Militärische Spezialeinheiten der DDR

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13.06.2010 13:47 (zuletzt bearbeitet: 13.06.2010 13:48)
avatar  Angelo
#1
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Was gab es denn für Militärische Spezialeinheiten in der DDR ?

Habe dazu Literatur im Shop gefunden.
Kampftaucher: Sie sollten in kleinen Gruppen unbemerkt im Rücken des Gegners landen, Schiffe versenken und Verteidigungsanlagen in die Luft sprengen. Dafür wurden sie trainiert und geschult, die geheime Spezialeinheit KSK 18 - Kampfschwimmer der Nationalen Volksmarine. Sie konnten mit Plastiksprengstoff umgehen, genauso wie mit Handfeuerwaffen, Messern und Karateschlägen. An ihre Einsatzziele sollten sie mit Fallschirmen, auf Schnellbooten oder unsichtbar unter Wasser gelangen. Es gab nichts, was sie hätte aufhalten können. Eine kleine, hoch motivierte Marineeinheit, niemals mehr als 100 Mann. Zu den Kampfschwimmern kamen nur die Besten. Die Ausbildung war hart und umgab die Truppe mit dem Nimbus des Geheimnisvollen. Fallschirmjäger: Sie waren Honeckers Elitetruppe, eine perfekt ausgebildete Spezialeinheit die Fallschirmjäger der NVA. Gedrillt, um zu töten im Nahkampf, Mann gegen Mann, hinter den feindlichen Linien. Am Ende sollte sich ihre Kampfkraft gegen das eigene Volk richten, als im Herbst 1989 zehntausende Menschen in Leipzig für Demokratie auf die Straße gingen. Sie sollten auf den Montagsdemonstrationen den DDR-Staat "verteidigen".


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13.06.2010 14:17
avatar  seaman ( gelöscht )
#2
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seaman ( gelöscht )

Dazu gibt es ein feines Buch:
Die Kampfschwimmer der Volksmarine: Die geheime Spezialeinheit der DDR

ISBN-10: 3360019199

Drei ehemalige Kommandeure der geheimen Spezialeinheit lüften ein Geheimnis, das im Sommer 50 Jahre alt wird. Ende der 50er Jahre wurde bei der Volksmarine eine Spezialeinheit gebildet, deren Existenz nicht nur deshalb kaum wahrgenommen wurde, weil sie so klein war: Sie zählte selten mehr als hundert Mann. Das aber waren wohl die am besten trainierten und härtesten Soldaten der ganzen Volksarmee. Sie sollten im Verborgenen operieren und dort eingesetzt werden, wo Technik und reguläre Einheiten scheitern würden. Es gibt, das lag in der Natur der Sache, kaum Unterlagen über diese Einheit. Und darum bisher auch keine Publikation. Erstmals berichten Angehörige des Kampfschwimmerkommandos über Ausbildung und Aufgaben ihrer Einheit. Es ist ein einzigartiges Geschichtsbuch, das fast ausschließlich auf persönliche Beobachtungen fußt, und dennoch mehr ist als ein Erinnerungsbuch.

Gruss seaman


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13.06.2010 14:19
avatar  seaman ( gelöscht )
#3
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seaman ( gelöscht )

Zu empfehlen auch:

Vom Himmel auf die Erde ins Gefecht. Die Fallschirmjäger der NVA: Fallschirmjäger der Nationalen Volksarmee

ISBN-10: 3939700096

Nach der Auflösung des geheimsten Spezialverbandes der NVA beschreiben ehemalige Kommandeure gemeinsame mit westlichen Experten, was einstmals streng geheim war: Einsatzgrundsätze und Ausbildung für den Einsatz im Rücken des " Klassenfeindes", Alltagsdienst, Uniformierungen und Bewaffnung.

