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Onkel Wackelflügel wird 90

Heute am 10.10. wird der berühmteste Pilot der Berliner Luftbrücke (Berlin-Blockade 24.06.1948 - 12.05.1949) Gail S. Halvorsen 90 Jahre alt.
Was machte ihn so berühmt?
Vorgeschichte: Als die Sowjets Berlin (West) im Juni 1948 abriegelten und damit den Interzonenverkehr unterbrachen, wurden die USA, wie die anderen Alliierten auch, drei Jahre nach Kriegsende von vielen Deutschen noch als Kriegsgegner und Besatzer wahrgenommen. Die Amerikaner, allen voran der amerikanische Stadtkommandat General Lucius D. Clay, hatten also berechtigte Zweifel am Durchhaltewillen der westberliner Bevölkerung. In einer Besprechung mit dem Oberbürgermeister Ernst Reuter sagte dieser zu Clay: "Kümmern sie sich um die Versorgung der Stadt. Die Berliner lassen sie mal meine Sorge sein." Reuter wurde zur Symbolfigur für den Durchhaltewillen der damals 2,2 Mio. Westberliner, was in seiner berühmten Rede am 09.09.1948 vor dem Reichstagsgebäude ("Völker der Welt ... Schaut auf diese Stadt...") gipfelte.
Halvorsens Einsatz: Gail S. Halvorsen hatte als junger Pilot den 2. Weltkrieg mit einem Transportgeschwader im pazifischen Raum erlebt. Die "bösen Nazis" hatte er im Krieg also nie kennen gelernt. Zu Beginn der Berliner Luftbrücke zogen die Amerikaner sowohl an Menschen als auch an Material alles zusammen, was fliegen konnte. So kam auch Gail S. Halvorsen damals im Rang eines Lieutenant der U.S. Air Force nach Deutschland. Er gehörte somit zu den vielen Flugzeugbesatzungen, die tagtäglich Fracht nach Berlin-Tempelhof einflogen.
An einem dienstfreien Tag ließ sich Halvorsen von einer Flugzeugbesatzung als Passagier mit nach Berlin nehmen. Als Hobbyfotograf wollte er die zerstörte Stadt Berlin kennen lernen. In seinem Soldatengepäck befand sich die damals übliche Tagesration an Verpflegung, die unter anderem auch ein paar Süßigkeiten wie Kaugummi und Schokoriegel enthielt. Am Zaun des Berliner Zentralflughafens Tempelhof traf Halvorsen auf Kinder, die den unablässig landenden und startenden Flugzeugen zuschauten. Erstaunt darüber, dass die Kinder Englisch konnten, kam er mit ihnen ins Gespräch. Dabei spendierte der Kinderfreund Halvorsen ihnen seine Süßigkeiten. Was Halvorsen weiterhin bewunderte, war, dass die Kinder ihn nicht wegen der Süßigkeiten anbettelten (das hatte Halvorsen bei Kindern in Fernost kennen gelernt), sondern sich höflich dafür bedankten und gerecht untereinander teilten.
Als sich Halvorsen schließlich von den Kindern verabschieden wollte, fragten sie ihn, ob er wiederkommen würde und ihnen weitere Süßigkeiten mitbringen würde. Halvorsen sagte es den Kindern zu. "Aber wie erkennen wir dich denn bei den vielen Flugzeugen, die hier täglich fliegen?", fragten ihn die Kinder. Halvorsen versprach den Kindern als Erkennungszeichen im Landeanflug mit den Flügeln seiner Maschine zu wackeln. Damit war sein Spitzname "Onkel Wackelflügel" geboren.
Vor seiner nächsten Dienstschicht überredete Halvorsen die Mitglieder seiner Flugzeugbesatzung und auch andere Flugzeugbesatzungen, ihm die Süßigkeiten der Tagesrationen zu spendieren, um sie den westberliner Kindern zu geben. Mit seiner Flugzeugbesatzung bastelte Halvorsen daraufhin kleine Fallschirme aus Taschentüchern, woran er die Süßigkeiten befestigte. Wie verabredet wackelte Halvorsen mit den Flügeln beim Landeanflug auf Berlin-Tempelhof, und seine Besatzungsmitglieder warfen die vorbereiteten Fallschirme durch die Notausstiegsluke am Boden des Flugzeugs ab. Halvorsen wiederholte diese Aktion mit seiner Besatzung immer wieder, und auch andere Flugzeugbesatzungen folgten seinem Beispiel. Das führte wiederum zu einer Flut von Dankesbriefen der Kinder und deren Eltern, sodass die U.S. Air Force dafür eine eigene Poststelle einrichten musste.
Dann bekam Halvorsen "Ärger" mit seinen Vorgesetzten. Halvorsen hatte mit seiner Aktion eigenmächtig gehandelt und damit gegen Dienstvorschriften verstoßen. Er wurde also zu seinem Vorgesetzten zitiert, der ihm Vorwürfe wegen Verletzung der Dienstvorschriften machte. Halvorsens Vorgesetzter rief daraufhin die Militärpolizei und sagte Halvorsen, dass er ihn mit Arrest bestrafen würde. Als die Militärpolizisten erschienen, gab er ihnen den Befehl, Halvorsen zu arrestieren - und zwar genau für eine Minute. Halvorsen stand also für eine Minute im Büro seines Vorgesetzten unter Arrest, dann bekam er den Befehl "Weitermachen!".
Halvorsen war es nämlich mit seiner Aktion gelungen, was selbst die beste PR-Agentur nicht fertig gebracht hatte: Die Amerikaner wurden nun von der westberliner Bevölkerung als Freunde und Helfer in der Not wahrgenommen. In der Folge kam es zwischen Halvorsen und den Kindern bzw. den Eltern der Kinder zu persönlichen Kontakten und Freundschaften, die zum Teil bis heute andauern.
Nachgeschichte: Halvorsen blieb als Pilot bei der U.S. Air Force und machte Karriere als Offizier. Während dieser Zeit hielten die Kinder aus der Luftbrücken-Zeit weiterhin engen brieflichen Kontakt zu Halvorsen. So erfuhren die Berliner, dass für Halvorsen im Jahre 1970 ein turnusmäßiger beruflicher Standortwechsel anstand. Gleichzeitig endete die Dienstzeit des bisherigen amerikanischen Flughafenkommandanten in Berlin-Tempelhof. So setzten sich Halvorsens Berliner Freunde beim U.S. Militär dafür ein, Halvorsen zum neuen Flughafenkommandanten in Berlin-Tempelhof zu machen. Das Militär stellte fest, dass Halvorsen damals als Colonel den passenden Dienstrang hatte und ging auf die Bitten der Berliner ein. So wurde Halvorsen von 1970 bis 1974 militärischer Kommandant des Flughafens Berlin-Tempelhof. Halvorsen berichtete später über diese Zeit, dass er so viele Einladungen zum Essen von den Berlinern hatte, dass er eigentlich nie die Kantine hätte aufsuchen müssen.
Halvorsen nutzte auch nach Ausscheiden aus dem Militärdienst viele Gelegenheiten, um nach Berlin zu kommen. So fühlte er sich geehrt, als er 1999 einen viermotorigen "Rosinenbomber" vom Typ Douglas C-54 Skymaster (militärische Variante der DC-4) von London nach Berlin fliegen durfte. Der hochbetagte Halvorsen saß während des Fluges selbst am Steuerknüppel. Nur die Landung überließ er einem jüngeren Kollegen. Im Jahr 1974 wurde Gail Halvorsen das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in seiner Heimatstadt Salt Lake City trug er auf Einladung der deutschen Mannschaft das Namensschild mit der Aufschrift „Germany“ bei der Eröffnungsfeier ins Stadion.

