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Begegnungen Feindwärts

Hallo @all,
es war im Sommer 1985 oder 86, so genau weiß ich es nicht mehr. Ich war als Grenzaufklärer in Sommersdorf an diesem Tag zur Absicherung von feindwärtigen Arbeiten eingesetzt. Auf dem damaligen vorgelagertem Territorium im Bereich der Ortsverbindungsstraße Harbke- Hohnsleben sollte durch die ortsansässige LPG gemäht werden. Wir 3 AGT passten also auf, das unsere friedliebenden sozialistisch erzogenen Genossenschaftsbauern nicht durch „gegnerische subversive Geschöpfe“ entführt wurden.
Unsere Ausrüstung bestand wie üblich aus der entsprechenden Bewaffnung, Fototechnik und ich hatte zusätzlich meinen Diensthund mit.
Der Tag verlief wie fast immer relativ ruhig, die Arbeiten gingen gut voran.
Zum Ende der Schicht, die Uhrzeit ist mir leider nicht mehr geläufig, und ein Großteil der Kollegen aus der LPG waren schon weg, (den Feierabend meine ich damit) da tauchte eine größere Gruppe Briten in zivil ca. 10-15 Leute einschließlich ein paar uniformierter auf.
Chef des ganzen war ein Offizier des British Frontier Service (BFSO) den wir alle als Oberstleutnant Jones kannten. Ein sehr hagerer aber immer freundlich wirkender Mann.
Unsere Aufgabe bestand nun darin, die ganze Truppe zu fotografieren und die Fahrzeugkennzeichen usw. zu notieren.
Die ganze Truppe zusammen auf ein Bild zu bekommen war nahezu unmöglich. Eine Unterhaltung war ja auch nicht gestattet und so kam einer unserer Jungs auf die Idee die Gruppe durch Handzeichen in entsprechende Position zu bringen. Das gelang auch hervorragend, bis auf einen Kraftfahrer, der noch etwas widerspenstig war.
Kein Problem, nach 2 Minuten stand alles wie zum Familienfoto aufgereiht und wir konnten unsere Fotos machen.
Ein weiteres Problem war, das wir 2 Fahrzeugtypen nicht kannten. Wir unterhielten uns also laut darüber und bekamen natürlich vom Fahrer prompt Antwort. Seitdem ist mir die Marke Vauxhall als britischer Opelableger auch ein Begriff.
Unsere britischen Grenzbesucher wollten jetzt allerdings auch ein paar nette Erinnerungsbilder von uns. So kam es, das man uns auf gleiche Weise wie wir es vorher gemacht hatten, zusammenschob…… da das noch nicht reichte, mussten noch 2 unserer sozialistischen Genossenschaftsbauern mit aufs Bild und ebenso mein Rottweiler. Um dem ganzen noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen wurden auch unsere Kalaschnikows dabei entsprechend präsentiert und wir standen alle Arm in Arm und wurden für die britischen Familienalben abgelichtet.
Alles in allem eine sehr lustige Begegnung, wir hatten danach nur etwas Fracksausen, das man die Bilder vielleicht Richtung Osten schickt, ich glaube das wäre uns allen nicht gut bekommen.
Hallo ihr Briten da draussen im WWW, falls einer mitliest….. ich will so ein Bild!!!
Habt ihr vielleicht ähnliche Begegnungen gehabt? Ich bin neugierig….
VG exgakl

Zitat von Zermatt
Und bei dieser Aktion hat ihr kein Wörtchen miteinander geredet ? Alle mit Hand und Fuss verständigt ? Hammermässig.
Hallo Zermatt,
wir durften ja nicht mit dem Gegener sprechen da haben wir uns auch schon dran gehalten, sicher haben die Kollegen von der anderen Feldpostnummer uns direkt angesporchen, aber alles was gesagt werden musste haben wir dann eben ganz einfach zu unseren Kollegen gesagt
VG exgakl

