Postenbestrafung bei Grenzdurchbruch

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18.01.2010 20:02
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#1
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Ich behaupte mal kühn und sowjetisch, dass die wenigsten grundwehrdienstpflichtigen Grenzer ihren Dienst aus Überzeugung versahen und geil auf eine Festnahme waren. Die eigentliche "Motivation" waren psychischer Druck, der systhematisch schon in den "Knollenburgen" aufgebaut und in den Grenzkompanien noch massiv verstärkt wurde. Dazu gehörte einerseits der Aufbau des Feindbildes "Grenzverletzer", sowie andererseits die Androhung von harter Bestrafung bei Zulassung eines Grenzdurchbruchs im verantwortlichen Postenbereich. Uns wurde wiederholt klar gemacht, dass dies ein Bruch des geleisteten Fahneneids und ein Verstoß gegen den Grenzbefehls sei. Kurz und gut ein Posten, der einen Durchbruch zulässt, fährt für einige Jahre in Schwedt ein, dem berühmten und berüchtigten Knast der NVA. Allein diese Strafandrohung war meines Erachtens der Grund, dass viele Grenzposten bis zum Äußersten gingen, um eine Flucht zu verhindern.
Ob das so der Realität entsprachen oder ob es sich nur um leere Drohungen handelte, würde mich gerne mal interessieren. Ich habe diesen Fall persönlich nicht erlebt, weil bei uns durchgängig alles Weggefangen wurde.

Es wäre schön, wenn sich hier mal Kammeraden äußern würden, denen man einen Durchbruch "angelastet" hat. Wie ist die Obrigkeit mit ihnen umgegangen und wurden diese Knastandrohungen wirklich so umgesetzt. Wenn ja, was musste man in Schwedt erdulden?


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18.01.2010 20:10 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2010 20:15)
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#2
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Allemal eine Interessante Frage die ich auch gerne noch näher erläutert haben würde.
Bei unseren Harzgang am 15.11.09 hat S51 von solch einen Fall erzählt.
Grenzkontrolle Schierke im November 09
Aber ich denke mal er wird sich bestimmt noch zur Fage äußern.


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18.01.2010 20:16 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2010 20:18)
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#3
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Hallo alter Kämpe,
ich glaube du mußt erst einmal unterscheiden was du mit Schwedt (PLZ 113 ?) meinst. so viel ich weiß gab es dort eine Disziplinareinheit und eine Militärjustizvollzugsanstallt. Da gibt es im Netz auch echt gute Foren, (ähnlich dem unseren)
Ich glaube GilbertWolzow hat die parat.
Ich habe viel Scheiße am Kanten erlebt, unglaubliche Sachen, von denen ist keiner nach Schwedt gekommen, was müssen die, welche dort landeten erst für Kapriolen abgeleifert haben.
Persönlich kenne ich nur einen Fall!!!
Ein Jagdunfall mit Todesfolge innerhalb der Firma = Herabsetzung im Dienstgrad 6 Monate Schwedt, danach zurück in die ehem. Einheit.

Mike59


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18.01.2010 20:18
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#4
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Hallo Du Eierfeile,
bis hierhin, kann ich alles unterschreiben:
Ich behaupte mal kühn und sowjetisch, dass die wenigsten grundwehrdienstpflichtigen Grenzer ihren Dienst aus Überzeugung versahen und geil auf eine Festnahme waren. Die eigentliche "Motivation" waren psychischer Druck, der systhematisch schon in den "Knollenburgen" aufgebaut und in den Grenzkompanien noch massiv verstärkt wurde. Dazu gehörte einerseits der Aufbau des Feindbildes "Grenzverletzer", sowie andererseits die Androhung von harter Bestrafung bei Zulassung eines Grenzdurchbruchs im verantwortlichen Postenbereich. Uns wurde wiederholt klar gemacht, dass dies ein Bruch des geleisteten Fahneneids und ein Verstoß gegen den Grenzbefehls sei. Kurz und gut ein Posten, der einen Durchbruch zulässt, fährt für einige Jahre in Schwedt ein, dem berühmten und berüchtigten Knast der NVA.
Das glaub ich nicht:
Allein diese Strafandrohung war meines Erachtens der Grund, dass viele Grenzposten bis zum Äußersten gingen, um eine Flucht zu verhindern.

