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Weiterführung Diskussion BRD - DDR

in Deinem letzten Beitrag sprichst Du genau den Knackpunkt BRD-DDR an. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde in der DDR im Rahmen der Staatsbürgerkunde über die BRD als "Feind" gesprochen. Auch in der BRD gab es politischen Unterricht. Aber der wurde weder benotet noch sprach man über die DDR als Feind. Auch "Unrechtsstaat" ist nie gefallen(wie so häufig in der Blöd). Ein Freund-Feindbild wurde uns nur bei der BW vermittelt. Allerdings nur im Rahmen WP-Staaten gegen NATO-Staaten. Darüber hatte ich übrigens eine interessante Diskussion mit meinem Oltnd.
Also ein Feindbild wurde uns nicht von Kindesbeinen an beigebracht.
Zur Befestigung der DDR Grenze nur soviel. Alle Einrichtungen waren doch dafür konzipiert eventuelle ungesetzliche Grenzübertritte zu verhindern. Sicherlich von West nach Ost, aber hauptsächlich von Ost nach West. Das kann doch keiner bestreiten. Militärisch waren die Anlagen doch ein Witz. Warum war denn die Grenze für die meisten Bürger der DDR Sperrgebiet? Weil dort Krieg herrschte? Ich konnte als Bundesbürger ohne Problem bis an die Grenzsteine gehen. Und es war ja nicht nur die DDR, die solche Befestigungen errichtete. Das ging ja von der Ostsee bis zum schwarzen Meer. Ich habe zwar keine Zahlen zur Hand, aber der Flüchtlingsstrom von Osten(WP) nach Westen(NATO) ist doch sehr viel höher als umgekehrt. Vielleicht sollten man die Flüchtlinge fragen was sie unter Freiheit verstehen.
Gruß Peter

Hallo Peter das Unterrichtsfach Staatsbürgerkunde setzte ab der 8. Klasse ein also politische Erziehung nicht ganz so ab Kindesbeinen an, da muss ich mich etwas berichtigen. Aber BRD bzw. Westdeutschland als Feind nein das hast du falsch verstanden. In diesem Fach wurden uns die Klassenunterschiede vermittelt und das Klartext reden, dieses mit dem Feindbild kam später so wie bei dir bei der Armee. Aber nimm jetzt Klassen (Stabü) und Feind (Armee) dann sind wir beim Klassenfeind und das ist der richtige Begriff. Jetzt kannst du denken was du willst! Ich möchte ein Vorwort zum Buch vom Dietmar Schultke "Keiner kommt durch" aufgreifen in dem Marion Gräfin Dönhoff schreibt Zitat: Nirgendwo sonst in der Welt gibt es eine Grenze, die so verschiedene Welten voneinander trennt, nirgendwo sonst spielt es eine so entscheidene Rolle ob man 100 Meter weiter rechts oder links einer Trennungslinie geboren wird.
Jetzt sage ich der Arbeiterjunge dann hätte sie aber auch gleich weiter schreiben sollen diese Grenze trennte zwei Gesellschaftssysteme wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können wie Feuer und Wasser. Ich vergleiche das mit zwei Boxern vor dem Kampf wo der Ringrichter nicht die Hand nach oben hebt und sagte boxt sondern er sagte stopp, bis hier her und nicht weiter. Diesen schönen letzten Absatz in seiner Entgültigkeit hast du mal in einen Beitrag eingeflochten. Auch wenn dann einer der beiden Kontrahenten 1994 den Ring verlassen musste nenn es Bestechung der Punktrichter das gibt es in jedem schlechtem Boxkampf. Und ja Peter die Grenze war militärisches Speergebiet und deswegen auf Seiten der DDR das betreten für Zivilisten verboten. Aber unbestritten du konntest problemlos bis an die Grenzsäule gehen. Und wieder ja, es herrschte Krieg dieser so genannte "kalte Krieg" denn hast du die Ruhestellungen von "Nato" und "Warschauer Pakt" gesehen, voll aufmunitioniert und bis an die Zähne bewaffnet. Und wer dieser beiden hat ständig mit dem Feuer gespielt der "Warschauer Pakt" doch nicht etwa? Aber zum Ende du hast Recht da wir uns immer noch über diesen Begriff Freiheit nicht ganz einig sind, fragen wir die Flüchtlinge was sie davon verstehen und ich hoffe das die Teilnahme nicht so ausfällt wie bei dieser demokratischen Abstimmung (meine Beiträge "Elbgrenze" 11.10.08/15.10.08). Überhaupt wäre es schön wenn wir nicht immer allein disskutieren ist mal so eine Anregung für Schüler und Studenten sich mit Fragen einzubringen.
