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Sowjetische Streitkräfte in Nähe der Grenze

Zitat von MongibellaZitat von Feliks D.
Das wird heute gerne wieder ganz schnell vergessen, deshalb sind die Sowjetsoldaten des Jahres 1945 in der P.M. HISTORY auch schon wieder die Eroberer von Berlin und nicht die Befreier.
Wie gesagt, es gibt da noch eine Dritte Sicht....die Rolle als Vertreiber....dat konnten se auch gut.....richtig ekelhaft teilweise.....und frag jetz bitte nich nach Quellennachweise, meine Oma hat mir einiges erzählt.....
Kann man das nicht verstehen, nach unserer Glanzvorstellung als Vernichter? 20 Mio Tote nur in der UdSSR.


Zitat von MongibellaZitat von Feliks D.
Das wird heute gerne wieder ganz schnell vergessen, deshalb sind die Sowjetsoldaten des Jahres 1945 in der P.M. HISTORY auch schon wieder die Eroberer von Berlin und nicht die Befreier.
Wie gesagt, es gibt da noch eine Dritte Sicht....die Rolle als Vertreiber....dat konnten se auch gut.....richtig ekelhaft teilweise.....und frag jetz bitte nich nach Quellennachweise, meine Oma hat mir einiges erzählt.....
mara,daß ist wieder mal die geschichtliche sicht.wer den angefangenen krieg verliert muß dafür bezahlen.auch meine eltern und schwiegereltern waren "vertriebene".ja und?ist eben siegerrecht.nicht nur von den russen beschlossen.auch die amis und briten machten mit.sieh mal unter jalta nach

Zitat von Feliks D.
Kann man das nicht verstehen, nach unserer Glanzvorstellung als Vernichter? 20 Mio Tote nur in der UdSSR.
Muss man das verstehen....oder sollte man das....
Meine Grosselter hatten sicher keinen Russen auf dem Gewissen....die brauchten keinen Lebensraum im Osten, nee se hatten den schon im eigenen Land.....zweimal in einer Diktatur gelandet...Pech kann man haben wah....


Zunächst zurück zum Thema: Hohe Geba, südlich von Meiningen hinter unserem Abschnitt in Stedtlingen - vorgeschobener Luftbeobachtungsposten der 8. Gardearmee. Seit 1984 auch mit Tiefenradar gegen Cruise Missiles. Beobachtungstiefe der Anlagen bis weit hinter Paris. Ich hab mir Anlagen mal ansehen dürfen. Modernste Technik in sehr einfach gebauten Häusern, naja - eher Baracken. Aber da waren die Sowjets durchaus sehr pragmatisch.
@mara: Ich kann verstehen, dass das harte Schicksal einer solchen Vertreibung und vielleicht auch der damit verbunden oder nachfolgenden Repressalien Wunden und Narben in der Seele und möglicherweise auch am Körper zurückgelassen hat. Aber ich muss Merkur und Feliks hier zustimmen. Deutschland hat diesen Krieg angefangen. Wie viele Menschen in Tallin, Riga, Leningrad, Minsk, Smolensk, Kiew, Sewastopol, Charkow und wie die Städte und die Gegenden dazu auch heißen mögen, hatten nicht das Glück, nach einer Vertreibung noch am Leben zu sein. Man muss sie für das Ergebnis nicht mögen, aber den "Russen" die Schuld an diesem Ausgang des Krieges und diesen Folgen zu geben, geht an den geschichtlichen Prozessen etwas vorbei. Tut mir leid, aber das musste ich hier auch nochmal loswerden.
ciao Rainman
PS: @ mara: Hab gerade Deinen Beitrag gesehen - ja, Pech ist da ein passendes Wort dafür, auch wenn es eher wie eine schreiende Ungerechtigkeit wirkt.

Zitat von Pitti53
mara,daß ist wieder mal die geschichtliche sicht.wer den angefangenen krieg verliert muß dafür bezahlen.auch meine eltern und schwiegereltern waren "vertriebene".ja und?ist eben siegerrecht.nicht nur von den russen beschlossen.auch die amis und briten machten mit.sieh mal unter jalta nach
Naja Pitty....is eben nich die geschichtlich allgemeine Sicht, die ich aufzeigen will.....is eher die ganz persönlich familiäre Sicht aus der sich diese Meinung bildete....alle warn froh das der Krieg zuende war aber mit den neuen Bedingungen tat man sich halt auch schwer....und naja, man kann doch niemand verbieten jemand nich zu mögen....und als Zusatz, meine Oma wusste eben nur von den Russen zu berichten und was sie den *Besiegten* so angetan haben, wobei ich aber nich davon ausgehe, das sich meine Grosseltern als Besiegte fühlten, wohl eher als doppelte Opfer.....

