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Renten in der DDR

Am stärksten benachteiligt in der DDR war die Gruppe der Rentner - knapp 2,8 Millionen Menschen.
Im Dezember 89 gültige Rentenansprüche:
300 Mark Mindestrente für berufliche Tätigkeit unter 15 Jahren - 370 Mark Rente für 45 oder mehr Jahre Tätigkeit.
Die Mindestrente bekamen nur 5,7% - fast nur Frauen, die wenig im Berufsleben standen - sprich Mütter mit mehreren Kindern.
Eine Zusatzversicherung - freiwillig - konnte die Rente ein klein wenig erhöhen.
Besser gestellt waren z.B. Mitarbeiter im Gesundheitswesen oder der Post (max. 150.-)
Angehörige der bewaffneten Organe - je nach Rang
Verfolgte des Naziregimes
Im Durchschnitt gab es eine Rente von knapp 380.- Mark.
Trotz subventionierter Preise und niedrigen Mieten bedeutete dies ein Leben in Elendsnähe. An große Investitionen wie Elektroartikel war kaum oder gar nicht zu denken.
1988 betrug das Durchschnittsbrutto in der DDR 1280 Mark - die Durchschnittsrente knapp 380 Mark.
Rentner stellten somit den Ausschuss der Leistungsgesellschaft dar, die sich dagegen kaum wehren konnten. Die Staatsführung brauchte gesunde, leistungsfähige Männer und gebährfreudige Mütter, die all die jungen nachwachsenden Spezialisten aufziehen sollten.
Diese Gruppe hatte auch kaum Schwierigkeiten in die Bundesrepublik reisen zu dürfen. Mit dem Renteneintritt könnte man sagen, hatte man eine Art Reisemündigkeit erreicht.

War vielleicht die wirklich sehr tief angesetzte Höhe der Rente ein indirekter Aufforderungsgrund, die DDR in Richtung Bundesrepublik zu verlassen. Ein nicht unerheblicher Teil der Rentner kam ja auch in den Westen, bekam hier eine viel höhere Rente, ohne jemals eine einzige Mark in das bundesdeutsche Rentensystem einbezahlt zu haben. Ich weiß, die augenblickliche Rente wird von den zur Zeit arbeitenden Beitragszahlern aufgebracht. Trotzdem war es eine Ungerechtigkeit den zu dieser Zeit Rente beziehenden Menschen. Andererseits aber ein Ergebnis, das die DDR nicht als Ausland galt.

Manudave, mir stößt schon mal der Satz" ein Leben in Elendsnähe" auf. Also meine Oma lebte bestimmt nicht "elend". Sie kümmerte sich um uns Kinder, meine Geschwister und mich, und ging in dieser sehr schönen Arbeit auf, gerade weil sie alleine lebte.
Viele junge Eltern wären heute froh, Großeltern zu haben, die sich um den Nachwuchs kümmern, aber auf einmal haben die plötzlich Höhenflüge bekommen, Dank ihrer guten Rente, und treiben sich nur noch im Ausland oder auf der Kaffeefahrt oder auf dem Schiff oder, oder, oder herum.
Man sollte auch einmal die damaligen Zeiten beachten und ohne Frage sind viele ostdeutschen Rentner eindeutig Gewinner der Einheit, vor allem Frauen, so wie meine Mutter...weil sie eben vollbeschäftigt waren, früh 6.00Uhr das Haus verließen und erst17.00Uhr wieder da waren.
Dank dieser Omas und Opas war das nie ein Problem im Osten und das verdammte Geld war doch nicht Alles.
Oder brauchte ich als älterer Mensch eine neue Wohnungseinrichtung und das jedes Jahr neu?
Nein, das brauchte ich nicht und Karl, das ist absoluter Quatsch, deine Sache mit dem " Aufforderungsgrund", das ist Nonsens, entschuldige.
R-M-R