Gruß
Rainer

Moin Rainer,
es gab doch in der DDR für die Kinder Ferienlager (JP) in dem sie militärisch geschult worden sind. So mit Holzwaffen und Fahnenappell. Später in der FDJ und GST ging es doch so weiter. In den Betrieben gab es die Kampfgruppen. Insgesamt stellt sich mir die DDR doch sehr militärisch dar. Von der Anzahl der militärischen Übungsplätze mal ganz abgesehen. Und der Plicht, als Zeitsoldat zu dienen um einen Studienplatz zu bekommen legen wir mal den Mantel des Schweigens.
Zur Info möchte ich Dir sagen, daß es bei der Gründung der BW erhelbliche Proteste der Bevölkerung gab. Die Gründung der NVA verlief dagegen widerspruchslos. Auch in den späteren Jahren gab es sehr häufig Antimilitärdemonstrationen. Das habe ich in der DDR nicht gesehen. Meine Jugend verlief absolut militärfrei. Den ersten Soldaten habe ich in der neunten Klasse gesehen. Eine Wehrdienstverweigerung verlief meist ohne Probleme. Auch den Dienst ohne Waffe gab es. Mein Grundwehrdienst betrug 15 Monate. Am Wochenende gingen, bis auf die Bereitschaft (UvD und ein paar Soldaten pro Kampanie) alle nach Hause. Auch in der Grundausbildung und zwar in Zivil. Mit Uniform durfte man die Kaserne erst verlassen, wenn man korrekt militärisch Grüßen konnte. Ich habe auch später nie das Gefühl gehabt, daß der Westen den Osten angreifen will. Auch hatten wir in den Kasernen keine markigen Sprüche aufgemalt. Ich war selber Ausbilder bei der BW. Und glaube mir, es wurden ausschließlich Verteidigungstechniken gelehrt. Und dieser kalte Krieg, den Du da beschreibst, spielte sich bestimmt nicht an der Grenze ab. Insgesamt gab es in der Bevölkerung weder ein Zuspruch für einen Angriffskrieg noch fühlten sich die meisten irgendwie bedroht. Das gleiche gilt auch für die BW da Angriffstaktiken erst gar nicht unterrichtet wurden.
Schade das Du nicht über meinen Beitrag zum militärischen Nutzen der Befestigungen eingegangen bist. Oder bestreitest Du die Hauptfunktion der Befestigungen, das Volk an einen ungesetzlichen Grenzübertritt zu hindern?
Ich gebe Dir Recht. Es können sich gern mehr Leute an der Diskussion beteiligen.
Gruß Peter

Hallo Peter Ferienlager und Morgenapell da saß ich immer dort wo der Kaiser zu Fuß hin geht oder war noch im Waschraum. Aber GST-Lager (Gesellschaft für Sport und Technik) man nehme 200 Mädchen und 200 Jungen im Alter von 16 bis 18 Jahren aus allen Bezirken der DDR in Prerow an der Ostsee. Ein Testaronspiegel, der lag Jenseits von gut und Böse, da kannst du dir vorstellen wie abends gefummelt wurde. So wie ich mit meiner kleinen Rostockerin, das bischen Geländespiel und Sport am Tag, appropo Sport jetzt weis ich auch warum heute männliche Berufsschüler nicht einmal zehn ordentliche Liegestütze hin bekommen. Denen fehlen einfach die GST-Lager! Ich hätte mich als Junge für so viel Unsportlichkeit in Grund und Boden geschämt. Das Mädchen aus Rostock hat mich zwei Jahre danach mal besucht, ich musste sie gegenüber meiner damaligen Freundin als Verwandte ausgeben. Wir haben dann das nachgeholt wo für wir an der Ostsee noch zu jung waren, ich glaub da war meine Freundin gerade beim Bäcker um die Ecke. Zu dem Zeitpunkt Peter hast du bestimmt bei den Pfadfindern die Hände an die Hosennaht gepresst und stramm gestanden. Aber weg von den schönen Erinnerungen