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Einkaufen in der DDR




Hallo Angelo,
ja, die Beschreibung trifft es ziemlich genau. Gelegentlich wurden, wenn das die Arbeit erlaubte, Leute "delegiert", um bestimmte Einkäufe für eine ganze Gruppe zu machen, oder es wurden, wenn die Waren nur in begrenzter Stückzahl abgegeben wurden, quasi Schichtpläne für den Einkauf gemacht - wer darf wann los, so dass nicht alle zugleich losrennen.
Die andere Seite war die "Bückware", die gar nicht erst auf, sondern nur unter dem Ladentisch landete. Wer Beziehungen hatte, kam da schneller ran. In den 80-er Jahren schlossen Exquistit- und Delikatläden einige Lücken für die, die über etwas mehr Geld kommandieren konnten. Sonst half nur eine gute Organisation der Beobachtung oder Glück.
Ich selbst habe das mit einem etwas ausgefallenen Artikel erlebt: Gitarren. Meine erste Konzertgitarre (musima, 360 Mark) bekam ich durch eine ständige Beobachtung bestimmter Musikläden in Leipzig durch meinen Cousin. Der kam eines Tages im Sommer 1977 mit seinem Moped bei mir vorbei und sagte mir, in welchem Musikgeschäft er gerade eine Konzertgitarre gesehen hatte. Ich enterte sofort eine Straßenbahn und eine halbe Stunde später hatte ich meine erste eigene Gitarre. Sie war eigentlich für den Export produziert worden, hatte aber einen (tatsächlich unbedeutenden) Lackschaden. Deshalb war sie noch gut genug für die DDR-Bevölkerung. Mich hat es jedenfalls gefreut. Meine erste 12-saiter Gitarre bekam ich 1987. Ich ging ins Musikhaus an der Ecke Petersstraße. Ih wollte Gitarrensaiten kaufen. Die hatten sie nicht - wie fast immer. Aus alter Gewohnheit rasselte ich meine Suchliste runter ("Ham se ...?"). Und plötzlich, bei der 12-saiter Gitarre, sagt das Mädel hinter dem Ladentisch: "Haben wir". Ich fiel fast in Ohnmacht. Nach Jahren so ein Zufallstreffer. Ich nahm das Brett, richtete den Steg ein und stimmte es so gut wie möglich durch. In der halben Stunde, in der ich einrichtete, stimmte und anspielte, fragten ca. 12 Leute nach dem Teil. Einige blieben auch bei mir stehen, falls ich es doch nicht haben wollte. Ich wollte aber, hinter mir ein kleines Universum aus Trauer und Neid erschaffend. Und dann kam der Riesenschock. Nein, nicht der Preis, das war etwas um die 350 Mark. Als ich sagte: "Die nehme ich", fragt mich die Verkäuferin urplötzlich: "Wollen sie gleich noch einen Gitarrenkoffer dazu?". Mir schwanden die Sinne. Das hatte ich in 11 Jahren nicht erlebt, dass es so etwas gab. Natürlich nahm ich diesen gern mit, er kostete irgendwas um die 90 oder 100 Mark. Als ich das Geschäft verließ, war mir ein wenig, als hätte ich gerade die Geburtstage und Weihnachten von fünf Jahren auf einmal gefeiert.
Ja, es konnte spannend und beglückend sein. Die Frau hat da voll recht.
ciao Rainman
PS: Auf die mögliche Frage, ob ich stets soviel Geld bei mir hatte (Kartenzahlung gab es ja da noch nicht, obwohl wir bereits Geldkarten für Geldautomaten hatten), folgende Antwort: Ich hatte sicherheitshalber bei jedem Gang in die Stadt mein Scheckheft dabei. Nur gut!

