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Weihnachten - Wie wurden Weihnachtsfeiern bei den GT, BGS und Zoll abgehalten


Offizielle Weihnachtsfeiern etc. gab es bei uns nicht.
Der einzige Unterschied zum "normalen" Dienst war, dass das Personal zum Grenzdienst stark reduziert war, da viele Soldaten im Urlaub waren. Dies war für Mannschaft und Vorgesetzte zusätzlich Sackgang.
Es gab im Speiseraum ein paar Kerzen, Stollen und so etwas wie Festtagsessen (Gans, Kaninchen etc.) und der KC oder Polit setzte sich offiziell mit den dagebliebenen hin und trank Kaffee und es gab Stollen. Aber das war auch schon alles.
Ich habe es immer so gemacht, dass ich bei allen Posten, die in der Nacht zum Grenzdienst waren, vorbeigefahren bin und ein kleines Geschenk vorbeigebracht habe (meist ein Schokoweihnachtsmann). Und das habe ich nie gemacht um mich "einzukratzen", sondern weil ich es selbst Sch.... fand an Feiertagen Dienst zu schrubben.
Besonders "nett" fand ich auch die Kontrollen, welche uns vom GR und GB heimsuchten. Statt Ruhe in die Kompanie zu bringen machten diese Menschen meist nur Stress. Vielleicht lag es daran, dass diese Leute frustriert waren, dass sie Heiligabend Dienst schieben mussten.
Der Urlaub war über die Feiertage nach sogenannten Urlaubsraten geregelt. Diese Raten begannen, glaub ich, eine Wochen vor Weihnachten und endeten eine Woche nach Neujahr und waren mit extremen Personalmangel verbunden. Der Urlaub wurde strikt nach Familiensituation vergeben. Wer nicht verheiratet oder keine Kinder hatte konnte Weihnachten oder Silvester daheim vergessen.

Also karl,bei dem GTs gab es 5 Festtagsraten,2 vor den Feiertagen,eine zu Weihnachten,eine zu Silvester und eine im neuen Jahr(zumindest zu meiner Zeit 83/84).Ich als damals 19jähriger (Ledig) hatte quasi die Ar...karte gezogen.Hatte die"Festtagsrate" kurz nach meinem "VKU" gleich Anfang Dezember.Zu Weihnachten weiß ich nicht mehr wo ich da war,aber an Silvester sah ich die Raketen aus dem unterfränkischem hochsteigen.
P.S. Sag mal Überstunden,das Wort kanntet Ihr damals schon,kannste mal sehen wie weit wir damals zurück waren
Karl,liebe Grüße von einem Muppet-Opa zum anderen(weißt schon Bescheid,OT Angelo)
LG Muppet-Opa maja
P.S. bin noch nich mal"Muppet Papa"

Bei den GT war es immer so: Die eine Hälfte bekam Urlaub zu Weihnachten, die andere Hälfte
um Silvester herum. Ich habe immer zu denen gehört, die zu Weihnachten nach Hause fuhren.
So kann ich zu den Weihnachtsfeiern groß nichts sagen. In einem Jahr (1986 oder 1987) hatte
sich zu Weihnachten der Erfurter SED-Bezirks-Fürst Müller angesagt. Ich bin noch heute froh,
dass dieser Kelch an mir vorüber gegengen ist. Plötzlich fingen alle an, am Rad zu drehen.
Denn dieser Besuch war ebenso wenig erwünscht, wie der von diversen Raupenschleppern aus
Bataillon und Regiment. Aber diese machten unsere Kompanie schon eh im Vorfeld zu deren
Tummelplatz. "Bunte Spiele" und diverse andere Belästigungen waren ebenso an der Tagesordnung,
wie die Androhung von Repressalien für einem nicht genügend kurzen Haarschnitt. Am Aufbau
Potemkinschner Dörfer wurde eifrig gearbeitet. Dies ging bishin zu Kolonnenweg-Fegen und ähnlichen
Mätzchen. Am Tag des Besuches machte Genosse Müller einen "spontanen" Besuch eines Postenpaares
am GSZ. Es ist anzumerken, dass sich an dieser Stelle außer der K2-Streife und des Hundetrupps nie
regulär ein Postenpaar befand. Die dorthin beorderten Posten bekamen nagelneue und gebügelte FDAs und
die Stiefel waren blankgeputzt. Der Kolonnenweg an dieser Stelle war der zuvor gefegte. Am Tag darauf
berichtete die Zeitung "Das Volk" von diesem Besuch mit den üblichen Phrasen.
Der Kompanie brachte Müller dann auch einige Geschenke. In Erinnerung blieb mir die Madonna-LP "True Blue"
und einige Sportgeräte. Besagte LP zu versuchen im Handel zu erwerben, war für Otto Normalverbraucher nahe-
zu unmöglich.
Zu Thema Weihnachten sei noch zu erwähnen, dass in unserem Abschnitt einige Blaufichten wild wuchsen.
Soweit ich weiß, standen diese seinerzeit unter Naturschutz. Das hinderte einige Bonzen und Offiziere nicht
daran, diese als Weihnachtsbäume abzuholzen.

