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Sowjetische Streitkräfte in Nähe der Grenze

@karl:
stellungen von kampftruppen der CA in unmittelbarer grenznähe gab es in den 70/80iger jahren nicht. wohl aber vorbereitete und auch regelmäßig oder ständig genutzte punkte von aufklärungskräften der gssd in grenznähe.
bleibt zu fragen was du unter grenznähe verstehst? die panzerkräfte etwa in meiningen oder gardelegen, welche teilweise weniger als 20 km von der grenze entfernt standen scheinst du wohl nicht zu meinen ?

Es gab damals zwei feindliche gegenüberstehende Mächte,die Nato und der Warschauer Pakt.Da ist es doch eine ganz normale Sache,das Sowjetische Streitkräfte auch unmittelbar an der innerdeutschen Grenze stationiert waren.Wie war es denn auf der anderen Seite--mit den Engländern und Amerikanenern.Ich selber habe in meiner Dienstzeit keine Sowjetischen SPW,s am Grenzzaun 1 vorfahren gesehen.Und mal so gesagt.Aufklärung haben wohl beide Seiten geführt--es fühlte sich ja jede Seite bedroht.

Zitat von Mongibella
Westlich von Diesdorf/Altmark war ein besonderer Turm
....mein Bruder hat mir im März 1990 im Wald unweit des Grenzüberganges Bergen/Dumme Stellungen und primitive Bunker gezeigt, die von den Russen genutzt wurden.....die Kaserne derer war mitten in Salzwedel in der Nähe der heutigen Schwimmhalle....
Das erste war "Cafe Moskau", ein Aufklärungsturm der GSSD. Das Personal kam aus Stendal
Das zweite stimmt nicht ganz, es gibt sowohl nördlich als auch südlich der ehem. GÜST auf Anhöhen direkt am GSZ im Wald vorbereitete Stellungen zur Aufklärung, die teilweise befestigt waren. Diese wurden zu Übungszwecken bezogen, aber auch bei "Unruhe" im Westen. Genaueres über die verwendete Technik konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, aber die Stellungen wurden wohl mit KFZ bis ZIL-157 befahren. Mehr würde mich aber auch interessieren.
Ein ehem. Postenführer der GT erzählte mir nur, dass die Waldstücke bei "Betrieb" vom NVA/GT Angehörigen nicht betreten werden durften.
Die Kaserne in Salzwedel neben der Schwimmhalle war keine Kaserne sondern die Stadtkommandantur.
Das sowjetische Personal zur grenznahen Aufklärung kam aus Stendal.
Weiter hab es zwischen Pretzier und Salzwedel auf dem Pretzierer Berg gegenüber dem ehem. Flugplatz eine Radarstation der GSSD.
Es war alles vertreten um den (westlichen) Luftraum aufzuklären. Die Anlage wurde aber von den Landstreitkräften betrieben! Es hat wohl auch die Möglichkeit gegeben, mobile Boden Luft Raketen verbunkert zu stationieren.

Zitat von jetjournalZitat von Mongibella
Westlich von Diesdorf/Altmark war ein besonderer Turm
....mein Bruder hat mir im März 1990 im Wald unweit des Grenzüberganges Bergen/Dumme Stellungen und primitive Bunker gezeigt, die von den Russen genutzt wurden.....die Kaserne derer war mitten in Salzwedel in der Nähe der heutigen Schwimmhalle....
Das erste war "Cafe Moskau", ein Aufklärungsturm der GSSD. Das Personal kam aus Stendal
Das zweite stimmt nicht ganz, es gibt sowohl nördlich als auch südlich der ehem. GÜST auf Anhöhen direkt am GSZ im Wald vorbereitete Stellungen zur Aufklärung, die teilweise befestigt waren. Diese wurden zu Übungszwecken bezogen, aber auch bei "Unruhe" im Westen. Genaueres über die verwendete Technik konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, aber die Stellungen wurden wohl mit KFZ bis ZIL-157 befahren. Mehr würde mich aber auch interessieren.
Ein ehem. Postenführer der GT erzählte mir nur, dass die Waldstücke bei "Betrieb" vom NVA/GT Angehörigen nicht betreten werden durften.