an die Jugend hin zu deiner Frage die ich noch nicht beantwortet habe, weil ich kein Militärexperte bin. Ich denke mal der militärische Nutzen war gleich Null denn im Fall eines Erstschlages von Seiten der Nato wären die Grenzer Kanonenfutter geworden. Oder umgekehrt hätten wir Sonntag Nachmittag am Rhein Kaffee getrunken weil bei euch alle im Ausgang waren. Aber du meinst diesen "ungesetzlichen" Grenzübertritt des Volkes. Wozu Peter verfasst ein Staat eine Gesetzgebung? Damit anschliesend jeder Individualist sagt ich mache so wie so was ich will. Dann brauche ich kein Gesetz, dann herrscht Anarchie. Weis deswegen der Polizist heute nicht mehr was überhaupt seine Aufgabe ist, weil das Gesetz ein Kaugummi geworden ist. Und warum soll ich heute etwas für richtig erklären was damals ungesetzlich war, also ich bestreite diese Hauptfunktion! Alles richtig, die Proteste in Westdeutschland 1955 gegen die Gründung der Bundeswehr aber die Resultate waren gleich null und logische Konsequenz die Gründung der NVA am 18.01.1956. Was war daran verkehrt, warum und wo gegen sollte der Ostdeutsche Arbeiter protestieren? Also lese ich so über die Bundeswehr, dann hätte man sie doch glatt in "Heilsarmee" unbenennen können. Ich zweifle schon langsam an meiner Weltanschauung , waren wir nun die Bösen und ihr die Guten oder doch nicht? Und der kalte Krieg Peter der spielte sich wohl nur in Vietnam ab! Das war ja weit weg aber hoppla waren die Amerikaner nicht eure Freunde? Mal etwas ganz anderes es gehört eigendlich schon wieder in die Elbgrenze. Haben die Gakles (Grenzaufklärer) etwas zu dir gesagt als ihr damals in geringer Entfernung gegenüber standet?
Gruß
Rainer

Hallo Rainer,
also Pfadfinder?? Nee, nicht mit mir. Meine Jugend war denn doch völlig unpolitisch und unmilitärisch. Wir konnten machen was wir wollten. Ich konnte mir meine politische Meinung ganz alleine aneignen. Zum Thema Sport: Ich hab z.B. 14 Jahre Fußball und 5 Jahre Eishockey gespielt. Und zum Fummeln (und mehr) gab es auch genug Auswahl. Da brauchte man keine Lager.
Da man ja als Deutscher (egal ob West od. Ost) überall in der Welt als Gesetzestreu gilt, wundert mich Deine Ausführung überhaupt nicht. Aber ein Staat, der seine Bürger per Gesetz im Lande halten muß, hat für mich irgendwie versagt. Wenn es denn so supertoll in der DDR war, warum war der "Flüchtlingsstrom nicht andersherum? Und wieso war die BRD ein Einwanderungsland? Und komm mir nicht mit Ausreiseanträge. Du weißt doch genau was das für denjenigen bedeutet hat. Obwohl ich fest der Überzeugung bin, hätte die DDR Reisen in nicht kommunistische Länder erlaubt, wären viele Leute wieder in die DDR zurückgekehrt.
Die Amis meine Freunde? Wohl eher nicht. Die Russen aber auch nicht.
Logische Konsequenz zur Gründung der BW? Was war denn die KVP? Die ist wohl die erste Armee auf deutschen Boden nach dem 2.WK.
Die BW und alle anderen Organe brauchten nun mal nicht die "ständige Mobilmachung". Ich weiß ja nicht was euch über die BW beigebracht worden ist, aber meine Erfahrungen sind nun mal so.
Hat denn der Ostdeutsche Arbeiter mal gegen irgendwas Demonstriert? Ach ja, 1953 gegen die Normenerhöhung. Auch in Ungarn und der CSSR gab es Aufstände.
Oder haben das alles westliche Agenten angezettelt? Wie es ausgegangen ist weiß man ja.
