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Was hiess das, "in der Partei" zu sein?

In der GK war ich junger ZF und wir hatten (weil wir 1980/1981 zum sozialistischen Wettbewerb in den GT aufriefen - welch ein Stress, das wäre ein Thema für sich) öfter Besuch vom Chef GT und dessen Stellvertretern. Während eines solchen Besuches vom Baumgarten war Sitzung angesetzt, an der alle Parteimitglieder, KC und dessen Stellv. und ZF usw. teilnahmen. Es wurden allgemeine politische Themen, aber auch konkrete, nur die Kompanie betreffende Sachverhalte diskutiert. Da ich noch nie meine Klappe halten konnte, habe ich dezent den einen oder anderen zu verbessernden Sachverhalt angesprochen. Das fand der Chef GT sehr "clever", wie er es formulierte und fragte mich promt nach meiner Parteimitgliedschaft. Die musste ich verneinen. Daraufhin deutete er an, dass solche kritischen Genossen in die Partei gehören. Da hatte ich wohl keine Wahl mehr. Eine Buchprämie habe ich auch bekommen. Einzig mein KC war für einige Augenblicke etwas nervös.
Ja so unaufregend konnte das gehen. Übrigens bin ich mit ähnlichen Aktionen zu DDR-Zeiten besser gefahren als heute. Meine Klappe bleibt heute öfter zu als damals, besser ist es manchmal. Heute bietet mir keiner nen Parteibuch an, höchstens ne Abmahnung.
OH

Zitat von Oss`nZitat von rhoenadler
[quote="Zermatt"]Wie lautete der Kernsatz ?
Die Partei,die Partei die hat immer Recht.
wo die partei ist, ist auch ein weg...
Im Fall der SED war ja wohl der Weg eine Sackgasse, oder !?
Oss`n
In einer Sackgasse gibt es immer noch ein zurück, oder man konnte "WENDEN", wohin die "WENDE" geführt hat, haben wir ja am 9.11. gesehen. Bei der SED war es eher ein Fall in die Bedeutungslosigkeit !

Hallo dein 1945,
da kann man sich winden wie man will.
Ich sag ja auch nicht, das die Idee des Soz./Kom.und deren Ziele schlecht sind.
ABER !!!
Wir und auch andere Staaten hatten die Chance es zu beweisen, das es funktioniert.
Hat es aber nicht.
Das Ding ist gescheitert.
So ist das einfach und das ist doch ..zig fach bewiesen.
Oss`n

Zitat von dein1945Zitat von Oss`nZitat von rhoenadler
[quote="Zermatt"]Wie lautete der Kernsatz ?
Die Partei,die Partei die hat immer Recht.
wo die partei ist, ist auch ein weg...
Im Fall der SED war ja wohl der Weg eine Sackgasse, oder !?
Oss`n
In einer Sackgasse gibt es immer noch ein zurück, oder man konnte "WENDEN", wohin die "WENDE" geführt hat, haben wir ja am 9.11. gesehen. Bei der SED war es eher ein Fall in die Bedeutungslosigkeit !
Appropo Wende, Wendehälse und SED- Parteigenossen der/ bis zur letzten Stunde.
Hatte schon einmal darüber geschrieben. Jetzt stell ich die Frage dazu: Die letzten SED- Parteiabzeichen sollen ja aus Gelantine gewesen sein, konnten im Gefahrfall ohne anschl. Verdauungsprobleme hintergeschluckt werden und sollen sogar problemlos durch spiralförmige Wendehels- Kehlen geglitten sein. Hatte jemand ein solches Parteiabzeichen???
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von Spider
Ich war zwar auch Berufsunteroffizier der NVA, aber ich war wie durch ein Wunder nicht in der Partei. Bin zwar mal geworben worden, aber hab abgelehnt. Hatte auch keine Nachteile.
Gruss Spider
Es gab schon einige Maßnahmen des freiwilligen Zwanges. U. a. weiß ich aus eigenen Erfahrungen, das z. Bsp. bei den bewaffneten Organen eine 100%-ige Mitgliedschaft in der SED angestrebt wurde. Darum verwundert mich Spiders Nichtmitgliedschaft ein wenig oder besser gesagt, so wie er hier schreibt, das er keine Nachteile dadurch hatte.
Für meine Begriffe waren das ja schon Nachteile, wenn man ständig bekniet, genervt wurde oder sich berufliche Nachteile daraus ergaben. Manch einen hat man damit weichgeklopft. So wurde das natürlich nicht formuliert bei einer Werbung, da ging man so vor, das man dem potentiellen Kandidaten einen besseren beruflichen Werdegang, schellere Qualifikations- möglichkeiten versprach, soll teilweise auch gewirkt/ funktioniert haben. Hing hauptsächlich damit zusamm, was für einen Einfluß, was für eine Stellung die Parteiapparatschiks in der Firma, in der Truppe hatten.
Bei uns in der Fírma war so ein Vollidiot, ein älterer Kollege (Brigadier, heute Vorarbeiter, bei der Reichsbahn nannte sich das Brigadelehrlokführer) der einige meiner Kollegen und mich damit erpressen wollte, werde die Worte nicht vergessen: "...ihr wollt Lokführer werden? Wir sind ein Kollektiv von Genossen, und wenn ihr in das Kollektiv aufgenommen werden wollt (sprich: Lokführer werden wollt) dann müßt ihr ersteinmal einen Aufnahmeantrag in die Partei stellen, sonst werdet ihr das nie...!" Wir sind es trotzdem geworden!
Der liebe Herrgott hat sich ihn inzwischen geholt, ich hätt ihn zu gern heut mal darauf angesprochen..., zumal er in einer Fernsehsendung, die kurz nach der Wende gedreht wurde und den Titel "Der letzte seines Faches" hatte sich noch über die bösen DDR- Zeiten aufgeregt hat und was man mit ihm alles so Schlimmes gemacht hat, wie man ihn verar*cht hat.
Anderseits sind Blaupfeifen Lokführer geworden, die das nur Dank ihres Parteibuches geworden sind und heute noch keine Lokomotive richtig bedienen, fahren können. Oder auch Kollegen, die ein nicht unerhebliches Sündenregister, angefangen von Diebstahl, weiter über Alkohol im Dienst, Arbeitsbummelei ect. hatten und deren Sündenregister durch das SED- Parteibuch getilgt wurde. Andere, ohne SED- Parteibuch wären auch zu DDR- Zeiten und chronischen Arbeitskräftemangel bei der DR gegangen oder auf irgendeinem Abstellgleis gelandet.
Weiter Karrierebeschleunigend wirkte noch die Delegation zur Kreis- oder gar Bezirksparteischule...
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von josy95
Weiter Karrierebeschleunigend wirkte noch die Delegation zur Kreis- oder gar Bezirksparteischule...
josy95
Da hat man sich z. T. auch ins eigene Fleisch geschnitten. Ein Kollege sollte wegen - sagen wir mal - mangelnder fachlicher Qualitäten einige Zeit von der Bildfläche verschwinden. Da kam der Einfall Bezirksparteischule, 1 Jahr. Der war erstmal weg. Nach einem Jahr hieß es dann, dass der Genosse XYZ ja jetzt Absolvent der Parteischule ist und folglich als Führungskader eingestzt werden muss/sollte. Schwups war er mit den gleichen fachlichen Qualitäten sogar aufgestiegen. Also, an was man sich hier alles so erinnert.
OH

