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Dean Reed - ein Amerikaner in Ostberlin- Die Story

Dean Reed wird am 22.09. 1938 in Denver (Colorado/USA) geboren. Zu seinem zwölften Geburtstag bekommt er von seinem Vater seine erste Gitarre geschenkt. Nach der Schule studiert er Meteorologie an der Universität von Denver (Colorado/USA). 1959 erhält er seinen ersten Plattenvertrag bei der Schallplattenfirma Capitol in Los Angeles (Kalifornien/USA).
Dean Reed verlässt Kalifornien und geht nach Südamerika. Von der dortigen Armut ist er so geschockt, dass er sich der Politik zuwendet. Er tritt für den Weltfrieden und den Sozialismus ein. Filmaufnahmen zeigen, wie er in Gefängnissen, Fabriken und bei Demonstrationen auftritt. Auch am Weltfriedenskongress 1965 in Helsinki nimmt er musizierend teil. Danach wird er in die Mongolei und in die Sowjetunion zu Konzerten eingeladen.
1971 ist Dean Read zum Dokumentarfilmfestival nach Leipzig eingeladen. Dort verliebt er sich in eine Lehrerin, siedelt 1972 in die DDR über und heiratet sie. In dem Fernsehfilm "Aus dem Leben eines Taugenichts" spielt er die Hauptrolle. Nach Aussage seiner Frau, Wiebke Reed, vermisst er zwar die Sonne Colorados, aber in der DDR hat er eine große Fangemeinde. Trotz seines Erfolges fühlt sich der Sänger und Schauspieler fremd in der DDR. Diese Fremdheit kann er bei Auftritten in seinen erfolgreichen Jahren leicht vergessen. Wenn Tausende auf dem Berliner Alexanderplatz seine Texte mitsingen, ist er nicht mehr allein. Dean Reed ist bald besonders beliebt bei Frauen und jungen Leuten. 18 Filme macht er, besingt 13 Langspielplatten, hat eigene Fernsehshows. 1976 ist er in Osteuropa der bekannteste Amerikaner nach Präsident Ford und Henry Kissinger.
Nach und nach sieht auch Dean Reed die Ecken und Kanten des Sozialismus.
Auch in seiner Ehe, er ist unterdessen mit seiner Schauspielerkollegin Renate Blume verheiratet, kriselt es. Er beginnt, seine Rückkehr in die USA vorzubereiten.
Anfang des Jahres 1986 gibt Dean Reed Mike Wallace, dem Moderator der CBS-Sendung "60 minutes" ein Interview. Damit will er vor seiner Rückkehr seinen Bekannheitsgrad in den USA erhöhen. Allerdings tritt das Gegenteil ein, die Sendung zeigt ihn als sozialistisch verbohrten Kämpfer.
Im Juni 1986 ist Dean Reed zermürbt. Der Drehbeginn für seinen Film "Wounded Knee", die Geschichte eines Indianeraufstandes, der in der Sowjetunion gedreht werden sollte, verschiebt sich ständig. Einige Schauspieler sagen wegen Tschernobyl ab, die Verhandlungen mit Moskau verlaufen schleppend. Auch in vorangegangenen Krisenzeiten hatte Reed an Depressionen gelitten und gedroht, sich umzubringen oder es versucht.
Am Abend des 12. Juni telefoniert Dean Reed mit dem Filmproduzenten Gerrit List und will, obwohl er wie üblich, eine Schlaftablette genommen hatte, noch nach Babelsberg fahren. Doch dort kommt er nie an.
Drei Tage später findet man seinen Golf am Zeuthener See, an dem er über zehn Jahre lang gelebt hatte. Erst am Morgen des 17. Juni entdeckt man seine Leiche im Wasser. In seinem Wagen wird ein 15-seitiger Abschiedsbrief gefunden, der an Eberhard Fensch im ZK adressiert ist. Die Existenz dieses Briefes wird sieben Jahre lang verschwiegen. Offiziell spricht man von einem "tragischen Unfall". Die Gerichtsmediziner schließen Fremdeinwirkung aus und konstatieren Ertrinken unter toxischer Beeinträchtigung.
Manche Freunde des Sängers aber sind immer noch der Meinung, dass der Brief eine Fälschung ist und Reed keinen Selbstmord begangen hat. Gerüchte, dass Reed von der CIA oder vom KGB getötet wurde, halten sich hartnäckig, es fehlen aber jegliche Beweise.
Quellen: MDR, Berliner Kurier

Ich habe Dean Read früher bewundert und seine Musik gemocht. Er war ein Mensch mit Idealen. Leider hat er zu spät gemerkt, dass eben diese Ideale von den Verantwortlichen seiner Wahlheimat DDR, verraten wurden.
Er muß ganz schön verzweifelt gewesen sein, am Ende seines Lebens.
Gruß an alle
Uwe
http://www.Oderbruchfotograf.de

Zunaechst ein Dankeschoen an Joerg fuer diesen interessanten Artikel.
Er ist fuer mich natuerlich schmerzhaft, erst weil ich gegen dieses System erzogen bin, und dieser junge Mann sich dafuer hingegeben hatte. Zweitens, weil ein sonst guter, talentierter und anscheinend ehrlicher Mensch am Ende sich das Leben nimmt.
So oder so, fuer mich als Amerikaner und Christ, ist diese eine sehr schmerzvolle Geschichte.
Ich erzaehle Euch ein bisschen von mir und von meiner Begegnung mit diesem System, als es vor drei Jahren fuer mich zum Thema wurde.
Eigentlich bin ich (und es wird Euch auch eindeutig sein) von der DDR total fasziniert. Anders formuliert, "ich habe an der DDR einen Narren gefressen".
Dieses kleine Land, mit einem so grossen Anspruch...Bau auf, bau auf, bau auf.... Ein kleiner Club. Man kennt den Weg. Man muss nicht viel denken. ARBEITEN schon, aber die Ideologie wird fuer einen bestimmt, und sie macht auch Sinn.
Tagelang schaute ich mir die DVDs "der Augenzeuge" an...wie toll muesste das sein, in so einem Land zu leben. Man weiss wer man ist, man hat keine Angst, man lebt unbeschwert, und es ist alles fair fuer "das Volk".
Nur bin ich dann ueber andere Themen gestolpert. Grenze, Unterdrueckung, "Ungereimheiten"...dadurch wurden mir die Fehler dieses Systems ersichtlich. Jetzt aber nicht mehr aus den Augen "eines ueberzeugten Amis", sondern von der ernuechternden Erkenntnis begleitet, dass doch nicht alles so rosig war.
Und so finde ich diese Geschichte sehr traurig, und in gewisser Weise ein Mikrokosmos dessen, was viele DDR-Buerger erlebt haben muessen. Und noch schlimmer, weil es einen meiner Landsleute traf...und das haette auch ich sein koennen.
Naja, so ist das Leben. Man sieht, man waehlt, man hofft...
Aber die wahre Hoffnung stirbt nie.
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