Wenn man Jahre auf den Trabant warten muss

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29.08.2010 16:33
avatar  Angelo
#1
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Auf sein Auto musste man in der DDR bis zu zehn Jahre warten. Eine rechtzeitige Bestellung war deswegen umso wichtiger. Die Wende hat den Auftrag unseres Lesers jedoch überflüssig gemacht.Jeder der in der DDR ein Auto kaufen wollte musste offiziell mindestens zehn Jahre warten, um zumindest einen Trabant zu ergattern. Die Wende hat diese Bestellung jedoch überflüssig gemacht.

Ich hatte die Bestellung vorsichtshalber 1983 getätigt, gerade 18 Jahre alt geworden, volljährig und berechtigt zu bestellen. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir den besagten "Trabant S de luxe" gar nicht leisten können, aber man musste ja zehn Jahre im Voraus denken.

Jede DDR-Familie hatte mindestens vier Bestellungen laufen. Inklusive Oma und Opa. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob ein Führerschein bei der Anmeldung zu zeigen war. Zum Glück konnte ich bis zur Wende den 15 Jahre alten Wartburg meines Vaters nutzen. Ich wäre dann 1993 mit der Trabant-Auslieferung dran gewesen. Zu der Zeit fuhr ich dann schon einen Ford Escort mit Münchner Kennzeichen.



Quelle: http://www.welt.de/deutsche-dinge/articl....Deutsche_Dinge


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29.08.2010 19:54 (zuletzt bearbeitet: 29.08.2010 20:48)
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#2
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Ich hatte meinen ersten Trabant 1973 bekommen.
Habe aber nicht lange gewartet,denn ein Kunde von mir brauchte den nicht.
Bei Abholung mußte ich noch 1200 MDN zahlen,der Rest von 6600 MDN wurde vom Käufer vorher gezahlt.
Das bekam der Kunde natürlich von mir und als Dankeschön noch 1000MDN dazu.Jetzt hatte ich ein Auto,das aber nicht auf meinen Namen geschrieben wurde und so bekam ich nur einen Nutzungsvertrag.Ich glaube 76 konnte ich den Trabant auf meinen Namen schreiben lassen.Die Fahrzeuge wurden erst geschätzt(begutachtet)danach musste noch 20MDN gezahlt werden und das Auto war mein.
Aber die Strassen bei uns waren immer leer und wer ein Auto wollte,der mußte es auch bezahlen können.
Gruß Greso

Meine erste Fahrt zum Ochsenkopf(bei Gräfenhainichen) am 11.2.1973 mit Mutter,Frau und ein Kind.


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29.08.2010 20:05
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#3
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meine anmeldung machte ich einen tag nach meinem 18.geburtstag auf einen wartburg tourist 353.ich ging davon aus bis zur auslieferung das geld zu haben.einen führerschein hatte ich noch nicht und somit auch nicht vorlegen brauchen.
auf die anmeldung zum führerschein wartete man auch lange ohne beziehungen,oder man machte ihn bei der gst oder in der berufsausbildung.


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29.08.2010 20:26
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#4
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Das ist richtig EK82/2 mit dem Führerschein ,hatte ich wieder Glück denn wir machten das Ding noch für ganz wenig Geld in der Lehrausbildung (Fahrschule,gehörte zu meiner Firma.)
Greso


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29.08.2010 21:49
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#5
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Wenn man Jahre auf den Trabant warten muss...te, dann kaufte man in der Zwischenzeit einen anderen Typ, zumal es Gebrauchtwagenmärkte gab, so in Leipzig auf dem Gelände der Kleinmesse. Vom Zastava über Wolga hin zum Dacia, Lada und viele mehr war Etliches vertreten.
Nur, einen Experten musstest du schon mitnehmen zum Kauf, zur Begutachtung, damit es nicht die Katze im Sack wurde und Geld, was war Geld bei zwei Vollverdienern, die einigermaßen ordentlich gewirtschaftet haben und 50,- Mark der DDR-Monatsmiete...kommt mir jetzt Keiner mit dem "da konnte doch keiner sein Haus reparieren?"
Das war doch unwichtig, solange die 80qm Wohnung warm und sicher war, das war doch nicht unser Problem, dafür gab es den Staat oder private Grundstücksverwaltungen.