Die Kaserne in Salzwedel neben der Schwimmhalle war keine Kaserne sondern die Stadtkommandantur.
Das sowjetische Personal zur grenznahen Aufklärung kam aus Stendal.
Weiter hab es zwischen Pretzier und Salzwedel auf dem Pretzierer Berg gegenüber dem ehem. Flugplatz eine Radarstation der GSSD.
Es war alles vertreten um den (westlichen) Luftraum aufzuklären. Die Anlage wurde aber von den Landstreitkräften betrieben! Es hat wohl auch die Möglichkeit gegeben, mobile Boden Luft Raketen verbunkert zu stationieren.
Wow, danke JetJournal....und ja stimmt, es war ne Kommandantur, jetz wo de es sachst....war ja auch nich gross das Gebäude....
Die Stellungen da im Wald sahen schon sehr primitiv aus, da is heute bestimmt nichts mehr von zu sehen....damals hat das aber alles ganzschön gruselig auf mich gewirkt und hat mich denken lassen, das es überall so im Sperrgebiet aussehen muss, was mir die Grenze noch bedrohlicher vorkommen liess, als se es eh schon gewaltig tat....mein Bruder ist 4 Jahre älter als ich und musste aus einen bestimmten Grund nicht zur Armee....dafür aber musste er mithelfen, die Grenzanlagen mit abzubauen.....als Zivildienst sozusagen....dabei entdeckte er das da im Wald wohl....nee er musste nich zur Asche weil er sich verpflichten musste um seinen Beruf als Pferdezüchter erlernen zu dürfen....mein Bruder war aber garnich mal dumm und nutzte seinen Vorteil in seinem Jahrgang sehr spät geboren zu sein....demnach war er noch keine 18 als er den Facharbeiterbrief erhielt und zog die Verpflichtung für drei Jahre Armeedienst wieder zurück oder er wiederrief die Unterschrift die er damals dadrunter gesetzt hatte mit der Begründung, sie sei nichts wert, weil er damals noch keine 18 war...ich weiss es nich mehr genau, eins von beiden war es, jedenfalls war der Staat so sauer, das sie ihn erstma zappeln liessen um ihn dann erst spät zum regulären Grundwehrdienst zu ziehen, wenn er Familie Haus und Hof hatte....aber naja, noch bevor sie ihn gezogen hätten fiel die Mauer, Soldaten wurden da nich mehr so viele gebraucht, wohl aber Leute die die Relikte der untergehenden Diktatur wegräumen müssen....
Mara

Zitat von Rainman2Zitat von SonnyZitat von Rainman2
Deutschland hat diesen Krieg angefangen.
Naja, ganz so einfach war es nun auch wieder nicht. Als Auslöser des Krieges gilt ja der Hitler-Stalin-Pakt im August 1939 --- und der wurde der Sowjetunion nicht aufgezwungen. ...
Hallo Sonny,
verzeih mir die Härte der Fragestellung, aber sie muss sein: Aus welcher entwurzelten Form von historischer Betrachtung kommt denn diese Aussage?
Gefragt war nach dem Beginn und der Ursache des Zweiten Weltkriegs --- ich habe den Hitler-Stalin-Pakt als wichtigstes Faktum genannt.
In Antwort auf:
Der Überfall auf die Sowjetunion, der Krieg gegen den "Bolschewismus" und die Eroberung von Lebensraum im Osten waren von Anfang an erklärte und unmissverständlich geäußerte Ziele der Nazis. Dass Stalin nicht in der Lage war, auf die davon ausgehende Bedrohung adäquat zu reagieren, zeigt auch das Maß der Verkommenheit, die sein Regime bereits erreicht hatte. Denn als er sich auf das Volk und, auch militärisch, die "kollektive Weisheit" stützte, kamen plötzlich die Siege über Deutschland zustande.
Das ist alles unbestritten.
Aber wie gesagt: Gefragt war nach dem Beginn und der Ursache des Krieges --- nicht nach irgendwelchen Details im weiteren Kriegsverlauf.