Ich habe ja auch einige Weihnachten in "grün" verbracht. So ca. 2 Tage vor Heiligabend, je nachdem auf welchen Wochentag der 24. fiel, gab es eine Weihnachtsfeier in der Abteilung. Und zwar nach Hundertschaften. Dazu war der Speisesaal mit Tannen und Girlanden geschmückt und es gab ein besonderes Essen wie z. B. Braten, Schnitzel oder Gans. Danach war dann am Nachmittag so gegen 15 Uhr für fast alle Feierabend. Es waren dann nur noch die Bereitschaftsgruppen, Unterkunftswache in der Abteilung. Und bei soviel Leuten hatte man durchaus eine große Möglichkeit, wenn man genug freie Tage hatte, beide Feste zu Haus zu verbringen. Streifen und Bereitschaft wurden meißtens so gelegt, das sie sich ergänzten. Ich habe in den 7 Jahren (1 Jahr Schule)zweimal Dienst über die Feiertage gehabt. Das war dann aber auch ganz entspannt. Da ließ man manches durchgehen, um den Leuten den Dienst so angenehm wie möglich zu machen. Und nach Silvester ging es dann wieder normal weiter. Wenn Neujahr z. B. an einem Donnerstag war, dann ging es am Montag weiter. War eine schöne Zeit, denke oft dran zurück.

Zitat von karl143
Sicher wurden bei allen Institutionen Weihnachtsfeiern abgehalten, so mit Essen, einer Ansprache vielleicht usw. Wie wurde der Urlaub über die Feiertage geregelt usw. Ist doch ganz interessant zu erfahren, was jeweils die anderen da für Erfahrungen haben.
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Hallo Karl...
Weihnachten haben die Mädels in der Küche immer ganz was besonders leckeres gekocht. Wenn ich im Dienst war, dann hab ich mir die geschückten warmen Stuben in Sommersdorf und Umgebung leider nur von draussen anschauen können. So richtig Diensteifer kam dabei nicht auf.

