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Vornamen in der DDR

So, zum meinem Tausender möchte ich mal ein neues Thema beginnen. Bei vielen DDR-relevanten Themen findet der geneigte Sucher unser Forum auf den ersten Trefferseiten diverser Suchmaschinen. Nicht so bei einer Anfrage 'Vornamen DDR'. Nun, diesem Umstand kann, so glaube ich, abgeholfen werden.
Über welche Erfahrungen oder Erlebnisse könnt ihr im Zusammenhang mit der Vergabe von Vornamen in der DDR berichten. Ich möchte gleich mal mit einem (na? was wohl) ... einem wikitat den Anfang machen:
[http://de.wikipedia.org/wiki/Tinko#Hintergrund]
Seit den 1970er Jahren wurde – wohl aufgrund einzelner Nachfragen - der Vorname Tinko in der DDR zugelassen.

erstmal, 94er, glückwunsch zum ersten tausender.
ich hatte für die damalige zeit, geboren 1965,
einen ausgewöhnlichen vorname und der kam wie folgt zustande.
als meine mutter mit mir schwanger war, lief in den ddr-kinos der
sowjetische märchenfilm "die steinerne blume" und in diesem film
war meine grossmutter mit einem ihrer enkel.
der titelheld in diesem film hiess danilo und der name hat meiner
grossmutter wohl so gut gefallen, das sie zu meiner mutter sagte,
wenn es ein jung wird heisst der danilo, gibst du ihm einen anderen namen,
behalte ich ihn nicht und er muss in die kinderkrippe.
meine mutter hat dann den namen nach
meiner geburt auch ohne weiteres durch bekommen.
bei m.gorkis "die mutter" gab es auch einen danilo (der trunkenbold) und
bei borussia dortmund spielte in den 1970-jahren ein jugoslawischer spieler
namens danilo popihoda(?) ansonsten kam mir mein vorname lange zeit
nicht unter.

Zitat von bruno
... und
bei borussia dortmund spielte in den 1970-jahren ein jugoslawischer spieler
namens danilo popihoda(?) ansonsten kam mir mein vorname lange zeit
nicht unter.
Kleine Korrektur: Der Spieler hiess Danilo Popivoda - und er spielte von 1975-1980
bei Eintracht Braunschweig.
Hat zwar nicht direkt mit dem von @94 gestarteten Thread zu tun, aber da es sich um einen Verein aus meiner Nachbarschaft handelt, wollte ich die Anmerkung mal loswerden. Hatte zu Beginn seiner Spielerzeit den Spitznamen "Popi nie da", weil er gleich zu Beginn der Saison verletzungsbedingt ausfiel - im Laufe seiner fünf Jahre bei der Eintracht wurde er aber zum Publikumsliebling.
Gruss
icke

Zitat von icke46Zitat von bruno
... und
bei borussia dortmund spielte in den 1970-jahren ein jugoslawischer spieler
namens danilo popihoda(?) ansonsten kam mir mein vorname lange zeit
nicht unter.
Kleine Korrektur: Der Spieler hiess Danilo Popivoda - und er spielte von 1975-1980
bei Eintracht Braunschweig.
Gruss
icke
OT Popivoda heißt übersetzt auf deutsch 'Trinkwasser'.
VG Anton

Stimmt das Gerücht, dass in der DDR viele Eltern ihren Kindern englisch-klingende Vornamen gegeben haben, um damit ihr Fernweh nach Reisen ins westliche Ausland auszudrücken?
Jedenfalls besagen Statistiken, dass englische Namen, wie Ronny oder Mandy auf dem Gebiet der früheren DDR signifikant höher auftreten, als auf dem Gebiet der früheren BRD.
Ist da was dran? Danke für etwaige Antworten....

Zitat von Vorwendezeittouri im Beitrag #5
Stimmt das Gerücht, dass in der DDR viele Eltern ihren Kindern englisch-klingende Vornamen gegeben haben, um damit ihr Fernweh nach Reisen ins westliche Ausland auszudrücken?
Jedenfalls besagen Statistiken, dass englische Namen, wie Ronny oder Mandy auf dem Gebiet der früheren DDR signifikant höher auftreten, als auf dem Gebiet der früheren BRD.
Ist da was dran? Danke für etwaige Antworten....
Meine Tochter heißt auch Cathleen, aber das hatte nichts mit Fernweh nach Reisen ins westliche Ausland zu tun. Dafür hat ihre Tochter wieder einen klassischen deutschen Vornamen !!!

Vierkrug

Hallo liebe Leute,
ich mache es mal wie 94. Zum Thema Danilo:
http://de.wikipedia.org/wiki/Danilo
Gruß
westsachse

Zum Thema Vornahmen mit englischer Sprache:
Herrlich war immer der Streit um die richtige Schreibweise z. B. Maik oder Mike. Überliefert ist die Geschichte von einem Jungen, den seine Eltern offenbar Steve nennen wollten und Stiev schreiben liesen. Er spielte in einer Fussballmannschaft und der Trainer hatte das Spielformular etwas liederlich ausgefüllt. Bei einem Hallenturnier hatte dann ein Stier "Familienname" ein Tor geschossen.
Gruß
westsachse

Zitat von westsachse im Beitrag #8
Zum Thema Vornahmen mit englischer Sprache:
Herrlich war immer der Streit um die richtige Schreibweise z. B. Maik oder Mike. Überliefert ist die Geschichte von einem Jungen, den seine Eltern offenbar Steve nennen wollten und Stiev schreiben liesen. Er spielte in einer Fussballmannschaft und der Trainer hatte das Spielformular etwas liederlich ausgefüllt. Bei einem Hallenturnier hatte dann ein Stier "Familienname" ein Tor geschossen.
Gruß
westsachse
Mike (englische Version von Michael) oder Maik (wiederum Mike eingedeutscht) war aber auch in der früheren BRD ein beliebter Vorname in den 60er und 70er Jahren. Mike Büskens (Trainer von Fürth fällt mir gerade als bekannter Namensträger ein).

