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50 Jahre Mauerbau, wie ich ihn erlebte

Wie ich den 13.August 1961 erlebte
Wir waren 1961 vier 17-und 18-jährige Freunde und zelteten in der Zeit vom 5.August bis 20.August am Berliner Müggelsee. Der tägliche Westberlinbesuch mit Kudamm-Bummel , Kino-Besuchen (Conny und Peter machen Musik) und Jeans-Einkauf (100,- Ostmark) vom ersparten Lehrlingsgeld war natürlich das Wichtigste in diesem Urlaub. Am Morgen des 13. August 1961 verkündeten Zeltnachbarn, die ein kleines Stern-Radio besaßen: „Die Grenzen sind dicht“, „ Armee und Kampfgruppen riegeln die Grenze ab“. Wir konnten das gar nicht glauben und fuhren gleich mit der S-Bahn Richtung Westberlin. Am Marx-Engels-Platz (jetzt Schloss-Platz) endete die Fahrt. Zu Fuß ging es dann in Richtung Brandenburger Tor, aber ca. 300 Meter vor dem Tor standen in dichter Reihe die Kampfgruppen und riegelten die Straße Unter den Linden ab. Über Nebenstraßen sind wir dann ziemlich weit an die Grenze heran gekommen, wir standen dort ungefähr wo sich heute das Hotel Adlon befindet und beobachteten das unglaubliche Geschehen.
Stacheldrahtrollen wurden ausgerollt, ständig fuhren Armee- und Polizeifahrzeuge
mit bewaffneten Einheiten vor. Wir wurden von Polizisten mit umgehängter Maschinenpistole aufgefordert zurückzugehen. Das war das Ende unserer Westberlin-Besuche und der Anfang von 28 Jahren Mauer.
Hier muss ich noch ein Kuriosum anhängen:
Auch 1960 zelteten wir am Berliner Müggelsee und Kinobesuche am Kudamm waren Pflicht. Riesige Filmplakate mit der vollbusigen Anita Ekberg warben für den Film
„Das süße Leben“. den Film mussten wir sehen. Wir kauften die Karten für 5 Mark Ost und begaben uns kurz vor Beginn zum Einlass. Sehr höflich wurden wir aufgefordert unsere Ausweise zu zeigen…“ Es tut mir leid meine Herren, aber unter 18 Jahren kann ich sie nicht einlassen“ war die enttäuschende Aussage des Einlassdienstes, das Geld bekamen wir wieder zurück.
Als wir nun 1961 wieder am Müggelsee waren und ich gerade 18 Jahre geworden war, meine Freunde aber noch 17 waren, lästerte ich mit etwas Schadenfreude:
„diesmal schaue ich mir „Das süße Leben“ mit Sicherheit an, mal sehen wo es gespielt wird. Ihr könnt´s ja auch probieren, vielleicht sind sie diesmal nicht so streng“
Am Gesundbrunnen wurde der Film dann am 18.August gespielt und ich war voller Erwartungen. Wie es ausging habt ihr ja oben gelesen und nun konnten die anderen lästern.
Diese Geschichte habe ich ab und zu bei Familienfeiern erzählt und meine Tochter hat das zu meinem 60. Geburtstag zum Anlass genommen mir eine Video-Kassette
und ein Original-Filmprogramm zu schenken, ein schöner Gag.
Leider (oder glücklicherweise) sind die Erwartungen mit 18 anders als mit 60.
Ich hatte jedenfalls zu tun, den Schwarz-Weiß-Film bis zum Ende durchzuhalten.
Was hattet ihr für Erlebnisse? Leider sind unsere Jahrgänge nicht so stark vertreten.
Ich bin neugierig, Euer GKUS64



@GKUS64
Vielen Dank für diesen Augenzeugen Bericht er ist wirklich spannend und mir läuft es eiskalt den Rücken runter wenn ich so was lese. Es ist gar nicht vorstellbar wie sich Menschen gefühlt haben, als dieses Bollwerk durch die Stadt gezogen worden.
Vielleicht kommen ja noch ein paar Berichte von Augenzeugen die 1961 beim Mauerbau dabei waren.


