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Besoffene und kleine Kinder beschützt der liebe Gott

Besoffene und kleine Kinder beschützt der liebe Gott. Das der liebe Gott auch einen Blick auf Volkspolizisten hatte, beweist diese kleine Geschichte aus dem Jahre 1986. Damals absolvierte ich gerade mein Praktikum beim für den Schutz von ausländischen Vertretungen zuständigen "Wachkommando Missionsschutz", in Berlin-Mitte. Gesellige Abende, anderer sagen Besäufnisse dazu, gehörten hin und wieder auch zum Dienstgeschehen. Unser Abteilungsleiter besaß einen "heissen Draht" zu einem unweit des Brandenburger Tores befindlichen Gästehauses der Regierung. Normalerweise hätten solche Knallchargen wie wir, dort nichts zu suchen. Aber Dank der wie auch immer gearteten Beziehungen unseres Oberleutnants, durften wir an einem trüben Märzabend dort einkehren. Das Personal blickte uns die ganze Zeit an, als kämen wir von einem anderen Stern. Man sah es der Bedienung an, dass es unter ihrer Würde war, für Leute wie uns zu kellnern. Aber was solls? Die Getränke schmeckten prima und für einen ollen Bauernlümmel aus dem Oderbruch wie ich einer bin, war es ein ganz besonders Gefühl, sich an solch exponierter Stelle die "Kante geben zu dürfen." Aber auch der schönste Abend geht bekanntlich einmal zu Ende. Reichlich beschwipst trat ich gegen Mitternacht, mit drei ebenso besoffenen Kollegen, den Weg zur S-Bahn an. Einer der drei, ein Köpenicker, hatte uns zu sich nach Hause eingeladen, um dort weiterzufeiern. Damals hatte ich halt noch Kondition. Heute wäre ich froh nach solch einer "Sause", schnell und ohne Vorkommnisse ins Bett zu kommen. Jedenfalls waren wir kaum vor der Tür, als sich bei mir ein so genanntes "menschliches Rühren" ankündigte. Mit anderen Worten, was hineingekommen war, wollte wieder raus. Zurück ins Gästehaus ging nicht, weil die gerde dicht machten. Also musste ich mir einen Busch suchen, was natürlich so Mitten in Berlin etwas schwierig ist. Ich trat hinein ins Dunkle, ging ein paar Meter, um dann vor der damals noch vorhandenen Mauer zu stehen. Nicht das mich das überrascht hätte, so besoffen war ich nun auch wieder nicht. Aber irgendwie stach mich jetzt der Hafer, was ganz sicher am Alkohol lag. In Nullkommanix bepinkelte ich die Mauer, was allerdings beileibe keine politische Demonstration war. Nö, ich war einfach nur blau wie ein Veilchen und hatte den Drang mal etwas verrücktes zu wagen. " Was machen Sie da?", fragte plötzlich eine laute Stimme aus dem Dunkel der Nacht. Eigentlich eine ziemlich dämliche Frage, nach was sah es denn wohl aus? Ich beschloss die Stimme zu ignorieren und meinen Kumpels hinterher zu schwanken. " Halt stehen bleiben", ertönte es mit selbiger Stimme erneut. Leck mich am Arsch, dachte ich und schwankte unbeirrt weiter. Plötzlich startete hinter mir ein Motor, in Nullkommanix befand sich ein Fahrzeug der Grenztruppen vor Ort. Ein Feldwebel, offenbar der nächtliche Rufer, jumpte aus dem Fahrrzeug. " Zeigen Sie mir sofort ihren Ausweis", brüllte der Feld und Wiesenwebel, wie Heinz Erhardt immer so schön zu sagen pflegte. Eigentlich eine ganz vertrackte Situation, die mich in "Teufels Küche" bringen konnte. Aber, in diesem Falle muss ich sagen Gott sei Dank, zeigte der so reichlich genossene Alkohol noch immer seine Wirkung. " Ausweis?", brüllte ich zurück und kramte meinen Dienstausweis der VP aus der Tasche. " Reicht das Genossen" brüllte ich immer mit einer zackigen Stimme, welche bestimmt bis zum Tiergarten zu hören waren. " Ja selbstverständlich das genügt", antwortete der Feldwebel. Ebenso schnell wie die Grenzer erschienen, waren sie auch wieder verschwunden. Wahrscheinlich hielten sie mich auf Grund meines Auftretens und des provokativen Auf und Zuklappen des Dienstausweises für einen MfS-Mitarbeiter. Als Praktikant beim WKM musste ich desöfteren an der Wache Mitte die Einlasskontrolle am Tor durchführen. In der Wache Mitte befand sich damals auch ein Vernehmerzimmer des MfS. Einige, nicht alle Mitarbeiter des MfS, zückten bei der Kontrolle stets auf die beschriebene Art und Weise, betont lässig ihren Dienstausweis. Natürlich waren sie dabei nicht voll wie eine Strandhaubitze und gegen die Mauer gepinkelt hatte auch keiner von ihnen. Aber das so eindrucksvolle Zücken und das schnelle Auf und Zuklappen des Dienstausweises hatte ich vor den Grenzern imitiert.
Nüchtern wäre mir dieser Auftritt allerdings nicht gelungen. Ich wäre allerdings auch nicht auf solch eine reichlich bescheuerte Idee gekommen. Die ganze Sache hätte auch ganz anders ausgehen können, wobei das Ende meiner Karriere bei der VP noch das geringste aller Übel dargestellt hätte.
Aber wie schon eingangs gesagt, Besoffene und kleine Kinder beschützt nun einmal der liebe Gott.
Viele Grüße an alle
euer Uwe
aus dem Oderbruch


Zitat von SFGA
Jaja der Alk wenn wir darüber ein Thema eröffnen würden was den Usern hier alles im Alk passiert ist oha das wird lang. ABV schöne erzählung hast ja riesig glück gehabt.
Dann mach doch mal!
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