Strafe nach nicht vereitelten Grenzdurchbruch

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27.01.2023 20:21
avatar  anjo
#61
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Es gibt ja offensichtlich auch hier mehrere Themen dazu. Viele Links gehen auch nicht mehr???
Hier ein Link der gerade noch ging
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politi...aegnis-100.html

Da steht etwas von 6 Monaten maximal.


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27.01.2023 20:24
avatar  Mike59
#62
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Zitat von anjo im Beitrag #61
Es gibt ja offensichtlich auch hier mehrere Themen dazu. Viele Links gehen auch nicht mehr???
Hier ein Link der gerade noch ging
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politi...aegnis-100.html

Da steht etwas von 6 Monaten maximal.

WIMRE war alles über 6 Monate keine Disziplinarstrafe mehr.


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27.01.2023 20:27
#63
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habe hier noch etwas zum Strafvollzug , ist aber nicht Schwedt, denke mal ist der Vorgänger


https://www.bpb.de/themen/deutschlandarc...ende-1952-1972/

Etwas über mich zu schreiben, um sich dann daraus ein Bild von mir machen zu können , wäre ungefähr so, wie der Versuch Architektur zu tanzen...

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27.01.2023 20:28
#64
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Ich wollte ja auch garnicht über Schwedt wissen, sondern, ob Militärangehörige, die einen Grenzdurchbruch nicht verhinderten, evtl. nach Schwedt kamen. Na egal.


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27.01.2023 20:38
avatar  Mike59
#65
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Zitat von Leisterförde im Beitrag #64
Ich wollte ja auch garnicht über Schwedt wissen, sondern, ob Militärangehörige, die einen Grenzdurchbruch nicht verhinderten, evtl. nach Schwedt kamen. Na egal.

siehe #60


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27.01.2023 20:52
#66
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Bei uns hatte der Uffz.sich die Waffe von seinem Posten abnehmen lassen und hat nicht versucht den Posten aufzuhalten.Er hatte große Schuld auf sich geladen.Aussage unseres KC.Des halb hieß es,der Uffz kommt nach Schwedt.Ist schon länger her,da diskutierten wir darüber und einige User meinten,dafür gab es kein Schwedt.Einige meinten ,eher unehrenhafte Entlassung und zivilen Strafvollzug.so meine Erinnerung.


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28.01.2023 00:05
#67
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Aus der Zeit der GT kann ich nicht mit reden, aber vorher bei der DGP bekam das Postenpaar nach einem erfolgreichen Durchbruch wegen Unwachsamkeit an der Grenze 3-5 Tage Bau in der Zelle der Dienststelle bei voller Verpflegung. Die Zeit hat man auf einer Backe ab gesessen. Habe auch in 6,5 Jahren einmal 3 Tage bekommen. Man sagte bei uns immer, ein Grenzer ohne Knast, ist wie ein Baum ohne Ast.