dann wünsche ich ihm mal alles gute zum geburtstag. einer von vielen großen männer die die der udssr gezeigt hat das der westen nicht alles machen läßt. die berlinblocke. die erste kleine niederlage für die russen. und es hat gezeigt was die westberliner vom stalinismus hielten. nochmal . herzlichen glückwunsch.

Guten Morgen zusammen. Irgendwo in einem älteren Jahrbuch der DDR habe ich einmal gelesen, das der Osten dem Westen eine Versorgung der Stadt in dieser kritischen Phase des kalten Krieges angeboten hatte.
Nur, der Westen lehnte hochmütig ab.
Vielleicht weiß ein Anderer mehr und mal sehen, ob ich das Buch noch wiederfinde in meiner Unordnung.
Einen guten Tag allen ins Forum.
Rainer-Maria

Zitat
Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Guten Morgen zusammen. Irgendwo in einem älteren Jahrbuch der DDR habe ich einmal gelesen, das der Osten dem Westen eine Versorgung der Stadt in dieser kritischen Phase des kalten Krieges angeboten hatte.
Nur, der Westen lehnte hochmütig ab.
Vielleicht weiß ein Anderer mehr und mal sehen, ob ich das Buch noch wiederfinde in meiner Unordnung.
Einen guten Tag allen ins Forum.
Rainer-Maria
guten morgen rainer. nicht der westen hat abgelehnt sondern die west berliner bevölkerung. nur 3% hat das angebot auch angenommen. warum sollte mann auch was von jemanden annehemen der einen das messer an den hals legt.die west berliner haben durchgehalten und die stadt blieb frei. lg glasi

