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+Elbgrenze| Elbabschnitt| Grüne Grenze| Dömitz| Boizenburg+

das alles liegt jetzt 31 Jahre zurück, vielleicht finden sich ja Zeitgenossen mit denen man hier ins gespräch kommen kann.




Hallo Angelo,
erstmal vielen dank für deinen Willkommensgruß.
Geduld ist einer meiner Tugenden, hat man wohl als Grenzer so gelernt.
Habe mich mal gefragt warum wir als Pioniere relativ unbelastet an die Installation der SM70 (Splittermine) gegangen sind. Und ich denke, ich habe die Antwort gefunden! Die DDR hatte eine klare Gesetzgebung,so sind wir aufgewachsen. Jedes Schulkind wußte, dort an den Grenzsicherungsanlagen habe ich nichts zu suchen. Es gab keine Analphabeten in unserem Land, die Warnschilder waren groß und lesbar.Der der es trotzdem versuchte, ich setzte mal voraus, er war geistig auf der Höhe wußte um die Konsequenzen (evt. Verhaftung, Verletzung, Tod).
Die andere Seite war das damalige klare "Freund-Feind-Bild" die Zoll o. Grenzschutzbeamten hatten für uns nur "dumme, überhebliche" Sprüche übrig.
Also waren sie mir nicht gerade sympatisch. Hätten sie eine Demontage versucht (parallelen zum Fall"Gartenschläger") und Minen ausglöst?
Gut,sie waren Deutsche so wie ich aber nicht meine Landsleute, ich hätte noch ruhig schlafen können.
Eine kleine Berichtigung noch, von Dömitz bis Boizenburg sind es nur ca. 50 km aber sie fahren sich gut. war vor kurzem mal vor Ort. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch.



Ja diese Problematik die du hier jetzt schilderst habe ich eigentlich nie wirklich mitbekommen,ich habe mich bis ins Jahr 1988 auf das verlassen was mir andere über die DDR Grenze erzählt haben. Ich war oft an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen habe aber niemals versucht die Grenzlinie zu überschreiten. Ich könnte mir nur heute in den Popo beissen das ich nie wirklich gute Fotos gemacht habe,denn ich habe mich auf das verlassen was der Erich damals gesagt hat "Die Mauer wird auch noch in 100 Jahren stehen"

Hallo Angelo,
unser Erich war wohl sehr optimistisch als er diesen Satz los lies. Weist du was mich heute verwundert, sehe ich alte Aufnahmen von der Grenze in den Medien, sehe ich immer nur DDR-Grenzer mit Fernglas am Auge. Kein Zollgrenzdienst, kein Bundesgrenzschutz, nicht ein Gesicht.
Also entweder hat die Sache System oder die jetzt alten Männer haben Angst irgend ein Enkel könnte den Opa entdecken und dumme Fragen stellen. Denn zum damaligen Zeitpunkt waren die Jungs ständig präsent und haben uns nicht nur beobachtet sondern auch gefilmt. Das müssen Kilometer von Filmen in den Archiven sein.
Eigendlich ein guter Hinweis für junge Dokumentarfilmregiseure




Hallo Angelo, wirklich guter Vergleich mit dem Zoo, ich sehe du hast dir deinen Humor bewahrt, so wie ich meine Geduld. Es gibt viel Literatur über die Grenze. Ein Beispiel; In den Buch "Keiner kommt durch" von Dietmar Schultke, fand ich im Kapitel "wer durfte Grenzsoldat werden" das es eine Unterteilung in Kategurien A-D2 gab, das war mir unbekannt. Ich konnte mich bei "A "einstufen, das hieß "Klassenbewußtes Persönlichkeitsbild" und keine Westverwandtschaft. Der Schüler o. Student der so etwas liest hält das für bare Münze, dabei hatte ich viel Verwandtschaft zweiten Grades. Und durfte als Pionier auch hinter den Zaun "1". Gut ich hatte eine kleine Sekretärin in der Verwandtschaft die beim Mfs (Ministerium für Staatssicherheit)war, vielleicht war das der Grund. Dazu später noch eine köstliche Geschichte aber weiter bei D.Schultke. Der Autor ist Jahrgang 1967 war Grenzer so wie wir, ich berücksichtige auch das er zur Wende gerade mal 22 Jahre alt war. Also noch voll in der geistigen Entwicklung. Er lässt kein gutes Haar an dem Land wo er aufgewachsen ist und geht meiner Ansicht nach an das Thema voreingenommen heran. Interessant sind mir immer die Biographien, wo kommt er her bzw. zur welcher Klasse (Arbeiter, Bauern, Intelligenz) gehörten seine Eltern. Warum spricht so viel Negatives aus seinen Worten, denn das Buch zieht vieleicht auch einmal ein Geschichtslehrer zu Rate und vermittelt es seinen Schülern. Vielleicht könnte sich der Autor dazu äußern sollte er sich hier mal einloggen.