Rainer-Maria


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30.08.2010 09:01
#6
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Hallo!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich als ich meinen 18-zehnten Geburtstag gefeiert hatte, auch gleich meine Anmeldung für einen Trabant 601 de Luxe abgegeben wurde!

Als ich dann 1986 meine Fahrerlaubnis gemacht hatte, habe ich mir einen "Mossi 411" gekauft, diesen bin ich aber nicht lange gefahren, da ich Anfang 1988 zur "Fahne" musste habe ich ihn wieder verkauft, oder besser gesagt seinen alten Besitzer zurück gegeben!

Viele meiner Verwanden haben sich immer gebrauchte Fahrzeuge zugelegt, ob nun Trabant, Skoda, Mossi, Wolga, Saborosch, Fiat oder wie sie alle hiessen!

Grüße von Küche69

__________________

"Wer nicht mit beiden Augen sieht, wird nie die ganze Wahrheit sehn!"


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30.08.2010 10:04 (zuletzt bearbeitet: 30.08.2010 10:08)
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#7
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Hallo,

mir 18 Jahren habe ich gleich den Wartburg bestellt. Bei einer Bestellzeit von 10-15 Jahren konte man ja locker sparen. Es wurde bei der Bestellung kein Führerschein von mir verlangt, da es auch 7-8 Jahre dauert ihn zumachen. Bei der GST bin ich, auf Teufel komm raus, nicht in einen Lehrgang reingekommen. Motorrad war kein Problem.

Übrigends zu Lada, Wartburg, ..... und Saporoshez.

"Wer früher einen Ochsen drosch , fährt heute Saporoshez."

Mit dem Spruch fiel ich bei den stolzen Saporoshezbesitzern immer sehr in Ungnade.

Gruß
moreau


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30.08.2010 12:28
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#8
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meinen ersten trabant bekam ich.... im sommer 1990 von einem freund geschenkt !!! ich hatte mich auch, wie viele, viele andere an meinem 18. geburtstag im autohaus berlin-rummelsburg auf ein auto angemeldet. ich glaube, ich habe mich damals auf einen skoda oder wartburg angemeldet, sicher bin ich mir jedoch nicht.
obwohl ich mir einen neuen trabbi hätte sofort leisten können, hatte ich aus den bekannten gründen keinen. ein gebrauchter trabbi kostete meistens mehr als ein neuer (achtung: kein witz ). für einen neuen trabbi wollte man (die händler auf den automärkten) zwischen 16.000 - 20.000 mark der ddr. ich war damals nicht bereit mein schwer verdientes geld irgendwelchen wucherern in den hals zu schieben und bin daher lieber mit den öffentlichen verkehrsmitteln gefahren.
wenn ich dann noch mitbekam was sich in den autowerkstätten abspielte.... man bekam schon den eindruck, die halbe ddr ist korrupt...


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30.08.2010 13:18
avatar  moreau
#9
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wenn ich dann noch mitbekam was sich in den autowerkstätten abspielte.... man bekam schon den eindruck, die halbe ddr ist korrupt...

Wieso nur die Halbe?? Die die es nicht waren hatten nur nichts Begehrliches was sich zum Tausch lohnte.

Gruß
moreau


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30.08.2010 16:28
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#10
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Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Wenn man Jahre auf den Trabant warten muss...te, dann kaufte man in der Zwischenzeit einen anderen Typ, zumal es Gebrauchtwagenmärkte gab, so in Leipzig auf dem Gelände der Kleinmesse. Vom Zastava über Wolga hin zum Dacia, Lada und viele mehr war Etliches vertreten.
Nur, einen Experten musstest du schon mitnehmen zum Kauf, zur Begutachtung, damit es nicht die Katze im Sack wurde und Geld, was war Geld bei zwei Vollverdienern, die einigermaßen ordentlich gewirtschaftet haben und 50,- Mark der DDR-Monatsmiete...kommt mir jetzt Keiner mit dem "da konnte doch keiner sein Haus reparieren?"
Das war doch unwichtig, solange die 80qm Wohnung warm und sicher war, das war doch nicht unser Problem, dafür gab es den Staat oder private Grundstücksverwaltungen.

