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Der Fall Luise Endlich-wie ein Buch eine ganze Region beleidigte

Mitte der Neunziger Jahre sorgte eine heute zu Recht vergessene Schriftstellerin, falls die Dame diese Bezeichnung je verdient hat, in Frankfurt(Oder) für Aufregung. Bei der Autorin, die sich Luise Endlich nannte, handelte es sich um die Ehefrau eines im Klinikum Frankfurt(Oder)-Markendorf praktizierenden, aus den alten Bundesländern stammenden Arztes. Frau Endlich, ihr wirklicher Name ist nicht bekannt und tut auch nichts zur Sache, schildert in dem Roman "Neu Land" ihre Erlebnisse in Frankfurt(Oder). Und zwar in einer Form, dass sofort in um Frankfurt (Oder) die Wellen der Empörung hochschlugen. An dieser Stelle möchte ich auch sagen, dass nicht nur "Eingeborene" auf die Barrikaden gingen, sondern auch hier seit der Wende lebende "Wessis" Frau Endlich schlicht und ergereifend als "blöde Kuh" bezeichneten. Was war nun an diesem Buch besonderes? Selten ist dem Leser ein solche Aufzählung von Vorurteilen und plumpen Klischees über die frühere DDR zugemutet worden, als in diesem Buch. Die Autorin schilderte sich selbst als zupackende mitten im Leben stehende Frau, flankiert von einem viel zu gutmütigen Ehemann, die sich in Mitten einer Welt von "alten SED-Kadern und neuen Nazis", behaupten muss. Nicht das es die in Frankfurt(Oder) nicht gibt. Aber sie stellen keinen Querschnitt der Bevölkerung dar.
Die normalen Frankfurter, auch die nicht ganz so bösen, wurden durchweg als skurile Typen, mit mehr oder weniger ekelerregenden Angewohnheiten, geschildert. Zum Beispiel erzählt uns Frau Endlich, wie sie den Laden eines Frankfurter Kurzwarenhändlers betritt und dort einen "verdächtigen Geruch" wahrnimmt. Die Toilette des Händlers befand sich unmittelbar neben dem Verkaufsraum. Der Händler hatte sein "großes Geschäft" verrichtet, ohne die Toilettentür zu verschließen. So sind sie, die Frankfurter. Dann wollte Frau Endlich
in der Frankfurter Filiale eines renommierten Elektrowarenhandelns einkaufen. Als Verkäufer fungierte ein hochgewachsener Skinhead, der obendrein noch inkompetent und unfreundlich war. Auch die Gattinnen der Kollegen ihres Mannes, bekamen "ihr Fett" weg. So musste Frau Endlich voller Entsetzen feststellen, dass bei einem eigens von ihr gestalten Treffen, niemand den Unterschied zwischen " trockenen und lieblichen Weinen" wusste.
Dieser Blödsinn, gespickt mit einer geradezu unerträglichen Beweihräucherung der eigenen Person, zieht sich wie ein "roter Faden" durch das gesamte Machwerk. Insider vermuteten damals, dass Frau Endlich einfach nur gnatzig war, dass ihr Männeken den angestrebten Chefarztposten nicht bekommen hatte.
Ihr Versuch die Oderstadt und die hier lebenden Menschen auf plumpe Art und Weise zu diskreditieren, hatte ihr keinen Erfolg gebracht. Ob bewusst oder unbewusst, die "Schriftstellerin" hatte mit ihrem Machwerk das Klischee vom überheblichen "Wessi" auf eine penetrante Art und Weise aktiviert.
Gott sei Dank hat Frau Endlich keine neuen Bücher mehr verbrochen.
Gruß an alle

