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Frage
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manudave
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gelöscht
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Mich würde mal interessieren, ob Ihr als Soldaten wußtet, dass die Stasi so massiv in der Truppe war.
Mir wurde von einem Prof. des Stolpe-Untersuchungsauschusses die sagenhafte Durchdringen von 1/8 mitgeteilt - sprich 1 IM auf 8 Soldaten.
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@Rainman
Was kannst du uns über die Verwaltung 2000 erzählen?
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manudave
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gelöscht
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Hallo!
Zu dem Thema Briefe kann ich sagen das in meiner Post die ich dort erhalten habe immer ein kleiner Einriss von ca 0,5 cm länge war.Manchmal in der Mitte und manch,mal an den Ecken .
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schecki72
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gelöscht
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Hallo Schecki72,
die Risse in den Briefen stammten normalerweise von der Postsortierung. Die Briefe wurden nach Postfachnummern gebündelt und mit einer Schnur kreuzweise fest zusammengebunden. Waren die Briefe nicht ordentlich aufeinandergestapelt oder ragten einige Briefe heraus, dann entstanden diese typischen Einschnitte. Allerdings gab es auch Gerüchte, das damit auch die Untersuchung der Briefe getarnt wurde. Dazu kann ich nichts sagen. Da ich aber selbst häufig an der Offiziershochschule Briefe gebündelt habe, weiß ich, das eine Reihe von Einschnitten auf mein Konto gingen. Es musste ja schnell gehen.
Hallo manudave!
Tja, richtig viel kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Ich habe auch nur wenige Tatsachen und viele Vermutungen. Die Tatsache, dass ich selbst nicht für die Stasi angeworben wurde, hatte ich immer darauf zurückgeführt, dass ich bereits zu oft bestraft worden war. Nach der Wende erst erfuhr ich, es hätte einen Befehl oder eine Weisung gegen, wonach Politoffiziere nicht von der Stasi angeworben werden durften.
Das Grenzregiment hatte eine eigene Verwaltung 2000, in der sowohl die Aufgaben der Aufklärung, als auch die Aufgaben der militärischen Abschirmung erledigt wurden. Gerade aus der zweiten Sicht, der militärischen Abschirmung, hatte ich selbst nur geringe Probleme mit deren Arbeit. Es war schon unangenehm, dass die Sachen wussten oder glaubten zu wissen, mit denen man irgendwie angreifbar wurde. Aber für einen Offizier gehörte deren Arbeit dazu. Im Rahmen des Befehls 44 des Chefs GT (Personalanalyse) war die Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit direkt vorprorammiert. Jeder Vorgesetze ab Zugführer aufwärts hatte für seine direkt Unterstellten monatlich eine Personalanalyse durchzuführen. Dazu musste er (Befehl) alle 14 Tage mindestens eine Beobachtung notieren. In die Personalanalyse flossen Dienstdurchführung, Disziplin, Verhalten im Politunterricht, auch Äußerungen, aber auch private Probleme mit ein. Alles, sozusagen, was man wissen sollte, wenn man jemanden mit Waffe für mehrere Stunden in den Wald schickt. Die Ergebnisse des Befehls 44 waren einmal im Monat dem jeweiligen unmittelbaren Vorgesetzten vorzutragen. Hierbei war in der Regel der "zuständige Mitarbeiter" der Verwaltung 2000 aus dem Bataillon anwesend. Somit hat jeder Vorgesetzte für die Stasi gearbeitet, das war ihm bekannt. Aber nochmal: Für uns stellten sich diese Dinge als normale Tätigkeiten im Rahmen einer militärischen Abschirmung dar. Der "zuständige Mitarbeiter" im Bataillon hatte einen Offiziersdienstgrad i.d.R. bis Hauptmann und fuhr Trabi (P601A). Ich hatte häufig Gespräche mit ihm. Ich nehme an, es wurden eigene Einschätzungen und Informationen mit meinen Informationen abgeglichen.
