Flucht eines Leistungssportlers

23.01.2010 16:00 (zuletzt bearbeitet: 23.01.2010 17:02)
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Flucht eines Leistungssportlers

In der Nacht vom 17. auf den 18. August 1969 versteckt sich Axel Mitbauer nahe Boltenhagen am DDR-Ufer der Lübecker Bucht. Er ist nur mit einer Badehose bekleidet, seinen Körper hat er dick mit Vaseline eingeschmiert - er wartet auf seine Chance, denn er ist ein hervorragender Schwimmer.

Die DDR hatte ihre Grenze nach Westen nicht nur mit Mauer und Stacheldraht verriegelt. Dort, wo der Todesstreifen am Wasser endete, waren ihre Grenzposten besonders wachsam. "Schussanlagen, Boote, Beleuchtungsapparate: Die dachten, da kommt keiner durch. Aber die Rechnung haben sie ohne mich gemacht", erzählt Axel Mitbauer. Nachdem der damals 19-Jährige eine Woche lang das Verhalten der DDR-Grenzer beobachtet hatte, setzte er seinen spektakulären Fluchtplan um: Mitbauer schwamm 25 Kilometer durch die offene Ostsee vom Strand in Boltenhagen in die Lübecker Bucht hinein.

"Mir war aufgefallen, dass die Grenzer einmal pro Stunde für 60 Sekunden ihre Suchscheinwerfer löschen mussten zum Abkühlen der Graphitstifte der grellen Lampen", sagt Mitbauer. Gegen 21 Uhr nutzte er einen solchen Moment zum Sprung in die kalte Ostsee. "Ich musste in einer Minute über die erste und zweite Sandbank hinweg." Als die Suchscheinwerfer ihn zu erfassen drohten, tauchte er unter. Nach langer Zeit unter Wasser kraulte er um sein Leben.
Nach etwa 25 Kilometern und rund fünf Stunden später krallte sich Mitbauer an einer Leuchtboje fest, die er zwischen den tosenden Wassermassen entdeckte. "Ich konnte nicht mehr. Ich wollte mich ausruhen und vor allem von der bald aufgehenden Sonne aufwärmen lassen. Das war ja schweinekalt in dem Wasser." 18 Grad hatte die Ostsee im August 1969.

"Früh, um sieben Uhr, hat mich ein Seemann eines westdeutschen Fährschiffes entdeckt. Er rannte zum Kapitän, der nicht glauben wollte, dass sich hier Mitten in der Ostsee ein Mensch an einer Boje festhält." Mit einer Flüstertüte fragte der Kapitän Mitbauer, wer er sei. Der antworte, "ich kommen von drieben". "Das hört man", antwortete der Kapitän und hievte den durchgefrorenen Schwimmer an Bord.


Zur Person
Axel Mitbauer ist einer von 600 Leistungssportlern, die der DDR den Rücken kehrten. Er war Meister über 400 Meter Freistil. Im Jahr 1969 schwamm er 25 Kilometer durch die Ostsee von Boltenhagen im Osten in die Lübecker Bucht, bis ihn ein westdeutsches Fährschiff aufnahm. 20 Jahre nach dem Fall der Mauer erinnert er sich an seine spektakuläre Flucht.

Der 59-Jährige lebt heute in Riehen bei Basel. Nach seiner Flucht studierte er in Köln Sport und arbeitete zunächst als Nachwuchstrainer.
http://www.fr-online.de

Link: Der Fluchtschwimmer


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23.01.2010 16:09 (zuletzt bearbeitet: 23.01.2010 16:10)
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Zitat von Augenzeuge
Axel Mitbauer ist einer von 600 Leistungssportlern, die der DDR den Rücken kehrten.


Hallo Joerg,

wenn ich mir diese Zahl ansehe, scheint sie mir fast unglaublich. Die DDR hat wieviele Leistungssportler vorloren?
Wieviel gingen dagegen der Bundesrepublik verloren?

Duane


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23.01.2010 17:03
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Habe einen neuen Videolink gesetzt, der andere war wohl sehr langsam.....


