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Gescheiterte Flucht über die dänische Botschaft 1988


Zitat von Altermaulwurf
Auch wenn hier gleich wieder der erhobene Zeigefinger und die Gutmenschen anfangen über mich her zu ziehen
Sag mal, was sind eigentlich Gutmenschen? Bist du dann ein Schlechtmensch? Wäre ja dann das Gegenteil...
Was soll eigentlich diese Differenzierung bringen? Eine weitere Spaltung? Denk mal drüber nach!
Nein, Herziehen tue ich nicht über dich, auch wenn ich dieses Mal deiner Argumentation nicht folgen kann. Aber das muss ich auch nicht.
AZ

"Hoffentlich werden wir nie mehr erleben, dass eine dänische Botschaft mehr Rücksicht auf einen totalitären Staat nimmt, als auf Menschen, die sich nach einem Leben in Frieden und Freiheit sehnen."
Eine von vielen Aussagen dänischer Politiker nach dem Vorfall.
Übrigens, der dänische Botschafter Ostberlins wurde noch im gleichen Jahr seines Postens enthoben.

Hallo Huf,
die tolle Reaktion bezog sich ausdrücklich darauf, das die DDR sogar für die Witterung verantwortlich war, aber seis drum.
Das diese Leute, die die dänische Botschaft besetzten, eine gravierende Vorgeschichte hatten - laut dem von AZ eingestellten Artikel - ist ja nicht zu bestreiten. Ich glaube Ihnen auch, dass sie wohl den Angeboten, wie sie in dem Artikel dargestellt wurden, nicht trauten - nur ist es eben so, dass diese Angebote - soweit ich weiss - immer korrekt abgewickelt wurden.
Der Punkt ist eben, wie ich vorher schon schrieb, dass aus Sicht der DDR-Regierung alles vermieden werden musste, dass die Leute auf die Idee kommen würden, der Weg in Botschaften wäre gleichbedeutend mit einem Freifahrtschein ins gelobte Land. Das ist sicherlich nicht human, aber Politik. Politik ist in den seltensten Fällen human - aber das ist auch wieder meine persönliche Meinung.
Ich hatte übrigens Gelegenheit, Mitte der 8oer Jahre jemanden kennenzulernen, der auch einen Weg in der Richtung eingeschlagen hat - nicht mit Besetzung, sondern mit dem Besuch der Ständigen Vertretung in Berlin. Er ist dann einen schweren Weg gegangen - und dass der Weg sich für ihn gelohnt hat, wage ich mal zu bezweifeln - das ist aber eine andere Geschichte.
Gruss
icke

Zitat von icke46
...
3. Ausreiseantrag mit allen den in anderen Threads geschilderten Beschwernissen - aber ohne Gefahr für Leib und Leben.
Ob man Hoheneck, den "Roten Ochsen" oder das "Gelbe Elend" als Bedrohung fuer Leib und Leben sehen kann, dazu muesstest Du Dich mal mit Insassen dieser Haftanstalten austauschen. Hier zu implizieren das das Stellen eines Ausreiseantrages komplett ohne Folgen gewesen waere, oder ueberhaupt die kleinste Aussicht auf Erfolg hatte, ist schlichtweg falsch. Wie schon von Dir festgestellt: "die Neigung zum vereinfachen wächst"
-Th

Zitat von icke46
Ich hatte übrigens Gelegenheit, Mitte der 8oer Jahre jemanden kennenzulernen, der auch einen Weg in der Richtung eingeschlagen hat - nicht mit Besetzung, sondern mit dem Besuch der Ständigen Vertretung in Berlin. Er ist dann einen schweren Weg gegangen - und dass der Weg sich für ihn gelohnt hat, wage ich mal zu bezweifeln - das ist aber eine andere Geschichte.
Gruss
icke
Na Icke, dann hattest du das Glück einen seltenen Fall kennenzulernen.
Ich weiß, das man, bei Beachtung und Ausnutzung gewisser Regeln, über die Botschaften sehr gute Karten hatte. Allerdings, da gebe ich dir recht, Ausdauer musste man haben.
Wenn man den Besuch der Botschaft richtig durchführte, war das für einen Ausreiseantragsteller nach mehrmaliger Ablehnung immer ein Erfolg.
AZ