Aber wahr ist auch folgende Geschichte: Ich war in Stedtlingen Polit. Eines Tages kommt unser "zuständiger Mitarbeiter" in mein Dienstzimmer. Zunächst belangloses Gespräch, er wirkte aber anders, als sonst. Dann kam die Frage fast in einem verlegenen Ton: "Sag mal, da gibt es Gerüchte, Du seist homosexuell veranlagt." Ich fiel aus allen Wolken. Ich fragte ihn, ob er ein paar Namen und Adressen bräuchte, die ihm das Gegenteil bestätigen könnten. Er verneinte und beendete kurz darauf das Gespräch. 4 Wochen später die gleiche Ausgangssituation. Dann kommt die verlegen Frage: "Sag mal, es gibt da Gerüchte, Du gehst mit der Frau des Kompaniechefs fremd." Ich fragte ihn, ob sich seine Jungs mal auf ein Grundthema einigen könnten, klärte ihn über die Harmlosigkeit meiner "Beziehung" zur Frau des Kompaniechefs auf und dachte, das war es denn. Knapp ein viertel Jahr später, bei einem Konfliktgespräch mit dem Leiter der Politabteilung des Grenzkommandos Süd wurde ich von ebendiesem auch wieder gefragt, ob ich schwul wäre. Donnerwetter, was für ein Informationsfluss.
Zu den hier genannten Zahlen der Durchdringung der Truppe mit IM's kann ich nur Vermutungen beisteuern. Uns, selbst der Kompanieführung, war in der Regel nicht bekannt, wer dazu gehörte. Sicher gab es manchmal Befehle, die einen IM für uns enttarnten, aber ehrlich gesagt, habe an solchen Tagen kein Kreuz im Kalender gemacht. An der Offiziershochschule wussten wir, wer unsere "Ohren" waren. Die Zahl 1/8 scheint recht hoch, aber andererseits ist es für mich vorstellbar, dass in jeder der 8 Gruppen, in der KMS unter den Spezialisten und unter den Offizieren IM's waren. Rechne ich das nach, komme ich auch auf einen Wert von etwa 1/10. Es ist so denkbar, aber, wie gesagt, ich kann es nicht bestätigen.
ciao Rainman
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Ich war von Okt.73 bis Sommer 74 in Schierke stationiert.Stasi war in unseren Objekt eher unauffällig.
Bis zu dem Zeitpunkt als innerhalb kürzester Zeit 3 Soldaten aus unserer Kompanie geflüchtet sind.(darunter auch 2 länger Dienende)
Alle 3 stammten aus Berlin.Da ich und noch 2 weitere auch aus Berlin stammten,wurden wir dann intensiv über mehrere Tage vernommen.
Unter anderem ob und wann wir denn flüchten wollten.
Ergebnis - Eines Morgens wurden wir alle zusammen auf einen LKW verladen und dann in Blankenburg/Harz abgeladen.
Dort blieb ich dann bis Ende meiner Dienstzeit Okt/74.
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buddy
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gelöscht
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Typisch Stasi nach dem Motto: Jeder ist ein potenielles Sicherheitsrisiko,deshalb-
Sicherheit geht vor Recht.
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Zermatt
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Hey buddy
War bestimmt nicht einfach mit den Verhören. Frage: wo fanden die Verhöre stadt?
War das in Schierke? In der Komp. im Bat. oder im Geb. neben der GK?
Ich weis ja auch nicht ob die Geb. zu deiner Zeit schon standen.
Warst Du in Blankenburg dan in der Grenzsicherung eingesetzt oder hast du den
Kanten nicht mehr gesehen?
Ich war auch in Schierke von 01/88 bis 04/89
Grüße
EK89/I
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Hey buddy
War bestimmt nicht einfach mit den Verhören. Frage: wo fanden die Verhöre stadt?
War das in Schierke? In der Komp. im Bat. oder im Geb. neben der GK?
Ich weis ja auch nicht ob die Geb. zu deiner Zeit schon standen.
Warst Du in Blankenburg dan in der Grenzsicherung eingesetzt oder hast du den
Kanten nicht mehr gesehen?
Ich war auch in Schierke von 01/88 bis 04/89
Grüße
EK89/I
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Hallo zermatt,
ja, das Sicherheitsdenken war ein recht intensives solches. Ich steuere mal noch eine kleine Geschichte dazu bei.