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10.08.2019 10:42
avatar  josy95
#4
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Habe mal ganz alten Thread ausgekramt, um auch keinen neuen eröffnen zu müssen.
Passt gut hier rein, auch wenn die der Thread- Eröffner und die wenigen Schreiber hier längst nicht mehr existent sind. Oder vielleicht doch?
Interne Ermittlungsgruppe - bitte sofort aktiv werden!

Das hier habe ich gerade bei t- online Nachrichten gefunden:

https://www.t-online.de/sport/id_8624246...rg-ist-tot.html

Der Name Guenter Perleberg sagt mir nix, 1964 war ich da noch zu klein zu. Auch zur späteren Flucht aus der DDR und das drumherum ist mir nix in Erinnerung.
Vielleicht weiß jemand mehr.

Möge der Guenter Perleberg nun in Frieden ruhen.

josy95

Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...


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10.08.2019 12:16 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2019 12:17)
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Zitat von josy95 im Beitrag #4

Der Name Guenter Perleberg sagt mir nix, 1964 war ich da noch zu klein zu.
Auch zur späteren Flucht aus der DDR und das drumherum ist mir nix in Erinnerung.
Vielleicht weiß jemand mehr.

Guckst du hier:
https://www.n-tv.de/sport/Wie-Guenter-Pe...le11162546.html


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10.08.2019 16:42
avatar  PF75
#6
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Ohne Flüchtling würde darüber kein Wort verloren werden.


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10.08.2019 18:45
avatar  Pitti53
#7
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Zitat von josy95 im Beitrag #4
Habe mal ganz alten Thread ausgekramt, um auch keinen neuen eröffnen zu müssen.
Passt gut hier rein, auch wenn die der Thread- Eröffner und die wenigen Schreiber hier längst nicht mehr existent sind. Oder vielleicht doch?
Interne Ermittlungsgruppe - bitte sofort aktiv werden!


Das hier habe ich gerade bei t- online Nachrichten gefunden:

https://www.t-online.de/sport/id_8624246...rg-ist-tot.html

Der Name Guenter Perleberg sagt mir nix, 1964 war ich da noch zu klein zu. Auch zur späteren Flucht aus der DDR und das drumherum ist mir nix in Erinnerung.
Vielleicht weiß jemand mehr.

Möge der Guenter Perleberg nun in Frieden ruhen.

josy95



Mach dir mal keine unnötigen Sorgen.


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10.08.2019 23:38
avatar  josy95
#8
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Zitat von Pitti53 im Beitrag #7
Zitat von josy95 im Beitrag #4
Habe mal ganz alten Thread ausgekramt, um auch keinen neuen eröffnen zu müssen.
Passt gut hier rein, auch wenn die der Thread- Eröffner und die wenigen Schreiber hier längst nicht mehr existent sind. Oder vielleicht doch?
Interne Ermittlungsgruppe - bitte sofort aktiv werden!


Das hier habe ich gerade bei t- online Nachrichten gefunden:

https://www.t-online.de/sport/id_8624246...rg-ist-tot.html

Der Name Guenter Perleberg sagt mir nix, 1964 war ich da noch zu klein zu. Auch zur späteren Flucht aus der DDR und das drumherum ist mir nix in Erinnerung.
Vielleicht weiß jemand mehr.

Möge der Guenter Perleberg nun in Frieden ruhen.

josy95



Mach dir mal keine unnötigen Sorgen.



@Pitti53 ,

keine Bange, sollte eher etwas scherzhaft gemeint sein... mit den Sorgen machen.

Auch wenn es hier nicht so richtig platziert, hergehört...

Ich mache mir um was ganz anderes wahrhaftige Sorgen.... um dieses Land, um Europa und den inneren, unser aller Frieden!

Was ich die letzten Tage wieder von meiner Freundin am Telefon gehört habe..., sie weilt zur Zeit in NRW bei ihren Eltern... sie sagt nur, man muß es einfach erlebt haben und mittlerweile kommt bei ihr und vielen ihrer Familie, ihren Nachbarn, Bekannten... Freunden nur noch Angst hoch. Die pure Angst...