Dein Wissen scheint wirklich noch sehr gut in deinem Gedächnis verankert zu sein.
Erzähle mir doch mal ein wenig über die Grenzaufklärer,war es wirklich so,das diese Soldaten 100 Prozent Regimetreu sein mußten um diesen Job zu bekommen? Wie wir ja alle wissen,waren die Grenzaufklärer die art von Grenztruppen die unmittelbar am Grenzstein eingesetzt worden waren. Es wäre eine leichtigkeit gewesen die DDR zu verlassen. Ein Schritt über die Grenze und fertig.

Angelo, habe eine Weile gebraucht, das Thema ist garnicht so einfach zu beantworten. Aber ich sage mal so nach deinen Worten "Freifahrschein hinter dem Zaun I und ein Schritt und drüben" nein so war das nicht. Einer der Gakels ist immer mal mit in den Abschnitt gefahren, war schon älter, ein ruhiger überlegter Typ, geredet hat er nicht viel. Ich spinne mal den Faden weiter
Er war bestimmt verheiratet, hatte Kinder evtl. Enkel. Aber 100% Regimetreu ich glaube nicht. Warum so frage ich sollte er, er war bestimmt sehr gut geschult und außerdem eine interessante Aufgabe, ein Einzelkämpfer so zu sagen. Das ist jetzt reine Phantasie; er konnte sogar pendeln, ein Zivilpaket im Niemandsland(50-100 Meter hinter Zaun I bis Grenzsäule) verstecken, wer sollte suchen und warum, dann sich in der Nacht umziehen und früh Morgens einen Kaffee in Lauenburg trinken gehen. Vorausgesetzt er hätte nicht die dumme Frage gestellt "Haben sie?" denn der Westen hatte etwas mehr wie "Rondo und Wiener Melange". Wem sollte sein Gesicht dort auffallen, er war ein neugieriger Besucher des Grenzgebietes und Punkt um. Die Ausweise dazu, ein Kinderspiel für Spezialisten. Aber Ihre eigendliche Aufgabe bestand wohl in Schleusungen durch die Gassen " Agent kommt rein, Agent geht raus" und das immer bei Nacht, da schliefen die biederen BGS-Beamten den Schlaf der Gerechten.
Abschließend, die Bindung zu dem Land wo man aufgewachsen íst war meiner Ansicht nach ausschlaggebend für diese AUFGABE. Und die Männer so nehme ich mal an, hatten jeder eine gute Bindung. Gehen wir mal weg vom Thema, hin zum Thema Politunterricht. Wie hast du ihn erlebt? Und vielleicht könnten sich noch mehr USER einloggen und ihre Fragen stellen bzw. Meinung sagen. Das wäre echt erbauend dann werden wir beide noch kreativer.
Schönen Sonntag noch.



Ich freue mich wirklich das du hier bist,denn deine Antworten sind eine bereicherung für dieses Forum.leider sieht es so aus,als ob wir beide hier alleine sind. Viele lesen hier,aber antworten gibt kaum jemand
Da kann man nur hoffen,das durch dich vielleicht doch noch mehr Mut bekommen über ihre Vergangenheit zu sprechen. Schön wäre es schon

Hallo,
vielleicht kann ich einiges zum Thema Grenzaufklärer beitragen. Ich war selbst einer.
Zunächst einmal eines vorweg: Grenzaufklärer mussten nicht wie allgemein behauptet besonders "regimetreu" und "politisch zuverlässig" sein. Ich war nicht in der SED, ich hatte durch meinen Vater ,der aus Berlin(West) stammte, zwei Cousins, eine Cousine und meine Großeltern väterlicherseits jede Menge Verwandtschaft in Berlin(West). Mütterlicherseits hatte ich drei Großtanten und zwei Großonkel in der Bundesrepublik. Trotz dieser Fakten war ich Grenzaufklärer(Gakl) und auch für AO13 bestätigt. Eine Anmerkung: AO13 bedeutet, daß ich bestätigt für den Einsatz auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet der DDR war.
Die Kriterien für diese Bestätigung lagen im allgemeinen mehr im Bereich der persönlichen Verhältnisse des zu Beurteilenden. Also ob er verheiratet war, ob er Kinder hatte, ob er in geordneten Verhältnissen lebte usw.. Natürlich wurde auch die politische Seite beleuchtet, gab aber nicht unbedingt den Ausschlag für die Bestätigung als Gakl.
Zum Einsatz der Gakl: Sicher wurden Gakl auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet zur Absicherung von Arbeiten eingesetzt. Das war bei weitem nicht ihre einzige Aufgabe. Die Kontrolle der Grenzzeichen(Grenzsäulen/Grenzsteine) sowie der vorderen Sperrelements oblag meist den Gakl. Weiterhin wurden Gakl im Schutzstreifen als Kontrollstreife eingesetzt. Außerhalb des Schutzstreifens wurden Gakl zur Sicherung des Grenzabschnittes in der freunswärtigen Tiefe eingesetzt. Die Kontrolle von Unterschlupfmöglichkeiten im Grenzgebiet gehörte ebenfalls zu den Aufgaben der Gakl.
Ich stehe gern zur Beantwortung weiterer Fragen zur Vefügung.
Gakl