Im Oktober 1984, nach 2 Grenzdurchbrüchen in 6 Wochen im Kompanieabschnitt, bei Pionierabeiten vorn (Abbau SM70), Pionierarbeiten hinten (Neubau Grenzsignalzaun), Urlaub des Kompaniechefs und einer ganzen Reihe von Lagen in der Grenzsicherung, erreichte mein Gemüt einen Zustand, der sich mit nervöser Erschöpfung charakterisieren lässt. An mehr als 4 Stunden Schlaf in der Nacht war nicht zu denken, zwischenzeitlich waren es nur 5 Stunden in der ganzen Woche (nicht zusammenhängend). Eines Nachts werde ich wieder mit einer Lage geweckt. Für die benötigte Streife war kein Fahrzeug da (ausgefallen, im Grenzdienst - ich weiß es nicht mehr). Schlaftrunken befahl ich den UAZ-Fahrer der KMS zum Einsatz. Was er mir nicht sagte und ich in dem Moment nicht wusste war, dass er am nächsten Morgen in den Regimentsstab befohlen war. Aber auch das war theoretisch egal - Grenzsicherung hatte Vorrang. Am nächsten Morgen kam der Fähnrich, der mit dem Fahrer in den Stab sollte und erhielt vom Fahrer die Information, er könne nicht fahren, er sei die Nacht über im Grenzdienst gewesen. Anstatt mir Meldung zu machen, was seine Pflicht war, rief er gleich im Bataillonsstab an. Von dort wurde ich sofort angerufen und erhielt einen Anschiss vom Diensthabenden. Bei der morgentlichen Lagemeldung kam ein zweiter vom stellvertreter Kommandeur TB dazu. Wütend erklärte ich: "Wenn das hier so weitergeht, frühstücke ich bald in Weimarschmieden!" - eine der Ortschaften unserem Abschnitt gegenüber. Zwei Stunden später wurde ich aus der Grenzkompanie abgezogen und sah die Grenze erst 1989 wieder, nach ihrer Öffnung. Ich, der Polit der Kompanie, hatte sage und schreibe, eine Fahnenflucht angdroht.
ciao Rainman
PS: Inzwischen habe ich Weimarschmieden zwar nicht gefrühstückt, aber zumindest Kaffee getrunken. Das war ich mir und meiner "Vorraussicht" schuldig.
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Hallo EH89/1
Die Befragungen waren alle in Schierke.Ob jetzt in Haus A odert B weiß ich nicht mehr.
Ich habe mal skizzenhaft aufgezeichnet an welche Gebäude ich mich noch erinnern kann.
A = unsere Unterkunft ( 2.OG)
B = dort war u.a. der Komp.zug drin
C = Garagen
D = Hundezwinger ?
E = Kleines Nebengebäude (Papierkeller usw.
-----
Nach meiner Versetzung war ich dann etwas außerhalb von Blankenburg,unterhalb des Regenstein.
Ich glaube das hieß Lessingplatz.Bis zu meiner Entlassung Okt/74 habe ich das im Wald
liegende Munilager bewacht.Grenzsicherung war für mich vorbei.
gruß
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buddy
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gelöscht
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Guten Tag Rainman,verdammt mutig deine Entscheidung hier mal eben eine Fahnenflucht
anzudeuten.
Hattest du keine Angst,das die Genossen irgenwas mit dir anstellen?
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Zermatt
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gelöscht
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Hallo zusammen,
also ich für meinen Teil kann dazu auchnoch etwas beisteuern.
IM der Stasi wurde, wer erpressbar war, die Leutchen mit den Seefahrtsbüchern nahm man ganz gern dafür her, denn denen hätte man ganz sicher den nächsten Landgang in Rotterdam oder Antverpen vermiesen können.
In sofern komme ich in meinem persönlichen Umfeld auf ein Verhältnis 1 zu 7, denn wir hatten immer einen Informanten auf der Stube, die mit 8 Soldaten belegt war.
Ich hatte auch so meine Problemchen mit der A 2000, deshalb, hab ich, denke ich zumindest, einen ganz guten Einblick in die gesammte Angelegenheit.
Ob ich erpressbar bin, wurde auch ausprobiert, bei mir war der Erpressungsgrund mein Vater, Produktionsleiter einer Kranbaufirma, und somit auch sogenannter Auslandskader.
Mir wurde erklärt, wenn ich nicht kooperativ sei, könne mein Vater den Job als Auslandskader vergessen, der ja durchaus bei Auslandeinsätzen dafür auch mal richtiges Geld (US$) bekam.