Nee, die Gakl´s standen, genauso wie ich im Regen und sagten keinen Ton. Ich bin dann mit den Worten "Scheiß Wetter heute" zu meinem Auto gegangen und habe mich reingesetzt. Hab mir ne Kippe angezündet und wir haben uns immer noch gegenseitig beobachtet. Nur ich saß im Auto und die standen im Regen. Das ging dann ca. 10min. so, dann bin ich weggefahren und sie schauten und knipsten im Regen. Eigentlich fand ich die Situation ziemlich albern.
Ich will auch mal ehrlich sagen, wenn ich in der DDR geboren und groß geworden währe, hätte ich wahrscheinlich mit Freude als 18,19 Jähriger meinen Dienst an der Grenze geleistet. Keine Frage. Aber ich hätte mich doch gefragt, ob ein Staat, dessen Regierung und Staatsform so toll für die Menschen sind, nicht auch so selbstbewußt sein kann, seine Bürger Reisen lassen kann wohin sie wollen. Dieses Vertrauen in seine Bürger hatte der Staatsratsvorsitzende wohl nicht.
Gruß
Peter

Zu:
Hat denn der Ostdeutsche Arbeiter mal gegen irgendwas Demonstriert? Ach ja, 1953 gegen die Normenerhöhung. Auch in Ungarn und der CSSR gab es Aufstände.
Oder haben das alles westliche Agenten angezettelt?
Hier ist ja mittlerweile wirklich erwiesen, das z.B. in der CSSR der Aufstand von der Kommunistischen Partei selbst aus ging (Alex. Dupzek etc.).

Hallo Peter du bist ein wahrhaft freier Mann und hast es gut beschrieben "und konnte mir meine politische Meinung ganz allein aneignen" ohne idiologische Beeinflußung durch den Staat (Schule, Armee) so zu sagen im Selbststudium füge ich hinzu. Aber ein wichtiger Einfluß ist die Familie und ich zum beispiel stamme aus einer Arbeiterfamilie, sie ist sehr Bodenständig, es wurde viel geredet und jeden Sonntag nach dem Mittagessen war Geschichtsstunde. Als Junge hätte ich am liebsten bis Abends am Tisch gesessen und zu gehört aber so viel Zeit hatte mein Onkel nicht (wir wohnten Tür an Tür) denn er musste seine Westantennen für die Arbeitskollegen bauen. Und bei dir muss es der Opa gewesen sein denn ohne Grund haben deine Großeltern und Mutter nicht 1953 den Osten verlassen. Dafür hat es politische Gründe nein ich nenne sie Weltanschauliche Gründe gegeben. Hast du dieses Buch von Erik Neutsch "Der Friede im Osten" gelesen? Eine der besten Beschreibungen der Nachkriegs-und Aufbauzeit in vier Bänden. Darin wird er sehr gut beschrieben (zweites Buch ab Seite 336) dieser "Volksaufstand" am 17 Juni 1953, ich kann es hier nur jedem Schüler und Studenten empfehlen. Nun sind mein Onkel und dein Opa Zeitzeugen und da habe ich auf der letzten großen Familienfeier festgestellt das es doch jeder zu bestimmten Ereignissen anders gesehen hat. So wie bei Manfred Krug und den Bananen (mein Beitrag Elbgrenze 15.10.08). Das mit den "Reisen lassen" da muss ich dir zustimmen denn was haben wir bis 1989 von westdeutschen Alttag gesehen, herzlich wenig. Aber da war doch dieser Schriftsteller "Günter Wallraff" herausgegeben durch den Aufbau-Verlag Berlin und erhältlich in jeder Buchhandlung der DDR der zusammen mit seinen türkischen Gastarbeiterkollegen im Ruhrgebiet über die Woche in die Drecksecken gekrochen ist wo kein deutscher Arbeiter mehr hin wollte. Nun war mein Land ein Leseland aber vielleicht haben die Leser gesagt der kann ja gut schreiben der Mann, macht bei sich alles madig aber isst am Wochenende vom goldenen Tellerchen und sitzt anschließend in der Marmorbadewanne. Und Montags zieht er wieder los so wie alle verdeckten Ermittler! Nein nein Günther Bitterfeld kennen wir schon da kann doch das Ruhrgebiet nicht viel schlimmer sein, lass uns doch mal schauen denn selber Essen macht Fett. Mein