Nicht nur englisch, ich habs heut noch im Ohr ...
Der Innenhof eines Neubaugebietes mit dem Spieleplatz bestehend aus Kletter-Pilz, Sandkasten und Tischtennisplatte. So gegen sechse, im Osten wurde pünktlich zu Abend gespeist, bläckte es von oben im breitestem Sächsisch (ich spare mir jetzt mal die pseudophonetische Umschreibung, aber jeder der diesen Dialekt kennt, wird wissen wie es klang):
'Jacqueline! Abendbrot!'
Quelle: artflakes.com


Zitat von 94 im Beitrag #10
Nicht nur englisch, ich habs heut noch im Ohr ...
Der Innenhof eines Neubaugebietes mit dem Spieleplatz bestehend aus Kletter-Pilz, Sandkasten und Tischtennisplatte. So gegen sechse, im Osten wurde pünktlich zu Abend gespeist, bläckte es von oben im breitestem Sächsisch (ich spare mir jetzt mal die pseudophonetische Umschreibung, aber jeder der diesen Dialekt kennt, wird wissen wie es klang):
'Jacqueline! Abendbrot!'
Quelle: artflakes.com
Bei mir im Ruhrpott, wo ich groß geworden bin, war der Name Jacqueline auch verbreitet. Wenn Jacqueline mit Kindern draußen spielte, die ihre Eltern nicht leiden konnten, hieß es immer vom Balkon im feinsten Ruhrdeutsch: "Schakkeline, tu nich bei de Asis gehn...!"


Zitat von Vorwendezeittouri im Beitrag #12Zitat von 94 im Beitrag #10
Nicht nur englisch, ich habs heut noch im Ohr ...
Der Innenhof eines Neubaugebietes mit dem Spieleplatz bestehend aus Kletter-Pilz, Sandkasten und Tischtennisplatte. So gegen sechse, im Osten wurde pünktlich zu Abend gespeist, bläckte es von oben im breitestem Sächsisch (ich spare mir jetzt mal die pseudophonetische Umschreibung, aber jeder der diesen Dialekt kennt, wird wissen wie es klang):
'Jacqueline! Abendbrot!'
Quelle: artflakes.com
Bei mir im Ruhrpott, wo ich groß geworden bin, war der Name Jacqueline auch verbreitet. Wenn Jacqueline mit Kindern draußen spielte, die ihre Eltern nicht leiden konnten, hieß es immer vom Balkon im feinsten Ruhrdeutsch: "Schakkeline, tu nich bei de Asis gehn...!"Herrlich....
Jacqueline !Frankophilen Eltern ?

Das Geben von Vornamen hat sich m. Ea. sehr dem Wandel der Zeit und vermtlich auch der Wandlung von Denkprozessen unter der dam. DDR- Bevölkerung und in Hinblick auf die Vornamen ihrer Sprößlinge gewandelt.
In meinen Jahrgängen (1959 +/- 10) fanden sich teilweise noch sehr viele russische Ableitungen. Ganz besonders beliebt zu sein schien der Vorname Juri (ver. nach Juri Gagarin) bei Jungen oder Valentina (Tereschkowa) vei Mädchen. Swetlana, Sascha...waren weiter sehr verbreitete Vornamensgebungen. Wobei, wie hier schon angemerkt, nachher mehr die Tendenz ins englische ging. Nicht zuletzt hatten ja schon immer gewisse Einflüsse aus Film und Fernsehen auf Namensgebungen ihre unübersehbaren Einflüsse, von denen ich mich, wir uns bei der Geburt unseres 1. Sohnes 1986 auch nicht frei machen können. Zeitnah lief damals vor seiner Geburt eine vom ZDF produzierte Fortsetzungsserie, gedreht nach einem sehr schönen Kinder- und Jugendbuch von Justus Pfaue.. Diese Serie hieß "Oliver Maass"
Oliver Maass – Wikipediade.wikipedia.org/wiki/Oliver_Maass
Da lag auch die Versuchung sehr nahe und wurde in die Tat umgesetzt!
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Moin zusammen,
wenn mich mein Brägen nicht narrt, dann beschrieb ein gewisser Gerhard Holtz-Baumert in einem seiner Alfons Zitterbacke-Bücher im Kapitel "Wie wir benamst wurden (?)" die Wirrungen und Irrungen von Eltern bei der Namensfindung ihres Nachwuchses. Eingebrannt haben sich mir die Beispiele Rainer-Maria Senf und Robin Müller, die im Buch auf kürzlich gelaufene Filme oder Konzertereignisse zurückgeführt werden. Es gab aber auch Beispiele für Vornamen, die im Zusammenhang mit den Berufen der Eltern standen. Der Autor stellte damit m.E. eine gute Beobachtungsgabe seiner Umwelt unter Beweis.
Ich will nicht ausschließen, dass die Namensgebung aus dem Englischen nicht einer gewissen Sehnsucht entsprang...glaube allerdings auch nicht, dass dies der Grund bei allen Steves, Johns und Maiks, Shannons, Catherines und Mollys war.
LG
Jörg
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