Insgesamt war mein Vater 2 mal im Ausland, einmal im Irak und einmal in Nikaragua.
Insofern ließ ich mich nicht erpressen, aber um euch jetzt ein Gesamtbild bieten zu können, muß ich ganz weit ausholen, zurück in meine Schulzeit.
Ich wohnte und wohne immernoch an einem militärischen Übungsgelände, zu DDR-Zeiten nutzte das vorallem unser damaliger großer Bruder.
Ab der 5.Klasse nutzten auch alle Schüler unserer Kleinstadt einen Tag im September das Gelände, um an einem Schulwandertag Wildfrüchte, hier Hagebutte, zu sammeln.
1Kg Hagebutte pro Kopf war unsere Pflicht.
Je älter ich wurde, um so weniger interessierte mich diese Wildfruchtaktion, wir Jungs sammelten lieber Munition, die auf dem Gelände reichhaltig zu finden war.
Hagebutte war was für Mädchen.
Wir beschwerten also unser 1 kg Pflichthagebutte zusehends mit Steinen, waren schnell fertig und hatten Zeit für die richtig interesanten Dinge auf dem Übungsgelände.
So geschehen als ich 14 Jahre alt war, am Herbstwandertag der 8.Klasse.
Wir Jungs hatten uns schon ein paar Tage davor ausgemacht, wir wollten Wurst und Fleisch aus Dosen mittels eines Lagerfeuers zu einer warmen Mahlzeit verwandeln. Den Strich durch die Rechnung machte uns das schlechte Wetter an besagtem Wandertag, am Lagerfeuerort angekommen, bekamen wir das Feuer nicht an.
Doch russische Hilfe ließ nicht lange auf sich warten, ein Lt erkannte unser Problem und kam mit einer etwa 25 cm langen Stange "Etwas" (sah aus wie Kernseife) auf uns zu, brach ein Stück davon ab, und wir sollten es anzünden.
Ahhhh, dachten wir uns, Klasse, russischer Kohlenanzünder, das hat uns gefehlt.
Unser Feuer kam damit in Gang, und wir hatten unseren Spass, den Rest von der Stange packte ich in meinen Rucksack.
Abends zuhause zeigte ich voller Stolz meinem Vater den russischen Kohleanzünder, der freute sich aber garnicht und meinte; "Junge, das ist TNT, ein Sprengstoff".
Naja, er als Kampfgruppenkomandeur wirds wohl gewußt haben, und erklärte mir, das Zeug brennt wie Kohleanzünder, steckt man aber ne Zündkapsel rein, und erzeugt damit eine enorme Starttemperatur, dann Rumms.
OK, daß wollten wir aber nun ganz genau wissen und in den nächsten Wochen kam dazu das Experiment.
Opfer war ein Baum, den wir mittels einer Handleierbohrmaschine mit einem 16-er Bohrer anbohrten, richtig tief rein.
Dann kam der "russische Kohlenanzünder", den wir mit einem Messer zuschnitten, hinein.
In Ermangelung von Strom entschieden wir uns für ein sogenanntes S-Gerät, ein Schlagbolzen mit Feder gespannt, einem Splint als Sicherung, daran ein Schlüsselring und daran wiederum Angelschnur, darauf ein Zünder von einem Nebeltopf geschraubt, und das alles bis zum Splint in das Loch im Baum gesteckt, so das nur der Splint, Schlüsselring noch seitlich rausschaute.
Daran dann die Angelschnur befestigt, fertig zum Countdown.
Erst wollten wir unsere so angebrachte Versuchsanordnung von wandernden Touristen auslösen lassen, haben uns aber dann doch darauf geeinigt, selbst auszulösen.
Ein Rums, und der Baum viel um, ja doch, iss TNT, war die einstimmige Meinung.
So vergingen die Jahre, keiner dachte mehr daran, wir verließen die Schule, lenten Berufe und die ersten, der damaligen Kumpel wurden eingezogen, einer davon zu den Grenztruppen der DDR in eine PIK.
Er wurde ein halbes Jahr vor mir eingezogen, ich lernte ja noch einen ordentlichen Beruf.
Nach Abschluß meiner Lehre, war ich dann auch dran.
Die IM's auf der Knolle schätzten mich wohl wegen meiner Kletterei als zu gefährlich für den Kanten ein, weshalb ich direkt ins GR 8 nach Grabow in die Wachkompanie versetzt wurde.