ja stimmt,von solchen fällen hörte ich auch."hörte"weil, in berlin lebten wir dagegen wie die made im speck.
so erlebte ich mal anfang oder mitter der 70er jahre das jemand kartoffeln auf der post abgab im durchsichtigen paket nach dresden oder mitte 80 das es auf einem dorf in thüringen nur eine apfelsine (navel)pro person zu kaufen gab.
in leipzig wo ich öfter war gab es nur schwer "cabinet" -zigarettenmarke- man mußte sich mit "semper" begnügen.aber als berliner dachte ich nicht weiter darüber nach,war ich doch bald wieder zu hause.
dafür gab es in berlin wieder keine echte lecker thüringer bratwurst.
es gab damals einen witz,um kosten zu sparen schicken wir alle waren nach berlin,von dort verteilt das volk alleine in die ddr.




mich würde mal interessieren warum alles an bananen festgemacht wird?das thema BANANE kann ich kaum noch hören,als wäre es die lebensgrundlage der menschen.es gab noch mehr nach dem die leute anstanden,selbst beim becker der wieder um 15 uhr aufmachte oder beim fleischer wenn er mal was besonderes hatte wie filet.und vieles mehr,aber nur wegen bananen klingt immer so wie ein volk von affen.

Zitat von EK 82/2
...aber nur wegen bananen klingt immer so wie ein volk von affen.
Naja, EK, wir waren ja wegen der Einkauferei auch ständig auf der Palme ... also ist es kein Wunder, dass man zu solchen Schlüssen kommt ...
ciao Rainman



Zitat von EK 82/2
mich würde mal interessieren warum alles an bananen festgemacht wird?das thema BANANE kann ich kaum noch hören,als wäre es die lebensgrundlage der menschen.es gab noch mehr nach dem die leute anstanden,selbst beim becker der wieder um 15 uhr aufmachte oder beim fleischer wenn er mal was besonderes hatte wie filet.und vieles mehr,aber nur wegen bananen klingt immer so wie ein volk von affen.
Warum Banane ??
Tja das wurde uns immer erzählt das es alles gab in der DDR außer Bananen sorry das wir das immer erzählt bekommen haben.

@angelo ich weis und es war von mir auch nicht negativ gemeint.aber es gab vieles nicht und da sehe ich lebensgrundlagen wichtiger als bananen,somal die banane kaum vitamine hat.
bei fleisch gab es sogar in berlin einen mangel,klar fleisch gab es,aber ebend nicht alle sorten bis zum ladenschluß.da sah der fleischerladen eher aus wie ein fliesengeschäft.
zum anstehen,naja wenn ich betroffen wäre, würde ich heute lieber nach bananen anstehen als einen guten sitzplatz für die 6,5 mio.hartz4 empfänger beim jobcenter zu haben.wartezeit sicher noch länger beim sitzen.

Ja das Glück war wohl der größte Faktor wenn man etwas "besonderes" kaufen wollte.
Ich hatte auf Delegierung der FDJ-Gruppe meines Betriebes in der Stadt der voll durchpigmentierten Küsse eine Ausbildung zum "Schallplattenunterhalter"-sprich Discjockey absolviert und sollte nun die Jugend unseres Betriebes und auch gleich noch die der Stadt, meist Donnerstags, aus dem grauen DDR-Alltag reißen,60-40% versteht sich.
Aber womit,mein Plattenspeiler den ich mir von meinem Jugendweihegeld gekauft hatte war dafür ein bisschen zu wenig.Ein Tonband musste her,das Smaragd von meinem Bruder stand in Magdeburg und von da wollte es partou auch nicht zu mir...
Also, ich Geld vom Sparbuch geholt und ab nach Berlin,Centrumwarenhaus am Alex,
rauf in die Elektroabteilung und da standen sie,4 Geräte "ZK 120 T",ich traute meinen Augen nicht,wie Du @Rainman.....
Der Verkäufer fragte mich noch ob ich eins oder zwei kaufen wolle nachdem ich ihm erzählte was ich damit vorhatte,ich schaute ihn an wie wenn er von einem anderen Stern währe und im Innern verfluchte ich mich das ich nicht gleich das ganze Sparbuch mitgenommen hatte.
Naja,so hatte ich wenigstens eins.
Die Anlage für die Disco bekam ich dann von einem Freund ausgeliehen,dafür reichte mein Geld dann doch nicht mehr.Aber die "Dinger" standen da auch rum,in nem anderen Musikhaus am Alex,inne Nähe vom Ketwurstladen.
Mit Waren des täglichen Bedarfs wie Babysachen,Jeans ect. war es schon so wie die Frau im Video es beschreibt.Bückware wusste jeder was das ist und das eine oder andere bekam man auch nur wenn man gute Bekannte hatte in dem Laden.
Südfrüchte entweder aus Kuba oder eben dann aus dem NSW nur zu bestimmten Anlässen wie Feiertage oder wenn Franz-Josef mal gute Mine machen wollte,so hieß das bei uns immer.
Und das dollste?Ich neulich beim Rai.......markt rein und wollte Fensterkitt haben,denkste,ich hörte schon fast wieder "Hamwanich".Nach Berlin wollte ich deswegen nun nicht fahren....Von wegen Marktwirtschaft...
Dem Glaser musste ich dann ein Kilo aus den Rippen leiern....nur mal so am Rande bemerkt
Aber es heist ja freie Marktwirtschaft,da steht es dem Verkäufer wohl frei zu bestimmem was er hat oder nicht.
oder wie soll man das verstehen???