Zitat von Gakl
Hallo,
vielleicht kann ich einiges zum Thema Grenzaufklärer beitragen. Ich war selbst einer.
Zunächst einmal eines vorweg: Grenzaufklärer mussten nicht wie allgemein behauptet besonders "regimetreu" und "politisch zuverlässig" sein. Ich war nicht in der SED, ich hatte durch meinen Vater ,der aus Berlin(West) stammte, zwei Cousins, eine Cousine und meine Großeltern väterlicherseits jede Menge Verwandtschaft in Berlin(West). Mütterlicherseits hatte ich drei Großtanten und zwei Großonkel in der Bundesrepublik. Trotz dieser Fakten war ich Grenzaufklärer(Gakl) und auch für AO13 bestätigt. Eine Anmerkung: AO13 bedeutet, daß ich bestätigt für den Einsatz auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet der DDR war.
Die Kriterien für diese Bestätigung lagen im allgemeinen mehr im Bereich der persönlichen Verhältnisse des zu Beurteilenden. Also ob er verheiratet war, ob er Kinder hatte, ob er in geordneten Verhältnissen lebte usw.. Natürlich wurde auch die politische Seite beleuchtet, gab aber nicht unbedingt den Ausschlag für die Bestätigung als Gakl.
Zum Einsatz der Gakl: Sicher wurden Gakl auf dem vorgelagerten Hoheitsgebiet zur Absicherung von Arbeiten eingesetzt. Das war bei weitem nicht ihre einzige Aufgabe. Die Kontrolle der Grenzzeichen(Grenzsäulen/Grenzsteine) sowie der vorderen Sperrelements oblag meist den Gakl. Weiterhin wurden Gakl im Schutzstreifen als Kontrollstreife eingesetzt. Außerhalb des Schutzstreifens wurden Gakl zur Sicherung des Grenzabschnittes in der freunswärtigen Tiefe eingesetzt. Die Kontrolle von Unterschlupfmöglichkeiten im Grenzgebiet gehörte ebenfalls zu den Aufgaben der Gakl.
Ich stehe gern zur Beantwortung weiterer Fragen zur Vefügung.
Gakl
Hallo erstmal in diesem Forum schön das du jetzt auch dabei bist.
Also was du da über die Grenzaufklärer geschrieben hast finde ich sehr aufschlussreich,das sagt mir, das man nicht alles glauben soll was in Büchern steht.


Hallo Angelo, hey freut mich echt ein Neuer. Auch Gakl's Beitrag über den Kontakt zur Zivilbevölkerung kann ich eigendlich nur beipflichten. Das es mal Zoff wie bei uns im Clubhaus Boizenburg gab lag aber nicht an den grünen Uniformen, sondern es ging um die Mädels, das gab und gibt es überall auf der Welt. Und mit der Verwandschaft können wir uns die Hände reichen(Gakl's Beitrag vom 23.06). Also nichts bis A-D2 wie D-Schultke schreibt. Ich bin auch der Meinung dass das vorzeitige Erkennen von Personen im Grenzgebiet(logisch es erfolgte eine Verhaftung)vielen von Ihnen das Leben gerettet hat, denn die SM70(Splittermine) und gerade bei Nacht konnten Schilder übersehen werden, war ein perfektes System, löste bei geringster Berührung (evtl. anlegen von Strickleitern) aus. Als geborener DDR-Bürger hatte ich zwar mal davon gehört das es Minenfelder gibt und allein das hätte mich schon abgehalten einen Versuch zu starten, aber das die Weiterentwicklung dann am Zaun hing haben bestimmt nur wenige gewußt. "Stichwort" 1.Mai 1976 -Michael Gartenschlaeger- war ganz in unserer Nähe. Vieleicht findet mal ein Archivfreund von der Zeitung einen Beitrag Im "ND" (Neues Deutschland) ehrlich ich lese schon seid meiner Kindheit gern aber das Blatt hat mich damals nicht vom Hocker gehauen.
Die Aufforderung an Alle zum Fragen stellen gilt immer noch, hatte zwar das Thema "Politunterricht" angeschnitten aber vieleicht gibt es ja noch etwas Interessanteres.
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