Wie ich schon früher erwähnt habe, galt die GKSt Dreilinden unter Zoll-Kollegen sozusagen als "Strafkolonie". Sicherlich gab es Kollegen, die sich freiwillig versetzen ließen. Jedoch wurden die meißten Zöllner "gelockt", z.B. mit Beförderungen. Oder auch schon mal "strafversetzt". Es gab die A, B und C-Schicht. Die waren alle nicht "ohne"! Nicht selten waren hochgeistige Getränke im Spiel. Die Arbeitsmoral war dementsprechend. Während jungen Kollegen die Transit-LKW´s nur links und rechts der Kabine so um die Ohren flogen, erinnerte die Kantine manchmal an eine Berliner Eck-Kneipe "Zum blauen Affen".
Bei der GKSt Dreilinden stellten die Weihnachtsfeiertage (Sylvester) die Schichtleitung daher immer vor ganz besondere Probleme. Wer als Zöllner zu empfindlichen Zeiten eingeteilt wurde, konnte immer noch "Yellow Submarine" spielen (die Arbeitsunfähigleitsbescheinigungen waren gelb). Zur Not blieb immer noch der "Breakdancer". So wurde gerne der "Dienstabbruch" unter uns jungen Kollegen betitelt.
Die Leitung der GKSt. Dreilinden mußte die Kollegen besonders zu Weihnachten wie zarte Lämmchen behandeln (...obwohl sich auch reißende Wölfe unter den Kollegen befanden: so auch ein ehemaliger Boxer, der bei Diskussionen gerne auch mal mit Schlägen drohte). Feuchtfröhliche Weihnachtsfeiern wurden also indirekt geduldet durch "weggucken". Und irgendwie schaffte man es, den Betrieb in dieser Zeit aufrecht zu erhalten....
Naturgemäß habe ich mich nach intensiven Bemühungen und einem Gesprächstermin beim OFD-Finanzpräsidenten dann irgendwann schnell in den Innendienst abgeseilt..

Zitat von TOMMI
Bei den GT war es immer so: Die eine Hälfte bekam Urlaub zu Weihnachten, die andere Hälfte
um Silvester herum. Ich habe immer zu denen gehört, die zu Weihnachten nach Hause fuhren.
So kann ich zu den Weihnachtsfeiern groß nichts sagen. In einem Jahr (1986 oder 1987) hatte
sich zu Weihnachten der Erfurter SED-Bezirks-Fürst Müller angesagt. Ich bin noch heute froh,
dass dieser Kelch an mir vorüber gegengen ist. Plötzlich fingen alle an, am Rad zu drehen.
Denn dieser Besuch war ebenso wenig erwünscht, wie der von diversen Raupenschleppern aus
Bataillon und Regiment. Aber diese machten unsere Kompanie schon eh im Vorfeld zu deren
Tummelplatz. "Bunte Spiele" und diverse andere Belästigungen waren ebenso an der Tagesordnung,
wie die Androhung von Repressalien für einem nicht genügend kurzen Haarschnitt. Am Aufbau
Potemkinschner Dörfer wurde eifrig gearbeitet. Dies ging bishin zu Kolonnenweg-Fegen und ähnlichen
Mätzchen. Am Tag des Besuches machte Genosse Müller einen "spontanen" Besuch eines Postenpaares
am GSZ. Es ist anzumerken, dass sich an dieser Stelle außer der K2-Streife und des Hundetrupps nie
regulär ein Postenpaar befand. Die dorthin beorderten Posten bekamen nagelneue und gebügelte FDAs und
die Stiefel waren blankgeputzt. Der Kolonnenweg an dieser Stelle war der zuvor gefegte. Am Tag darauf
berichtete die Zeitung "Das Volk" von diesem Besuch mit den üblichen Phrasen.
Der Kompanie brachte Müller dann auch einige Geschenke. In Erinnerung blieb mir die Madonna-LP "True Blue"
und einige Sportgeräte. Besagte LP zu versuchen im Handel zu erwerben, war für Otto Normalverbraucher nahe-
zu unmöglich.
Zu Thema Weihnachten sei noch zu erwähnen, dass in unserem Abschnitt einige Blaufichten wild wuchsen.
Soweit ich weiß, standen diese seinerzeit unter Naturschutz. Das hinderte einige Bonzen und Offiziere nicht
daran, diese als Weihnachtsbäume abzuholzen.
Hallo, Tommi,
zum Glück bin ich während meiner 3 Winter von solchen blöden Spielchen verschont geblieben,
unsere Fürsten hatten wahrscheinlich selbst keine Lust dazu.
Aber eine Frage stellt sich mir: Wenn jeweils die Hälfte Weihnachten oder Silvester
Urlaub hatte, wie habt Ihr mit dem verbleibenden Rest von 50% gesichert.
Wir hatten Bat.-Sicherung, da waren schon 20% Urlauber zuviel.