Hallo Duane,
um mal auf Deine Fragen zu antworten und zum Thema zurückuzukommen:
Zitat von Berliner
Wie trat man in die Partei ein?
Wer Mitglied der SED werden wollte, hat sich in seinem Betrieb, seiner Arbeitsstelle oder bei den bewaffneten Organen an seinen jeweiligen Parteisekretär gewandt, mit der Bitte um Aufnahme. Er bekam einen Antrag und wurde zunächst Kandidat der SED für ein Jahr. Zum Antrag mussten auch zwei Bürgen zum Kandidaten Stellung nehmen. Wurde der Antrag von der jeweiligen Parteigruppe angenommen, war man für ein Jahr als Kandidat in dieser Parteigruppe. Ich für meinen Teil habe als Oberschüler in der EOS (Erweiterte Oberschule= Gymnasium) am 01.09.1986 (ich habe den Weltfriedenstag zum Anlass genommen) den Antrag auf Kandidatur gestellt. Ein Jahr später war ich schon Mitarbeiter des MfS und wurde dort nach einjähriger Kandidatur nach Antrag auf Mitgliedschaft in der SED - wiederum mit zwei Bürgen - in die Parteigruppe innerhalb meiner Dienststelle aufgenommen.
Zitat von Berliner
Welche Verpflichtungen nahm man dadurch auf sich?
Verpflichtungen nahm man insofern auf sich, als dass man als Mitglied der SED nach deren Statut handeln musste. Das Ding lässt sich sicherlich ergoogeln.
Zitat von Berliner
Wie wurde das vom "Publikum" angesehen?
Wie das vom Publikum aufgenommen wurde, musst Du das Publikum fragen. Von den Befürwortern unseres Staates sicherlich positiv, von Regimegegnern eher negativ. Aber das war mir egal, ich habe es für mich und für mein sozialistisches Vaterland getan, dem ich verpflichtet war.
Wir lesen uns,
Thomas.

So wie Bunkerkommandant kenne ich das Verfahren auch. Die Bürgen waren natürlich auch Genossen.
Bei mir waren's mein ehemaliger Klassenlehrer aus der POS und der Meister aus dem Betrieb meines Vaters. Ihre Stellungnamen wurden auf der Versammlung verlesen, auf der die Aufnahme in meiner zukünftigen Parteiorganisation zur Debatte stand.
Natürlich wurde in den bewaffneten Organen 100% Mitgliedschaft angestrebt, kenne persönlich aber keinen Fall, wo eine Nichtmitgliedschaft zu Nachteilen geführt hätte (was nicht heißt, daß es die nicht gegeben haben könnte), außer den genannten Versuchen, denjenigen weiter zu überzeugen.
Habe ich bei mir in den Zügen an der Fähnrich- wie auch an der Offiziershochschule auch betrieben, allerdings nicht mit der Holzhammermethode, sondern einfach in persönlichen Gesprächen. Ohne speziellen Parteiauftrag. Auch und gerade mit kritischen Geistern, da gerade die meiner Meinung nach die Partei hätten voranbringen können. "Abstauber" hatten wir genug, die die Partei zur Erlangung scheinbarer persönlicher Vorteile nutzten.
Man mußte auch nicht generell in der Partei sein, um gewisse Positionen zu bekleiden. Mein Abteilungsleiter (stellv. Hauptabteilungsleiter) im Lehrbetrieb z.B. war bekennender Katholik.
Ein super Typ, mit dem ich auch neben der Arbeit sehr interessante Gespräche führen konnte.
Tom

@Oss'n: ja, das Ding ist gescheitert, allerdings war noch nirgends ein sozialistisches, geschweige denn ein kommunistisches System aufgebaut (auch wenn B..D und Co. stets was anderes behaupten und selbst "Honi" was anderes behauptet hat), sondern man befand sich auf dem Weg dahin, der allerdings mit unseren Realitätsverweigerern leider irgendwo die falsche Ausfahrt nahm.
Tom
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