DDR Mythos? "In der DDR gab es kein Problem mit Drogen"?

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20.02.2010 12:09
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#1
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Aufgrund der geringen Reisemöglichkeiten und der restriktiven Grenzkontrollen gab es in der DDR so gut wie keinen Konsum illegaler Drogen. Dafür war der Medikamentenmissbrauch weit verbreitet. Besonders häufig und in hohen Dosen wurden Schlafmittel und Tranquilizer konsumiert.


Ist diese Aussage des DDR Mythos richtig?Gab es keine Probleme mit Drogen in der DDR weil die Bürger nicht an Drogen ran gekommen sind? Kein Joint in der Flower Power Zeit?


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20.02.2010 12:18
#2
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Zitat von Angelo
Aufgrund der geringen Reisemöglichkeiten und der restriktiven Grenzkontrollen gab es in der DDR so gut wie keinen Konsum illegaler Drogen. Dafür war der Medikamentenmissbrauch weit verbreitet. Besonders häufig und in hohen Dosen wurden Schlafmittel und Tranquilizer konsumiert.
Ist diese Aussage des DDR Mythos richtig?Gab es keine Probleme mit Drogen in der DDR weil die Bürger nicht an Drogen ran gekommen sind? Kein Joint in der Flower Power Zeit?



Drogen gabs keine, definitiv!

Theo 85/2


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20.02.2010 12:18
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#3
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94

Nö, die hatten ja schon genug Probleme ohne Drogen.

Und für alles andere wurde W.Busch zitiert.
'Wer Sorgen hat, hat auch Likör.'

Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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20.02.2010 12:31 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2010 12:33)
#4
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Direkt "Drogen" im heutigen engeren Sinne dürften nur extrem schwer beschaffbar gewesen sein. Und welcher Dealer aus dem Westen riskiert schon die Festnahme an der Grenze, nur um den Brüdern und Schwestern ein paar Aluchips dafür abzuknöpfen. Eher waren da die legalen Drogen, vor allem Alkohol. Ich darf sagen, dass ich als Offizier in einem Berufszweig war, in dem Alkohol eine grundlegende Rolle spielte. Bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten wurde "angestoßen". Eine ganze Reihe meiner Kollegen landete als verkrachte Existenz oder mit hochgradigen Leberproblemen. Auch ich habe mich Ende der achziger Jahre mit der Frage beschäftigt, ob ich nicht doch schon abhängig bin.

Ansonsten war es verbreitet, fehlende Drogen durch eine Kombination aus Alkohol und Tabletten (z.B. Faustan und Wodka) zu ersetzen. Die Sozialtherapiestationen waren gut gefüllt mit Menschen, die davon wieder weg wollten.

ciao Rainman

"Ein gutes Volk, mein Volk. Nur die Leute sind schlecht bis ins Mark."
(aus: "Wer reißt denn gleich vor'm Teufel aus", DEFA 1977)


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20.02.2010 12:37
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#5
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Hallo zusammen,

zu diesem Thema wurde schon einiges in nachfolgendem Thread geschrieben.


noch ein Beweis dafuer, dass Ruhm und Reichtum nicht alles sind...

Gruß ek40


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20.02.2010 12:43 (zuletzt bearbeitet: 20.02.2010 12:45)
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#6
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Das wahr aber sicherlich eine gefährliche Mischung Faustan (Benzodiazepin)und Wodka.

Daraus schließt sich eine Frage an, wie man denn Alkoholismus und Tablettenabhängigkeit in der DDR therapiert hat.

Gab es dort auch wie hier Beratungsstellen an die man sich wenden konnte, als ersten Schritt oder wurde das direkt vom Arzt aus in die Wege geleitet? (Entgiftung und Anschlusstherapie)


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20.02.2010 12:44
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#7
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Ich gebe Angelo Recht mit Medikamentenmißbrauch in der DDR !

Ich habe fast täglich Faustan geschluckt weil es einfach zu Stressig war in meinen Beruf als Kammerjäger.
Was Faustan ist, weiß vielleicht nicht jeder. Man bekam es vom Hausarzt verschrieben, um sich und die DDR ertragen zu können.
Und dann nach Feierabend noch 5 Halbe Bier in der Stammkneipe kei Scherz ! Bis zur Wende war ich regelmäßiger Trinker aber da sind diese schit Gifte dran Schuld.
Wie kommt es das ich seit 1990 trocken bin ?

DIESER BESCHISSENE GARTENZWERGSTAAT!
Wie kann man dem nachtrauern?