@bendix,ich erinnere mich auch an so einiges.so zum bsp.das ich gerne hobbybastelte(kleine dinge die es schwer gab)aber zum haltbaren bauen braucht man holzübel.die gab es nirgens.also drechselte ich mir welche.als ich im intershop(nach 1987) im hotol am bhf.friedrichstrasse shoppen war(westgeld hatte ich durch meinn taxijob etwas)traute ich meinen augen nicht.DÜÜÜÜÜÜÜÜbel,ich kaufte gleich 2 tüten in verschiedene größen.ja damals war noch spannung beim shoppen,heute heist es nur,wer geht denn nun einholen,ich habe keine lust.

Zitat von EK 82/2
mich würde mal interessieren warum alles an bananen festgemacht wird?das thema BANANE kann ich kaum noch hören,als wäre es die lebensgrundlage der menschen.es gab noch mehr nach dem die leute anstanden,selbst beim becker der wieder um 15 uhr aufmachte oder beim fleischer wenn er mal was besonderes hatte wie filet.und vieles mehr,aber nur wegen bananen klingt immer so wie ein volk von affen.
Ich kann das mit den Bananen auch nicht mehr hören @EK82/2,aber es hat sich so vieles darauf reduziert,BANANE stand ja auch als Synonym für Mangelwirtschaft-ebenso die Apfelsine,nimm es nicht persönlich.
Aber wir gelernten DDR-Bürger haben uns auch nicht unterkriegen lassen,trotz Mangelwirtschaft und haben das beste daraus gemacht,und wenn es nur der "Galgenhumor" war der uns über diese Zeit hinweggeholfen hat,mehr oder weniger.
Ist auch gut das man heute über vieles lachen kann,obwohl uns damals nicht danach zu mute war.




Zitat von EK 82/2
@bendix,ich erinnere mich auch an so einiges.so zum bsp.das ich gerne hobbybastelte(kleine dinge die es schwer gab)aber zum haltbaren bauen braucht man holzübel.die gab es nirgens.also drechselte ich mir welche.als ich im intershop(nach 1987) im hotol am bhf.friedrichstrasse shoppen war(westgeld hatte ich durch meinn taxijob etwas)traute ich meinen augen nicht.DÜÜÜÜÜÜÜÜbel,ich kaufte gleich 2 tüten in verschiedene größen.ja damals war noch spannung beim shoppen,heute heist es nur,wer geht denn nun einholen,ich habe keine lust.
Ich hab mir im Intershop meine erste Drechselbank gekauft für meine silber/orangefarbene Bohrmaschine,manch einer wird wissen welche ich meine.
Dübel hab ich mir immer mit nem Dübeleisen gemacht-Handwerkertip-ein Eisenstück ca.5-8mm stark und Löcher reingebohrt in verschiedenen Durchmessern,2 oder 3 Kerben mit nem Meißel reingehauen damit nachher der Leim raus kann und dann die Holzleisten da durch gehämmert,fertig waren die Dübel
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