Arbeitskollege Michael der mit dem Ausreiseantrag hätte mir wahrscheinlich den Vogel gezeigt so kurz vor seiner Freihet, wäre die Rede auf das Buch "Ganz unten" gekommen. Er ging lieber in die Kneipe und später dann zu Schalke 04. Und demonstriert für den Fall das ich mich wiederhole ?warum und wo gegen"? Die Produktionsmittel waren Volkseigentum und jetzt gehe ich mal von den Baubetrieb aus wo ich gearbeitet habe. Da gab es einen Erschwernisskatalog der war drei Seiten lang. Bares Geld neben dem Lohn für Arbeiten so zum Beispiel in abgedeckten Rohrkanälen oder unter Hitze und kostenlose Milch für jeden Werktag. Das kennt heute gar keiner mehr! Vorsicht vor zu viel Ehrlichkeit Peter mit dem "mit Freude als 18,19 jähriger meinen Dienst an der Grenze..." . Es hies nicht umsonst Wehrpflicht und die die mit wehenden Fahnen und dem festen Vorsatz los zogen waren nicht die Mehrheit. Ich achte Menschen so wie Jens die sagen ich wollte es und ich wurde es auch aber sie waren die Minderheit. Fragen haben wir gestellt siehe Politunterricht, ich muss aber auch nicht ständig alles in Frage stellen denn dann komme ich aus den Grübeln ja gar nicht mehr heraus. Die Gakles (Grenzaufklärer) und du bei diesen "Scheisswetter" im Regen, ich sehe das Bild wahrhaftig vor mir aber eine schöne kleine Geschichte vom Bahnübergang bei Witzezze dazu im nächsten Beitrag.
Gruß
Rainer
PS: Keine Bedenken ich mache hier nicht Reklame für irgend welche antiquarische Buchhandlungen aber ich motiviere die Jugend zum Lesen denn das hat noch keinem geschadet.

Hallo Rainer,
einige Bücher von Wallraff habe ich auch gelesen. Auch "Ganz unten". Es ist gut wenn einer solche Mißstände an Tageslicht bringt. So einer hätte der DDR evtl. auch gutgetan. Ich denke da nur an Arbeitsschutz, umweltschutz, schwarzhandel u.s.w. Aber wenn es einer in der DDR versucht hätte, na das kannst Du Dir ja denken was mit dem passiert wäre, oder?
Zu den Zulagen die keiner mehr kennt? Also ich bekomme eine Erschwernispauschale, reinraumzulage, pers. Zulage, schichtzulage. Alles tariflich abgesichert.
Du schreibst immer unterschwellig über die Ausbeutung der Arbeiter. Ich fühle mich nicht ausgebeutet. Beim Thema Leiharbeit sprechen wir bestimmt die gleiche Sprache. Viele Ex-DDR Bürger vermissen auch den Zusammenhalt, den es früher gab. Sind denn die Nachbarn nicht mehr die gleichen? Haben sich die Menschen geändert? Oder war es früher doch eher zweckdienlich mit vielen Leuten auf Du und Du zu stehen?
Die Produktionsmittel waren Volkseigentum. Was hat es gebracht? Veraltete Maschinen. Kaum Ersatzteile. Und eine unwirtschaftliche Produktion. Die wirklich guten Sachen gingen sowieso für Devisen in den Westen. Ein Kollege von mir (Ex-DDR) hat in einer Meierei gearbeitet. Er erzählte mir von der Butterproduktion, die aufgeteilt in West- und Ostproduktion war. Die Ostbutter wurde häufig mit Zusätzen gestreckt und enthielt auch vielmehr Wasser als die Westbutter. Keine Frage, die DDR konnte wirklich gute Sachen Produzieren, aber die Ware haben die Werktätigen nur nicht bekommen.
Ich bin auch nicht mit wehenden Fahnen zum Bund gegangen. Doch Dienst ist Dienst. Ich kannte auch Leute die unbedingt dorthin wollten. Die meisten bekamen T5 und wurden ausgemustert. Zeitsoldat wurde ich eigentlich nur wegen des Geldes<-- ist das kapitalistisch?
Hast Du auch im Politunterricht gefragt wieso Du nicht mehr einfach nach Polen fahren durftest wegen Solidarność? Apropos Politunterricht. Wurde der bei euch benotet? Politikunterricht in der BRD wurde nicht benotet. Im Zeugnis stand immer nur "tg" (Teilgenommen).
