Wie reagierte die DDR 1979 auf den chinesisch-vietnamesichen Krieg?

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09.01.2010 11:57
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#1
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Augenzeuge ( gelöscht )

Am 17.2.1979 marschierte China in Vietnam ein.
Vorausgegangen war der Sturz des Pol-Pot-Regimes (Rote Khmer) in Kambodscha 1979 durch vietnamesische Streitkräfte. Diese errichteten eine provietnamesische Regierung unter Heng Samrin. China sah seine regionalen Machtinteressen gefährdet, da es eine Indochina-Föderation unter der Vorherrschaft Vietnams befürchtete, und griff militärisch ein, um Vietnam zur Räumung Kambodschas zu zwingen.

Nun meine Fragen. Warum musste das vom Krieg gebeutelte Vietnam in Kambodscha militärisch eingreifen?
Wie argumentierte die DDR offiziell diesen Krieg?

AZ


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09.01.2010 12:53
avatar  SCORN ( gelöscht )
#2
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SCORN ( gelöscht )

Zitat von Augenzeuge


Nun meine Fragen. Warum musste das vom Krieg gebeutelte Vietnam in Kambodscha militärisch eingreifen?


AZ



der militaerischen offensive der vietnamesischen truppen ging ein schon jahrelang andauernder konflikt in der grenzregion vietnam-kampodscha voraus. hauptsaechlich im gebiet des"papageien schnabels" fielen regelmaesig truppen der roten khmer in vietnamesisches gebiet ein, mordeten und pluenderten. genauso regelmaesig wurden sie von den kampferfahrenen vietnamesen recht schnell wieder davon gejagt. irgendwann wird den vietnamesen da wohl mal der kragen geplatzt sein und sie hielten nicht an der grenze inne sondern jagten die mordbuben des pol pot gleich bis ins landes innere und installierten eine neue regierung.

ich kann mich sehr gut an den entsetzten aufschrei der "freien medien" bezueglich der aggresion der vietnamesen gegen das kleine friedliche kampodscha erinnern. eine sendung des ZDF magazins mit dem unvergessenen gerhard loewental,aus aktuellem anlass dazu ist mir noch gut in erinnerung.

das durch die vietnamesische volksarmee der groesste massenmord seit ende des WW II beendet wurde und auch dem westen im angesicht der "killing fields" die augen langsam auf gingen wurde das heuchlerische geschrei maerklich stiller. das ausmass dieses schrecklichen geschehens war der weltoeffentlichkeit, in ost und west, nicht bekannt.

zur DDR propaganda: selbst als die chinesen in die nordprovinzen vietnams einfielen war der offizielle DDR standpunkt der, dass keine vietnamesischen truppen in kampodscha seien. das war natuerlich quatsch. keine ahnung warum so argumentiert wurde, gruende fuer den einmarsch der vietnamesen gab es reichlich.

so fiel die hauptlast des abwehrkampfes im norden auf grenztruppen und dorf milizen der vietnamesen, die sich allerdings hevorragend schlugen und den regulaeren truppen der chinesen eine blutige nase verpassten.


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09.01.2010 13:04
avatar  GilbertWolzow ( gelöscht )
#3
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GilbertWolzow ( gelöscht )

Zitat von Augenzeuge

Nun meine Fragen. Warum musste das vom Krieg gebeutelte Vietnam in Kambodscha militärisch eingreifen?


ich glaube mit dieser problematik beschäftigt sich literarisch ein buch von wolfgang schreyer oder harry thürk (er geht darum, dass im kambodscha den "lebensunwerten" arbeitskräften mit einer bodenhacke die schädeldecke zertrümmert wurde). ich suche mal in meinem bücherschrank...
wenn ich mich recht erinnere, ging es bei dem einmarsch der vietnamesen nur darum, ihre im grenzgebiet lebenden nationalitäten vor weiteren massenexekutionen der khmer zu schützen. daraus entstand ein krieg zwischen der vietnamesischen armee und den khmer. am ende stand der einmarsch in der kambodschanischen hauptstadt. so wie vorher dort die khmer einmarschiert waren.