Es war 1982, einer meiner letzten "feindwärts" Einsätze. Es war schon dunkel als wir zu Dritt die GüSt. Eußenhausen passierten. Als wir unseren Platz gefunden hatten, eine der kältesten Stellen im Bat. Abschnitt SiA 1 kam auch schon ein VW -Bus GZD . Die stellten sich in der Nähe der Grnzline hin, unterhielten sich und daraus konnten wir entnehmen, dass sie uns suchten. Als dann einer an den Grenzstei pißte sagte ich ihm, dass geht hier aber nicht. Völlig verdattert schritt er Schnell zum Bus, der Andere stieg auch ein und weg waren sie. War ein ruhiges Unternehmen in einer warmen Frühlingsnacht und mit der Meldung, keine besonderen Vorkommnisse waren wir zurück in die Kompanie. War recht lustig, wie nicht jeder dieser Einsätze
Gruß Ulei


Nachdem ich zur Aufklärung der HA I versetzt worden war ging es während der Einarbeitung u.a. auch darum, dass ich den Grenzabschnitt im GR-44 kennenlernen sollte. Also wurde die Klappleiter in den Stoffhund verladen und zu zweit ging es in den Abschnitt. Als wir in den Bereich der Babelsberger Stubenrauchstrasse kamen erklärte mir mein Begleiter, dass sich auf der anderen Seite der Mauer ein Campingplatz und in unmittelbarer Nähe der Mauer ein Beobachtungspodest befand. Da der in der Nähe stehende BT nicht besetzt war hatten wir keine Ahnung, ob auf der anderen Seite irgend etwas los war. Während wir die Leiter aufklappten hörten wir allerdings Motorgeräusche auf der anderen Seite und mein Begleiter wies darauf hin, dass das durchaus eine amerikanische Patrouille sein könne und wenn ich die sehe, sollte ich ein paar Fotos von denen machen. Mir war ob der Worte ziemlich mulmig - es war meine erste direkte Begegnung mit der Staatsgrenze. Ich schraubte noch ein Weitwinkelobjektiv auf die Praktika, stellte Blende und Belichtung ein und klettterte die Leiter hinauf. Oben angekommen blickte ich auf den Campingplatz, erkannte das Podest und gukte in die Gesichter von 3 farbigen GI's, die auf dem Podest rumlümmelten. Als sie mich sahen, das hat vielleicht 10 sek gedauert, hatte ich die Kamera schon auf dem Mauerrohr aufgesetzt und ganz aufgeregt ein Bild nach dem anderen geschossen. Die GI's merkten, dass sie abgelichtet wurden und brachten ihre Waffen in Anschlag, was ich aber in dem Moment überhaupt nicht realisierte. Am Ende waren es wohl etwas mehr als 20 Bilder, die ich von den Amis geschossen habe und davon war die Hälfte aus lauter Aufregung verrissen und damit unscharf. Nachdem ich die Bilder im Kasten hatte und die Amis auch ihre Knarren runter genommen hatten versuchte ich mich von dem Schreck zu erholen und möglichst proffessionell in Richtung der Amis zu gucken.
Keine Ahnung ob mir das gelungen ist, die Jungs hatten ja keine Kamera dabei, meine Fotoaufnahmen zeigten aber erschrockene Gesichter bei den GI's und als ich auf den Bildern die angeschlagenen Gewehre der Amis sah, wurde mir doch schon etwas anders.
Die ganze Geschichte endete mit einem Anschiss für meinen damaligen Begleiter. Als unser Leiter die entwickelten Fotos sah, hat er diesen in einer sehr kultivierten Form vor versammelter Manschaft mit einem Tadel bestraft, den es aber eigentlich auf dieser Ebene gar nicht gab und der auch nicht in die Akte eingetragen wurde.
Begründet hat er diese Sanktion damit, dass man einen MA, der dass erste Mal an der Staatsgrenze ist nicht dem Risiko aussetzen kann, dass sein erster Blick über die Grenze der in die Knarre eines GI ist.
Nun gut, ich fand das am Ende dann nicht sooo aufregend, dass man dafür meinen Begleiter bestrafen musste und dass das eigentlich nur Show war wusste ich ja damals nicht. Ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt 2 Jahre Erfahrung in der operativen Arbeit, war also bei weitem kein Frischling. Erst weit nach der Wende erfuhr ich, dass mein damaliger Leiter über meine zurückgelegten Dienstzeit innerhalb des MfS null Kenntnisse hatte, er wusste lediglich, dass ich vorher bei derÄA war, welche Kenntnisse und Erfahrungen ich hatte - alles Fehlanzeige und das ist mir bis heute schleierhaft.
andy
#9