Cambrino


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28.01.2023 02:26
avatar  berndk5
#68
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Wie Alles im Leben- egal wo und wie-, so ist auch diese Frage in allererster Linie von der jeweiligen ZEITGESCHICHTE und in zweiter Linie von den jeweils agierenden Menschen ABHÄNGIG zu bewerten.
Wie meine ich meine Behauptung?
Ist doch klar? Es war schon ein Unterschied, ob im Jahr 1948 im Rahmen der "Grenzwanderungen" der Schieber und Flüchtlinge "Grenzdurchbrüche" passierten, oder im Jahr 1986 (oder jedem anderen der 80ér Jahre) - einer Zeit, wo die DDR nach internationaler Anerkennung gierte und am Liebsten eine "totale Ruhe" an der Grenze wollte.
Nur um Missverständnisse zu vermeiden,- das war auch mein Auftrag und zugleich meine Motivation meines täglichen Lebens.
Wurden in den Jahren nach dem Krieg vielleicht noch "Strichlisten" geführt, so war in den "fortgeschrittenen Jahren der DDR" jeder Grenzdurchbruch ein Politikum ersten Ranges.
"Jeder der das nicht auch so sah, war entweder verblendet, oder ein Feind"- so die damalige Denkweise.
Dennoch ist es mir gelungen, in den fast 19 Jahren meiner DDR Dienstzeit eigene Werte zu bewahren und umzusetzen.
Trotz einer wirklich sehr hohen "Wirksamkeit der Grenzsicherung in meiner Verantwortung" (heißt: keine Durchbrüche) , war es absolut unvermeidbar
auch mal das Nachsehen zu haben. Da war natürlich das Geschrei groß! Wer hat Schuld, das war wohl die entscheidende Frage, auf die jede Untersuchungskommission eine gemeinsame Antwort finden mussste. Gemeinsame Antwort deshalb, weil Unstimmigkeiten dannzu 100% auf Alle Untersuchendne zurück gefallen wären.
Wie aber? Was aber tun? - wenn es keinen Schuldigen zu ermitteln gibt?
Wenn einfach nur der DRUCK und die BEDINGUNGEN so waren, dass es einfach GEKLAPPT hat?
Da war guter RAT teuer.
In meiner Funktion, also ähnlich wie bei @Winch hatte man nur wenig Gestaltungs-Spielraum, schließlich war man ja ebenfalls Bestandteil der zu Untersuchenden Dinge.
Dennoch gab es diesen Gestaltungs-Spielraum, den ich auch genutzt habe, um das "DDR-Problem" mit Folgen eines Grenzdurchbruchs im September 1989 an der Strasse Treffurt nicht auf die darin involvierten Grenzsoldaten auswirken zu lassen.
Das Alles hatte ich aber an anderer Stelle vor längerer Zeit. vor meiner Löschung im Frühjahr 2022, schon einmal hier geschildert.
Es ist tatsächlich keiner der Soldaten bestraft worden. Der KC erhielt vom Regimentskommandeur (Kdr.-GKK-304 hieß das da schon) einen "Verweis" wegen "unzweckmäßigem Einsatz der Kräfte und Mitttel" .
Im Herbst 1989 war es aber nicht mehr wie sonst.
Keine Sperre vor Orden oder Auszeichnungen.
Nur wenige Tage später erhielt ich in Berlin die "Ehrenmedaille des Nationalrates der Nationalen Front" für die von mir geführte Einheit und nachfolgend weitere persönliche Ehrungen.
Alles das hat aber den Untergang der DDR weder aufgehalten, noch in irgend einer Form beeinflusst.
Über den erhaltenen "Verweis" habe ich damals noch resignierend gelächelt, weil ich es nicht ändern konnte. Aber gefreut habe ich mich darüber, dass keiner meiner Soldaten an den Prangher musste (obwohl es berechtigte Gründe gab, die wir verschwiegen hatten) .
Falls es ein OBERSCHLAUER liest, zu dieser Zeit war (zumindest für uns) nicht absehbar, wohin die Geschichte diesenZug führt.
Sagt berndk5


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28.01.2023 10:17
#69
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Hätten die Regenten der DDR mal soviel Einfallsreichtum und Konsequenz auf anderen Gebieten gucken lassen (z.B. Wirtschaft). Dann wäre womöglich einiges anders gelaufen beim Aufbau des Sozialismus.

Démerde-toi !

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28.01.2023 14:15
avatar  94
#70
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94

Beim Thema Schwedt sollte man etwas differenzieren. Es gab, zumindest ab 1982 zweimal Schwedt. Zu einem der Militärstrafvollzug für verurteilte Straftäter bis zu zwei Jahren. Alles über zwei Jahre kam in einen zivilen Knast. Damit sind Berichte wie in #40 wohl eher dem Bereich der Pfantasie zuzuordnen.
Zum andern gabs ab diesem Zeitpunkt die Disziplinareinheit. Deren Insassen galten als nicht vorbestraft, allerdings wurde die bis zu drei Monate (konnten vom Kommandeur des Grenzregiments ausgesprochen werden) nicht auf den Grundwehrdiest angerechnet, sprich diese Genossen durften nachdienen. Allerdings wohl kaum in einer Linieneinheit, eher in der Deliktekompanie im Regiment. Damit war Schwedt am Kanten wohl ein noch größeres Mysterium als in einer normalen Muckereinheit. Dahin kamen ja die geläuterten Deliktebrüder zurück, am Kanten sah mans sie nur gehen.
Planungstechnich blöd wars bissel blöd auch. Diese abgängingen Genossen wurden ja immer noch im Bestand der grenzsichernden Einheit geführt wurden, standen effektiv aber nicht mehr zur Verfügung.

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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28.01.2023 14:44
avatar  635
#71
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635

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28.01.2023 15:37 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2023 15:49)
avatar  Hebor
#72
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Zitat von Blitz_Blank_Kalle im Beitrag #69
Hätten die Regenten der DDR mal soviel Einfallsreichtum und Konsequenz auf anderen Gebieten gucken lassen (z.B. Wirtschaft). Dann wäre womöglich einiges anders gelaufen beim Aufbau des Sozialismus.


Kann nur aus meinem eigenen Erleben und meiner Erinnerung zum Stichwort "Wirtschaft" ergänzen.