In Antwort auf:
Zu den ehemaligen Osteuropäischen Staaten und ihre heutige Bündnispolitik: Die bürgerlichen Kreise in Polen fühlten sich schon immer während des vorigen Jahrhunderts mit England verbunden. Was nach 1945 geschah, war seitens der Sowjetunion eine Art Export der Revolution. In vielen besetzten Ländern war die Widerstandsbewegung zu großen Teilen unter der Kontrolle der kommunistischen Parteien. Diese wurden auch gezielt durch die Sowjetunion unterstützt. Somit war eine wichtige Grundlage gegeben, dass die Sowjetunion nach der Befreiung vom Faschismus in diesen Ländern die bereits kampf- und führungserprobten Kommunisten an die Spitze der Gesellschaft stellen konnte. Der Wille, die faschistische Zeit zu überwinden, tat ein übriges, dass große Teile der Bevölkerung dieser Länder einer solchen Entwicklung zunächst keinen oder nur wenig Widerstand entgegenbrachten bzw. diese Entwicklung begrüßten.
Einen Export der Revolution hatte Stalin eigentlich nie vorgehabt --- das war ja gerade der Unterschied gewesen zwischen Stalinismus („Sozialismus in einem Land“) und Trotzkismus („Weltrevolution“).
Sicherlich hatte es in allen europäischen Staaten (und damit auch in allen Staaten, die dann nach 1945 zu Satellitenstaaten degradiert wurden) kommunistische Bewegungen gegeben --- besonders bedeutend waren die jedoch nicht, schon gar nicht in Polen: Dort sind die Kommunisten ja bis heute abgrundtief verhaßt und werden entsprechend verteufelt --- da gibt es eine ziemlich gerade Linie von Marschall Pilsudski über den Warschauer Aufstand, Papst Johannes Paul II. und Lech Walesa bis hin zu den Kaczynski-Zwillingen.
In Antwort auf:
Die Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Faschismus und Krieg gab, war in dieser Zeit weit und tief verwurzelt. Beispiel: Am 1. Dezember 1946 bestätigten bei einer offiziellen Volksabstimmung in Hessen 72 Prozent der Teilnehmer den Artikel 41 der Verfassung, wonach der Bergbau, die Eisen und Stahl erzeugende Industrie sowie das an Schienen und Oberleitungen gebundene Verkehrswesen in gesellschaftliches Eigentum überführt werden sollten. Dies waren tatsächliche politische Strömungen und Empfindungen dieser Zeit, auf denen der Ansatz einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in den osteuropäischen Ländern beginnen konnte. Da es nach dem Krieg im Aufbau voran ging, gab es in den Endvierziegern auch nur wenig Widerstand gegen diese Entwicklung.
Vermutlich ohne es zu wollen, argumentierst du hier genauso wie Konrad Adenauer in den fünfziger Jahren: „Alle Wege des Marxismus führen nach Moskau!“
Will heißen: Jeder sozialistische Politikansatz wurde so gedeutet, daß er geradewegs hin zur Entdemokatisierung und damit zur Vereinnahmung durch den Ostblock führen würde --- da waren sich westliche Antikommunisten und östliche Kommunisten erstaunlich einig...
Ich sehe das anders: Die sozialistischen Ideen, die es nach dem Krieg, aber auch später noch gab, waren im wesentlichen ein wirtschaftspolitisches Thema. Es sollten Industrien verstaatlicht werden, ohne daß freilich das ganze demokratische Staatssystem über den Haufen geworden werden sollte. In Deutschland sah das so aus, daß in der Sowjetzone nicht etwa die KPD, sondern die SPD den meisten Zuspruch seitens der Bevölkerung erhielt (was dann unter dem Einfluß der sowjetischen Besatzungsmacht zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED führte); in den Westzonen wies das Parteiprogramm der SPD ebenfalls noch stark sozialistische Züge auf, ebenso das Ahlener Programm der CDU --- daß sich dann doch die marktwirtschaftlichen Kräfte durchsetzten (zunächst innerhalb der CDU/CSU, später dann in den Wahlen im ganzen Land) war Ende der vierziger Jahre noch keineswegs absehbar.
