Haben die Geheimdienste in Ost und West dazu beigetragen dass aus dem Kalten Krieg kein Heisser wurde?

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03.02.2010 14:44
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#16
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Zitat von CaptnDelta


Er kommt also eher zum Schluss, das der Einfluss der HVA Spione auf das Geschehen eher gering, allerdings existent war (siehe 2. Zitat).



das mag schon sein cptn.dass der "einfluss"auf das geschehen in diesem fall eher gering war.(andere quellen sprechen der HVA in dieser sache aber doch einen hohen informationsgewinn zu) aber darum ging es auch weniger und schon gar nicht ausschlieslich um "able archer" . viel wichtiger war doch die informationsgewinnung,weiterleitung und dann die entsprechende auswertung mit den daraus resultierenden konsequenzen im handeln der fuehrung des warschauer paktes explizit der militaerischen fuehrung der sowjetunion und zwar im gesamten zeitraum des wirkens der HVA.

gruss SCORN


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03.02.2010 14:47 (zuletzt bearbeitet: 03.02.2010 15:02)
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#17
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Die Frage lautet : Haben die Geheimdienste in Ost und West dazu beigetragen dass aus dem Kalten Krieg kein Heisser wurde?

Ich würde sagen ja.
Insgesamt wird man wohl keine Übereinstimmung bei der Bewertung des Themas erzielen. Muss man ja auch nicht.
Stellt sich mir die Frage, warum die Tätigkeit der Aufklärer heute überwiegend negativ angesehen wird?
Haben diese Menschen nicht dazu beigetragen, dass durch ihre Informationen (beispielsweise in der Kuba-Krise, bei Aktivitäten zur Aufklärung im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung "RJAN"/übersetzt nuklearer Raketenangriff oder bei diversen NATO-Übungen wie "Able Archer", "Wintex/Cimex" u. a.) zu keinen Misserverständnissen zwischen der NATO und dem Warschauer Vertrag kam ? Gerade diese Missverständnisse hätten zu Fehleinschätzungen führen können, die Konsequenzen für uns alle gehabt hätten.
Gerade zum Anfang der 1980er Jahre war das Verhältnis zwischen den Großmächten extrem gespannt und die Kriegsgefahr groß, was den meisten heute kaum noch bewusst ist. Als im November 1983 "Able Archer" in Westeuropa stattfand und u. a. der vollständige Ablauf einer Kernwaffenfreigabe durchexerziert worden ist, ging die militärische Führung der Sowjetunion davon aus, dass die NATO den Erstschlag vorbereiten würde. Verstärkt wurde die Ansicht der Sowjets noch durch neue Elemente der Übung. So wurden nukleare Mittelstreckenraketen ins Feld geführt und zugleich absolute Funkstille befohlen. Auch die Staatsoberhäupter der NATO-Mitgliedsstaaten waren zum ersten Mal in die Übung eingebunden, worauf man in Moskau auf eine hohe politische Bedeutung schloss. Die Streitkräfte, insbesondere die strategischen Raketentruppen, wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Ich denke, dass nicht unehrenhaftes darin besteht, wenn Quellen der HV A oder der VA des MfNV durch ihre Informationen dazu beigetragen haben, die Lage real einzuschätzen. Durch ihre Informationen konnte nach Moskau gemeldet werden, dass die NATO keinen atomaren Erstschlag gegen den WV plante.
Wie ja auch hier http://www.antikriegsforum-heidelberg.de...rcher_rupp.html
Richtig eingeschätzt wurde.