Dort machte ich mir schnell einen Name, am ersten Tag dort gleich vom Spieß in den Ausgang geschickt, wegen Haarschnitt.
Nebenan, ein Elektroladen, Gelegenheit um Schukostecker und Kabel für ein UFO einzukaufen, gesagt, getan und am nächsten Tag kochte das Gerät schon Wasser.
Es kochte aber nur 2 Tage, dann hatte es einer der Gefreiten sich vom Spieß hochfädeln lassen.
Abens auf der Bude erzählte man von Gott und der Welt, so ich auch eines Tages vom "russischen Kohlenanzünder"
Ein Gefreiter, Seemann mit Seefahrtsbuch, war IM, den haben die dann sogar auf mich angesetzt.
Ich wurde wegen dem UFO zum Spieß beordert, trat dort ein, und der Spieß wollte Gründe wissen, und den Stromverbrauch von nem UFO.
Ich nannte sie ihm, und wir fanden gemeinsam ne Lösung, meine ersten elektrischen Arbeiten bei den Grenztruppen.
Auch ein Radio, es lief NDR, habe ich für meine Kameraden im Wachbereich installiert, gespeist aus ner VOLVO-Bootsbatterie, die automatisch am Signalzaun aufgeladen wurde, geniale Sache.
Eines Tages, ich war gerade auf dem BT11, wurde ich informiert, daß ich abgelöst werde und mich beim KC melden solle, der will bestimmt mit dir Kaffee trinken, sagte der Wachhabende durchs GMN.
Lol, ich abgestiegen, Ablösung kam, zurück, Waffe in den Ständer, und ging zum KC.
Der meinte zu mir, kommen sie mit, beim UVD sagte er, ich geh jetzt Kaffe trinken, ich grübelte schon wirklich.
Unterwegs sagte er mir aber, melden sie sich bitte im Zimmer A 2000.
OK, ich dahin, da saßen die 2 Herren in Lederjacke und legten mir eine Aussage von meinem ehemaligen Kumpel vor, der ja nun im 3.DHJ war, in der stand, er wüßte von mir, daß TNT brennt und das ich so ein Stück noch besitzen würde.
Derhatte in der PIK wohl TNT geklaut, war erwischt worden, und auf die Frage, was er wohl damit machen wolle, antwortete er, zuhause die Heizung anzünden, die nächste Frage die ihm gestellt wurde war klar.
So hatte ich nun eine Anzeige der Militärstaatsanwaltschaft Stendal vor mir liegen, in der ich des Besitzes von Waffen und Munition beschuldigt wurde.
Ich mußte in Untersuchungshaft, daß Problem war aber, das wir, die Wachkompanie auch die Zellen bewacht haben, das ging ja garnicht,
ich durfte keinen Kontakt zur Kompanie und zu niemand haben, deshalb übernahm die A2000 kurzer Hand die Arrestzellen, die hatten da richtig Sackstand wegen mir.
Ich war immernoch in Felddienst uniform und hatte auch meine Magazintasche mit 2 gefüllten Magazinen am Mann, hätte für ein bischen Dummheiten sicher ausgereicht.
Schlecht war die Einzelhaft, die Mücken, und daß mir kein Mückenmittel gegeben wurde, obwohl ich selbst was wenige Meter in meinem Spint hatte.
Gut war, ab da hab ich bei den Offizieren essen dürfen, ein frisches Brötchen am Morgen vertreibt manch Kummer und Sorgen.
Eines Tages mußte ich meinen Spint räumen, dazu mußte die ganze Kompanie inklusive UVD davor antreten, erst dann führten mich 2 A 2000 Leute in das Objekt.
Alle dachten, ich komme nach Schwed.
Statt dessen ging es auf eine weite Reise.
Ich wurde gefahren wie ein General.
Lada, der Fahrer ein Stabsfeld, Beifahrer Major und ich hinten.
Es ging zu mir nach Hause, erste Station war Erfurt.
Dort galt das Gleiche, keinen kontakt zur Außenwelt.
Wir waren dort angemeldet, aber irgendwas lief schief, kein Zimmer für mich.
Ich sollte bei den UaZ mit auf die Bude, bekam aber das Leitungsdienstzimmer des erfurter Regimentskomandeur.
