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Frage
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altgrenzer
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Der schwarze Mann
Ende April 1976 kam ich als frischgebackener Uffz an die Grenze. In einer Spätschicht kam hoher Besuch in den Abschnitt, der Stabchef vom Bat. Mein PF war ein Feldwebel. Der Stabchef erklärte, warum an meinem Postenplatz Scheinwerfer aufgestellt sind:
Es gäbe eine besondere Situation, vom Westen her würde sich ein schwarz gekleideter Mann am Zaun zu schaffen machen und SM 70 Minen abzubauen. Der besondere Befehl lautet in diesem Fall: Licht an, Feuer. Sofern tagsüber westliche PKW mit Kennzeichen HL oder HH gesichtet werden, sind diese zu melden.
Es kam die Nachtschicht zum 1. Mai und die Maidemonstration in Heiligenstadt. Zwei Politoffiziere vom Regiment unterhielten sich fröhlich und der eine sagte: Das Schwein ist tot (hab ich damals jedoch als Jägerzeugs verstanden). Niemand sprach wieder über die Scheinwerfer die dann vor sich hinrosteten. Kein Wort über den schwarzen Mann.
Viele Jahre später....
Ich recherchierte im Internet zur Selbstschussanlage G 501 bzw. SM 70 und fand eine Website über Michael Gartenschläger. Auf dieser Website stand, dass G. im April 1976 Minen SM 70 abgebaut hat und in der Nacht zum 1. Mai 1976 in einem Hinterhalt erschossen wurde von einem Sonderkommando der Stasi.
Sofort nahm ich Kontakt zum Webmaster der Seiten auf, ein sehr netter Beamter vom Grenzzolldienst GZD. Wir führten viele Telefonate und mein ehemaliger Feind schickte mir CD's und weiteres Material zum Fall Gartenschläger und zur Grenze. Der Zöllner hatte, kurz bevor Michael G. erschossen worden ist, einen Kontrollgang in diesem Abschnitt bei Lübeck. Er vermittelte mich weiter zu einem Freund Gartenschlägers, der in der besagten Nacht dabei war, als es passierte.
L., der Zeitzeuge Michael Gartenschlägers interessierte sich ganz besonders für den Befehl, den mir der Stabchef damals gab: Licht an, Feuer. Er sagte, dass das genauso gewesen ist, M.G. wollte nur mal eben eine Mine zünden, lief auf DDR-Gebiet, dann ging plötzlich das Licht an und drei Magazine wurden leergefeuert.
Gartenschläger war ja auch leichtsinnig, nachdem er 2 Minen abgebaut hatte, erzählte er überall von weiteren seiner Vorhaben. Weder der BRD-Regierung noch der DDR waren die abgebauten Minen recht. Die BRD (damals Brandt) wollte Normalisierung der Beziehungen und die DDR anerkennen (was zum Glück nicht passierte). Mielke soll getobt haben, nach dem Vorfall und gab seinen Frust an die Grenzer weiter so nach dem Motto, lasst euch was einfallen. Vermutlich war der Befehl, den ich vom Stabchef bekam, ein Arbeitsfehler des Stabchef, der i, übrigen heute auch nicht mehr lebt: Er ist bei einer Sauferei erschossen worden.
Kurze Zeit später, als ich L. aus HH kennenlernte, wurde ein Film gedreht "Gegen die Grenze" in dem es auch um Michael Gartenschläger ging. L. bat mich darum, in diesem Film den besonderen Befehl "Licht an, Feuer" zu erläutern. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit sagte ich zu und ein Kamerateam aus München war dann bei mir, um die Szene zu drehen. Wer den Film anschaut, sieht mich jedoch nur als Schatten.
Juristisch hat meine Aussage keinerlei Bedeutung. Die Mörder Gartenschlägers sind freigesprochen worden.
Der Hinterhalt war feindwärts vom 3m Zaun. Es waren keine Grenzer, sondern ein Killerkommando der Stasi.
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Wie hat das mit dem Killerkomando der Stasi eigentlich funktioniert? Soweit ich informiert bin, war es eine spontane Aktion, die Anlage an diesem Tag zu dieser Uhrzeit abzubauen - von Zeit und Ort war nichts geplant.
Die Stasi konnte doch wohl kaum den ganzen Zaun überwachen...