Zu meiner Dienstzeit wurden Abwässer aus Spandau (West-Berlin) in die Rieselfelder bei Engelsfelde gepumpt. In diesen Grenzabschnitt stand ein altes Pumpwerk und es stank immer bestialisch zum Himmel. Pech für die Grenzer die dort Dienst hatten. Diese Aussage kann bestimmt auch @Bendix bestätigen.
http://maps.google.de/maps?ll=52.502576,...&z=15&t=h&hl=de
Ich kann mich auch an Beobachtungen an der GÜST Staaken (Straße und Bahn) erinnern, wo zu meiner Zeit häufiger Mülltransporte statt fanden. Damalige Aussagen einiger Offiziere meiner Kompanie auf Anfrage bestätigten diese Devisen-Geschäfte mit dem Müll.
auch hier nachzulesen:
http://umwelt-ddr.argus-potsdam.de/index.php?abfall
http://books.google.de/books?id=gnvDcwP2...e%20DDR&f=false
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13497832.html
http://www.stoppt-deponie-schoenberg.de/...essages/55.html
Gruß VN_Rut
Aufrichtigkeit ist wahrscheinlich die verwegenste Form der Tapferkeit. (William Somerset Maugham, britischer Schriftsteller 1874 - 1965)
Ohne die Kälte und Trostlosigkeit des Winters gäbe es die Wärme und die Pracht des Frühlings nicht. (Ho Chi Minh)
http://www.starsofvietnam.net/
https://www.youtube.com/watch?v=OAQShi-3MjA
Gruß Wolle

Hallo Gilbert,
ich kann die Beobachtungen von VN_Rut bestätigen,es gab auch eine Pumpstation in einem Abschnitt.
Näheres kann ich nicht dazu sagen.
Aber ich habe da was gefunden was dir deine Frage vielleicht beantwortet.
http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt01/0103gesd.htm
...und Das hier ist auch sehr interessant,vorallem weil es zum Thread von Blanco passt.
http://einestages.spiegel.de/static/auth...r_zu_klein.html
Gruß bendix
#9


Zitat von GilbertWolzow
mal eine frage in diesem zusammenhang: wohin sind die abwässer und der müll während dieser zeit gelangt ?
hallo Gilbert,
dafür haben wir doch die unheimlich harten Devisen bekommen!! Auch noch ne' Frage: wer hat denn W-Berlin z.B. mit Gas beliefert??
Es gäbe sicher noch einiges aufzuzählen wovon W-Berlin profitiert hat- also nix mit Messer an der Gurgel.
schönen Gruß
torpedoschlosser


Zitat von torpedoschlosserZitat von GilbertWolzow
mal eine frage in diesem zusammenhang: wohin sind die abwässer und der müll während dieser zeit gelangt ?
hallo Gilbert,
dafür haben wir doch die unheimlich harten Devisen bekommen!! Auch noch ne' Frage: wer hat denn W-Berlin z.B. mit Gas beliefert??
Es gäbe sicher noch einiges aufzuzählen wovon W-Berlin profitiert hat- also nix mit Messer an der Gurgel.
schönen Gruß
torpedoschlosser
wir sprechen hier von 1948...da gabs schon devisen?

Zitat von GilbertWolzow
danke @vnrut, das der westberliner müll in den brandenburger deponien verklappt wurde war bekannt. ich wollte eigentlich wissen, was mit dem müll und dem abwasser während der hier angesprochenen sowj. blockade, der zufahrtstrassen zu wb, passierte.
ich komme jetzt nicht auf den ortsnamen,aber bei teltow gab es eine mülldeponie abgeschottet nur für die westberliner bsr.ca 1 km hinter der grenze.dann wurde noch benzin und diesel aus leuna für wb verkauft,flüge mit interflug,jeans produziert,in alt stralau gab es die schultheisbrauerei die nur export für wb produzierte und von den versina-shops gar nicht zu reden.kistenweise alkohol und tabak wurden von diplomaten billig eingekauft und mit taxi nach bhf.friedrichstrasse transportiert.

Zitat von EK 82/2Zitat von GilbertWolzow
danke @vnrut, das der westberliner müll in den brandenburger deponien verklappt wurde war bekannt. ich wollte eigentlich wissen, was mit dem müll und dem abwasser während der hier angesprochenen sowj. blockade, der zufahrtstrassen zu wb, passierte.
ich komme jetzt nicht auf den ortsnamen,aber bei teltow gab es eine mülldeponie abgeschottet nur für die westberliner bsr.ca 1 km hinter der grenze.dann wurde noch benzin und diesel aus leuna für wb verkauft,flüge mit interflug,jeans produziert,in alt stralau gab es die schultheisbrauerei die nur export für wb produzierte und von den versina-shops gar nicht zu reden.kistenweise alkohol und tabak wurden von diplomaten billig eingekauft und mit taxi nach bhf.friedrichstrasse transportiert.
@EK82 und das alles soll in den Jahren 1948/49 passiert sein( Westberliner Blockade ) ? Zumindest die Interflug gabs damals noch gar nicht und Jeans wurden in diesen Jahren mit Sicherheit nicht produziert im Gegenteil ich habe z.B. in den 50er Jahren von meiner Tante aus den USA Jeans bekommen. Ich kann dir sagen, meine Lehrer hatten Schaum vorm Mund, wenn ich sie in der Schule anhatte. Die hießen aber damals Nietenhosen.Na ja, und Diplomaten gab es in den Besatzungszonen 48/49 sowieso noch nicht.
Gruß Gert
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