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03.02.2010 15:36
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#18
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Zitat von SCORN

Zitat von CaptnDelta


Er kommt also eher zum Schluss, das der Einfluss der HVA Spione auf das Geschehen eher gering, allerdings existent war (siehe 2. Zitat).



das mag schon sein cptn.dass der "einfluss"auf das geschehen in diesem fall eher gering war.(andere quellen sprechen der HVA in dieser sache aber doch einen hohen informationsgewinn zu) aber darum ging es auch weniger und schon gar nicht ausschlieslich um "able archer" . viel wichtiger war doch die informationsgewinnung,weiterleitung und dann die entsprechende auswertung mit den daraus resultierenden konsequenzen im handeln der fuehrung des warschauer paktes explizit der militaerischen fuehrung der sowjetunion und zwar im gesamten zeitraum des wirkens der HVA.

gruss SCORN


Hallo SCORN,
wichtig ist doch, was am Ende 'raus kommt. Wenn ich mich hinstelle und sage "Ich hab' den 3. Weltkrieg verhindert weil ich Informationen geliefert hab", und zitiere gleichzeitig einen Bericht der besagt das diese Informationen nie weitergegeben wurden, dann kriegt die ganze Sache ein Element der Unglaubwuerdigkeit.

Es ging in diesem von mir eingestellten Bericht von Mastny um "Able Archer-83", dieses Ereigniss wird auch oft als potentieller Kriegsausloeser genannt (war ja auch). Allerdings, bei genauerem Nachsehen war der Einfluss dann doch nicht so hoch (die Auswerter gaben die Info's nicht weiter). Ich hab' nicht behauptet das die HVA-Leute ihren 'Job' nicht gemacht haetten, im Gegenteil. Allerdings hatte es anscheinend nicht den Einfluss, den Rupp uns gerne glauben machen moechte, das war mein Punkt.

Ich moechte damit nicht sagen, das die Taetigkeit der Agenten insgesamt nicht auch einen stabilisierenden Einfluss hatte. Bearden beschreibt das recht gut in seinem Buch (z.B. mit dem Telefon auf dem Aktenschrank).

Man muss halt die individuellen Faelle 'rausziehen und analysieren was wirklich war. Sowjetunion im Juni 1982 waere so ein aehnlicher Fall.

-Th


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03.02.2010 17:56
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#19
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Thema ist doch hier,haben Geheimdienste West oder Ost....

Diese Frage muss man eindeutig mit "Ja" beantworten.
Ausgehend davon,dass die Pattsituation während des Kalten Krieges,bis zum Zusammenbruch des sozialistischen Weltsystems,die Gewähr für die Erhaltung des Friedens war,sollte man m.M. nach bedenken:
Beiden Seiten wurde durch die Transparenz der militärischen Schlagkraft des Gegners klar,dass die Möglichkeit eines heißen Krieges jederzeit gegeben war,jedoch durch den Einsatz atomarer Waffen für beide Seiten tödlich sein würde.Diese Transparenz wurde in erster Linie mit nachrichtendienstlichen Mitteln erreicht.Diese beidseitigen Aufklärungsergebnisse waren es auch,die zwangsläufig zu dieser Pattsituation zwischen NATO und Warschauer Vertrag führten.Andersrum war aber auch der Verdacht des Unterlaufens dieser Situation durch das gegnerische Lager Mitauslöser geheimer Informationsbeschaffung.
Worum geht es denn bei dem angeblich"zweitältesten Gewerbes der Welt"?
Immer geht es doch darum,durch Sammeln und Auswerten von Informationen über den Gegner,für das eigene Land Gefahren zu erkennen und die eigene Regierung vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.Jeder Auslandsnachrichtendienst steht immer vor der gleichen Aufgabe,als Dienstleister im Auftrag seiner Regierung,Absichten und Ziele,Strategien und Taktiken sowie alle verfügbaren Ressourcen der Gegenseite aufzuklären.
Das geschieht unter Zeitdruck,um möglichst frühzeitig Informationen beim Gegner zu erlangen,dass die eigene Regierung bei unliebsamen politischen/militärischen Entwicklungen die für den Bestand und sie selbst gefährlich sein können oder nachteilig für ihre Interessen wären,gegensteuern kann.
Auslandsaufklärung ist also von ganz verständlichen und sachlichen Interessen geprägt.
Das die Pattsituation während des Kalten Krieges nicht aus dem Ruder lief,daran haben anteilig die Geheimdienste West wie Ost ihren Anteil,denke ich.
Und noch was,Völkerrecht verbietet Spionage nicht,nicht nur deshalb,weil sich schon ewig alle Staaten dieses Mittels bedienen.

seaman


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03.02.2010 19:27
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#20
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Ich denke ja, die verschiedenen Dienste haben einen entscheidenden Anteil daran, mal abgesehen von dem Fähnrich in Bad Saarow ;-)
Exaktes Wissen um den Gegner garntiert doch nur ein Gleichgewicht. Das da seitens des MfS und der Verwaltung Aufklärung der NVA gute Arbeit geleistet wurde ist belegt und unbestritten, nur die Darstellung ist eben meistens einseitig. Es kann eben nicht sein was nicht sein darf.