Zitat von andy im Beitrag #8
Nachdem ich zur Aufklärung der HA I versetzt worden war ging es während der Einarbeitung u.a. auch darum, dass ich den Grenzabschnitt im GR-44 kennenlernen sollte. Also wurde die Klappleiter in den Stoffhund verladen und zu zweit ging es in den Abschnitt. Als wir in den Bereich der Babelsberger Stubenrauchstrasse kamen erklärte mir mein Begleiter, dass sich auf der anderen Seite der Mauer ein Campingplatz und in unmittelbarer Nähe der Mauer ein Beobachtungspodest befand. Da der in der Nähe stehende BT nicht besetzt war hatten wir keine Ahnung, ob auf der anderen Seite irgend etwas los war. Während wir die Leiter aufklappten hörten wir allerdings Motorgeräusche auf der anderen Seite und mein Begleiter wies darauf hin, dass das durchaus eine amerikanische Patrouille sein könne und wenn ich die sehe, sollte ich ein paar Fotos von denen machen. Mir war ob der Worte ziemlich mulmig - es war meine erste direkte Begegnung mit der Staatsgrenze. Ich schraubte noch ein Weitwinkelobjektiv auf die Praktika, stellte Blende und Belichtung ein und klettterte die Leiter hinauf. Oben angekommen blickte ich auf den Campingplatz, erkannte das Podest und gukte in die Gesichter von 3 farbigen GI's, die auf dem Podest rumlümmelten. Als sie mich sahen, das hat vielleicht 10 sek gedauert, hatte ich die Kamera schon auf dem Mauerrohr aufgesetzt und ganz aufgeregt ein Bild nach dem anderen geschossen. Die GI's merkten, dass sie abgelichtet wurden und brachten ihre Waffen in Anschlag, was ich aber in dem Moment überhaupt nicht realisierte. Am Ende waren es wohl etwas mehr als 20 Bilder, die ich von den Amis geschossen habe und davon war die Hälfte aus lauter Aufregung verrissen und damit unscharf. Nachdem ich die Bilder im Kasten hatte und die Amis auch ihre Knarren runter genommen hatten versuchte ich mich von dem Schreck zu erholen und möglichst proffessionell in Richtung der Amis zu gucken.
Keine Ahnung ob mir das gelungen ist, die Jungs hatten ja keine Kamera dabei, meine Fotoaufnahmen zeigten aber erschrockene Gesichter bei den GI's und als ich auf den Bildern die angeschlagenen Gewehre der Amis sah, wurde mir doch schon etwas anders.
Die ganze Geschichte endete mit einem Anschiss für meinen damaligen Begleiter. Als unser Leiter die entwickelten Fotos sah, hat er diesen in einer sehr kultivierten Form vor versammelter Manschaft mit einem Tadel bestraft, den es aber eigentlich auf dieser Ebene gar nicht gab und der auch nicht in die Akte eingetragen wurde.
Begründet hat er diese Sanktion damit, dass man einen MA, der dass erste Mal an der Staatsgrenze ist nicht dem Risiko aussetzen kann, dass sein erster Blick über die Grenze der in die Knarre eines GI ist.
Nun gut, ich fand das am Ende dann nicht sooo aufregend, dass man dafür meinen Begleiter bestrafen musste und dass das eigentlich nur Show war wusste ich ja damals nicht. Ich hatte zu dem damaligen Zeitpunkt 2 Jahre Erfahrung in der operativen Arbeit, war also bei weitem kein Frischling. Erst weit nach der Wende erfuhr ich, dass mein damaliger Leiter über meine zurückgelegten Dienstzeit innerhalb des MfS null Kenntnisse hatte, er wusste lediglich, dass ich vorher bei derÄA war, welche Kenntnisse und Erfahrungen ich hatte - alles Fehlanzeige und das ist mir bis heute schleierhaft.
andy
Das muss etwa hier gewesen sein.