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20.02.2010 12:45
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#8
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mir ist intern bekannt das unter dunklen gestallten drogen illegal ende der 80er im stilbruch in berlin-karow(auch stundenhotel),in der yukapalme (diplomatenkneipe im prnzlberg)und im meeresrestaurant gegenüber pdr gehandelt wurden.aber für ddr mark war da wohl nichts zu holen.


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20.02.2010 12:56
#9
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Zitat von Svenni1980
...Daraus schließt sich eine Frage an, wie man denn Alkoholismus und Tablettenabhängigkeit in der DDR therapiert hat.

Gab es dort auch wie hier Beratungsstellen an die man sich wenden konnte, als ersten Schritt oder wurde das direkt vom Arzt aus in die Wege geleitet? (Entgiftung und Anschlusstherapie)


Hallo Svenni,

da es keine Drogen gab, gab es natürlich auch keine Beratungsstellen. Da es aber de facto Drogenmissbrauch gab, gab es entsprechende Therapiemöglichkeiten. Diese konnten zunächst über eine Beratung beim Allgemeinarzt eingeleitet werden. Das begann bei einfachen ambulanten Therapieformen, vor allem mit Gesprächs- und Gruppentherapien. Die härteste Form, die ich kennengelernt habe, war eine 3-monatige Therapie in einer geschlossenen psychatrischen Klinik. Dafür gab es dort die Station für Sozialtherapie. Eine Einweisung in diese Station konnte, soweit ich mich zurückerinnere, zunächst auch ohne die Zustimmung des Betreffenden erfolgen. Ein Verbleib in der Therapie bedurft dann aber der Einwilligung der entsprechenden Person selbst.

Angeschlossen an diese Stationen gab es dann auch wieder über Gruppen- und Gesprächstherapien die Möglichkeit einer Nachbehandlung. Es wurde aber vor allem während der Therapie Wert darauf gelegt, dass sich persönliche Kontakte in der Gruppe bildeten. Diese waren nach meiner Auffassung die stärksten Träger eines Erfolges. Mir sind aus der Zeit um die Mitte der 80-er auf jeden Falll 2 erfolgreich behandelte Personen bekannt, die vorher direkt Abhängig von Tabletten und Alkohol waren. Und bei beiden lag es nicht in erster Linie am Staat, dass sie süchtig geworden waren.

ciao Rainman

"Ein gutes Volk, mein Volk. Nur die Leute sind schlecht bis ins Mark."
(aus: "Wer reißt denn gleich vor'm Teufel aus", DEFA 1977)


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20.02.2010 13:05
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#10
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drogen in der herkömmlichen art gab es nicht in der ddr. die diesbezüglichen betäubungsmittelgesetze wurden auch sehr strikt angewendet.

jedoch wurde versucht mit allen anderen mitteln sich einen rausch zu verschaffen. von den pro kopfzahlen des alkoholverbrauches war die ddr ja weltmeister
es wurde aber auch viel mit kopfschmerztabletten (faustan, analgin etc.) in verbindung mit alkohol und cola "gearbeitet". auch das schnüffeln mit dem fleckenreiniger "nuth" nahm unter der jugend z.t. bedrohliche züge an. auf grund des massenhaften schnüffelns dieses fleckenreinigers in unserem lehrlingswohnheim wurde der verkauf von "nuth" 1983 in meerane und glauchau (sachsen) eingestellt....


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20.02.2010 19:20
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#11
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Danke Rainman für Deine ausführliche Antwort.


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20.02.2010 19:31
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Gilbert, das mit dem *nuthen*, das Schnüffeln von dem Fleckenentferner kann ich bestätigen, hab's selbst nie gemacht aber reichlich von gehört....

....es stellt sich dann natürlich die Frage, warum wollten sich so viele betäuben in der DDR.....ich hab ja auch reichlich und oft getrunken damals....ja okee, kein Nuth dann, sondern Alkohol...

groetjes

Mara


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20.02.2010 19:53
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20.02.2010 19:58
avatar  Pitti53
#14
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Zitat von manudave
Zum Thema:

http://www.cannabislegal.de/politik/kleim-osten.htm


ja manu diese "insiderseite"bringt uns echt weiter


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20.02.2010 20:06
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#15
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( gelöscht )

Zitat von manudave

Zitat von Pitti53

Zitat von manudave
Zum Thema:

http://www.cannabislegal.de/politik/kleim-osten.htm


ja manu diese "insiderseite"bringt uns echt weiter




Da hast du sicher recht... - wie deine Antwort darauf...

Aber die Seite hat was...



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