Wovor? In erster Linie vor dem Benehmen, nein! Einer regelrechten Aggressivität gegenüber uns Gastgebern. Von wem? Von den Gästen und neuen Mitbürgern. Sie sagt, dazu muß man nicht in die Großstadt fahren, die kleineren Städte, Einkaufsmärkte..., Tankstellen, auf Fußwegen, der Straße, an Ampeln..., in Freinbäder und Badessen, einfach das ganze tagtägliche öffentliche Leben in NRW reichen schon aus...
Sie möchte nur alsbald, sobald es ihren betagten Herschaften wieder besser geht, wieder schnell im "wilden Osten" sein...


josy95

Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...


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10.08.2019 23:43 (zuletzt bearbeitet: 10.08.2019 23:44)
avatar  Pitti53
#9
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@josy95 komisch. ich bin jeden Tag kreuz und quer in MVP unterwegs. Aber solche Erlebnisse habe ich nicht.

Bin ich vielleicht in der falschen Gegend wo nie was passiert ?

Übrigens ich habe viel Ausländer als Kunden.
Alle brav und viele selbstständig. Was nun?


Aber irgendwie sind wir im falschen Thema.


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11.08.2019 11:28
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#10
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Zitat von Pitti53 im Beitrag #9
Bin ich vielleicht in der falschen Gegend wo nie was passiert ?


Wer in der DDR die Schieflage nicht erkannt hat, dem fehlt vielleicht auch heute der richtige Blick auf das Tagesgeschehen.

Uli


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11.08.2019 12:37
avatar  Lutze
#11
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Das bringt nichts,das eine mit dem anderen zu vergleichen
Lutze

wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren


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11.08.2019 15:26
avatar  josy95
#12
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Zitat von Pitti53 im Beitrag #9
@josy95 komisch. ich bin jeden Tag kreuz und quer in MVP unterwegs. Aber solche Erlebnisse habe ich nicht.

Bin ich vielleicht in der falschen Gegend wo nie was passiert ?

Übrigens ich habe viel Ausländer als Kunden.
Alle brav und viele selbstständig. Was nun?


Aber irgendwie sind wir im falschen Thema
.



Aber lieber @Pitti53 , ich bitte Dich... wer sprach oder spricht denn von Ausländern?
Das ist dock schon jahrelang ein ganz verpöntes, böses Wort!

Vielleicht solltest Du Dir mal einen Kundenstamm in NRW aufbauen, auch wenn es net Dein Revier ist...
Wäre sehr gespannt, wie Du Dich dann äußerst!

Und... (fett mark) ...ich schrieb es bereits. So..., nun ist genug. Für mich zumindest!

josy95

Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...


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11.08.2019 18:23 (zuletzt bearbeitet: 11.08.2019 19:09)
avatar  Pitti53
#13
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Zitat von josy95 im Beitrag #12
Zitat von Pitti53 im Beitrag #9
@josy95 komisch. ich bin jeden Tag kreuz und quer in MVP unterwegs. Aber solche Erlebnisse habe ich nicht.

Bin ich vielleicht in der falschen Gegend wo nie was passiert ?

Übrigens ich habe viel Ausländer als Kunden.
Alle brav und viele selbstständig. Was nun?


Aber irgendwie sind wir im falschen Thema
.



Aber lieber @Pitti53 , ich bitte Dich... wer sprach oder spricht denn von Ausländern?
Das ist dock schon jahrelang ein ganz verpöntes, böses Wort!

Vielleicht solltest Du Dir mal einen Kundenstamm in NRW aufbauen, auch wenn es net Dein Revier ist...
Wäre sehr gespannt, wie Du Dich dann äußerst!

Und... (fett mark) ...ich schrieb es bereits. So..., nun ist genug. Für mich zumindest!

josy95


Ach @josy95 auch in NRW habe ich dummerweise so einige Kunden.

Meist Selbständige im Baugewerbe. Meist Rumänen. Ehemals Deutschstämmige.

Gute Leute......Aus Siebenbürgen. Kann man gurgeln.


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12.08.2019 07:25
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#14
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( gelöscht )

Man sollte doch deutlich trennen zwischen Ausländern welche hier als Selbstständige oder als Festangestellte tätig sind und denen die auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen, Bädern und Einkaufszentren die Leute provozieren, betatschen, bedrohen oder bestehlen.

Ich habe auch immer mal mit Handwerkern zu tun und da meist gute Erfahrungen gemacht. Das sind aber denn meist Leute aus Osteuropa und nicht aus Nordafrika.

Uli


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