@CD -
siehe meinen Beitrag vor Deinem - der im letzten Absatz von mir genannte ist nach dem Besuch der Ständigen Vertretung in Bautzen gelandet.
Wenn Du genau liest, habe ich an keiner Stelle behauptet, dass das Stellen von Ausreiseanträgen komplett ohne Folgen gewesen wäre - allerdings ist mir auch keiner bekannt, der deshalb erschossen, erschlagen oder vergast worden wäre.
Gruss
icke

Zitat von Huf
Tolle Reaktion!
Zurück zum Thema: Meinst Du nicht, dass die Leute eine gravierende Vorgeschichte hatten, bevor sie in die dänische Botschaft gingen?
Meinen heißt nicht wissen und Deine Äußerung stellt ja so gesehen auch nur eine Vermutung dar.
Es war in den letzten Jahren der DDR leider ein schon fast Ritual, dass Antragsteller durch demonstrativ provozierendes Verhalten versucht haben ihre Ausreise zu beschleunigen.
Das Recht auf Ausreise kollidierte mit den Recht auf eine funktionierende Gesellschaft der restlichen Bürger. Das dies leider bedauerliche Härten bedeutete, will ich nicht in Abrede stellen.
Im übrigen bezeichne ich mich nicht als Kommunisten, sondern versuche mit meinen Ausführungen ein Bild von der anderen Seite zu vermitteln und diese Zwänge waren durch die wirtschaftlichen Probleme in der DDR leider gegeben. In breiten Kreisen des MfS besonders in denen vor Ort in den Kreisdienststellen war man über die von der Partei und eingen örtlichen Parteifunktionären wenig angetan. Viele von uns hatten längst erkannt, dass dieses Problem so nicht zu lösen ist. Durch die Starre der SED Politik und das demagogische Herangehen vermittelte man den Menschen keine Perspektive und verlor das Vertrauen der Bevölkerung restlos.
Jedoch war das Dilemma sich die Abwanderung existenziell nicht leisten zu können trotzdem vorhanden.
Als ehemals staatstragender Vertreter versuchte ich dies natürlich zu verhindern und war bemüht ein lebensfähiges Staatsgebilde zu erhalten. Viele meiner Genossen waren ob der Probleme und der starren dogmatischen Politik regelrecht verzweifelt und sahen diese Entwicklung kommen - Kassandrarufe sozusagen passend zum damals erschienenen Buch von Christa Wolf.
Eine Pauschalisierung ist hier absolut falsch und widerspiegelt nicht die historische Wahrheit.
Viele Mitarbeiter versuchten hier auf persönlicher Schiene tatsächlich deeskalierend auf bestimmte Verfahren einzuwirken und hatten dementsprechend Probleme damit.
Sicher sollte man sich auch sehr selbstkritisch mit den Stalinismus und seine Auswirkungen auch auf die Politik der DDR auseinandersetzen aber bitte immer im historischen Kontext.

Zitat von icke46
@CD -
siehe meinen Beitrag vor Deinem - der im letzten Absatz von mir genannte ist nach dem Besuch der Ständigen Vertretung in Bautzen gelandet.
Wenn Du genau liest, habe ich an keiner Stelle behauptet, dass das Stellen von Ausreiseanträgen komplett ohne Folgen gewesen wäre - allerdings ist mir auch keiner bekannt, der deshalb erschossen, erschlagen oder vergast worden wäre.
Von daher ist also Deiner Meinung nach praktisch das Resultat das gleiche gewesen (Botschaftsversuch oder Ausreiseantrag endeten beide um unguenstigen Fall in Bautzen)? Dann machte es also durchaus Sinn, sich nicht auf den Staat zu verlassen, sondern das Heft selber in die Hand zu nehmen.
-Th