Zu Thema Weihnachten sei noch zu erwähnen, dass in unserem Abschnitt einige Blaufichten wild wuchsen.
Soweit ich weiß, standen diese seinerzeit unter Naturschutz. Das hinderte einige Bonzen und Offiziere nicht
daran, diese als Weihnachtsbäume abzuholzen.[/quote]
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@TOMMI Sicht- und Schußfeld schaffen.
@all
Weihnachten war und ist für mich eine sehr zwiespältige Angelegenheit, nicht für umsonst werden danach viele Ehen geschieden und es gibt jede Menge Suizide.
Die Zeit der Besinnlichkeit - das war schon für viele Grenzer fern der Familie nicht leicht. Als Höhepunkt gab es am 24.12. (am 31.12. auch) für alle ein Buffet. Das Essen war meißt sehr gut aber an diesen Tagen noch besser.
Und wie jeder weis - wir hatten doch nischt, Gummistiefel aus Holz und all so ne Sachen. Aber da hat sich die Küche immer was einfallen lassen.
Ansonsten lief über die Feiertage alles etwas ruhiger und gemütlicher ab. Abgesehen von den Lagen an der Grenze.
Mike59

@ Karl
kann nur für die Sprechen die ich kenne, es war ein offenes Geheimniss. Die hohe Stufe der Bereitschaft spiegelte offensichtlich nur die große Unsicherheit und Angst unserer Führung (und der der UdSSR)vor dem unvorhersehbaren 1:1 wieder.
Urlaub gefordert? Na ich weiß nicht, das hätte ich gerne als außenstehender, weit weg vom Epizentrum beobachtet.
Mike59

Zitat von TOMMI
...Die dorthin beorderten Posten bekamen nagelneue und gebügelte FDAs und
die Stiefel waren blankgeputzt. Der Kolonnenweg an dieser Stelle war der zuvor gefegte. Am Tag darauf
berichtete die Zeitung "Das Volk" von diesem Besuch mit den üblichen Phrasen.
Der Kompanie brachte Müller dann auch einige Geschenke. In Erinnerung blieb mir die Madonna-LP "True Blue"
und einige Sportgeräte. Besagte LP zu versuchen im Handel zu erwerben, war für Otto Normalverbraucher nahe-
zu unmöglich.
Hallo TOMMI,
solche Dinge habe ich in anderen Beitraegen gelesen und die hauen mich fast immer um.
Wie ist das moeglich, dass man so eine Farce veranstaltet (vermutlich um den Schein dieses Unrechtstaates aufrecht zu erhalten) und dabei Madonna Platten vom Klassenfeind verteilt?
Diese Wiedersprueche sind so dermassen krass, dass es fuer mich nur zwei moegliche Erklaerungen geben kann:
1. "Mueller" war selber so geblendet, dass er den Widerspruch nicht wahrnehmen konnte.
2. "Mueller" hat die Farce an sich erkannt und hat versucht daraus etwas schoenes fuer die Maenner zu machen.
Vielleicht gaebe es eine dritte Moeglichkeit, z.B. Madonna bei Euch war schon Gang und Gaebe, nur war es an eine Platte ranzukommen schwer...weiss ich nicht.
Aber als jemand der nicht dabei war, faellt es mir immer schwer solche augenscheinlichen Widersprueche zu verstehen.
Berliner

Hallo Duane,
hier offenbart sich ein in der DDR oft zu sehendes Paradoxon. Das ZK fährt Volvo und das Volk Simson Roller, oder eben Solche offiziellen Präsente wie eine LP mit einer Künstlerin aus dem "Westen" Hauptsache die LP war von Amiga.
So etwas ähnliches findest du heute noch in den arabischen Ländern. Verteufeln die USA, wollen aber nur Dollar und dicke Ami-Schlitten haben. Zweitwohnung in NYC und all so ein Kram, aber immer schön konform mit dem Koran. Michael
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