Ahoi Jameson


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04.02.2010 05:03
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#21
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ich denke auch dass man diese frage eindeutig mit ja beantworten kann. das kam in einigen beitraegen auch gut durch und seaman hat es in seinem beitrag sehr gut begruendet.
um so unverstaendlicher das kesseltreiben welches bis heute aus einer bestimmten politischen ecke betrieben wird.
diese verunglimpfung, kriminalisierung und veraechtlichmachung ist durch nichts zu rechtfertigen.
selbst die ehemaligen gegner gehen nicht so mit diesen menschen um, sondern zollen ihnen respekt. man kann es nur mit totaler unkenntniss der tatsachen und blinden hass erklaeren. es kann schlieslich nicht sein was nicht sein darf !


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04.02.2010 05:34
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#22
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Es gab auch andere Ereignisse ausser Able Archer, die zu einem Kriegsausbruch haetten fuehren koennen. Ich belasse es erstmal dabei....

Jens


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04.02.2010 09:20
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#23
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Welchen Anteil hatten eigentlich die Geheimdienste insgesamt an der Entstehung bzw. Beibehaltung des Kalten Krieges?
AZ


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04.02.2010 10:07 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2010 10:08)
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#24
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Zitat von Augenzeuge
Welchen Anteil hatten eigentlich die Geheimdienste insgesamt an der Entstehung bzw. Beibehaltung des Kalten Krieges?
AZ



Wo wollen wir da anfangen ? Man müsste bei den Diensten beginnen, die durch ihr Wirken zum 2. WK und dessen Verlauf beigetragen haben, woraus dann nach Kriegsende der Kalte Krieg entstanden ist.
Das Ausgangsthema müsste dann also lauten: Untersuchen Sie die Rolle von SD/RSHA, Amt Ausland Abwehr und Fremde Heere Ost hinsichtlich der Entstehung und des Verlaufs des Kalten Krieges unter Berücksichtigung des Wirkens dieser Dienste vor 1945 und der weiteren Tätigkeit von ehemaligen Angehörigen dieser Dienste nach Kriegsende.


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04.02.2010 11:22
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#25
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Von mir gibt es auch ein ja! Warum haben einige meiner Vorschreiber geschrieben da muss ich mich nicht wiederholen! Ich bin im Nachhinein froh das die Auswertung der Informationen von kompetenten Fachleuten richtig ausgewertet wurden! Wäre das nicht so gewesen würden wir vielleicht hier nicht schreiben.
Aber das Geheimdienste auch daneben liegen können oder bewusst falsche Informationen liefern zeigt der Irak Krieg!
Das Gegenteil gab es aber genauso oft wo Regierungen wichtige Hinweise als Fehlinformationen ignoriert haben mit fatalen Folgen!
Ich erinnere hier nur an Richard Sorge!
Gruß Peter(turtle)


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04.02.2010 11:58
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#26
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Untersuchen Sie die Rolle von SD/RSHA, Amt Ausland Abwehr und Fremde Heere Ost hinsichtlich der Entstehung und des Verlaufs des Kalten Krieges unter Berücksichtigung des Wirkens dieser Dienste vor 1945 und der weiteren Tätigkeit von ehemaligen Angehörigen dieser Dienste nach Kriegsende. "Zitat Ende"

@Merkur,
der Auftrag klingt so, als könnte ich damit promovieren!!!!
Aber wenn, dann denke ich muß wirklich dort angesetzt werden. Später sind schon wieder eingelaufene Strukturen zu beobachten, die in jedem Teil Deutschlands in die vorgegebene Richtung und damit gegen den Anderen zu beobachten waren.
VG Affi