Da fällt mir eine andere Geschichte ein. Mitte der neunziger Jahre wohnten wir in einem Neubau mit Fahrstuhl und Tiefgarage in Leipzig und mit uns zog ein älteres Ehepaar...aus dem Wessilande..ein, sie kamen aus der dritten Welt und er arbeitete bei Siemens als eine Art "Notnagelmanager", er war ein wirklicher Mann von Welt, älter, erfahren, freundlich, ein angenehmer Gesprächspartner.
Nur seine Frau, sie war einsam, ging er doch früh um 8.00Uhr aus dem Haus und kam gegen 21.00Uhr nach Hause. So suchte sie Kontakt und versuchte alles Mögliche, um Leute zu finden, die für ihre Interessen zu begeistern waren und darin war sie sehr erfahren, bildete auch verschiedene Zirkel. Zu ihrem Haushalt gehörte eine Katze, eine Siamkatze und fast könnte man meinen war sie ihr Kind, denn öfters redete sie mit dem Tier wie zu einem Kind...das war schon für unsere Begriffe recht ungewöhnlich.
Später, nach seiner aktiven Zeit wollten sie ein Haus an der Nordsee kaufen und wir wünschten ihnen alles Gute, als wir auszogen in unser bis dahin recht vernachlässigtes Grundstück auf dem Lande.
Ohne Schmus die bis dahin angenehmsten intelligenten Wessis, die ich jemals kennengelernt habe.
Rainer-Maria

Zitat von GertZitat von TOMMI
Zu recht vergessen, wie du schreibst, nur leider Gottes hat es viele Personen dieser Couleur gegeben......
Ich musste lernen, in diesem Forum zählen nur Fakten. Also wie viele bitte schön ?
Gruß Gert
Gert, mir fällt da spontan eine Begebenheit aus meinem früheren Wohnort ein:
Ein entfernter Verwandter von mir war Angehöriger der SS in Küstrin. Als er seine Frau, eine Halbjüdin, heiraten wollte, musste er den "Verein" verlassen. Er hielt trotz aller Beeinflussung zu seiner Frau, die Familie wurde von den Nazis glücklicherweise aber nicht weiter behelligt. Nach dem Ende des Krieges wurde der Verwandte, er betrieb eine Bauernwirtschaft, wegen seiner SS-Zugehörigkeit enteignet. Er fand aber im einstigen Wohnort seiner Frau, schnell wieder einen Bauernhof. Dessen Besitzer hatte sich in die damaligen "Westzonen" abgesetzt und nie wieder etwas von sich hören lassen. Alle Kontaktversuche liefen ins Leere, so dass man davon ausgehen konnte, dass der Vorbesitzer sein Eigentum quasi aufgegeben hatte. Die Familie steckte Arbeitskraft und Geld in die Erhaltung des Bauernhofes, von dem Vorsitzer sprach bald niemand mehr. Plötzlich, im Jahre 1991, also nach 46 Jahren " der Stille", stand der Vorbesitzer plötzlich wieder auf dem Hof. Ganze ohne Voranmeldung spazierte er auf dem Gehöft herum und erklärte der sprachlosen Familie, welche Pläne er mit seinem Besitz hat. "Kulanterweise" hätte die besagte Familie weiter auf dem Hof zur Miete wohnen können. Das ihrerseits im Laufe der Jahrzehnte schon sehr viel Geld zur Erhaltung des Grundstücks investiert wurde, interessierte den Mann nicht. Im Gegenteil, er beschwerte sich noch bei der örtlichen Presse über die "Undankbarkeit" der jetzigen Bewohner. Er gefiel sich in der Rolle des "unverstandenen Wohltäters." Das er damit alle gängigen Klischees über "Wessis" bediente, kam ihm wohl kaum in den Sinn.Der Kerl besaß sogar die Frechheit öffentlich zu behaupten, dass an seinem Grundstück nichts gemacht wurde. Jeder der die Familie kannte, wusste welchen Blödsinn er da von sich gab. Und bei uns kennt jeder jeden!! Die Krux an der Sache war, dass damals kein Verkaufsvertrag zustande kam. In der DDR "krähte kein Hahn danach", aber wie sah die Sache nach bundesdeutschem Recht aus?
Im Endeffekt zog die Familie um einen Rechtsstreit zu vermeiden fort und der Vorbesitzer verkaufte das Grundstück, welches jetzt als Kinderheim genutzt wird. Ich muss dir ja nicht sagen, dass der besagte "Herr aus dem Westen" keine große Sympathie in dem Dorf genoss. Übrigens hat er sich meines Wissens nach, seit dem Verkauf auch nicht wieder dort sehen lassen.
Viele Grüße von der Oder an den Rhein
Uwe