In Österreich, wo es nach 1945 bis in die sechziger Jahre keine klaren Mehrheitsverhältnisse gab, wurde der sozialistische Ansatz in praktische Politik umgesetzt, Schlüsselindustrien wurden verstaatlicht oder blieben es (aus den „Reichswerken Hermann Göring“ wurden die „Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke“- VÖEST) --- ohne daß die Alpenrepublik jedoch ernsthaft entdemokratisiert worden und dem Ostblock anheimgefallen wäre.
Später gab es solcherart „demokratischen Sozialismus“ noch in weiteren westeuropäischen Staaten, insbes. in Großbritannien, wo Labour-Regierungen in den sechziger und siebziger Jahren ihr Heil ebenfalls in einem möglichst starken Staat zu suchen glaubten --- wovon die britischen Wähler dann im Endeffekt derart genug hatten, daß sie 1979 die radikale Wende in Form von Margaret Thatcher wählten...
All diesen sozialistischen Experimenten ist gemeinsam, daß sie m.E. gescheitert sind und den Ländern wenig Gutes gebracht haben (erinnert sei etwa an den Niedergang der englischen Autoindustrie nach der Verstaatlichung); ich kann diese Politik jedoch insofern akzeptieren, als sie stets demokratisch legitimiert war --- dies ist der entscheidende Unterschied zu den Verhältnissen in Osteuropa, von Moskau bis Pankow...
In Antwort auf:
Als ab den 50-er Jahren zunehmend klarer wurde, dass die sozialistische Ordnung nach dem stalinschen Modell weder die politisch-demokratischen noch die ökonomischen Versprechen halten konnte, die von den Machthabern gemacht wurden, formierte sich zunehmend eine Opposition in den sozialistischen Ländern. Damit konnte nach dem Zusammenbruch der Macht des Sozialismus auch der schnelle Umschwung in den poltischen Paradigmen und Bündnissen der Länder erfolgen. Da spielten durchaus auch Traditionen einen Rolle. Bulgarien beispielsweise stand Russland und später der Sowjetunion schon immer etwas näher als beispielsweise Ungarn. Aber das ist in der allgemeinen Entwicklung seit Anfang der 90-er eher eine Randnotiz.
Die alten Verbindungen spielten bereits ab dem frühen 20. Jahrhundert nicht mehr die entscheidende Rolle.
Beispiel Bulgarien: Im 19. Jahrhundert waren die Bulgaren (als gleichsam slawisches wie christlich-orthodoxes Brudervolk) den Russen noch sehr verbunden gewesen im Befreiungskampf gegen die türkische Fremdherrschaft; dasselbe galt für die Serben; doch als beide Völker 1878 ihre Unabhängigkeit erlangt hatten, als sich in den Folgejahren dann aber Konflikte und Kriege zwischen beiden Ländern ergeben hatten, da erwies sich die alte panslawistische Tradition als weitgehend wertlos --- und 1914 kämpfte Bulgarien dann wieder an der Seite der alten türkischen Besatzungsmacht (und der Mittelmächte) gegen Serbien und Rußland...
Nach 1945 wiederum war Bulgarien ein treuer Bündnispartner der nunmehrigen Sowjetunion --- jetzt waren es statt dessen die Serben, die (gemeinsam mit den anderen Jugoslawen) einen „anderen Weg zum Sozialismus“ in weitgehender Unabhängigkeit von Moskau suchten...
In der heutigen Zeit hat Bulgarien (mit einiger Verzögerung) den natürlichen Weg der osteuropäischen Reformstaaten genommen: weg von jedem russischen Einfluß, hinein in die sichere Einbettung von NATO und EU.
Serbien wiederum hat nach nationalistischen Irrungen und Wirrungen inzwischen auch erkannt, daß eine Achse von Belgrad nach Moskau am Ende irgendwo ins Nirgendwo führen würde, und strebt mittelfristig eine Mitgliedschaft zumindest in der EU an --- so ändern sich die Zeiten...
In Antwort auf:
Das hindert mich aber nicht daran, der gefallenen Sowjetsoldaten zu gedenken, ihnen meinen Respekt zu erweisen und ja - auch meine Dankbarkeit. Ich hatte nunmal eine andere Familiengeschichte dazu.