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manudave
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M. Gartenschläger war Kfz-Mechaniker und hatte Kunden. Nebenbei hat er auch an Tankstellen im Raum Büchen erzählt, was er vorhat: Am Grenzknick Büchen eine Mine hochgehen zu lassen.
Die stasi hatte im Westen viele Spitzel. Vorausgegangen sind der Abbau zweier Schussapparate SM 70 am Grenzknick Büchen (Kreis HL).
Den Hinterhalt anzulegen, war also nicht schwer. Es stand fest: G. würde so oder so zum Tatort zurückkommen. Die Aktion war somit eiskalt und hinterhältig geplant und nicht etwa Notwehr, wie Herr Distel als Verteidiger plädierte.
Aber die Urteile sind eh gesprochen und nicht mehr veränderbar.
Viele Grüße,
Rolf
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altgrenzer
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Gartenschläger wußte genau,das diese Stelle zusätzlich gesichert war:
Scheinwerfer waren montiert,ein Beobachtungsbunker aufgestellt ,Streifen kammen in kleinen
Abständen.
Seine beiden Begleiter haben noch auf ihn eingeredete,diesen "Wahnsinn" zu lassen.Zu spät.
Kurz vor dem Zaun wurde er von Grenzaufklären der DDR erschossen.
Er hat einen verdammt hohen Preis bezahlt.
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Zermatt
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Hi Zermatt,
ich kenne Lothar Lienicke sehr gut, er sagt dasselbe über Michael G.
Rolf
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altgrenzer
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Ich finde das im Keller dieses Forums noch viele sachen liegen die man jetzt nochmal Aufarbeiten kann da mehr Menschen jetzt hier sind und Michael Gartenschläger war ja so ein Fall wo man die Frage stellen kann, Held oder einfach nur Wahnsinnig ?
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Ich leide ja nicht an Begriffsstutzigkeit, aber erklärt mir mal jemand, was der Quatsch hier in dem ernsten Thema bedeuten soll?
Gruß Rainer- Maria
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Rainer-Maria-Rohloff
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Jetzt ging es mir wie Otto, der sich mit der Hand an die Stirn schlägt und meint" Ach, das Meer".
Aber macht mal, mit dem Michael, ich werfe zu Anfang ein, "er war schon ein junger Wilder, hatte einen eigenen Kopf, die falschen Berater, wenn er denn auf sie überhaupt gehört hatte und als er tot war, ging das Leben des westdeutschen Otto- Normalverbraucher weiter wie bisher".
Nichts hatte sich verändert, die Kinder spielten mit dem Brummkreisel und....
Gruß Rainer- Maria
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Rainer-Maria-Rohloff
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Zitat von Angelo
......und Michael Gartenschläger war ja so ein Fall wo man die Frage stellen kann, Held oder einfach nur Wahnsinnig ?
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Er war ein Mensch!!!
Schönen Gruß aus Kassel
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wosch
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Zitat von woschZitat von Angelo
......und Michael Gartenschläger war ja so ein Fall wo man die Frage stellen kann, Held oder einfach nur Wahnsinnig ?
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Er war ein Mensch!!!
Schönen Gruß aus Kassel
Hallo Wosch,
da geb ich Dir uneingeschränkt Recht, unter normalen Umständen ballert man nicht einfach (und das auch noch vorbereitet) einen Menschen ab wie ein Stück Vieh.
Anderseits muß ich auch Zermatt uneingeschränkt Recht geben, M. G. wußte genau was er tat und wie gefährlich das war, Warnungen sogar von Seiten seiner Mitstreiter waren auch genug vorhanden und wurden von ihm ignoriert.
Wenn heute zum Beispiel hochrangige Politiker irgendwo aufschlagen oder vielleicht sogar ein Staatsbesuch irgendwo in Deutschland stattfindet, kann ich mich auch nicht in einer Art und Weise dieser "Veranstaltung" nähern, vielleicht noch irgendwelche Sperren durchbrechen oder Zäune übersteigen, wo ich mich mehr als verdächtig mache, irgendetwas unlauteres vorzuhaben. Da muß ich mich dann auch nicht wundern, wenn aus dem Kreis der Personenschützer eventuell auch von einer Schußwaffe Gebrauch gemacht wird. Ist jetzt zwar ein etwas hinkender Vergleich, aber denke mal Parallelen sind schon vorhanden.
josy95
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Zitat von josy95Zitat von woschZitat von Angelo
......und Michael Gartenschläger war ja so ein Fall wo man die Frage stellen kann, Held oder einfach nur Wahnsinnig ?