Auf die Äußerungen zur anlastung von Durchbrüchen bin ich gespannt!

Gut Luft RF (Andreas)


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18.01.2010 20:20
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#5
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Frag mal Mara @Mike, die wär ja ohne die Hilfe der BV Rostock beinahe für 6 Monate dort eingezogen.

Infos gibts z.B. hier:

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Mil...E4ngnis_Schwedt
www.militärgefängnis-schwedt.de


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18.01.2010 20:21 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2010 20:27)
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#6
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Zitat von Mike59
Hallo alter Kämpe,
ich glaube du mußt erst einmal unterscheiden was du mit Schwedt (PLZ 113 ?) meinst. so viel ich weiß gab es dort eine Disziplinareinheit und eine Militärjustizvollzugsanstallt. Da gibt es im Netz auch echt gute Foren, (ähnlich dem unseren)
Ich glaube GilbertWolzow hat die parat.
Ich habe viel Scheiße am Kanten erlebt, unglaubliche Sachen, von denen ist keiner nach Schwedt gekommen, was müssen die, welche dort landeten erst für Kapriolen abgeleifert haben.
Persönlich kenne ich nur einen Fall!!!
Ein Jagdunfall mit Todesfolge innerhalb der Firma = Herabsetzung im Dienstgrad 6 Monate Schwedt, danach zurück in die ehem. Einheit.

Mike59


Da gibt es im Netz auch echt gute Foren, (ähnlich dem unseren)

Ejh echt?!

Gruß RF


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18.01.2010 20:28
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#7
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Zitat von Mike59
Hallo alter Kämpe,
ich glaube du mußt erst einmal unterscheiden was du mit Schwedt (PLZ 113 ?) meinst. so viel ich weiß gab es dort eine Disziplinareinheit und eine Militärjustizvollzugsanstallt. Da gibt es im Netz auch echt gute Foren, (ähnlich dem unseren)
Ich glaube GilbertWolzow hat die parat.
Ich habe viel Scheiße am Kanten erlebt, unglaubliche Sachen, von denen ist keiner nach Schwedt gekommen, was müssen die, welche dort landeten erst für Kapriolen abgeleifert haben.
Persönlich kenne ich nur einen Fall!!!
Ein Jagdunfall mit Todesfolge innerhalb der Firma = Herabsetzung im Dienstgrad 6 Monate Schwedt, danach zurück in die ehem. Einheit.

Mike59



Also Mike ich meine da schon den allseits bekannten Army-Knast in Schwedt/Oder. Die PLZ ist mir da nicht so gläufig. Wie gesagt, man hat uns das immer als Straftat versucht zu verkaufen, die halt mit Gefängnisstrafe und Nachdienen bestraft würde.


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18.01.2010 20:37
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#8
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Zitat von Eierfeile

Zitat von Mike59
Hallo alter Kämpe,
ich glaube du mußt erst einmal unterscheiden was du mit Schwedt (PLZ 113 ?) meinst. so viel ich weiß gab es dort eine Disziplinareinheit und eine Militärjustizvollzugsanstallt. Da gibt es im Netz auch echt gute Foren, (ähnlich dem unseren)
Ich glaube GilbertWolzow hat die parat.
Ich habe viel Scheiße am Kanten erlebt, unglaubliche Sachen, von denen ist keiner nach Schwedt gekommen, was müssen die, welche dort landeten erst für Kapriolen abgeleifert haben.
Persönlich kenne ich nur einen Fall!!!
Ein Jagdunfall mit Todesfolge innerhalb der Firma = Herabsetzung im Dienstgrad 6 Monate Schwedt, danach zurück in die ehem. Einheit.

Mike59


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Also Mike ich meine da schon den allseits bekannten Army-Knast in Schwedt/Oder. Die PLZ ist mir da nicht so gläufig. Wie gesagt, man hat uns das immer als Straftat versucht zu verkaufen, die halt mit Gefängnisstrafe und Nachdienen bestraft würde.



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Na ich will mich da nicht zu weit herauslehnen.
1. PLZ war wichtig für das bemalen des Bandmaßes.
2. Disziplinar war ohne Gericht - Oder?
3. Vollzugsanstallt war mit Gericht!