Zitat von AltermaulwurfZitat von Huf
Zurück zum Thema: Meinst Du nicht, dass die Leute eine gravierende Vorgeschichte hatten, bevor sie in die dänische Botschaft gingen?
Meinen heißt nicht wissen und Deine Äußerung stellt ja so gesehen auch nur eine Vermutung dar.
Es war in den letzten Jahren der DDR leider ein schon fast Ritual, dass Antragsteller durch demonstrativ provozierendes Verhalten versucht haben ihre Ausreise zu beschleunigen.
Zu diesem Zeitpunk war die DDR schon nicht mehr funktional. Die DDR war praktisch, wie Du im weiteren Text beschreibst, ein "Staatszombie".
Zitat von Altermaulwurf
Sicher sollte man sich auch sehr selbstkritisch mit den Stalinismus und seine Auswirkungen auch auf die Politik der DDR auseinandersetzen aber bitte immer im historischen Kontext.
Wenn wir da beim historischen Kontext sind, dann sollte man vielleicht mal ueber die Handhabe von Ausreiseantraegen waehrend der 70er und Anfang der 80er Jahre schreiben. Zu diesem Zeitpunkt soll ja die DDR noch funktioniert haben.
-Th

@cd -
nun drehst Du mir aber das Wort im Munde um - Botschaftsbesuch war, wenn ich mich nicht täusche, nach den DDR-Gesetzen staatsfeindliche Verbindungsaufnahme. Wenn man einen Ausreiseantrag stellte, musste der nicht zwangsläufig über Bautzen gehen.
Und der Begriff " das Heft selber in die Hand nehmen" - das hast Du, wie man in dem von AZ gelinkten Fall oder in dem von mir angeschnittenen mit Sicherheit nicht - das Heft haben in dem Fall die Hausherren der jeweiligen Botschaft. Wenn man mit dem Begriff schon operieren will, hättest Du es wohl nur bei der Flucht über die Grenze gehabt.
Gruss
icke

Zitat von AltermaulwurfZitat von Huf
Zurück zum Thema: Meinst Du nicht, dass die Leute eine gravierende Vorgeschichte hatten, bevor sie in die dänische Botschaft gingen?
Meinen heißt nicht wissen und Deine Äußerung stellt ja so gesehen auch nur eine Vermutung dar.
Es war in den letzten Jahren der DDR leider ein schon fast Ritual, dass Antragsteller durch demonstrativ provozierendes Verhalten versucht haben ihre Ausreise zu beschleunigen.
Na dann werde ich dir mal abhelfen, Altermaulwurf.
Die Besetzer, 7 Männer, 6 Frauen und 5 Kinder aus Ilmenau warteten bereits bis zu 5 Jahre auf ihre Ausreise! Einige lebten mit strengen Berufsverboten (ja es gab sie in der DDR) und der PM 12.
AZ

Zitat von Altermaulwurf
Als ehemals staatstragender Vertreter versuchte ich dies natürlich zu verhindern und war bemüht ein lebensfähiges Staatsgebilde zu erhalten.
Kannst du diesen staatstragenden Satz vielleicht mal genauer beschreiben, was du damit meinst.
Danke schon mal für die Antwort.

Zitat von icke46
@cd -
nun drehst Du mir aber das Wort im Munde um - Botschaftsbesuch war, wenn ich mich nicht täusche, nach den DDR-Gesetzen staatsfeindliche Verbindungsaufnahme. Wenn man einen Ausreiseantrag stellte, musste der nicht zwangsläufig über Bautzen gehen.
Es ging mir nicht darum, dir "das Wort im Munde umzudrehen", sondern dein etwas blauaeugiges Verstaendniss zum Thema "Ausreiseantrag in der DDR" zu verbessern. Zu den Realitaeten dieser Ausreiseantrage siehe den Beitrag von Augenzeuge (du kannst auch mich fragen).
-Th
PS: zum Thema "Gesetzmaessigkeiten in der DDR" ist hier im Forum auch schon viel geschrieben worden. Das sollte man in den jeweiligen Threads abhandeln.
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