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Rainer Eppelmann sprach über die Traumata der DDR-Bürger



Point Alpha „28 Jahre eingesperrt. Vom Leben hinter der Mauer“, so lautete der Titel des Vortrags von Rainer Eppelmann im voll besetzten Veranstaltungssaal im Haus auf der Grenze.
Der letzte DDR-Minister für Verteidigung und Abrüstung, Bürgerrechtler und Pfarrer wurde von Stiftungsdirektorin Uta Thofern als „Staatsfeind Nummer eins“ angekündigt. Es war jedoch weniger sein eigenes, wechselvolles Leben, das Eppelmann beschrieb. Der Bürgerrechtler aus Berlin konzentrierte sich vor allem auf die Bedeutung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 und den Mauerbau.
Beide Ereignisse – „die Traumata der DDR-Bürger“ – seien im kollektiven Gedächtnis geblieben, so Eppelmanns These. 1953 sei den Bürgern, die wegen der geplanten Erhöhung der Arbeitsnormen streikten, bewusst geworden, dass „das Gesetz auf Papier bei uns gar nichts gilt“. Trotz des in der Verfassung verankerten Streikrechts wurde der Aufstand blutig niedergeschlagen. „Panzer walzten Menschenketten nieder, viele Menschen starben an Schussverletzungen, 125 wurden später standrechtlich erschossen, Zigtausende gefangen genommen und verhaftet“, zählte Eppelmann auf.
2,3 Millionen Bürger hätten bis 1961 die Heimat verlassen, die anderen seien zu „Flüsterern“ geworden. „Wir überlegten, wo wir die Wahrheit sagen können und wo nicht.“ Trotz diesen Erfahrungen habe die SED bei den Volkswahlen 99 Prozent erreicht, erzählte der Bürgerrechtler und kritisierte „zwar nicht vorwurfsvoll, aber traurig“: „Wir haben uns zu wenig einfallen lassen. Wir dachten, wir hätten keine Chance.“ Es sei ja um die Anmeldung des Autos oder um Dienstreisen „ins kapitalistische Ausland“ gegangen, die sonst gefährdet gewesen seien. „Wir wurden zu einem Volk – zumindest nach außen – das offensichtlich total glücklich und mit allem einverstanden war“, referierte Eppelmann.
Der Bau der Mauer sei jedoch eine noch schlimmere Erfahrung gewesen. „Wir haben keine Luft mehr bekommen. Wir erstickten bildlich.“ Die Ostdeutschen seien aber jeden Abend ausgereist: „ARD und ZDF waren unser Schlüsselloch.“ Täglich habe man zugesehen, wie die Westdeutschen lebten, aßen, einkauften, verreisten. „Wir dachten: Meine Jüte, jeht et denen jut.“ Die Sehnsucht nach jenem Lebensstil wurde größer, aber auch die Gewissheit, dass die Menschen im Westen bessere Voraussetzungen hatten. Nun hätten die Menschen begriffen, erzählte Eppelmann weiter: „Wir müssen etwas tun.“
Eine Passage in der Verfassung sei der Glücksfall der DDR-Bürger gewesen: Während sonst nur die Partei Veranstaltungen anmelden konnte, durften Kirchen ihre gottesdienstlichen Veranstaltungen selbst regeln. „1982 ging’s los. Wir lernten die Sprache wieder.“ In den Kirchen entwickelte sich eine DDR-Opposition. Trotz der SED-Losung, die sozialistischen Errungenschaften notfalls mit der Waffe zu verteidigen, gingen im Oktober 1989 im Anschluss an die Gottesdienste tausende Menschen auf die Straße.
Eppelmann, 1990 Minister in der Regierung von Lothar de Maizière, betrieb während seines Vortrages vehemente Sprachkritik. So kritisierte er den Begriff des „antifaschistischen Schutzwalls“ sowie den von Egon Krenz geprägten Begriff der „Wende“, dabei sei diese eine totale Veränderung der Verhältnisse gewesen. Die Tatsache über entscheidende Dinge nicht zu reden oder sie mit falschen Begriffen zu belegen, sei ein Grund dafür, dass die heute unter 20-Jährigen nur wenig von der DDR wüssten. Eppelmann, der in vielen Schulen Vorträge hält, stellte fest, dass die junge Generation den Unterschied von Demokratie und Diktatur – „die Schicksalsfrage von uns Deutschen“ – nicht kennt. Für Jüngere sei Demokratie langweilig, alltäglich, normal – „woher sollen die wissen, dass das etwas Kostbares ist?“ Eppelmanns Aussage und die Vermutung, dass die DDR im Geschichtsunterricht vernachlässigt werde, erregte auch im Publikum viel Unmut. Gleichwohl war man sich einig, dass auch Eltern, Vereine, Gewerkschaften und Kirchen zur Aufklärung beitragen müssten.
Erst auf Nachfrage aus dem Publikum am Ende des Vortrags gab Eppelmann einen kurzen Einblick in sein Leben als DDR-Oppositioneller. So berichtete er unter anderem, dass die Anfrage, 1990 Minister zu werden, plötzlich gekommen sei – zumal er in seiner Jugend den Kriegsdienst verweigert habe, was ihm „acht Monate Zuchthaus“ eingebracht habe. Seine Teilhabe an der Regierung betrachtet Eppelmann heute als „optimalste personelle Lösung“: „Es war Gerechtigkeit, dass ein Pazifist und Pfarrer das Oberkommando über die Streitkräfte hatte.“
Quelle: http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten...er;art17,354098

Zitat von Angelo
„Wir wurden zu einem Volk – zumindest nach außen – das offensichtlich total glücklich und mit allem einverstanden war“, referierte Eppelmann.
Eppelmanns Aussage und die Vermutung, dass die DDR im Geschichtsunterricht vernachlässigt werde, erregte auch im Publikum viel Unmut. Gleichwohl war man sich einig, dass auch Eltern, Vereine, Gewerkschaften und Kirchen zur Aufklärung beitragen müssten.
ach der herr eppelmann, "staatsfeind nummer 1 "..........ich bekomme einen lachkrampf. wie er für alle ehemaligen DDR bürger spricht ist schon etwas weit hergeholt. seine probleme mit der aufklärung im geschichtsunterricht kann ich gut nachvollzieheh. der feine herr sollte mal bei sich anfangen und über seine intensiven und regelmäßigen gespräche mit mitarbeitern der CIA berichten welche er in den jahren vor der wende pflegte. darauf angesprochen reagiert er jedenfalls äusserst dünnhäutig. ist ja auch nicht angenehm als zuträger eines westlichen geheimdienstes da zu stehen, obwohl ja die CIA ein "freieheitlich,demokratisch legetimierter " und mit weißer weste da stehender dienst ist!

Zitat von Angelo
Der letzte DDR-Minister für Verteidigung und Abrüstung, Bürgerrechtler und Pfarrer wurde von Stiftungsdirektorin Uta Thofern als „Staatsfeind Nummer eins“ angekündigt.
Der Titel ist doch schon seit Jahren vergeben. Wie nannte Herr Welsch sein Buch. Ich war Staatsfeind Nr. 1.

Das damals geschossen wurde ist klar. Aber das Panzer Menschenketten nieder walzten halte ich für fragwürdig. Mein Onkel war zu dieserZeit bei der KVP inBerlin er hätte es bestimmt erzählt. Ich bin Aussagen Herrn E. sehr vorsichtig. Zum Beispiel 1990 Die Leute in der DDR müssen erst mal arbeiten lernen usw. Gruß Jürgen
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