Ich denke 2 und 3 sind schon wichtig, 1 kann man sicher abhaken, alte EK's würden das ander sehen. Persönlich ist es mir gleichgültig, da ich Tage hatte ohne ende.
Mike59


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18.01.2010 20:41
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#9
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grüß dich Andreas,

doch ich glaube schon, dass Strafandrohung ein entscheidendes Motiv war. Ich verweise hier nur auf den Thraed "Bei Anruf Magazinwechsel". Ganz typisch, was der Postenführer zu seiner Verteidigung dort geäußert hat.
Wobei ich natürlich nicht abstreiten will, dass auch Typen durch den Busch geschlichen sind, die von einer Festnahme regelrecht geträumt haben.

Gut Luft


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18.01.2010 20:50
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#10
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Na Hallo Bergmensch auch alle anderen seid gegrüßt
Mit einem Grenzdurchbruch auf dem Brocken!!!! Ich sage auf dem Brocken habe ich Hey Live erlebt und zwar im Oktober 1989 es war nebelig
kalt sowie ein klein bischen Schnee was um diese Zeit am Brocken je nach Jahreszeit nichts unmögliches war
Jedenfalls gehen wir ob ich jetzt als Postenführer war oder mein anderer kollege weiss ich nicht mehr genau unsere Runde um die Brockenmauer nichts wahrgenommen nichts gesehen (nebel ohne Ende und viel Schnee von oben ) trotten wir unsere Runde nach unserer Ablösung ca 2 Std. später ein Funkruf zum Brockenboss!!!!!!!!!!! starkes Seil auf!!! der Brockenmauer links am BT gefunden.
Alllllaaaaarrrrm nanu was jetzt alle Raus!!!!! Wer war zuletzt drausen ( oh Scheisse) Gedanken wie Bautzen oder Schwedt ging bei uns beiden durch.Waffe immer Richtig getragen Lauf nach unten Regenumhang darüber kein Problem. Danach volles Programm Da oben die 2000 und
KC und so weiter. Der Ausgang von dieser Laaage war!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wir sind ohne das wir es mitbekommen haben an zwei Mitarbeitern vom der ehemaligen Bewachung beobachtet wurden wie wir beide an Ihnen vorbeigelaufen sind. Ich weiß es heute leider nicht mehr ob dieses kleine stückchen Büschlie!!!noch steht ca 50m links neben BT 12 Stuffen nach oben Richtung Einlass zum Brockentor


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18.01.2010 20:59
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#11
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Es gab wohl auch Leute, die lieber erst schossen, und dann anriefen Halt Grenzposten!

Gruß RF (Andreas)


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18.01.2010 21:01
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#12
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also Holger, ich lese bei dir raus, dass ihr auch sofort an Schwedt/Bautzen gedacht habt.... Da liege ich doch mit meiner Behauptung garnicht so daneben.


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18.01.2010 21:08
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#13
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Zitat von Feliks D.
Frag mal Mara @Mike, die wär ja ohne die Hilfe der BV Rostock beinahe für 6 Monate dort eingezogen.

Infos gibts z.B. hier:

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Mil...E4ngnis_Schwedt
www.militärgefängnis-schwedt.de



Danke Felix,
Na schon an deinen Link's ist zu sehen das wir nur von gehörtem erzälen.

Mike59


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18.01.2010 21:11
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#14
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Hallo Eierfeile
du liegst genau richtig es war 1989 aber keiner wusste wie dei ganze sach ( wo Sie Aufgeflogen war ) wie das weiter geht


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18.01.2010 21:15
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#15
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Zitat von rustenfelde
Es gab wohl auch Leute, die lieber erst schossen, und dann anriefen Halt Grenzposten!

Gruß RF (Andreas)



die gab es definitiv Andreas, Wobei man auch da nicht automatisch Schießgeilheit unterstellen kann. Es gab auch Jungs die einfach vor Angst geballert haben. In unsere Kompanie hatte sich mal einer zum Affen gemacht weil er eine Garbe in den Busch gefeuert hat, blos weil dort eine Wildsau geraschelt hat. Sowas macht doch nur ein Übermotivierter oder jemand der sich vor Angst in die Hosen scheißt.


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