Am 13. August war ich schon in Frankenberg auf der OS. In der Nacht zum 13. Alarm.... Die Truppen waren auf dem EX-Platz in voller Montur angetreten. Da standen wir nun für ein paar Stunden, ehe uns gesagt wurde was los war. Gegen Morgen durften wir wieder in die Unterkünfte einrücken, bewaffnet und voll aufmunitioniert. Zur Essenseinnahmen ging es mit voller Bewaffnung.
Für ca. 4 Wochen machten wir nur Innendienst, immer mit der Waffe am Mann. Ein paar Tage machte uns das Spaß, aber mit der Zeit hatten die Vorgesetzten doch allerhand zu tun, uns in die richtigen Bahnen zu lenken. In diesen 4 Wochen haben wir wohl Kondition für die nächsten Jahre erhalten, jedenfalls sind wir abends in die Betten gefallen, und hatten keinen Gedanken mehr an Ausgang, Mädchen und Bier.
Aber fragt nicht was nach den 4 Wochen abging....

am 12.August war ich mit ein paar Kumpels in Gesundbrunnen im Kino. Ich glaube der Film hieß "weites Land" drei Stunden Filmund war wohl nicht so doll. Sind dann mit der S Bahn über Bernau und dann mit Fernzug nach Eberswalde. Wohnten dort im Lehrlingswohnheim.
Früh um 10 Uhr wurden wir unsanft vom Leiter geweckt : so Jungs eure Westberlinfahrten sind nun vorbei. Als erste dachten wir wohl uns hat jemand verraten. Es war uns so gut wie verboten nach Westberlin zu fahren. Aber es kam ja noch schlimmer. Er befahl uns ins Fernsehzimmer und da sahen wir ungläubig was los war. Als er sich verzogen hatte haben wir auf West umgeschaltet aber da wurde es auch nicht besser. Eine Vorstellung was das nun heißt hatten wir nicht. Für uns war der Spuck in ein paar Wochen vorbei, leider nicht, es wurden 28 Jahre. Aber nun ist er auch schon wieder 22Jahre Geschichte. Gott sei Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Manchmal wünsche ich mir eine kleine Insel wo ich die aussetzen möchte die die Mauer wiederhaben wollen.

hallo forum, 1961 war ich 12 jahre alt..aber an diesem tag kann ich mich noch genau erinnern!!!mein opa hatte genau an diesem tag geburtstag..also sind wir ..meine eltern und ich mit der s-bahn vom alexanderplatz nach steglitz gefahren..das war ja was ganz normales zu dieser zeit!!dort wurde richtig gefeiert und irgendwie war es zu spät von steglitz aus nach hause zu fahren...wir haben da geschlafen!!am nächsten tag ...dem 13. august...haben wir noch in ruhe gefrühstückt ohne radio zu hören!!wir sind dann gegen 11 uhr wieder von steglitz richtung friedrichstaße..mit der s- bahn gefahren...wir haben nicht gemerkt das kein gegenzug mehr kam!!als der zug dann in den anhalter bahnhof einfuhr..konnte man lauter mit mp bewaffnete soldaten sehen!!mein vater sagte jetzt ist was passiert!!!wenn er das gewußt hätte waren wir drüben geblieben!!dann fuhr der zug..ich glaube ohne halt nach friedrichstraße...und da wimmelte es nur so von soldaten!!dann sind wir vom alex nach hause gelaufen..und da stand die ganze leninallee voller dieser schützenpanzerwagen...mit grinsenden uniformierten...mein vater sagte immerzu... die schweine haben eine mauer gebaut..aber das wird nicht lange dauern...dann ist das wieder weg..28 jahre hat es letztendlich gedauert...bis dieses schandmal vom volk weggefegt wurde!!ahlbecker das mit der insel ist ne gute idee...ich helfe dir dabei!!diese schmarotzer da auszusetzen...es ist nicht lange her das jemand von einer bestimmten fraktion hier im forum..ne flasche sekt in den kühlschrank legen wollte..die er zum 50. jahrestages des mauerbaues leeren wollte...na dann prost!!
gruß aus dem berlin ohne mauer und stacheldraht
.....icke-ek71

Als fast 19jähriger kann ich mich noch sehr gut an den 13. August 1961 erinnern und ich vergesse nie die weinenden und ratlosen Menschen die ich damals in Ludwigslust zu Gesicht bekam. Ich vergesse nie den weinenden Jungen von ca 16/17Jahren der seine Eltern in W-Berlin (die blieben dort) lassen mußte und zu seiner Großmutter in die DDR zurück fuhr. Dort sollte er bleiben bis seine Eltern in W-Berlin Fuß gefaßt hätten um dann nachzukommen. Im Bewußtsein, daß das nun nicht mehr möglich sein würde stand er nun in Ludwigslust auf dem Bahnhof und verstand die Welt nicht mehr. Mir ging das so nahe, daß ich mitgeheult hatte.
Schönen Gruß aus Kassel.

Seit dem 13. August sind durch Vermittlung des Deutschen Roten Kreuzes fast 1000 Kinder zwischen Ost und West ausgetauscht worden, wie das DRK in West-Berlin berichtet. Die Kinder waren in den Sommerferien bei Verwandten im jeweils anderen Teil oder lagen in Krankenhäusern und wurden von der Schließung der Grenze überrascht. Die Übergabe erfolgt stets auf dem Bahnhof Friedrichstraße.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin...au/4661228.html
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