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Die Bierbraukunst in der DDR

Wenn nach dem 9.11.89 irgendwo ein neuer Grenzübergang geschaffen wurde, gab es in der Regel ein ziemlich großes Fest. Bei den Grenzöffnungen Schöningen - Hötensleben, Jerxheim - Dedeleben und Bad Helmstedt - Beendorf war ich selbst dabei.
Bei einer dieser Grenzöffnungsfeiern trank ich das erste Mal DDR-Bier. Man erklärte mir, dass mangels Hopfen Rindergalle zum bittermachen des Bieres verwendet wurde. Stimmt das?
Viele Grüße
Micha

Zitat von Luchs
Wenn nach dem 9.11.89 irgendwo ein neuer Grenzübergang geschaffen wurde, gab es in der Regel ein ziemlich großes Fest. Bei den Grenzöffnungen Schöningen - Hötensleben, Jerxheim - Dedeleben und Bad Helmstedt - Beendorf war ich selbst dabei.
Bei einer dieser Grenzöffnungsfeiern trank ich das erste Mal DDR-Bier. Man erklärte mir, dass mangels Hopfen Rindergalle zum bittermachen des Bieres verwendet wurde. Stimmt das?
Viele Grüße
Micha
Stimmt.
Gruss Theo

Zitat von GilbertWolzow
...wieder was dazu gelernt... ich wusste z.b. nur, dass man für die lakritzstangen pferdeblut verwendete
....und Rinderblut in der Schokolade.....wurde mir jedenfalls in den achzigern bei Besuchen erzählt.
Hat es dafür irgendwelche Beweise gegeben?Mich würde, rein lebensmitteltechnisch gesehen, interessieren, wie das gemacht wurde.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass so einiges in die Rubrik "niemals endende Gerüchte und Legenden" gehört.

Zitat von NordlichtZitat von GilbertWolzow
...wieder was dazu gelernt... ich wusste z.b. nur, dass man für die lakritzstangen pferdeblut verwendete
....und Rinderblut in der Schokolade.....wurde mir jedenfalls in den achzigern bei Besuchen erzählt.
Hat es dafür irgendwelche Beweise gegeben?Mich würde, rein lebensmitteltechnisch gesehen, interessieren, wie das gemacht wurde.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass so einiges in die Rubrik "niemals endende Gerüchte und Legenden" gehört.
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Tschuldigung, daß ich so dazwischenfrage. Hast Du beruflich "lebensmitteltechnisch" zu tun?
Ahoi Jameson

Auch wenn das Thema wenig mit "Grenze" zu tun hat, ich finde es hochinteressant, da da Bierbrauen
mein eigentlich erlernter Beruf ist. Nach dem Lesen der einzelnen Beiträge kurz 2 Bemerkungen.
1. Rotkäppchen gehört nicht zu Eckes sondern hat seinerseits Westmarken (Mumm z.B. ) gekauft.
2. Die Rindergalle im Bier ist Quatsch. Freilich wurde experimentiert, um Hopfen, der sehr knapp
war einzusparen (mußte ich für die Dipl.-Arbeit selbst machen), aber diese Dinge sind nie
zu einem Praxiseinsatz gekommen, und von "Galle" im Experiment habe ich nie selbst etwas gehört.
Die fehlende Haltbarkeit (Biertrübung) hatte ihre Ursache nicht in der Unfähigkeit der Brauer,
wie es oft im Westen gern hingestellt wurde, sondern in der Qualität der Rohstoffe, der Filtrations-
mittel und der Brennstoffe. So wurde aufgrund des fehlenden Malzes Rohgerste verwendet, was dazu
zwang, chemisch hergestellte Enzyme zuzusetzen. Die wenigsten (außer den angesprochenen Großen)
Brauereien hatten briketts oder gar Steinkohle. Wir z.B. mußten eine Art Blumenerde verheizen,
das Erreichen von Kochtemperaturen war damit fast unmöglich !!


Hallo zusammen,
die Sache mit der Rindergalle ist mir auch erst nach der Wende zu Ohren gekommen. Denkbar war es. Einige Biere waren zu DDR-Zeiten die reinen Schädelsprenger. Stern-Spezial in Plauen war eine ganze Zeit (während meines kurzen Aufenthalts an der Offiziershochschule 79-82) ein solches Gesöff. Manchmal lief es ganz gut, aber zu einigen Zeiten war es egal, ob man 3 oder 15 halbe Liter getunken hatte - der Kopf wollte einfach keinen Stahlhelm am nächsten Tag akzeptieren.
Die Spitzenbiere für mich waren zum einen aus der Krostitzer Brauerei das Schwedenquell und aus der Kaltennordheimer Brauerei das Festtagsbier. Das Ur-Krostitzer selbst war zu DDR-Zeiten, soweit ich mich erinnere sehr sauber. Wenn man danach Kopfschmerzen hatte, war es einfach nur ein Kater.
Die Sache mit dem Blut, das in der Schokolade verarbeitet wird, habe ich mal nach der Wende in einem Beitrag über Lebensmittelchemie und Betrügereien auf diesem Gebiet gesehen, in dem es aber nicht um die DDR ging. Da zauberte auch jemand aus den merkwürdigsten Sachen eine Schokocreme. Einer der Bestandteile war, soweit ich mich erinnern kann, ganz normales Rinderblut. Aber wie das genau ging hat mein Gedächtnis unter der Rubrik "Was ich niemals erfahren wollte" abgeheftet. Das ist so gut wie wegschmeißen ...
ciao Rainman
PS: Erst nach dem Speichern hab ich den Beitrag von Ludwig entdeckt. Danke für die Klarstellung mit der Galle!