Dem einzelnen Menschen gebührt immer Respekt --- ganz unabhängig von der „Sache“, für die er sein (meist junges) Leben opfern mußte.
Meine Familiengeschichte ist u.a. die, daß mein Großvater Mitglied der SS war, seit 1945 vermißt ist; es geht mir da nicht um „Heldengedenken“ --- doch ich lasse mir auch nicht einreden, jeder, der (wie zufällig auch immer) auf der „falschen“ Seite stand, sei ein Verbrecher gewesen.

Zitat von Rainman2
Aber die Ursache des Zweiten Weltkrieges, speziell für Europa betrachtet, liegt im aggressiven Expansionsstreben des Deutschen Imperialismus, der sich auf die vom Faschismus geschaffenen Gewaltstrukturen und dessen Ideologie stützte. Welche Süppchen noch die anderen Mächte dabei kochten, welchen Gewinn sie aus der zwischenzeitlichen Entwicklung und aus dem Sieg dann auch immer herauspressten, das ändert nichts an der eigentlichen Ursache für diesen Weltkrieg.
Nur mal von den Begriffen her: Demnach kam also der Imperialismus nach dem Faschismus (wenn er sich dessen Strukturen bediente), oder wie?
Ich denke ja sowieso, daß es in Deutschland niemals Faschismus gegeben hat. (Wie denn auch? Hätten sich die Preußen plötzlich auf die alte römisch-katholische Tradition berufen sollen?) Statt dessen gab es Nationalsozialismus --- der Gegensatz beider Ideologien ließ sich etwa in Südtirol beobachten, wo sie unmittelbar aufeinanderprallten...
Inhaltlich glaube ich schon zu verstehen, was du meinst --- aber eben die Begrifflichkeiten waren mir halt aufgefallen...

Zitat von Rostocker
Es gab damals zwei feindliche gegenüberstehende Mächte,die Nato und der Warschauer Pakt.Da ist es doch eine ganz normale Sache,das Sowjetische Streitkräfte auch unmittelbar an der innerdeutschen Grenze stationiert waren.Wie war es denn auf der anderen Seite--mit den Engländern und Amerikanenern.Ich selber habe in meiner Dienstzeit keine Sowjetischen SPW,s am Grenzzaun 1 vorfahren gesehen.Und mal so gesagt.Aufklärung haben wohl beide Seiten geführt--es fühlte sich ja jede Seite bedroht.
Ich hab ja nun nicht am Kanten gestanden, aber eines kann ich aus eigener Erfahrung auch nur bestätigen. Kampfverbände der Sowjetarmee hat man in direkter Grenznähe nie gesehen, zumindest kann ich das für meine Person nur bestäigen. Klar sah das im Hinterland so in einem Gürtel ab 20 - 30 km von der Grenze anders aus (Halberstadt, Gardelegen, Meiningen). Wenn, dann waren es nur relativ kleine Gruppen/ Einheiten, wie hier schon beschrieben für die Funk- und Radarüberwachung. Denke auch mal, das man hier von Seiten der Armeeführung der Russen die Strategie des besseren Überblicks über die eigenen Soldaten verfolgte, um u. a.auch Fluchtabsichten zu unterbinden. D.h., je weiter von der Grenze entfernt, desto eher die Möglichkeit, einen oder mehrere Flüchtlinge vor Erreichen der Grenze zu erwischen. Auch hat man bestimmt daran gedacht, was wäre wenn sich z. Bsp. mehrere Soldaten z. Bsp. mit einem Panzer oder anderer schwerer Technik einig sind und damit einen garantiert erfolgreichen Grenzdurchbruch vollzogen hätten. Auf derartige Technik wie Panzer waren die Grenzsicherungsanlagen ja nun weiß Gott nicht durchgehend ausgebaut. Ein deratiger Versuch aus dem Hinterland bei 20 bis 30 km Entfernung zur Grenze hätte für geeignete Abwehr-/ Abfangmaßnahmen auch in Hinsicht auf die Fahrgeschwindigkeit eines Panzers noch genügend Zeit bedeutet, hier dementsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Ich hatte schon einmal davon berichtet und habe es mit eigenen Augen gesehen, Anfang der 80-er standen mal für einige Tage und mit blank gezogener und ausgerichteter 14,5- mm- Kanone je ein SPW 40 P2 der Russen u. a. in Wernigerode an der Westerntorkreuzung (Hauptkreuzung in Richtung Oberharz/ Brocken/ Grenze und einer in Sorge an der jetzigen B 242, dort wo die Harzquerbahn direkt am Grenzsignalzaumn vorbeifuhr. Von anderen weiß ich, das anderswo an exponierten Stellen auch SPW's der Russen standen. Man munkelte, das irgendwo 2 Russen mit einem SPW abgedampft sind und die Grenze durchbrechen wollten. Es war auch anderweitig die bei soetwas übliche Nervosität zu beobachten, VP und Trapo in der Öffentlichkeit mit Stahlhelm und Kalaschnikow, verstärkte Streifentätigkeit. Was sonst im täglichen Bild eher ungewöhnlich war.