Zitat von Augenzeuge
Wie argumentierte die DDR offiziell diesen Krieg?


meiner erinnerung nach, argumentierte die ddr in der presse gegen diesen krieg. es gab viele freiwillige aus den reihen der fdj die den vietnamesen brüderlich militärisch zur seite stehen wollten...
wenn die chinesen aber gewollt hätten...wäre vietnam jetzt eine chinesische provinz.


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09.01.2010 14:57
avatar  GilbertWolzow ( gelöscht )
#4
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GilbertWolzow ( gelöscht )

ich habe jetzt alle in frage kommenden bücher durchgesehen. literarisch verarbeitet hat diese geschichte harry thürk mit "der schwarze monsun".


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09.01.2010 15:05
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#5
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Augenzeuge ( gelöscht )

Nun, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.

Ich konnte mich nur daran erinnern, dass man in Stabü bei diesem Thema plötzlich ins stottern kam......zumal die Infos über die milität. Aktionen in Kambodscha sehr undurchsichtig waren.


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09.01.2010 15:20 (zuletzt bearbeitet: 09.01.2010 15:22)
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#6
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SCORN ( gelöscht )

hi gw,
ist so nicht ganz korrekt, AZ hat sich doch explizit auf den konflikt vietnam-kampodscha bezogen und nicht vietnam-china. auch wenn diese sachen unmittelbar politisch zusammenhaengen. fuer den einsatz in kompadscha haben sich nie freiwillige der fdj melden koennen da die vietnamesen ja offiziell(lt.DDR medien) gar nicht dort waren. du beziehst dich auf den anschliesenden angriff der chinesen im norden.

dass, wenn china gewollt haette, die vietnamesen ueberrant haette wage ich ebenso zu bezweifeln.wenn die chinesen gekonnt haetten waeren sie gerne bis Hanoi gezogen, sie konnten aber nicht. in den bergigen unwegsamen dschungel gelaende nutzte den chinesen ihre absolute uebermacht recht wenig. wenn ganze panzerkolonnen in einer schlucht stehen bleiben da keine 2 panzer aneinander vorbei kommen und dann alle nacheinander abgeschossen werden nutzt die uebermacht gar nichts. die chinesen gingen mit ihrer dampfhammermethode vor: humen waves. kleine gruppen von vietnamesen auf den bergen haben gut eingegraben ganze infantrie regimenter aufgerieben.


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09.01.2010 16:26
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#7
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Scorn, da denk ich an den sehr guten Film " Die Schlacht an der Neretva", der allerdings im alten Jugoslavien spielt.
Da kam der Deutsche auch mit der "Dampfhammermethode", was ihm dann recht wenig auf den Gebirgspässen genutzt hatte, siehe erster Panzer Volltreffer...oder Bergstrasse mal kurz weggesprengt von meinem Freund Yul Brynner.
Ich liebe den Kerl, natürlich nur als Schauspieler, auch wenn er schon lange tot ist.
Ja, ja, die Taktik, oder die Tiktak, oder wie man die nennt, da sind schon große Armeen daran gescheitert.

R-M-R


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09.01.2010 16:30
avatar  Berliner ( gelöscht )
#8
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Berliner ( gelöscht )

Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
Scorn, da denk ich an den sehr guten Film " Die Schlacht an der Neretva", der allerdings im alten Jugoslavien spielt.


Hallo Rainer-Maria,

ich habe den Film, muss ihn nur noch anschauen...

Viele liebe Gruesse aus den USA,
Berliner


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09.01.2010 16:40
avatar  Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )
#9
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Rainer-Maria-Rohloff ( gelöscht )

Berliner, mein junger Freund, du wirst es nicht bereuen. Ich hatte schon einmal in einem anderen Thema darüber...aber keine Ahnung auf die Schnelle, wo?
Weil ich so ein Filmfan bin, versetze ich mich gern in die jeweilige Rolle und da ist auch die Figur des jungen SS-Offizier, der von Hardy Krüger gespielt wird, sehr interessant.
Der war mit richtig symphatisch in seiner ganzen Art, obwohl er ja zu den Bösen gehörte, wenn ich jetzt mal die ostdeutsche Ideologie hernehme.
Am besten, wir machen ein Filmfred hier noch mit auf, wenn du ihn dir reingezogen hast, so wie das Literaturrätselfred oder besser, wir beurteilen Filme.