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Er war ein Mensch!!!
Schönen Gruß aus Kassel
Hallo Wosch,
da geb ich Dir uneingeschränkt Recht, unter normalen Umständen ballert man nicht einfach (und das auch noch vorbereitet) einen Menschen ab wie ein Stück Vieh.
Anderseits muß ich auch Zermatt uneingeschränkt Recht geben, M. G. wußte genau was er tat und wie gefährlich das war, Warnungen sogar von Seiten seiner Mitstreiter waren auch genug vorhanden und wurden von ihm ignoriert.
Wenn heute zum Beispiel hochrangige Politiker irgendwo aufschlagen oder vielleicht sogar ein Staatsbesuch irgendwo in Deutschland stattfindet, kann ich mich auch nicht in einer Art und Weise dieser "Veranstaltung" nähern, vielleicht noch irgendwelche Sperren durchbrechen oder Zäune übersteigen, wo ich mich mehr als verdächtig mache, irgendetwas unlauteres vorzuhaben. Da muß ich mich dann auch nicht wundern, wenn aus dem Kreis der Personenschützer eventuell auch von einer Schußwaffe Gebrauch gemacht wird. Ist jetzt zwar ein etwas hinkender Vergleich, aber denke mal Parallelen sind schon vorhanden.
josy95
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Klar Josy, da hast Du sicherlich Recht und das wird ernsthaft von Niemanden bestritten, Gartenschläger wußte schon, auf was er sich da einließ, trotzdem war es eine geplante Hinrichtung und nur durch den Befehl von ganz
Oben zu erklären, auch wenn es so Manchem selbst in den Fingern gejuckt hätte.
Meiner Meinung nach sollte man dem Michael Gartenschläger ein ehrendes Andenken widmen, nicht mehr und nicht weniger!
Schönen Gruß aus Kassel
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wosch
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Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Aber macht mal, mit dem Michael, ich werfe zu Anfang ein, "er war schon ein junger Wilder, hatte einen eigenen Kopf, die falschen Berater, wenn er denn auf sie überhaupt gehört hatte und als er tot war, ging das Leben des westdeutschen Otto- Normalverbraucher weiter wie bisher".
Nichts hatte sich verändert, die Kinder spielten mit dem Brummkreisel und....
Gruß Rainer- Maria
Hallo Rainer-Maria,
Hendrik Thoß schreibt in "Gesichert in den Untergang" sinngemäß, daß die Aktion gegen Gartenschläger letztlich dazu führte, daß die Splitterminen abgebaut wurden.
Das Leben des Otto-Normal-Verbrauchers im Westen ging seinen gewohnten Weg, aber diese Leute wollte Gartenschläger ja auch eher in zweiter Linie erreichen. In den Köpfen der Führungsetage der DDR hinterliess er jedoch deutliche Spuren und bereitete diesen einige Kopfschmerzen, die bald unerträglich wurden.
Gruß
Stefan
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Zitat von Ari@D187Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Aber macht mal, mit dem Michael, ich werfe zu Anfang ein, "er war schon ein junger Wilder, hatte einen eigenen Kopf, die falschen Berater, wenn er denn auf sie überhaupt gehört hatte und als er tot war, ging das Leben des westdeutschen Otto- Normalverbraucher weiter wie bisher".
Nichts hatte sich verändert, die Kinder spielten mit dem Brummkreisel und....
Gruß Rainer- Maria
Hallo Rainer-Maria,
"Hendrik Thoß schreibt in "Gesichert in den Untergang" sinngemäß, daß die Aktion gegen Gartenschläger letztlich dazu führte, daß die Splitterminen abgebaut wurden."
Gruß
Stefan
Stefan,es gibt einen kleinen Fehler.Die Minen wurden nicht Mitte 80 entfernt wegen der Aktion Gartenschlägers.Sondern in unserem Abschnitt schon 82 und wie mir bekannt ist weil die DDR um Internationale Anerkennung warb und der Druck aus dem Ausland gegen Minen immer stärker wurde.Außerdem brauchte die DDR den Milliarden Kredit der BRD.Gartenschläger setzte vielleicht den i-Punkt am Anfang,aber das er der Hauptgrund war glaube ich nicht.
Andy
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EK 82/2
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