Als ich dort an der Tür stand, fragte mich ein UaZ, du bist wohl der Fahrer, dem klappte aber die Kinnlade runter, als der Major mir Essen und Trinken auf dem Tablett brachte.
Am 2. Tag war dann mit nem Spezialkomando bei mir zu Hause Hausdurchsuchung,
allerhand wurde mitgenommen, nur TNT gab's keines.
Das einzige an Munition, was mir wirklich zur Last gelegt werden konnte, war eine KK-Patrone 22.lfB, nicht mal meine eigene, lächerlich eigendlich.
Da nix Belastendes gefunden wurde, hatte ich gleich im Anschluß VKU, bin praktisch mit dem Lada in den Urlaub, der war schon lang geplant, und wen hab ich da in Zivil mit meinem Motorrad getroffen, den Gefreiten mit dem Seemannsbuch, den hab ich aber eiskalt abblitzen lassen.
Der hatte bestimmt den Auftrag, mich weiter im Urlaub auszuspionieren, aber dem hab ich seinen Job so richtig vermasselt.
Nach dem Urlaub bin ich wieder zurückgereist.
Meine kameraden am KD dachten, ich wäre in Schwed gelandet, doch da stand ich wieder, das war eine Wiedersehensfreude.
Trotzdem war ich weg von der Wachkompanie, durfte keine Waffe mehr tragen und war ab sofort in der Zivilstelle als Regimentselektriker nur noch dem Regimentskomandeur und seinem Stelvertreter unterstellt.
Gepennt hab ich mit bei den Jungs der Baugruppe, hab so allerhand Berechtigungen wie Kinovorführer, Motorkettensägenführer, Baugeräteführer etc gemacht und kam im GR 8 viel rum.
Den Gruß habe ich nur ab Major aufwärts geleistet, (einzige Ausnahme, der Spieß der Wachkompanie, der Mann war in Ordnung) und wer mir deshalb doof kam, der hat das später ausbaden müssen.
Ansonsten hatte ich freies Feld, wie und wann Arbeiten erledigt wurden, konnte mir jederzeit einen Fahrer organisieren, wenn ich mal was außerhalb zu erledigen hatte.
So hab ich dort jede Grenzkompanie bereist.
Erst später im dritten DHJ kam ich an den Kanten nach Gandow, war dort als Gefreiter, der kein Postenführer war, der Pflegefall, da wehte der Wind wieder aus anderer Richtung, war mir aber weitgehends egal, da hab ich schon Tage gezählt.
Ich wurde jedenfalls dort von den Vorgesetzten so empfangen.
Ich wurde dort regelrecht verheitzt, Tags Grenze, Nachts Küche, oder umgekehrt, mit jeweils je 4 Stunden Pause dazwischen.
Schöne Nachtruhe war gestorben, genauso wie Waffenreinigen, die hat nach dem Dienst immer mit mir geduscht, wurde dann zerlegt auf die Heizung gepackt, und meißt von Waffen-UaZ selbst eingesammelt.
Ich weis noch, der Spieß dort hat, während ich im Bett lag und schlief, den Deckentausch gemacht, natürlich alles gleich neu bezogen.
Hatte ich mal A-Gruppe (12 Stundenschicht), war ich dann die nächste Schicht UVD oder GUVD.
UVD hatte ich immer vor einem Urlaub.
Als Abschiedsgeschenk hab ich dem KC und Polit am letzten Tag schon in Zivil meine Berechtigungen auf den Tisch geknallt, und das Kinoequipment verlangt, Wir haben dann die ganze Nacht Kino geschaut, der Film "Das fliegende Auge" fällt mir da jetzt so spontan ein, war auch mit dabei.
Die Beiden haben sich mächtig geärgert, weil es in Gandow keinen berechtigten Kinovorführer gab, und die Filme einfach so durchgereicht wurden.
Der Polit meinte noch zu mir, das hätten Sie ja am ersten Tag hier sagen müssen, sie wären anders eingeteilt worden, ich erwiederte, nein, das war nicht nötig, ich war ja hier nur der Pflegefall, der kein Postenführer war.
Das war wieder viel zu lang, ich bitte um Vergebung.
