Hallo, ich bin neu hier! Habe meinen Grundwehrdienst beim GüSt Sir 26 (Berlin) geleistet. Zur Feuerwehr direkt kann ich nichts sagen. Jedoch wurde ich im 3. Diensthalbjahr ca. 2 Monate zur Absicherung zur Absicherung von Kräften der "Deutschen Post" im Grenzabschnitt eingesetzt. Die Postleute kamen aus Thüringen (ich glaube Erfurt), und waren damit beauftragt ein neues "Grenzmeldenetz" zu verlegen, da die alte Technik mit den s.g. "Gummiohren" nicht mehr zeitgemäß und auch störanfällig war. Einem Trupp von 2 bis 4 Postmitarbeitern wurde ein Postenpaar zum "Schutz vor Übergriffen aus Westberlin" zur Seite gestellt. Uns war damals schon klar, daß wir eher aufpassen sollten, daß kein Postmann "abhanden kommt".
Die ganze Sache lief so ab: Morgens, so gegen 8.00 Uhr holten uns die Postleute mit ihren Werkstattwagen (W50 mit 2 Sitzreihen) am Kasernentor ab.
dann ging es durch Berlin zu einem Tor in der Hinterlandsmauer des entsprechenden Abschnitt's. Zwischendurch wurde meist noch mal Halt gemacht, damit sich die Postler noch Verpflegung kaufen konnten Semmeln (Entschuldigung, das heißt dort Schrippen), Bier, Zigaretten und was man noch so braucht. Am Tor der Hinterlandsmauer klinkte sich der Postenführer mit seinem Gummiohr ins alte Grenzmeldenetz ein und nahm Kontakt mit dem Führungspunkt auf. Nach nennen der Parole und Meldung der Anzahl der passierenden Personen konnte das Tor, welches durch ein handelsübliches Vohängeschloss und einen Steckkontakt gesichert war, geöffnet und passiert werden. Vorab informierte der Führungspunkt noch die betroffenen Posten und B-Türme über unser Eintreffen, damit es keine Mißverständnisse gab. dann ging es auf dem Kolonnenweg zum jeweiligen Arbeitsplatz der Postler. Die hatten es sich in ihren Kabelschächten gemütlich gemacht: ein Zelt überspannte den Arbeitsplatz und unten lummerte eine Lötlampe, denn es war Winter. Einige der Postleute gaben uns auch mal 'ne Flache Bier aus. Auf die Einladung einiger, doch mit runter ins Warme zu kommen, verzichteten wir lieber - hätte man uns dabei erwischt, währe uns Schwedt sicher gewesen. zum Feierabend lief die ganze Prozedur rückwärts wieder ab.
Ich weiß, das dies keine Antwort auf Deine Frage war, aber es erläutert doch die Verfahrensweise mit "Nicht-Grenzern" im Abschnitt. Von Einsatzplänen der Feuerwehr ist mir vielleicht auch deshalb nichts bekannt, weil es im Grenzabschnitt der Berliner Mauer sowiso nichts gab was brennen konnte. Nur Beton, Sand, Metall und ein paar hungrige Kaninchen (ich frag mich bis heute, wie die dort überleben konnten). Ach,und natürlich Grenzer und Grenzhunde. Hoffentlich konnte ich einen kleinen Einblick in den damaligen Grenzdienst geben. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, meine Dienstzeit war sehr Abwechslungsreich.
ich möchte noch anmerken, daß die Schilderung des Wehrführers sehr glaubhaft klingt. An der "Grünen Grenze" konnte man den grenznahen Bereich generell nur mit Passierschein betreten, um Grenzverletzungen vorzubeugen. Die Feuerwehruniform reichte da nicht. da hätte jeder x-Beliebige drin stecken können. gruß rud