Die damaligen, zu meiner Zeit bestimmenden "Regenten" haben Gundsätzliches, getreu ihrem Gedankengut und bedingt durch ihre Hörigkeit zum großen Bruder entschieden, zu anderem waren z.B. der Staatsratsvorsitze, früherer Dachdeckergehilfe, der noch nicht mal seine Dachdeckerlehre zu Ende brachte und der Armeegeneral ohne Armee als gelernter Speditionskaufmann nicht in der Lage. Dass es trotzdem überhaupt so einigermaßen lief, verdanken wir dem Mitdenken und Arrangieren der nächsten Ebenen, von teilweise schon ganz oben bis runter zu den untersten Bestimmern vor Ort. Und man hat sich den Kopf gemacht!

Entspräche dies so nicht dem damaligen realem Geschehen, wäre es noch zeitiger zappenduster in der größten DDR aller Zeiten gewesen.

Gruß Hebor
1. Kompanie, MSR 3, Soldat, Gefreiter(1970-72)

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28.01.2023 23:26
#73
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Ich habe lange recherchiert, was alles nach meiner Flucht 1968 in der GK passiert ist.
Ein ehemaliger Unteroffizier konnte sich nicht mehr so recht erinnern (!). Ist so etwas glaubhaft?

Eine andere Person konnte mir nur mitteilen, dass die gesamte Kompanie ca. 14 Tage Ausgangssperre bekommen hatte. Belegen kann ich dies jedoch nicht.

In meiner 400-seitenlangen Akte, sie liegt mir vor, ist eine Bestrafung vom:
Zugführer (Oberleutnant),
Offizier für Grenzsicherung (Hauptmann)
und
zu meiner Überraschung der Kommandeur vom GB (Major).
Hier müssen aber auch persönliche Differenzen zwischen ihm und dem Kommandeur der Grenzbrigade, Oberst Bär bestanden haben. Er hatte die Untersuchung geführt.
Auch der Kommandeur vom Grenzregiment (Oberstleutnant) ist mit erwähnt und aufgefordert „Zielstrebige Maßnahmen zur Erhöhung der militärischen Disziplin und Ordnung“ zu treffen.

Der Hauptmann hat von allen Befragten das umfangreichste Protokoll abgegeben. Fast der komplette Lebenslauf. Ein Wort, dass er verantwortlich war, dass ich vom Küchendienst wieder in den Grenzdienst kam, kein Wort darüber, auch in der gesamten Akte nicht. Ich vermute, dass sich die eine oder andere Person selbst geschützt haben.


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29.01.2023 00:07 (zuletzt bearbeitet: 29.01.2023 00:32)
#74
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@Leisterförde
Ich glaube nicht, daß er dafür 18 Monate Schwedt bekommen hat.

@anjo maximal 10 Tage Arrest durch den K-GR oder vielleicht sogar die Schützenschnur.

Während meiner Dienstzeit im GR-42 ist mir nur ein Fall bekannt, wo der AGT nach Schwedt kam.
Das war der KC unserer Pik ( habe ich schon in anderen Beiträgen geschrieben)
der vom Hauptmann zum Soldaten degardiert wurde und dann Schwedt erhielt, wie lange weiß
ich leider nicht.
Er hatte Kenntnis davon, nachdem es mehrere Uffz. gemeldet hatten, das ein GWD ständig
Fragen zum BLG 60 stellte.
Er machte keine Meldung und leitete auch keine Untersuchung bzw. Befragung ein
Dieser beging dann gegen 13.00 Uhr mit dem BLG Fahnenflucht, raste Mittags durchs Dorf und durchbrach die Hinterlandsmauer Zum Glück walzte er keine PKW, Fahrradfahrer oder Kinder auf seiner Irrsinnsfahrt nieder.
Im Kfz- Sperrgraben blieb er dann stecken. zum Glück konnte er nur fahren, nicht aber die
Brücke bedienen.

Beim Austeigen und Versuch das vordere Sperrelement zu überwinden wurde er durch Anwendung der Schußwaffe durch den Stellv. KSia festgenommen.

Wegen eines Grenzdurchbruchs [ hatten wir 3 oder 4 seit 1977-1989) oder FF hatten wir im gesamten GR 2 kam niemand ausser dem KC der PiK
nach Schwedt.


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29.01.2023 10:09
#75
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Über Schwedt wurde ja auch viel gesprochen,so daß unser Zehnender bestimmt nicht dort einsetzen mußte.Vermutlich Gerücht.Denn genaue Mitteilung bekamen wir nicht,hat sich auch keiner getraut nachzufragen,ob wohl unser Alter(eher Junger",ganz in Ordnung war.Wie Ich schon erwähnte,ist fast50 Jahre her,ist heute nicht mehr interessant. Fazit war,der himmelblau Trabant war einige Wochen ständig in unserer Gk und wir Postenführer wurden ellenlang befragt,bis wieder Ruhe einkehrt und wir wieder entspannter in die Schichten gingen ohne ständig darauf zu achten wie sich der Posten verhielt.Da war dann auch wieder ein Nickerchen drin.


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