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von josy95
[Ich hatte schon einmal davon berichtet und habe es mit eigenen Augen gesehen, Anfang der 80-er standen mal für einige Tage und mit blank gezogener und ausgerichteter 14,5- mm- Kanone je ein SPW 40 P2 der Russen u. a. in Wernigerode an der Westerntorkreuzung (Hauptkreuzung in Richtung Oberharz/ Brocken/ Grenze und einer in Sorge an der jetzigen B 242, dort wo die Harzquerbahn direkt am Grenzsignalzaumn vorbeifuhr. Von anderen weiß ich, das anderswo an exponierten Stellen auch SPW's der Russen standen. Man munkelte, das irgendwo 2 Russen mit einem SPW abgedampft sind und die Grenze durchbrechen wollten. Es war auch anderweitig die bei soetwas übliche Nervosität zu beobachten, VP und Trapo in der Öffentlichkeit mit Stahlhelm und Kalaschnikow, verstärkte Streifentätigkeit. Was sonst im täglichen Bild eher ungewöhnlich war.
josy95
Im Frühsommer 1984 oder 1985 hat es mal ein russischer Soldat unter Anwendung seiner Waffe und kurzzeitiger Geiselnahme bis in die Gegend um Elend/Sorge in das Grenzgebiet geschafft. Dort gab es dann ein letztes Gefecht, bei dem er gestellt wurde.


Hallo josy,
ich bestätige, was Du da erzählst. Die eigentlichen Truppen der GSSD (Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland) wurde nicht bis unmittelbar an die Grenze herangeführt, außer Fliegerkräften, vor allem Hubschrauber. Bei Fahndungen nach Soldaten der GSSD wurde in den 80-er Jahren wesentlich schärfer vorgegangen, vor allem wenn bekannt war, dass der Flüchtende die Waffe einsetzen würde und wenn seine Flucht in Richtung Westen erwartet wurde. Einer meiner ersten Grenzalarme in Stedtlingen (Sommer 1983) wurde von dem Befehl begleitet, mit Stahlhelm in den Grenzdienst zu gehen. Hintergründe zu den Handlungen der sowjetischen Streitkräfte gab es nur in Gerüchtform. Angeblich soll mal ein Offizier versucht haben, einen Fahnenflüchtigen aufzufordern, aufzugeben. Dabei soll der Offizier erschossen worden sein. Ab da, so die Gerüchte, gab es keine Gnade mehr mit bewaffneten Fahnenflüchtigen.
@sonny: Unsere Geschichtsbilder kommen aus zu verschiedenen Grundrichtungen. Da ist allein der Begriffssalat schon zu groß. Mein Imperialismusbegriff stützt sich auf die recht umfassende Analyse von Lenin dazu. Im übrigen kam der Imperialismus nicht nach dem Faschismus. Mein Satz, der Imperialismus stützte sich auf den Faschismus bedeutet nicht eine Folge sondern war im Sinne eines "während" gemeint, denn die Entwicklung des deutschen Imperialismus geht auf das Ende des 19. Jh. zurück. Den deutschen Faschismus kann ich nicht mit seinem selbstgewählten Begriff des Nationalsozialismus bezeichnen, da der Sozialismus dieses Bgriffs eine Verstaatlichung der Industrie bedeutet hätte. Genau die hat nicht stattgefunden. Der Begriff war ein Täuschungsversuch zur Verschleierung der eigentlichen Ziele. Der Oberbegriff des Faschismus ist wesentlich treffender. Aber mehr dazu nicht hier. Das würde diesen Thread sprengen und mir kommt bei diesem bürgerlichen Empirismus in der Geschichtsbetrachtung immer der Kaffee hoch. Dieser Hinweis geht nicht gegen Dich, er kennzeichnet nur die Stelle, an der in in jeder Diskussion dazu sterblich bin.