ABV, zu deiner schönen Geschichte, so richtig aus dem Leben gegriffen, da fällt mir nur der Begriff" Ars....h ein, was für ein A...., dieses arrogante Etwas aus dem Westen. Damals nach 1945 Alles stehen und liegen lassen und sich verpisst und nach 1989 auf einmal Oberwasser gewittert. Oh Gert aus dem schönen Rheinlandtone, würdest du es ebenfalls so machen wie dieser ....mir fällt einfach keine Bezeichnung mehr ein für solche üblen Typen.
Rainer-Maria

Zitat von ABVZitat von GertZitat von TOMMI
Zu recht vergessen, wie du schreibst, nur leider Gottes hat es viele Personen dieser Couleur gegeben......
Ich musste lernen, in diesem Forum zählen nur Fakten. Also wie viele bitte schön ?
Gruß Gert
Gert, mir fällt da spontan eine Begebenheit aus meinem früheren Wohnort ein:
Ein entfernter Verwandter von mir war Angehöriger der SS in Küstrin. Als er seine Frau, eine Halbjüdin, heiraten wollte, musste er den "Verein" verlassen. Er hielt trotz aller Beeinflussung zu seiner Frau, die Familie wurde von den Nazis glücklicherweise aber nicht weiter behelligt. Nach dem Ende des Krieges wurde der Verwandte, er betrieb eine Bauernwirtschaft, wegen seiner SS-Zugehörigkeit enteignet. Er fand aber im einstigen Wohnort seiner Frau, schnell wieder einen Bauernhof. Dessen Besitzer hatte sich in die damaligen "Westzonen" abgesetzt und nie wieder etwas von sich hören lassen. Alle Kontaktversuche liefen ins Leere, so dass man davon ausgehen konnte, dass der Vorbesitzer sein Eigentum quasi aufgegeben hatte. Die Familie steckte Arbeitskraft und Geld in die Erhaltung des Bauernhofes, von dem Vorsitzer sprach bald niemand mehr. Plötzlich, im Jahre 1991, also nach 46 Jahren " der Stille", stand der Vorbesitzer plötzlich wieder auf dem Hof. Ganze ohne Voranmeldung spazierte er auf dem Gehöft herum und erklärte der sprachlosen Familie, welche Pläne er mit seinem Besitz hat. "Kulanterweise" hätte die besagte Familie weiter auf dem Hof zur Miete wohnen können. Das ihrerseits im Laufe der Jahrzehnte schon sehr viel Geld zur Erhaltung des Grundstücks investiert wurde, interessierte den Mann nicht. Im Gegenteil, er beschwerte sich noch bei der örtlichen Presse über die "Undankbarkeit" der jetzigen Bewohner. Er gefiel sich in der Rolle des "unverstandenen Wohltäters." Das er damit alle gängigen Klischees über "Wessis" bediente, kam ihm wohl kaum in den Sinn.Der Kerl besaß sogar die Frechheit öffentlich zu behaupten, dass an seinem Grundstück nichts gemacht wurde. Jeder der die Familie kannte, wusste welchen Blödsinn er da von sich gab. Und bei uns kennt jeder jeden!! Die Krux an der Sache war, dass damals kein Verkaufsvertrag zustande kam. In der DDR "krähte kein Hahn danach", aber wie sah die Sache nach bundesdeutschem Recht aus?
Im Endeffekt zog die Familie um einen Rechtsstreit zu vermeiden fort und der Vorbesitzer verkaufte das Grundstück, welches jetzt als Kinderheim genutzt wird. Ich muss dir ja nicht sagen, dass der besagte "Herr aus dem Westen" keine große Sympathie in dem Dorf genoss. Übrigens hat er sich meines Wissens nach, seit dem Verkauf auch nicht wieder dort sehen lassen.
Viele Grüße von der Oder an den Rhein
Uwe
@ABV , Kompliment, du bist ein guter Erzähler, das gefällt mir immer wieder.Nun zu dem Inhalt. War es gerecht, dass die ostdeutschen Kommunisten diesen Mann, obwohl er eine grundsätzlich humane Haltung in diesem Nazi Verbrecherstaat gezeigt hatte, nach dem Krieg so behandelten ? Konnten die kommunistischen Dumpfbacken nicht auch mal ein bischen Grips bemühen und die Umstände dieses Mannes würdigen und die SS Geschichte vergessen? Dann wäre der Mann zwar heute auch seine Bauernhof los, weil die Kommunisten ihn Ende der 50er Jahre ob er wollte oder nicht kalt enteignet hätten und in die LPG gepresst hätten. Aber dann wäre ihm diese unangenehme Begegnung mit dem Alteigentümer erspart geblieben. Diese Leute, die bei Nacht und Nebel die DDR verlassen haben, warum auch immer, fühlten sich entrechtet und gedemütigt. An eine Rückkehr glaubten sie nicht mehr. Dann kam der 3. Oktober 1990 und sie sahen die große Chance, diese Schmach zu tilgen. Ein durchaus menschliches Gefühl. Aber wie es im Leben so ist, es trifft immer die Falschen. Ich finde auch das triumphale Auftreten solcher Leute deplatziert. Man kann eine Sache so oder so regeln. Das hätte man in diesem Fall sicher auch anders regeln können.Aber solche Geschichten gibt es sicher zu Tausenden und sie haben vor allem eine Wirkung. Sie vergiften unnötigerweise die Athmosphäre zwischen den Ossi und den Wessis.
Viele Grüße vom Rhein an die Oder