Hallo manudave,
dem Teil der negativen Wertung in Deinem Beitrag kann ich nur folgende persönliche Erfahrung entgegenhalten:
Meine Großmutter hat ihr Leben lang gearbeitet, hart und viel. Leider waren das immer Tätigkeiten, die nicht unter die Rentenversicherung fielen (Aufwartung, Waschen etc.). Sie hatte also nur die Mindestrente. Ich war oft mit ihr einkaufen. Sie kaufte sparsam ein, machte aus allem etwas. Ihr größter Wunsch war es, ihren Kindern (3) und Enkeln (4) etwas zu vererben, pro Kind 1000 Mark, pro Enkel 500 Mark. Sie hat dieses Sparziel erreicht und als mir 1987 dieser Betrag überwiesen wurde war ich mehr als gerührt und beeindruckt, was diese Frau mit dem wenigen Geld, das sie hatte, noch anfangen konnte. Sie erschloss alle Spar- und Rabattmöglichkeiten, ging für Leute ihres Alters Einkaufen oder machte Haushaltsarbeiten, verdiente also noch etwas, sehr wenig nebenbei.
Vielleicht ist der Knackpunkt, der bei Rainer-Maria und mir aufstößt, die aus heutiger Sicht vorgenommene Bewertung von "wenig Geld = Armut = Elend". Ich denke, da funktionierte das Leben in der DDR doch ein bisschen anders. Die Voraussetzungen, unter anderem:
- die von Dir bereits angesprochenen preiswerten Grundnahrungsmittel,
- niedrige Miete,
- keine 2-Klassen-Medizin (von den Spitzen der Gesellschaft mal abgesehen),
- preiswerter Zugang zu Kultur und Bildung.
Das was also heute gemeinhin unter Verelendung verstanden wird, traf in vielen Fällen nicht zu oder fiel nicht so ins Gewicht wie heute. Ich will es nicht leugnen, dass es schwierig war, "Luxusgüter" zu erwerben. Das war schon gar schwierig, wenn man, wie ich, eine Mutter hatte, die als künstlerisch-pädagogische Mitarbeiterin einer Fachschule nicht gerade viel verdiente und noch dazu keinerlei Beziehungen zu Handwerk und Handel hatte. Wir lebten also zu dritt von einem Gehalt und der Mindestrente meiner Großmutter. Wir hatten unseren Fernseher, wir hatten unsere Stereoanlage, meine Mutter sammelte Bücher, ich konnte ganz normal und ohne Einschränkung am Leben meiner Freunde teilnehmen, wir empfingen häufig Besuch und wer Omas Bewirtung einmal erlebt hatte, konnte unmöglich die Worte Armut und Elend in den Mund bekommen.
Wie gesagt. Das sind die persönlichen Erfahrungen meiner Kindheit und Jugend. Andere können vielleicht auch andere Erfahrungen gemacht haben.
ciao Rainman

Muss es immer gleich ein neuer Thread sein???
Suchfunktion: Renten und Rentner in der DDR

Manudave,
Deine Zahlen mal wieder.
Die Rente für die DDR so darzustellen zeugt nicht von Sachlichkeit. Zur Sachlichkeit gehört, da ein wenig mehr zu schreiben. Jeder kennt in der DDR die freiwillige Zusatzrentenversicherung . Dieser gehörten 81 % an.
Die Mindestrente betrug nicht 300,00 sondern 330,00 Mark. Wie Du auf die Zahl kommst, dass die Rente bei 45 und mehr Beschäftigungsjahren bei 370,00 Mark lag, bleibt sicher dein Geheimnis.
Denn die Rentenberechung erfolgte anders. Mit mehr als 15 Arbeitsjahren lag die Rente zwischen 340 und 470 Mark. (entsprechend der Beschäftigungsjahre ) Die Durchschnittlichen Altersrenten waren auf 481 und mit der freiwilligen Zusatzversicherung auf 636 Mark gestiegen.