ciao Rainman

Zitat von jetjournalZitat von Mongibella
Westlich von Diesdorf/Altmark war ein besonderer Turm
....mein Bruder hat mir im März 1990 im Wald unweit des Grenzüberganges Bergen/Dumme Stellungen und primitive Bunker gezeigt, die von den Russen genutzt wurden.....die Kaserne derer war mitten in Salzwedel in der Nähe der heutigen Schwimmhalle....
Das erste war "Cafe Moskau", ein Aufklärungsturm der GSSD. Das Personal kam aus Stendal
Das zweite stimmt nicht ganz, es gibt sowohl nördlich als auch südlich der ehem. GÜST auf Anhöhen direkt am GSZ im Wald vorbereitete Stellungen zur Aufklärung, die teilweise befestigt waren. Diese wurden zu Übungszwecken bezogen, aber auch bei "Unruhe" im Westen. Genaueres über die verwendete Technik konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, aber die Stellungen wurden wohl mit KFZ bis ZIL-157 befahren. Mehr würde mich aber auch interessieren.
Ein ehem. Postenführer der GT erzählte mir nur, dass die Waldstücke bei "Betrieb" vom NVA/GT Angehörigen nicht betreten werden durften.
Die Kaserne in Salzwedel neben der Schwimmhalle war keine Kaserne sondern die Stadtkommandantur.
Das sowjetische Personal zur grenznahen Aufklärung kam aus Stendal.
Weiter hab es zwischen Pretzier und Salzwedel auf dem Pretzierer Berg gegenüber dem ehem. Flugplatz eine Radarstation der GSSD.
Es war alles vertreten um den (westlichen) Luftraum aufzuklären. Die Anlage wurde aber von den Landstreitkräften betrieben! Es hat wohl auch die Möglichkeit gegeben, mobile Boden Luft Raketen verbunkert zu stationieren.
Es gab zwei Objekte, bei Diesdorf (Altmark) und Eigenrieden, beide wurden, auch auf westlicher Seite, mit "Cafe Moskau" bzw. das Objekt bei Eigenrieden auch mit "Cafe Hessenblick" bezeichnet.
Die Objekt sind hier dokumentiert.
http://www.manfred-bischoff.de/index1.htm
Die Funk- und Funktechnische Aufklärung im Bereich der GSTD / WGT
jetjournal, was verstehst Du unter "Unruhe"?


Hallo sonny,
anbei der Link auf den wikipedia-Link zu Empirismus. Im Bereich der Geschichte ist es für mich eine Strömung, die Fakten sammelt, quasi als "Erfahrungswissen", und diese zum Gesamtbild zusammensetzen will. Aber ich denke so eine kleine Auseinandersetzung ist der Freundschaft nicht abträglich.
ciao Rainman

Rainman,
Empirismus ist mir schon ein Begriff --- nur daß dies eine spezifisch "bürgerliche" Erscheinung sein soll, war mir bisher nicht bewußt. Deine Erklärung kann ich aber durchaus nachvollziehen: Das geht dann wohl (aus der marxistisch-revolutionären Perspektive) gegen all jene "Skeptiker", die z.B. Revolutionen eher ablehnen (mit Verweis auf Frankreich und Rußland) und lieber das Zitat von Helmut Kohl beherzigen: "Wichtig ist, was hinten rauskommt!"
Im Endeffekt liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte --- nur nimmt man in einer Diskussion halt doch sehr oft eine recht eindeutige Position ein.
Als Auseinandersetzung sehe ich das aber gar nicht mal, eher als Austausch --- und so etwas schätze ich immer sehr
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