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Fernglas gegen Adidas über den Zaun

Hallo ehemalige,
vor ca. 5 jahren hörte ich von einem früheren BGS-Beamten folgerndes.
Er habe mal an der Bremke, dem Grenzfluß bei Braunlage/Harz, öfter mit einem Grenzer auf der DDR- Seite gesprochen. Es kam dann sein Interesse nach einem DDR-Armeefernglas von Zeiss mit Strichteilung zur Sprache. Ob da was zu machen wäre... Einige Tage später kam die Antwort:
gegen ein Paar neue Adidas-Sportschuhe könnte man ja tauschen.
Es wurde dann eine Termin verabredet, man traf sich, erst mal musste jeder seinen Artikel zeigen, dann wurde auf eins zwei drei gleichzeitig geworfen.
Das Fernglas hatte der Erzähler noch, ihm war der Ostpartner wohl ganz sympatisch, da er wohl
überhaupt gesprächsbereit war, was wohl die Ausnahme war wegen des Verbots.
Frage: kennt jemand die Story? Es muß ja mindestens der 2. Postenmann miterlebt haben.
War es evt. ein Grenzaufklärer, wegen der Problematik werfen über den Zaun bis zur
Bremke, das wäre wohl zu weit? Aber direkt am Ufer stehend schon möglich.
Gruss von Skifahrer

ich war während der ausbildung in einem feldlager,
da verlor ein offizier sein fernglas.
unsere ganze kompanie (ca. 80 mann) sucht etwa 3 stunden
nach den fernglas, der finder bekam 3 tage sonderurlaub.
ich glaube die geschichte mit den fernglas gehört
ins reich der fabeln...
schöne grüsse

Die Bremke? Das gehörte zum Bereich der 5. und 4. Kompanie. Die Schierker GAK sind manchmal bis zur Bereichsgrenze unterhalb des Brockens gekommen. Ab dort bis in Richtung Ilsenburg waren die Kollegen aus Ilsenburg zuständig. Aber an sich ist die Sache schwer vorstellbar. Gut, das Fernglas hätte man als verloren im Moor oder dem Fluss melden können. Da hätte keiner gesucht. Aber die Schuhe zurückbrigen? Das ginge ja höchstens in der Kaffeetasche. Kreuzgefährlich ist da gar kein Ausdruck, denn da greifen ja alle mal rein. Das macht dann also zwei bis drei Paar Schuhe...
Die Vorstellung, ein Fernglas gegen Schuhe zu tauschen hat was peinliches. Die Kollegen hätten sich ja benommen, wie die Indianer beim Anblick von Glasperlen. Wenn das stimmen sollte, kann ich mir nicht vorstellen, dass der sich je wieder meldet.
Einen Termin absprechen? Wir hatten bei Einsatzort und -Zeit keinerlei Einfluss. Es wäre nahezu unmöglich gewesen, vorher zu wissen, wann man wo wieder auftauchen wird. Oder... aber das bedeutet noch mehr Schuhe.

Solche Handelsaktivitäten kann ich mir gut vorstellen. Ein GAKL hatte sicher beste Gelegenheiten dazu und oftmals war das Verhältnis der "Klassenfeinde" längst nicht so grantig, wie immer dargestellt.
Auf der GÜSt Marienborn Eisenbahn waren solche Tauschhandel an der Tagesordnung, allerdings fest in der Hand unserer sowjetischen "Waffenbrüder", an der Grenze vereinfachend nur "die Freunde" genannt.
In Marienborn passierten fahrplanmäßig Truppen- und Materialtransporte der Westalliierten die Grenze. Die Kontrolle dieser Züge wurde von den Freunden vorgenommen, denn nur die waren dazu berechtigt.
Während des Aufenthaltes fanden rege Tauschgeschäfte statt, sowohl mit den russischen Wachmannschaften, als auchmit deren kontrollierenden Offizieren. Ich nehme an, die Westalliierten hatten hauptsächlich Interesse an Bekleidungs- und Ausrüstungsteilen. Im Gegenzug gab es alles von Hochglanzmagazinen mit Bunnies, über Zigaretten und Alkohol bis hin zu Bargeld.
Mir hat 'mal ein Russe 20 DM für meine GT-BäVo (die Wintermütze) angeboten. Allerdings wusste ich als Soldat nicht, wie ich den Verlust in der Einheit hätte erklären sollen
Jedenfalls kann man ganz gut den damaligen Wert z.B. so einer Mütze im damaligen Handel sehen.
Wir Grenzer haben von diesem Handel nur gelegentlich profitiert. Manchmal hatten die russichen Soldaten wohl Probleme mit ihren Offizieren. Wenn Sie sich also nicht sicher sein konnten, ihre Ware unversehrt in ihre Kaseren zu kriegen oder Gefahr liefen, sie loszuwerden, versteckten sie sie im Bahnsteigbereich oder warfen sie sogar über den Zaun in unseren Postenbereich. Da uns die Verstecke natürlich bekannt waren, fiel die Beute dann gelegentlich an uns. Tatsächlich passierte das allerdings sehr selten, ich selbst habe nur 2 oder 3x davon profitiert.
In der Regel war dafür der "Gehilfe des Diensthabenden Offiziers Eisenbahn" (GDHO/E) verantwortlich, ein Soldat der im 12-h-Dienst dem DHO/E assistierte - wahrscheinlich einer der interessantesten und verantwortungsvollsten Jobs, den ein einfacher Soldat an dieser Grenze haben konnte. Die Russen waren darüber nicht sonderlich sauer, das waren ganz normale Reibungsverluste und wir hatten grundsätzlich ein gutes Verhältnis. Lieber gaben sie uns das Zeug, als es an die eigenen Offiziere zu verlieren.




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