Meine Familie ist auch bodenständig. Mein Opa war CDU Wähler, mein Vater SPD Wähler. Sonntags wurde immer der "Der internationale Frühschoppen" geschaut.
Das hat mich als Junge aber überhaupt nicht interessiert.
Gruß
Peter

Hallo Peter, Günter Wallraff getarnt als kubanischer Vertragsarbeiter und Che Guevara Konterfight auf dem weisen Unterhemd. Na der hatte in der DDR eine solide Facharbeiterausbildung bekommen, so wie alle diese Vertragsarbeiter nicht zu verwechseln mit dem Begriff Gastarbeiter. Den V-Arbeiter hies das ich anschliesend wieder in mein Heimatland zurück kehre und dort mein mir bei gebrachtes Wissen und die Fähigkeiten im Sinne des Aufbaues einbrachte. Aber du hast recht, so richtig entfalten hätte er sich nicht können denn dieser Zusammenhalt (Kollektive etc.) im Osten brachte auch Aufmerksamkeit mit sich wo Einzelgänger schnell auffielen. Ich meine dies aber jetzt mehr zwischenmenschlich und nicht zweckdienlich. Einmal über die Stirn mit der Hand gewischt um den Arbeitsschweiss zu entfernen und schon wäre Günter der weise Kubaner enttarnt gewesen. Seine Beweggründe für die Bücher "Ganz unten" und "Ihr da oben-Wir da unten"(Engelmann-Wallraff) lagen aber meiner Ansicht nach wo anders. Mein Vorschlag wir werden später das Thema nochmal aufgreifen. Ich habe mir schon einen Zettel gemacht Peter über die vielen Themen aber mit den Abstreichen geht es nur langsam voran. Über die CSSR so wie Manudave schreibt und auch Ungarn und Polen (Solidarnosc) habe ich wenig Wissen um die Sache weil es mich auch nicht besonders interessiert hat. Am Balaton (Plattensee) hatte ich mal eine tscheschische Freundin, deren Landsleute hätten mich Ostdeutschen am liebsten durch die Mangel gedreht. Daran sieht man das die Solidarität auch im sozialistischen Lager bei bestimmten Sachen endete. Und Polen, ich sehe Lech Walesa eher als tragische Figur erst Vorkämpfer und Vorbild für seine Arbeitskollegen dann clever 1983 mit Verleihung des Friedensnobelpreises unglaubwürdig gemacht. Ganz einfach ausgedrückt es wurde Zwitracht gesäht und normaler Weise hätte er den Preis ablehnen müssen. Der Bundeswehrtzeitsoldat fürs Geld und der Unteroffizier der NVA/Grenztruppen für die Ausbildung( Studienplatz) also so viel Unterschiede sehe ich da nicht. Was für den einen der finanzzielle Anreiz war war für den Anderen die solide Ausbildung im Dienst, Schirmeister gleich Kraftfahrzeugmeister im zivilen Leben. Logisch das der Waffenunteroffizier dann nicht Waffenhändler werden konnte. Zum Zusammenhalt den es früher gab die Leute waren offener in ihrer Art, Misstrauen tauchte nur auf wo es wirklich berechtigt war und die Scharlatane, Betrüger und Möchtegernschauspieler die nach 1989 reihenweise bei uns einfielen hatten bestimmt keine Ostbiographie. Die hättest du vorher an fünf Fingern abzählen können. Wie habe ich es schon mal beschrieben (Radü Gästebuch 5.9.08) diese gutgläubige Einfältigkeit und da nehme ich mich persönlich auch nicht aus. Wir haben es halt nicht gesehen was da noch kommt. Zu dem "tariflich" abgesichert wäre es schön wenn sich mal ein Ostvollblutbauarbeiter hier einbringt denn ich arbeite zur Zeit etwas Berufsfremd und muss erst einmal passen. Auch zu der "unwirtschaftlichen Produktion" findet sich bestimmt ein ehemaliger Ostökonom im Zwangsvorruhestand der beitragen könnte. Wie sich zum Beispiel diese Embargo Politik auf die Wirtschaft ausgewirkt hat. "Die Ware nur nicht bekommen" ist so nicht richtig, wir hatten am Anfang mal die Delikat und Exquisitläden dort gab es Ware in sehr guter Qualität für den Werktätigen und den Rest im Konsum gut und billig. Und was die Mieten bei uns kosteten hatten wir ja schon. Es lag wohl an jedem selber ob er sich etwas gegönnt hat oder nicht. Knauser gab es bei uns und auch bei euch und gibt es auch heute noch. Politunterricht und benotet ein klares Nein. Und der Opa ein CDU-Wähler? Es steht noch meine Frage des warum die Seite gewechselt. Aber ich möchte deiner Familie persönlich nicht zu nahe treten, es steht dir frei.Weist du Peter wessen Reden ich im Bundestag besonders gern verfolgt habe die von Helmut Schmidt. Der hatte so eine gnadenlose Klarheit in seiner Wortwahl er hätte auch gut in die Volkskammer gepasst. Zum Bahnübergang in Witzezze später in die Elbgrenze.