Gruß nightforce
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nightforce
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ich bin gelegentlich ein recht impulsiver Mensch. Ich war einfach nur stinksauer und hab nicht lang nach einem Satz gesucht. Um es mal so zu sagen: Der Arsch von Fähnrich hat mich in die Pfanne gehauen und die Penner im GB hatten nur Schiss vor einem Anschiss vom GR und meterten mich gleich zusammen (O-Ton: "Sie sollten mal überlegen, ob Sie den richtigen Beruf gewählt haben!"). Als ich zwei Stunden nach meinem kurzen Ausbruch ins GB befohlen wurde, hatte ich keine Ahnung worum es ging. Irgend etwas hatte man immer "verbrochen". Erst im Regimentsstab klärte man mich auf und brachte mich sofort nach Erfurt zum Grenzkommando Süd. Dort wurde ich vom verantwortlichen Offizier für die Politkader empfangen. Ich sollte eine Stellungnahme schreiben. Ich fragte, welche Zeit sie umfassen sollte und wieviel Zeit ich dazu habe. Er antwortete wörtlich: "Wenn Du willst, fang bei Deiner Geburt an und wenn Du den ganzen Tag brauchst, brauchst Du ihn halt." Im Endeffekt war es tatsächlich eine zwölfseitige Stellungnahme. Wer die alles gelesen hat, weiß ich nicht. Kurze Zeit später wurde ich vor die Parteikontrollkommission des Grenzkommandos Süd zitiert. Dort entschied es sich. Wurde ich aus der Partei rausgeschmissen, hätte das gleichzeitig eine Degradierung zum Soldaten bedeutet, eine Rüge oder strenge RÜge hätten einen Verbleib als Offizier zur Folge gehabt. Die Grundlage des Verfahrens war meine Stellungnahme, die inzwischen durch Hervorhebungen und Anmerkungen recht bunt erschien. Vor mir war ein Major in der Mangel gewesen. Den hatten sie rausgeschmissen, sie waren also richtig warm. Ich bekam nach etwa einer Stunde eine strenge Rüge. Damals fühlte ich mich irgendwie "gerettet". Nach dem Prinzip der führenden Rolle der Partei, das galt tasächlich auch in der Armee, waren nun nur noch Strafen im Rahmen meines Verbleibs im Offizierskorps möglich (ich glaube, ich erhielt noch einen strengen Verweis durch den Leiter der Politabteilung des Regiments - das war's dann auch schon). Ich wurde kurzzeitig in die Nachrichten- und später dann fest in die Stabskompanie des Regiments versetzt und blieb in meiner Dienststellung als Politstellvertreter. Ende der eigentlichen Geschichte.
Nachbemerkungen dazu:
1. Ich erfuhr erst nach der Wende aus einer Einsicht in meine Kaderunterlagen, wo ich übrigens auch meine Stellungnahme fand und gleich an mich nahm, dass ich bereits seit Beginn meines Studiums an der Offiziershochschule für eine Kulturlaufbahn vorgesehen war. Das war der Grund, weshalb man recht schonend mit mir umging. Ich erfuhr erst fast 8 Jahre nach der ersten Entscheidung davon, als ich zum Studium nach Berlin delegiert wurde.
2. Ich hatte in der Grenzkompanie viele Probleme. Ich war nie Zugführer gewesen und wurde ohne jede Erfahrung sofort Stellvertreter des Kompaniechefs in der Kompaniesicherung. Da waren Fehler vorprogrammiert. Kompaniechef und Parteisekretär vergifteten zusätzlich noch die Atmosphäre. Ich habe, nach meiner heutigen Analyse, damals mit einem ziemlich guten Gespür rein unterbewusst den Satz gewählt, der mich aus dem Dilemma der Grenzkompanie rausholte ohne mich gänzlich zu demontieren. Mit Risiko zwar, aber in Stedtlingen damals rauszukommen - das war es wert. Glaub mir! Hätte ich das meinem bewussten Selbst überlassen, wäre es schief gegangen. Seitdem vertraue ich meinem Gefühl.