Gruss seaman


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13.06.2010 14:21
avatar  student ( gelöscht )
#4
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student ( gelöscht )

"Am Ende sollte sich ihre Kampfkraft gegen das eigene Volk richten, als im Herbst 1989 zehntausende Menschen in Leipzig für Demokratie auf die Straße gingen. Sie sollten auf den Montagsdemonstrationen den DDR-Staat "verteidigen". "

Man muß zur Ehrenrettung der Fallis sagen, daß sie sich dazu ebensowenig hergegeben haben wie die Grenzer. Der militärische Nahkampf hieß Gjogsul und war (nord)koreanisch. Ansonsten waren es hervorragende Kameraden, vor allem dann, wenn man sich schon von der GST her ein wenig kannte.


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13.06.2010 14:23
avatar  Pitti53
#5
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und nicht zu vergessen die 3 sicherungskompanien (sik) der Grenztruppen.auch sie waren geheimnisumwittert


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13.06.2010 15:02
avatar  SCORN ( gelöscht )
#6
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SCORN ( gelöscht )

KSK 18 war mit sicherheit die professionellste militärische Einheit der DDR. die maritime komponente macht wohl den qualitativen unterschied zu den auch äußerst elitär und effektiv handelnten Fallschirmjäger und Fernaufklärereinheiten der NVA aus.

aus diesem Pool wurden die Kader für miltärische spezial Gruppen innerhalb verschiedener Diensteinheiten des mfs rekrutiert.

SCORN


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13.06.2010 15:45
avatar  Zermatt ( gelöscht )
#7
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Zermatt ( gelöscht )

Zu den Kampfschwimmern,Honeckers Elitetruppe,gibts auch eine DVD im Handel


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13.06.2010 15:56
avatar  Oss`n ( gelöscht )
#8
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Oss`n ( gelöscht )

Zitat von SCORN
KSK 18 war mit sicherheit die professionellste militärische Einheit der DDR. die maritime komponente macht wohl den qualitativen unterschied zu den auch äußerst elitär und effektiv handelnten Fallschirmjäger und Fernaufklärereinheiten der NVA aus.

aus diesem Pool wurden die Kader für miltärische spezial Gruppen innerhalb verschiedener Diensteinheiten des mfs rekrutiert.

SCORN



kann mich auch irren...................???
aber den Begriff KSK hat es wohl in der DDR nicht gegeben !


Oss`n


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13.06.2010 16:01 (zuletzt bearbeitet: 26.03.2020 10:38)
#9
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13.06.2010 16:35 (zuletzt bearbeitet: 13.06.2010 16:37)
avatar  Alfred
#10
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Zitat von student
"Am Ende sollte sich ihre Kampfkraft gegen das eigene Volk richten, als im Herbst 1989 zehntausende Menschen in Leipzig für Demokratie auf die Straße gingen. Sie sollten auf den Montagsdemonstrationen den DDR-Staat "verteidigen". "

Man muß zur Ehrenrettung der Fallis sagen, daß sie sich dazu ebensowenig hergegeben haben wie die Grenzer. Der militärische Nahkampf hieß Gjogsul und war (nord)koreanisch. Ansonsten waren es hervorragende Kameraden, vor allem dann, wenn man sich schon von der GST her ein wenig kannte.




Student,

es geht nicht darum, dass sich die Fallschirmjaeger "hergegeben haben", es geht darum, dass die Fallschirmjaeger keinen Befehl für einen aktiven Einsatz bekommen haben.

Auch klingt mir der Eingangstext von Angelo mal wieder sehr nach Zeitung. Wie sehen denn die Einsatzgrundsätze vergleichbarer Einheiten heute aus ?


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13.06.2010 16:40
avatar  Angelo
#11
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Zitat von Alfred


Auch klingt mir der Eingangstext von Angelo mal wieder sehr nach Zeitung. Wie sehen denn die Einsatzgrundsätze vergleichbarer Einheiten heute aus ?