Zitat
@ABV , Kompliment, du bist ein guter Erzähler, das gefällt mir immer wieder.Nun zu dem Inhalt. War es gerecht, dass die ostdeutschen Kommunisten diesen Mann, obwohl er eine grundsätzlich humane Haltung in diesem Nazi Verbrecherstaat gezeigt hatte, nach dem Krieg so behandelten ? Konnten die kommunistischen Dumpfbacken nicht auch mal ein bischen Grips bemühen und die Umstände dieses Mannes würdigen und die SS Geschichte vergessen? ....
Wenn nach 1945 drei Deutsche unterschrieben, daß jemand ein böser Mensch sei (SS? oder NSDAP? keine Ahnung, was genau die drei Deutschen unterschreiben mußten), kam er ab ins Lager. So ist es einem Nachbarn meines Opas ergangen. Im Lager konnte er aber gut mit dem Schreiber, und so ergab es sich, daß der Schreiber eines Tages den Raum kurz verließ, während die "Akte" auf dem Tisch lag. So wußte besagter Nachbar, welche drei Dorfbewohner ihn ins Lager beförderten. Er hat es später mal meinem Opa im Vertrauen erzählt, der wiederum hat aber die Namen der drei nicht weitergegeben. Vermutlich, weil er seine kommunistischen Dumpfbacken-Kumpane nicht verraten wollte. Och nee, mein Opa war ja gar keine Kommi. Vielleicht waren sie ja alle bei der Stasi? Oder SED-Bonzen? Immer noch kalt. Aber eine tolle Begründung für Vorwürfe und Verurteilungen gibt sowas immer ab. Es war vermutlich einfach nur Mißgunst der drei in irgeneiner Form, und mein Opa wollte es nicht öffentlich ausschlachten.
OK, hat mit Grenze und ihren Truppen nicht so viel zu tun. Aber das Posting vor mir fand ich so unangenehm drauflos dreschend.
EK53

Nach 1945 war schon einiges nötig um seine "Unschuld" zu beweisen. Das ganze Land war ja im Umbruch und auf Wanderschaft/Suche. Irgend jemand musste immer eine finale Entscheidung treffen. Ich kann mir vorstellen das dies in der Zeit auch nicht ganz so einfach war wie wir es uns gerne vorstellen möchten.
Mike59
Nicht ganz das Anfangsthema,stimmt, aber passte irgendwie gut zum letzten Beitrag.
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