Rainer-Maria




Oja, Rainer , wenn ich nach 1973 zu Besuch nach Thüringen fuhr ( vorher konnte ich ja nicht, außer ich hätte gesiebte Luft schnuppern wollen und nach Hohenschönhausen in ein Einzelappt, einziehen wollen, wer weiß, dann hätte ich vielleicht einen Untersuchungsführer mal persönlich kennengelernt ) dann sah ich am Wegesrande die vielen Gebrauchtwagenhändler mit ihren so günstigen Angeboten. Da dachte ich mir, na hier ist ja inzwischen das Autoschlaraffenland eingezogen. Am besten waren sicher die Autos aus der UdSSR. Na ja und das nötige Kleingeld hattest du ja locker für solche Angebote, weil du ja so eine günstige Wohnung bewohntest. Da blieb am Monatsende 'ne Menge über. Weisst du, da kam ich mir richtig minderwertig vor mit meinem zwar neuen Audi 80, mit dem ich das erste Mal nach meiner Flucht meine alte Heimat besuchte, aber der hatte ja eine richtig altbackene Technik und Design im Vergleich zu den modernen Fahrzeugen in der DDR.

Viele Grüße, Rainer, aus dem Rheinland


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30.08.2010 16:31
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#11
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Zitat von moreau
wenn ich dann noch mitbekam was sich in den autowerkstätten abspielte.... man bekam schon den eindruck, die halbe ddr ist korrupt...

Wieso nur die Halbe?? Die die es nicht waren hatten nur nichts Begehrliches was sich zum Tausch lohnte.

Gruß
moreau



Mein Vater in der DDR sagte mir mal bei einem Besuch dort: die Höchststrafe in der DDR ist "5 Jahre ohne Beziehung"

Viele Grüße aus dem Rheinland


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30.08.2010 16:34
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#12
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Zitat von GilbertWolzow
meinen ersten trabant bekam ich.... im sommer 1990 von einem freund geschenkt !!! ich hatte mich auch, wie viele, viele andere an meinem 18. geburtstag im autohaus berlin-rummelsburg auf ein auto angemeldet. ich glaube, ich habe mich damals auf einen skoda oder wartburg angemeldet, sicher bin ich mir jedoch nicht.
obwohl ich mir einen neuen trabbi hätte sofort leisten können, hatte ich aus den bekannten gründen keinen. ein gebrauchter trabbi kostete meistens mehr als ein neuer (achtung: kein witz ). für einen neuen trabbi wollte man (die händler auf den automärkten) zwischen 16.000 - 20.000 mark der ddr. ich war damals nicht bereit mein schwer verdientes geld irgendwelchen wucherern in den hals zu schieben und bin daher lieber mit den öffentlichen verkehrsmitteln gefahren.
wenn ich dann noch mitbekam was sich in den autowerkstätten abspielte.... man bekam schon den eindruck, die halbe ddr ist korrupt...




@Gilbert es wäre doch mal einen eigenen Thread wert, festzustellen, welche Spitznamen der Volksmund für den Trabant 601 hatte.
Ich kenne : Rennpappe, Gehhilfe

Gruß Gert


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30.08.2010 17:13
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#13
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Kam mann sich nicht,ich drücke mich mal so aus,verarscht vor,das man als Kunde 10-15 Jahre auf ein Auto warten musste ? Ich meine,wir reden hier nicht von einem Hochleistungsmodell,sondern von einem Massenprodukt.


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30.08.2010 19:55
avatar  Mike59
#14
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Zitat von Zermatt
Kam mann sich nicht,ich drücke mich mal so aus,verarscht vor,das man als Kunde 10-15 Jahre auf ein Auto warten musste ? Ich meine,wir reden hier nicht von einem Hochleistungsmodell,sondern von einem Massenprodukt.


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Ja sicher - aber eben nicht anders gewohnt - also normal

Mike59


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30.08.2010 20:36
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#15
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Ja ja,wer hatte uns denn was hinten rein geschoben,der Russe nicht,den mußten wir noch ernähren,und bei Euch ,ihr den Amerikaner???
Der hatte noch was gebracht.
Greso


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