Eigentlich egal, aber schon interessant
http://de.wikipedia.org/wiki/Eckes_AG
Mike59

Bier wurde abgefüllt in Kästen zu 20x0,5, nebenher gab es auch Brauereien mit 24x0,33 sog. Steini-Flaschen. (gibT´s heute auch noch vereinzelt).
Die heutige sog. NRW-Flasche löste die in der DDR zuletzt übliche dickere Euroflasche ab, die letztere
haben noch kleinere Brauereien (z.B. Kloster Scheyern, SORRY, das sollte keine Werbung sein
In den frühen 70er Jahren waren die Kisten noch aus Holz, später begann man mit bunten Plastekisten. Problem war, daß es davon nie genug gab, in den Läden wegen Mangel das leergut teilweise in Säcken
gelagert wurde. Ergebnis war ein Pfand von 20.- M für eine leere Kiste ohne Flaschen.
Getränkemärkte wie heute gab es eh nicht, der Konsum oder HO hatte eine kleine Getränke"abteilung",
meist mit 1-2 Biersorten, Zitronen- und Orangenlimo und Selters-Wasser. Der "Füllungsgrad" der
Abteilung verhielt sich umgekehrt proportional zur Außentemperatur. Teilweise mußten wir das Bier
bei Anlieferung gar nicht erst in den Laden karren.

Zitat von Ludwig
Bier wurde abgefüllt in Kästen zu 20x0,5, nebenher gab es auch Brauereien mit 24x0,33 sog. Steini-Flaschen. (gibT´s heute auch noch vereinzelt).
Die heutige sog. NRW-Flasche löste die in der DDR zuletzt übliche dickere Euroflasche ab, die letztere
haben noch kleinere Brauereien (z.B. Kloster Scheyern, SORRY, das sollte keine Werbung sein
In den frühen 70er Jahren waren die Kisten noch aus Holz, später begann man mit bunten Plastekisten. Problem war, daß es davon nie genug gab, in den Läden wegen Mangel das leergut teilweise in Säcken
gelagert wurde. Ergebnis war ein Pfand von 20.- M für eine leere Kiste ohne Flaschen.
Getränkemärkte wie heute gab es eh nicht, der Konsum oder HO hatte eine kleine Getränke"abteilung",
meist mit 1-2 Biersorten, Zitronen- und Orangenlimo und Selters-Wasser. Der "Füllungsgrad" der
Abteilung verhielt sich umgekehrt proportional zur Außentemperatur. Teilweise mußten wir das Bier
bei Anlieferung gar nicht erst in den Laden karren.
Danke Ludwig,habe dein Profil gelesen,bist ja vom Fach was dieses Thema angeht.

@Ludwig,
wo bist du groß geworden?Wir hatten zwar keine Getränkemärkte heutiger Dimensionen,
warum auch,bei drei Sorten Bier und ein etwas großeres Angebot an alkoholfreien Ge -
tränken.Getränkestützpunkte,so nannte man diese Einrichtungen,gabs aber genug.Mangel
an Leergut habe ich bei uns nicht bemerkt.Eher fehlende Lieferungen unseres so begehr-
ten eins acht und zwanziger.Ich ,da mobil,hatte immer Donnerstags nachmittag die Auf-
gabe selbiges für die Brigade zu besorgen.Wurde dazu von der Arbeit abgestellt.Das war
er,der Sozialismus.Habe noch ein Fläschchen stehen.Wenn ich wüßte wies geht würde ich
es ablichten und hier in den Fred stellen.
Gruß aus der Lausitz
Werner

Focking, ich komme aus der Leipziger Ecke, also Großstadt. Du musstest wissen, wann und wo, so Ur-Krostitzer, Schweden- Quell, Radeberger, Wernesgrüner.
Warst du im Bilde, genügte etwas Zeit, und der Kasten stand pünktlich zur Geburtstagsfeier in meiner Wohnung, so einfach war das.
Beziehungen, dieses Zauberwort... so ein einfaches Wort, aber warst du in der Lage, ein bißchen mitzuzaubern war die DDR sehr lebenswert.
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