Zitat von terraformer1 im Beitrag #9
Das muss etwa hier gewesen sein.
Ja, das könnte es gewesen sein. Wo hast Du das Bild her? Da laufen doch links an der Mauer glatt Grenzer im Vorgelagerten rum.
Kennst Du das Aufnahmedatum des Fotos?
andy

Das Bild hatte mir der Thomas schon mal zu kommen lassen.
Wären wir an diesem Tag mit unserem Zoll Bully da gewesen, hätte es wohl ein paar Schwierigkeiten gegeben.
Um die Spaziergänger und Radfahrer (s. Bild) ungehindert passieren zu lassen, haben wir immer ganz dicht an der Mauer gestanden.
Da hätten sich die drei Herren ganz schön schlank machen müssen um sich vorbei zu quetschen.
Ich nehme jedoch an, dass sie uns freundlich darauf hin gewiesen hätten, dass sich unser Fahrzeug auf DDR Terretorium befindet und wir dieses zu verlassen haben.
@Andy Was hättest du denn in solche einer Situation gemacht ?
Gruß Frank

Zitat von Zkom IV im Beitrag #11
Das Bild hatte mir der Thomas schon mal zu kommen lassen.
Wären wir an diesem Tag mit unserem Zoll Bully da gewesen, hätte es wohl ein paar Schwierigkeiten gegeben.
Um die Spaziergänger und Radfahrer (s. Bild) ungehindert passieren zu lassen, haben wir immer ganz dicht an der Mauer gestanden.
Da hätten sich die drei Herren ganz schön schlank machen müssen um sich vorbei zu quetschen.
Ich nehme jedoch an, dass sie uns freundlich darauf hin gewiesen hätten, dass sich unser Fahrzeug auf DDR Terretorium befindet und wir dieses zu verlassen haben.
@Andy Was hättest du denn in solche einer Situation gemacht ?
Gruß Frank
grün
Bei Euch wurde wohl auch ab 10 m telefoniert oder gefahren, oder

Ihr hättet Euren Bully ja auch in der Neue Kreisstr. oder besser noch auf dem PP hinter der Böckmannbrücke abstellen können

rot
Na was hätte ich wohl gemacht? Ich hätte den Bully beschlagnahmt


Ne ne, aber ein nettes Pleuschchen wäre wohl drin gewesen und daran hättet ihr dann erkannt, dass wir keine wirklichen Grenzer sind. Und mit dem Wissen von heute hätte ich mich dann mit Dir zum Freundschaftsspiel zwischen Union und dem BFC Dynamo verabredet.
Na das wäre ein Gaudi geworden

andy


Ich habe mal zwei Fragen an die Grenzer hier:
1. gab es eine Vorschrift, in der die Anzahl der AGT für die Begehung des vorgelagerten Territoriums festgelegt war?
2. hatten die GT an der Berliner Grenze die AK 74 mit Schulterstütze im Bestand und wenn ja, wurde diese auch an die grenzsichernden Einheiten ausgegeben?
Wir bekamen ja unsere Bewaffnung von den GT und ich kann mich gut erinnern, dass wir ausschließlich Kaschis mit Schulterstütze hatten. Andererseits habe ich bei den zum GD ausrückenden Soldaten ausschließlich die Ausführung mit Kolben gesehen
andy
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