreiben.
Nur frag ich mich, warum zum Geier du die Uniform im KU nicht abgestreift hast?
Wer wollte das kontrollieren?
Das hat doch damals fast jeder KUler gemacht.
Also ich bin mit diesem Sch...ding nicht im Urlaub rumgelaufen.
Die Uniform kam schon im Zug bei den Bürgern nicht gut an.
Zweimal wurde ich von meinen Eltern aus Riebau direkt von der Kompanie mit dem Auto abgeholt.
Vor Pretzier gings auf einen Feldweg und die olle Uniform wurde sofort gegen Zivil getauscht.
Kurze Geschichte zum Urlaub
Bevor ich einmal Urlaub bekam wusste ich,dass bei uns zu Haus Westverwandschaft zu Besuch sein wird.
Ich bin ohne Skrupel gefahren und es war ein freudiges Wiedersehen mit unseren "Niedersachsen".
Nach dem Urlaub verschwieg ich in der Kompanie den Kontakt mit dem "Klassenfeind".
Was ich mich auch heute noch Frage ist die Tatsache,warum das nie rauskam?
War die Überwachung doch nicht so Lückenlos oder wurde es, aus welchen Gründen auch immer, von den "Organen" gedeckt bzw.geduldet?
Gruß ek40

@ ek40
Zitat
Nur frag ich mich, warum zum Geier du die Uniform im KU nicht abgestreift hast?
Laß mich das mal so beantworten.
Ich hätte im Vorfeld dieses unplanmäßigen 24 + X Stunden Uraubs schon eine Annonce im "ND" schalten können. So in etwa
"Junger 20 jähriger Grünrock sucht Dame passenden Alters zwecks Hinterlegung seiner Zivilkluft"
Bei Intresse bitte schreiben an Chiffrenr.: xyz 00xx00
Nu war ich aber schon unterm Pantoffel und stolzer Papa,der um nichts in der Welt sein Mädel in der Heimat betrogen hätte.
Somit viel die Variante flach.
Die Zivilklamotten durften auch im Spind bleiben da das mitführen eines größeren Transportbehältnisses sofort die Aufmerksamkeit unseres KC erweckt hätte und die Begründung "Muss´ch zum waschen mitneh´m" in Anbetracht der Dauer meiner Abwesenheit vom Dienst sicher auch nicht gefunzt hätte. Ich glaube Kondenstrockner gab es in Ostsachsen damals noch nicht.
Vieleicht war auch noch eine Portion "Schiss" dabei von irgendwem erwischt zu werden und den darauf folgenden Represalien (was weis ich Tod durch den Strang oder Häuten und Vierteilen).
Also bin ich in Uniform gefahren. ´s war ja nur ein Tag und in Zivil würde ich wahrscheinlich noch heute am Autobahnzubringer stehen.
MfG Andreas

Zitat von Mitläufer
..."Junger 20 jähriger Grünrock sucht Dame passenden Alters zwecks Hinterlegung seiner Zivilkluft"
Bei Intresse bitte schreiben an Chiffrenr.: xyz 00xx00
...
Bei solch köstlichen Antworten drängt es einen fast, noch mehr solcher Fragen zu stellen. Leider fällt mir grad keine ein ...
Danke!
ciao Rainman2
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