@Manudave,
Rentner bekamen, so ab Ende der 70er Jahre, zinslose Darlehen für Fernseher, Kühlschränke und Waschmaschinen.
Ich kann mich bei meiner Oma auch nicht an Armut erinnern, ganz im Gegenteil, so wie von Klaus-Peter erzählt, hatte auch meine Oma das Ziel, ihren Enkeln ( 3 ) etwas zu hinterlassen, und wenn es auch nur ein paar Pimperlinge waren. Auch könnte ich mich nicht erinnern, bei meiner Oma nichts, weil die Rente nicht reichte, zu Essen bekommen zu haben, ganz im Gegenteil.
VG Affi

Da wo Alfred Recht hat, hat er Recht.
Deine Zahlen, Manudave, über Renten in der DDR sagen als absolute Zahlen recht wenig - außer du willst polemisieren !
Man muß dann schon mal die wichtigsten Preise daneben legen. Denn nur dann kann man sich ein ungefähres Bild über die monatlichen Lebenshaltungskosten machen.
35 M Miete für eine 2 Zimmer- Neubau mit Fernheizung (hatte meine Oma)
0,08 M pro Kilowattstunde Elektroenergie (ohne weitere Gebühren)
0,10 M eine Tageszeitung (Alte Leutchen interessierte nämlich, wer gestorben war)
0,05 M ein kleines Brötchen bzw. eine Schrippe
0,10 M große Semmel (Doppelbrötchen)
1,75 M Rahmbutter 250g
2,40 M Tafelbutter 250 g,
8,75 M Rondo-Bohnenkaffee ¼ Pfund
3,85 M Tafel Rotstern Schokolade
0,55 M ein Essen für einen Schüler in der Schulküche (Dort durften auch alte Leutchen mit essen !)
2,35 M ein einfaches Mittagessen (Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse) in einer Gaststätte (Preisstufe I – Das gönnten sich tatsächlich viele „Alte“ von ihrer Mindestrente !)
0,52 M Roggenmischbrot (1 kg)
0,20 M Porto für einen Brief bis 20 g im Inland
0,35 M Porto für einen Brief bis 20 g in den Westen (Alte Leutchen schrieben viele Briefe in den Westen !)
0,08 M pro Kilometer für Eisenbahnfahrten (Wichtig: Den sie fuhren gerne in den Westen !)
0,10 M bis 0,20 M eine Straßenbahnfahrkarte
1,75 M Fit Spülmittel große Falsche
4,65 M Vollwaschmittel „Spee“, 900 g
Quelle: Meine persönliche Erinnerung und da, wo diese versagte, half mir dieser Link hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Einzelhandelsverkaufspreis

Ich frage mich eben bei all diesen Zahlen:
Hat auch ein Rentner, der sein Leben lang gearbeitet hat, nicht das Recht im "Delikat" oder "Exuisit" etc. mal einzukaufen?
Wie soll sich so jemand eine Neue Waschmaschine, einen Fernseher etc. überhaupt noch leisten können?
Man kann ja nicht immer vom Rentner ausgehen, der noch bei der Familie lebt und auch noch welche hat.
Ich stelle mir das schwierig vor.
Das eine Grundversorgung mit den Summen vorhanden ist, streite ich nicht ab. Aber diese Zahlen, welche nun auch immer, sind eher mau.

Nun ja, die kleinen Streitereien um die Länge der Arbeitsjahre und Betriebszugehörigkeit? Sehe ich heute manchmal so Reportagen von irgendwelchen Konzernen/ Autoherstellern und anderen im Altbundesgebiet, so am Werktor, dann denke ich immer: Wollen die nicht mal langsam in Rente gehen...und so Alte am Band...und lasst doch mal der Jugend eine Chance.
Aber nein, da will jeder seine 50 bis 60 Berufsjahre abreißen, damit er auch ja....
Da müsste etwas getan werden, die alten Knacker raus und junges Volk rein und siehe da "Jugendarbeitslosigkeit" gelöst.
Dann denke ich so, wäre die Wende nicht gekommen, dann wären auch bei uns die alten Knacker bis so über die Rente...und in gewisser Weise kam die Wende zur richtigen Zeit.
Wäre ich jetzt sarkastisch drauf, würde ich meinen...Zeit für eine Wende.
R-M-R
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