R-M-R


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10.01.2010 14:35
avatar  Pitti53
#10
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hab den film auch gesehen.war sehr gut.gabs da nicht mehrere teile von?kannste den mal hier einstellen berliner?


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10.01.2010 14:47
avatar  Wolle76 ( gelöscht )
#11
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Wolle76 ( gelöscht )

Zitat von Rainer-Maria-Rohloff
versetze ich mich gern in die jeweilige Rolle und da ist auch die Figur des jungen SS-Offizier, der von Hardy Krüger gespielt wird, sehr interessant.
Der war mit richtig symphatisch in seiner ganzen Art, obwohl er ja zu den Bösen gehörte, wenn ich jetzt mal die ostdeutsche Ideologie hernehme.
R-M-R



Die"Brücke von Arnheim" Hardy Krüger als SS-Brigadeführer (gneralmajor der Waffen-SS) Ludwig. Aber das war in den 70igern.
Mittlerweile ist Hardy Krüger "geläutert" und gibt Preis das er schon immer Wiederstandskämpfer war und man Ihn angeblich 44/45 beinahe Hingerichtet hätte.
Und das obwohl er 1944 in dem Propagandfilm "Die jungen Adler" eine Hauptrolle spielte.


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10.01.2010 14:52
avatar  GilbertWolzow ( gelöscht )
#12
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GilbertWolzow ( gelöscht )

hardy krüger hatte ja als ehem. napola-schüler auch die besten voraussetzungen. wenn der krieg nicht verloren worden wäre...hätte er die rolle auch in echt spielen können.


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10.01.2010 15:19
avatar  wosch ( gelöscht )
#13
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wosch ( gelöscht )

Zitat von GilbertWolzow
hardy krüger hatte ja als ehem. napola-schüler auch die besten voraussetzungen. wenn der krieg nicht verloren worden wäre...hätte er die rolle auch in echt spielen können.



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Gilbert, wenn die DDR nicht untergegangen wäre, wäre aus Dir bestimmt auch noch was Höheres geworden. Die Vorraussetzungen wären bei Dir doch auch erfüllt gewesen, oder? Wie sich doch die Systeme gleichen! Aber man soll Verlorenem nicht nachtrauern, sondern nach vorne schauen!!
Schönen Gruß aus Kassel


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10.01.2010 15:26
avatar  Corres ( gelöscht )
#14
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Corres ( gelöscht )

Zitat
Wie sich doch die Systeme gleichen!



@wosch
Die Systeme gleichen sich überhaupt nicht,
weil in deren Ergebnis das eine System Millionen von Leichen produziert
hat und das andere Tonnen von beschriebenem Papier !!


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10.01.2010 15:40
avatar  wosch ( gelöscht )
#15
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wosch ( gelöscht )

Zitat von Corres

Zitat
Wie sich doch die Systeme gleichen!



@wosch
Die Systeme gleichen sich überhaupt nicht,
weil in deren Ergebnis das eine System Millionen von Leichen produziert
hat und das andere Tonnen von beschriebenem Papier !!





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Corres, mein Vergleich bezog sich nur auf die Aufstiegsmöglichkeiten von Hardy Krüger und Gilbert Wolzow, wenn es anders gekommen wäre. Das System mit den von Dir angeführten Millionen Leichen könnte man bestenfalls mit dem kommunistischen System in der Sowjetunion unter Stalins Herrschaft vergleichen. Diese beiden Systeme haben sich, was die Opferzahlen betrifft, nicht allzuviel unterschieden!!
Schönen Gruß aus Kassel


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