Das ist Zeitung Alfred,besser gesagt die Verkaufserklärung für das Video


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13.06.2010 16:52 (zuletzt bearbeitet: 13.06.2010 17:01)
avatar  seaman ( gelöscht )
#12
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seaman ( gelöscht )

Zitat von grenzergold
Doch,ich glaube die haben auch eine Internetseite.
grenzergold



http://www.kampfschwimmer-vm.de/

seaman

KSK=Kampfschwimmerkommando


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13.06.2010 18:18
avatar  student ( gelöscht )
#13
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student ( gelöscht )

@Alfred, ich genehmige mir einfach die Chance des Irrtums, wenn ich mal diese oder jene Formulierung benutze. Viele der Fragen gerade um die Zeit Frühjahr – Sommer – Herbst 89 sind reine theoretische Erwägungen, gerade was die Frage betrifft, ob man, wenn man ... Für mich sind sie doppelt theoretisch, weil ich zu dieser Zeit bereits Zivilist war, die Fragen konnten sich mir also ohnehin nicht so stellen wie denen, die noch aktiv gedient haben. Es aber darauf zu reduzieren, daß ja die Einheiten keinen Befehl hatten, ist für mein Verständnis etwas einfach formuliert. Diejenigen, die an den Übergängen Dienst hatten am 9.November, hatten auch keinen Befehl, und gerade in dieser Situation zeigt sich doch, welche Grundhaltung vorhanden ist. Es wird uns zwar hin und wieder unterstellt, daß wir gerade als Berufssoldaten nicht wußten, wie es „draußen“ wirklich aussieht, daß wir sozusagen abgeschottet in den „Sternenstädtchen“ gelebt und uns unserer Privilegien erfreut haben. Welche „Privilegien“ hatten wir denn ? Dienst und nochmal Dienst und nach ein paar Jahren endlich mal die Chance, ein gebrauchtes Auto zu bekommen ... Aber man lebte in den Grenzorten nicht isoliert, und was man zu hören bekam, wenn man mal wieder zurück „ins Hinterland“ kam, das hat doch auch zu denken gegeben. Es müssen höchstens ein paar wirkliche Ignoranten gewesen sein, die nicht wenigstens gedacht haben, daß etwas passieren müsse, weil es so einfach nicht weitergehen konnte. Schließlich hatte man uns die höheren Einsichten in die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung immer wieder vorgesetzt. Ich glaube (und mehr als das Glauben steht einem da wohl auch nicht zur Verfügung), daß schon jeder eine ganz persönliche Entscheidung getroffen hat. Polizei und Bereitschaftspolizei ist das eine, die haben für Ordnung zu sorgen, und zwar im Sinne derer, die man heute als „Dienstherren“ bezeichnet. Und daß die Demonstranten keineswegs alles Lichtgestalten waren, das habe ich in Leipzig selbst erlebt. Der Einsatz des Militärs gegen die eigene Bevölkerung ist ein ganz anderes Problem. Hätte man die Fallis oder wen auch immer mit einem gewaltbereiten und gewalttätigen Mob konfrontieren können – vielleicht wären die Aussagen der Beteiligten heute ganz andere. Ich glaube aber denen, die sagen, daß der Anblick der Demonstranten Zweifel bei ihnen geweckt hat. Und von verunsicherten Leuten kann man so eine Entscheidung, wie sie dort zu treffen gewesen wäre, nicht verlangen, also war es die einzige Möglichkeit, sie zurückzuverlegen und sie ihre Unterkünfte zerlegen zu lassen. Und ich gehe noch weiter: Ich sehe es auch als Leistung derer an, die einen solchen Befehl hätten geben können und es nicht getan haben. Ob aus Resignation oder aus der Erwartung heraus, daß nun endlich etwas passiert, das uns vorwärtsbringt, sei mal ganz dahingestellt. Viele haben doch nicht an das Ende der DDR, sondern an den Anfang einer neuen DDR gedacht. Ich habe auf dem Sonderparteitag im Dezember 89 eine ganze Reihe von ehemaligen Genossen von mir getroffen, die als Delegierte der Grenztruppen dort waren, also noch im aktiven Dienst. Die weitaus meisten von ihnen glaubten noch daran, daß sich nun die Vernunft durchsetzen würde, und sie waren bereit, wo auch immer, sich daran zu beteiligen. Daß die Angehörigen der Grenztruppen stigmatisiert sind – was hat man denn erwartet? Was wurde uns denn immer wieder eingetrichtert, wie wir uns zu verhalten hätten, falls wir einmal „dem Gegner in die Hände fallen“ sollten – ich kann den Spruch heute noch auswendig. Nein, ich glaube nicht und werde es auch nicht glauben, daß die Grenzer und die anderen Militärs einfach nur deswegen paralysiert waren, weil man ihnen keinen Befehl gegeben hat. Das ist zu offensichtlich die Lesart derjenigen, die uns zu gerne als Marionetten ohne eigenen Willen darzustellen versuchen. Und – gleichgültig wo wir heute sind – wir können nicht verhindern, daß man uns so darstellt wie es offiziell geschieht. Wir können nichts daran ändern, daß grundlegende Rechtsgrundsätze wie die Radbruchsche Formel (nulla poena sine lege) zurechtgebogen werden. Aber eins kann jeder von uns: Er kann bei denen, die uns kennen und die uns kennenlernen, Zweifel daran wecken, ob das offizielle Bild von uns so stimmt. (Ich hab mich ein bißchen ereifert, tut mir leid.)