3. Was hat das ganze mit der Stasi zu tun? Tja, so richtig kann ich diese Frage eigentlich nicht beantworten. Mein ganzes Erlebnis mit diesen Leuten bestand aus folgender Episode: Etwa 4 Wochen nach meinem Abzug aus der GK saß ich in Dermbach in einer Kneipe mit mehreren Leuten aus dem Stab. Dabei war auch ein Unterleutnant der Verwaltung 2000. Irgendwann sah der mich an und fragte mich, wer ich eigentlich sein. Ich sagte, ich sei der ehemalige Polit aus Stedtlingen, worauf er sofort rausplatzte: "Ach, Du bist das arme Schwein!" Er biss sich zwar gleich auf die Lippe, aber ich hatte wieder ein Gefühl bekommen, wer so alles Stellungnahmen las.
ciao Rainman
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Hallo!
nightforce welchem Märchenbuch bist Du denn entsprungen????? Wir schreiben das Jahr 2009
gruß Bürger
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Bürger
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kein Märchen,
oder gilt bei dir der Spruch,
getroffene Hunde bellen, warst wohl auch IM?
wenn du was sachliches dazu zu sagen hast, dann tu es, ansonsten, wenn keine Ahnung, dann.......du weist schon.
Desweiteren bitte ich darum Beleidigungen zu unterlassen.
Gruß nightforce
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nightforce
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Hallo alle zusammen möchte mal etwas beisteuern zu den Briefen da ich damals schon ein fleißiger Schreiber war, das soll aber jetzt kein Eigenlob sein sondern einfach nur herüberbringen das jeden oder fasst jeden Tag ein Brief Richtung Heimat abging. Und so kam auch die selbe Anzahl von meiner jungen Ehehälfte zurück. Die Briefe vom Stab Nostorf wurden durch den der gerade Zeit hatte oder in diese Richtung fuhr, Nachrichten, Pioniere, Hunde LO jeden früh auf die Post nach Schwanheide gebracht, und so am späten Vormittag nach dem selben Muster wieder abgeholt. Der der sie mitbrachte verteilte sie auch gleich auf die Zimmer, auf den Tisch gelegt und so bekam die Truppe ihre Post ohne große Umwege über Zimmerhauptfeld oder Zimmer 2000. Ob nun diese Zahl bei letztgenannten an der Zimmertür stand wie hier mal diskutiert wurde, also Leute das ist jetzt 31 Jahre her könnte sein, könnte nicht sein. Jedenfalls weis ich noch das da immer so ein junger dynamischer Typ siehe mein Text Elbgrenze 3.8.08 aufkreuzte, wenn ich heute so daran denke der hatte ein Leben, ich sag mal so salopp der hatte schon den Kommunismus. Aber seinen Wagen, einen Lada den wusch er schön alleine weil hier mal geschrieben wurde das immer Fliegen dazu vergattert wurden. Eine Sache lässt mich aber zu 95% sicher sein das keine Briefkontrolle erfolgte und die hieß bei mir persönlich 501-Anlage/Selbstschussanlage. Das klingt jetzt vielleicht blöd aber über die Funktionsweise dieser Anlage hat meine Frau besser bescheid gewusst als….. , gerade weil ich so naiv war über jedes Vorkommnis im Abschnitt, Arbeitsabläufe oder einfache Begebenheiten am Tag zu schreiben. Welcher Draht war welcher, was passierte wenn und und und, ich nenn es heute jugendliche Naivität mit vielleicht etwas na so wie wir Männer eben sind. Schon aus dem Grund halte ich eine Briefkontrolle durch die Staatssicherheit im nach hinein für nicht gegeben. Natürlich muss man aber hinzufügen wenn Vorkommnisse so Republikflucht in der Verwandtschaft/Scheidungen wie schon angesprochen u.a. auftauchten das dann eine Tiefenprüfung und Überwachung erfolgte denn das war ja logische Notwendigkeit von Seiten des MFS. Also ich saß nicht in Schwedt ein, eventuell noch bei Wisidavo und seinem zusammengekniffenen Gesicht als Vollzugsbeamter, Gott sei Dank das blieb mir erspart. Schon das sagt mir das keine oder fasst keine Kontrolle erfolgte, schade das ich die Briefe Anfang der Wendezeit verbrannt habe, sie wären ein gutes Zeitzeugenprotokoll geworden. Noch mal zu diesen Begehen auf vor gelagerten Gebiet, also wir Pioniere standen oft nur wenige Meter von BGS oder ZGD entfernt siehe meinen Text Elbgrenze 22.10.08 .
Gruß
Rainer-Maria
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Rainer-Maria-Rohloff
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