Schönen Feiertag noch.
Gruß
Rainer

Hallo Peter (Transitfahrer) ich musste mal deinen Nick anhängen weil es schon so viele Peter im Forum gibt und hoffe das dir die Scharlatane, Betrüger und Möchtegernschauspieler nicht auf den Magen geschlagen sind. Denn es ist recht ruhig um unseren Dialog geworden. Ich meinte aber eher damit die Leute die mit Hilfe der Treuhand die Ostwirtschaft platt gemacht haben, Interesse geheuchelt und anschließend das Eigenkapital der Kombinate nach Luxemburg oder in die Schweiz auf ihre Nummernkonten geschafft haben. Dieser Rainer Wagner der junge Republikflüchtling ich habe nach Ihm in der Buchhandlung gefragt aber unter diesem Namen gab es nur Autoren für Fachbücher etc.. Schreib bitte mal den Titel oder die ISPN-Nummer ins Forum. Durch Zufall arbeitet ich vor kurzem mit einen alten Elektriker zusammen, der sagte mir FI-Schalter (Beitrag Elbgrenze 15.10.08) seien doch schon in den 70er Jahren in der DDR aktuell gewesen, es war aber keine gesetzliche Vorschrift. Selbst die großen Unterverteiler der Neubaugebiete in Berlin, Magdeburg, Leipzig hatten sie nicht. Normale Absicherung reichte vollkommen aus. Du siehst daran so ganz hinter dem Mond haben die aus dem Osten doch nicht gewohnt, es war halt nur nicht alles so perfekt technich durchgestylt wie bei euch. Hast du meine Geschichte in Elbgrenze vom 7.11.08 gelesen? Ich vergaß noch zu schreiben, der "Kalte Krieg der Worte" wurde ein paar Minuten später durch einen Personenzug beendet der aus eurer Richtung herangenschnauft kam. Die Streithähne mußten wohl oder übel das Gleis verlassen. Da standen sie dann in Rauchschwaden gehüllt und verloren die Lust am Gefecht, ein jeder zog sich auf seine Ausgangsposition zurück. Dafür haben wir an diesem Abend noch die Abgängerkugel rollen lassen, überhaupt die EK-bewegung wie lief das bei euch dort ab? Aber an diesem Abend war Major H. schon wieder mit Leidenschaft bei der Jagd. Der alte Hauptmann im Meldepunkt eine Etage tiefer sah es diesmal locker, er war wohl in seiner Jugend auch mal Gefreiter.
Gruß
Rainer

Mein Vater war bis 1953 beim Betriebsschutz als Uniformierter. Er wollte davon weg, aber das ging nicht. Dann kam der 17 Juni und seine Unterlagen wurden duch das aufgebrachte Volk vernichtet.
Es war zu seinem Gunsten, er qualifizierte sich als Staatlich geprüfter Finanzwirtschaftler und war ein beherzter Buchhalter in einer LPG. Er wusste zuviel, von Machenschaften und illegalen Geldern und Korruption, dafür wurde er auf ein abgelegenes Dorf versetzt, was ihm viel Fahrtkosten machte.