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13.06.2010 19:16
avatar  Merkur
#14
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In diesem Kontext sind auch die Spezialeinheiten des MfS:
- AGM/S
- Einsatzkompanie der HA I/Abt. Äußere Abwehr
- Arbeitsgruppe Spezifische Aufgaben der HA I/ Abt. Äußere Abwehr
und des MdI/der VP in Form der
- Diensteinheiten IX
zu nennen.


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13.06.2010 19:43
#15
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Zitat von Angelo
Was gab es denn für Militärische Spezialeinheiten in der DDR ?

Habe dazu Literatur im Shop gefunden.
Kampftaucher: Sie sollten in kleinen Gruppen unbemerkt im Rücken des Gegners landen, Schiffe versenken und Verteidigungsanlagen in die Luft sprengen. Dafür wurden sie trainiert und geschult, die geheime Spezialeinheit KSK 18 - Kampfschwimmer der Nationalen Volksmarine. Sie konnten mit Plastiksprengstoff umgehen, genauso wie mit Handfeuerwaffen, Messern und Karateschlägen. An ihre Einsatzziele sollten sie mit Fallschirmen, auf Schnellbooten oder unsichtbar unter Wasser gelangen. Es gab nichts, was sie hätte aufhalten können. Eine kleine, hoch motivierte Marineeinheit, niemals mehr als 100 Mann. Zu den Kampfschwimmern kamen nur die Besten. Die Ausbildung war hart und umgab die Truppe mit dem Nimbus des Geheimnisvollen. Fallschirmjäger: Sie waren Honeckers Elitetruppe, eine perfekt ausgebildete Spezialeinheit die Fallschirmjäger der NVA. Gedrillt, um zu töten im Nahkampf, Mann gegen Mann, hinter den feindlichen Linien. Am Ende sollte sich ihre Kampfkraft gegen das eigene Volk richten, als im Herbst 1989 zehntausende Menschen in Leipzig für Demokratie auf die Straße gingen. Sie sollten auf den Montagsdemonstrationen den DDR-Staat "verteidigen".


die KSK-Truppe, so hieß sie wirklich, war tatsächlich wie schon oben beschrieben eine Elitetruppe. Der Ausbildungsort war Kühlungsborn-West, also auch wieder nicht so geheim wie oft angedichtet. Die Ausbildung war ähnlich wie bei Spezialtruppen aller Armeen. Nachdem von diesen Kämpfern der "erste Lack" runter war, versahen sie ihren Dienst in verschiedensten Dienststellungen meist in der Volksmarine. Mir sind einige dieser Spezialisten persönlich bekannt (sehr angenehm)!!

mfG Torpedoschlosser


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