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04.02.2010 12:36
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( gelöscht )

Zitat von turtle
Von mir gibt es auch ein ja! Warum haben einige meiner Vorschreiber geschrieben da muss ich mich nicht wiederholen! Ich bin im Nachhinein froh das die Auswertung der Informationen von kompetenten Fachleuten richtig ausgewertet wurden! Wäre das nicht so gewesen würden wir vielleicht hier nicht schreiben.
Aber das Geheimdienste auch daneben liegen können oder bewusst falsche Informationen liefern zeigt der Irak Krieg!
Das Gegenteil gab es aber genauso oft wo Regierungen wichtige Hinweise als Fehlinformationen ignoriert haben mit fatalen Folgen!
Ich erinnere hier nur an Richard Sorge!
Gruß Peter(turtle)



::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Durch die Informationen von Richard Sorge.War die damalige Sowjetunion damals im zweiten Weltkrieg in der Lage ,ihre sibirischen Truppen abzuziehen und an die deutsch-sowjetische Front zu beordern.


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04.02.2010 12:55
avatar  josy95
#28
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Zitat von Rostocker

Zitat von turtle
Von mir gibt es auch ein ja! Warum haben einige meiner Vorschreiber geschrieben da muss ich mich nicht wiederholen! Ich bin im Nachhinein froh das die Auswertung der Informationen von kompetenten Fachleuten richtig ausgewertet wurden! Wäre das nicht so gewesen würden wir vielleicht hier nicht schreiben.
Aber das Geheimdienste auch daneben liegen können oder bewusst falsche Informationen liefern zeigt der Irak Krieg!
Das Gegenteil gab es aber genauso oft wo Regierungen wichtige Hinweise als Fehlinformationen ignoriert haben mit fatalen Folgen!
Ich erinnere hier nur an Richard Sorge!
Gruß Peter(turtle)



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Durch die Informationen von Richard Sorge.War die damalige Sowjetunion damals im zweiten Weltkrieg in der Lage ,ihre sibirischen Truppen abzuziehen und an die deutsch-sowjetische Front zu beordern.





Da schließe ich mich auch mit einem ja an! Sehr interessante, fundierte Beiträge, die man bis jetzt hier lesen konnte.

Und was Fehlinformationen, ob nun geziehlt oder dilletantisch angelegt betrifft: Vor ein paar Tagen lief der Film "Der Untergang der Loisitania" im Fernseh, war wohl am 07. Mai 1916. Hier kam es so rüber, das die britische Admiralität, die britische Politik mit Hilfe des Geheimdienstes die Finger mit im Spiel hatte, um einen Grund zu fingieren, die USA zum Kriegseintritt gegen Deutschland zu bewegen. Was ihnen ja damit auch offensichtlich gelungen ist.

Zum anderen ist es mit Sicherheit einigen genialen und besonnenen Geheimdienstlern auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges zu verdanken, das aus dem kalten Krieg kein heißer wurde, das Heißsporne im eigenen Land dadurch in Schach gehalten wurden.

josy95

Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...


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04.02.2010 13:20 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2010 13:22)
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Durch die Informationen von Richard Sorge.War die damalige Sowjetunion damals im zweiten Weltkrieg in der Lage ,ihre sibirischen Truppen abzuziehen und an die deutsch-sowjetische Front zu beordern.
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josy95[/quote]

Sorge warnte vor dem Angriff auf Pearl Harbor. Er informierte Stalin auch über den drohenden Angriff der Wehrmacht (Unternehmen Barbarossa) mit genauen Informationen über den Tag, die Stärke und die Richtungen des Angriffs, die jedoch als Fehlinformationen ignoriert wurden. Vor der Schlacht um Moskau übermittelte Sorge die Information, dass Japan die Sowjetunion nicht, wie befürchtet, im Osten angreifen würde. Durch diese kriegsentscheidende Information konnte Marschall Schukow Truppen aus Sibirien abziehen !
Gruß Peter(turtle)


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12.03.2010 06:58
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