Nebenher machte mein Vater die Buchhaltung und Steuersachen von kleinen Handwerksbetrieben. Er konnte mit Geld sehr gut umgehen und nach der sog. Wende machte er sich selbstständig. Seine Kanzlei ist sehr gut gegangen, bis zu seinem Tod. 1998 erlag er einem Herzinfarkt, viel zu früh. Der Steinmetz aus dem Nachbarort stiftete den Grabstein. Aus Liebe und Dankbarkeit.
Rolf

Hallo Rainer,
da bin ich wieder. Hatte leider wenig Zeit zum schreiben. Auf dem Magen geschlagen ist mir also nichts. Du wolltest Infos zum Buch? Hier sind sie:# Unbekannter Einband
# Verlag: VTR (1. Mai 2006)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3517084468
# ISBN-13: 978-3517084466
# ASIN: 3937965327
Ich hab ja auch nie behauptet, daß ihr hinterm Mond gelebt habt. Das der technologische Vorsprung im allgemeinen aber im Westen wesentlich höher war als im Osten, brauchen wir doch nicht zu diskutieren. Der FI-Schalter war ab Ende der siebziger Pflicht für Neubauten und Umbauten im Badbereich. Nur mal so als Info.
Mit der Treuhand gebe ich Dir teilweise recht. Einige Betriebe hätten durchaus Überlebenschancen gehabt. Die Masse aber war nicht zu retten, behaupte ich jetzt einmal.
EK-Bewegung? Damit sind doch die Entlassungskandidaten gemeint, oder?
Tja, sehr feucht ging das ab. Zusammen mit meinem Oberfeld, ein paar Stuffze und Uffze, und noch ein paar Leuten haben wir die Kegelbahn zerlegt. Hat nen bischen was gekostet, aber es gab ja den Entlassungsscheck. Mit dem Maßband ging es los und mit ner geklauten Null von der Tankstelle hörte es auf (die kam ins Heckfenster vom Wagen). Ein Jahr später durfte ich dann auch meinen Seesack abgeben. Reserve hat Ruh, sag ich da nur.
Gruß
Peter

Hallo Peter (Transitfahrer) war doch bloß ein Scherz, das mit dem Mond. Wäre ich nicht im Sozialismus aufgewachsen hätte ich doch gar nicht gewußt was wir alles schon auf dem "Müllhaufen der Geschichte" geworfen hatten. Nicht für dich Peter, aber für die Schüler zur Info eine kleine Aufzählung: Arbeitslosigkeit (OK, eingeschränkt), Börsenspekulation sprich Wertpapierbörsen allgemein, Armut/Kinderarmut, Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, Drogenproblematik, Obdachlosigkeit, antiquierte Steuersysteme, Suppenküchen (Tafeln). Dies könnte man wahrscheinlich noch erweitern aber mehr fällt mir momentan von dem Schnee von gestern nicht ein. He, waren wir weit Peter, deswegen habe ich auch schon mal geschrieben dreht sich die alte Bundesrepublik doch nur im Kreis (Elbgrenze 7.10.08). Aber ich möchte dich nicht gleich wieder herausfordern, bleib ruhig war ja nur für die Schüler und deren Weltanschauung. Das Buch, ich danke dir und werde mich kümmern, da wird vielleicht auch Peter (Turtle) eines schreiben können denn bestimmt hast du seine Gechichte gelesen. In gewisser Weise verbinden euch ja die Schiffe siehe "Seesack abgegeben", du beim Militär und er bei der zivilen Seefahrt. Mit der Reserve hatte auch ich Glück, nach dem Wehrdienst ließ man mich in Ruhe. Wir hatten aber in diesen 18 Monaten ein halbes Dutzend Reservisten, manche gleich zweimal sie sahen es aber trotzdem locker.
Gruß
Rainer

Hallo Rainer,
ich hab ja schon ne Menge in anderen Foren gelesen und geschrieben. Bezgl. Militär BRD und DDR (besonders das Leben in dieser) gibt es nicht so viele unterschiede. Wir hatten zwar mehr Freizeit und Ausgang, aber grundsätzlich gab es gutes (z.b.Kameradschaft)und besch....des. Wenn ich mal mehr Zeit habe werde ich, wenn gewünscht, mal ein paar Anekdoten zun besten geben.
Ich hatte ja schon mal geschrieben, das die Amis nicht gerade meine Freunde sind. Siehe Finanzmarkt und Du weißt was ich meine.
Gruß
Peter
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