Nein Rainman, ich gebe den Russen ja nich die Schuld am Krieg, das war Hitler und sein Regime.....viele Deutsche mussten dadrunter leiden....nich ganz Deutschland ist Schuld am Krieg....das war deutlich auch eine auferlegte Diktatur, das wissen wir alle....es war ne sehr düstere Zeit....
....das die Russen uns teilweise von diesem Scheissregime befreit haben is echt kuhl....aaaber, se waren stellenweise sehr gemein zu Zivilisten, die nun rein garnichts am Hut hatten mit den Drecksnazis!

Zitat von Mike59
In unserem Abschnitt gab es am GSZ eine Beo.-Stelle, angeblich vom 117. Garde Mot. Reg. aus Meiningen. Die waren direkt am Ortsrand/Schutzstreifen/GSZ in einem Erdbunker und einem Schützenloch stehend als Vorgeschobener Si.-/Beobachtungsposten. Stärke - ? - eventuell eine Gruppe.
Ansonsten lebten die im Wald in einem Zelt. Bewaffnet waren die nach meiner Erinnerung nur mit dem Bajonett, der Offz. mit einer Pistole. Die kürzeste Entfernung zur Grenzline 400m Luftlinie.
Die tauchten regelmäßig bei uns auf, und beobachteten den Sichenberg. Dort tauchten ja auch immer wieder Akl Kräfte der US Armee auf.
Als Hinterlandstreife und dann noch mit Hund, waren die Begegnungen immer sehr zwiegespalten. Auf beiden Seiten große Augen - ende der Durchsage. Dank des Hundes hat man die Posten ja schnell aufgeklärt, anscheinend immer schneller wie die Jungens einen selber. Die waren ja auch nicht aus Dummsdorf.
Mike59
Die Kräfte stammten vom 11 Aufklärungsbtl. aus Meiningen.
http://www.eaglehorse.org/2_border_missi...et_bunkers1.htm
Im Raum Schwickershausen und Wacholderberg bei Lauchröden, Hötensleben, Blosenberg und anderen Bereichen befanden sich weitere Anlagen. Diese Bunker erstreckten sich in unregelmäßigen Abständen entlang der gesamten Westgrenze von Nord nach Süd bzw. Süd-Ost.
http://www.nva-forum.de/nva-board/index....topic=5450&st=0
Bekannte Bunker und B-Stellen (optisch/visuell aufgeklärt) der GSSD/WGT im Grenznahen Bereich an der Staatsgrenze "West":
s Döhren
no Zwinge
s Herleshausen
n Wanfried
o Lauchröden auf dem Wacholderberg, in diesem Bereich wurde eine weitere Anlage bei der Ruine Brandenburg, erkannt.
o Oechsen auf dem Baier, in Luftlinie OP Alpha der 1/11th ACR bzw 14th ACR
Ein kleiner Auszug.

Zitat von Rainman2
Deutschland hat diesen Krieg angefangen.
Naja, ganz so einfach war es nun auch wieder nicht. Als Auslöser des Krieges gilt ja der Hitler-Stalin-Pakt im August 1939 --- und der wurde der Sowjetunion nicht aufgezwungen.
Der Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 schuf natürlich wieder eine neue Situation --- dieses Datum jedoch als eigentlichen Kriegsbeginn heranzuziehen, ist einzig und allein die russische (bzw. früher sowjetische) Linie, die insbes. in Polen und im Baltikum bis heute entschieden abgelehnt wird. (Bei den Gedenkfeierlichkeiten in Danzig vor einigen Wochen kam dies wieder deutlich zum Ausdruck.)
Daß Polen und die baltischen Staaten uns heute als EU- und NATO-Partner erheblich näher stehen als Rußland, mag manchem ehem. DDR-Bürger (und erst recht -Offizier) immer noch ungewohnt vorkommen --- aber es ist nun einmal die heutige Realität.
In Antwort auf:
Wie viele Menschen in Tallin, Riga, Leningrad, Minsk, Smolensk, Kiew, Sewastopol, Charkow und wie die Städte und die Gegenden dazu auch heißen mögen, hatten nicht das Glück, nach einer Vertreibung noch am Leben zu sein.
Das ist schon richtig --- und ob sie nun deutschen oder sowjetischen Kriegsverbrechen zum Opfer fielen, macht da keinen Unterschied.
Gerade in Tallinn gab es ja vor ein paar Jahren eine heftige Kontroverse um ein "Befreiungsdenkmal" aus sowjetischer Zeit, das von einem zentralen Platz der Stadt an die Peripherie verlegt werden sollte --- dies (und dazu die große Aufregung darüber in Rußland) war nur ein Indiz dafür, wie umstritten die Bewertung der Geschichte in diesem Punkt nach wie vor ist.
Und ist es nicht bemerkenswert, daß alle osteuropäischen Reformstaaten (von Estland bis Bulgarien) nicht nur in die EU, sondern auch in die NATO gestrebt haben (oder dies noch anstreben)? Das hätten sie bestimmt nicht getan, wenn sie die Russen nach wie vor als "Befreier" sehen würden...
Ansonsten kann ich das, was Mara schreibt, weitgehend bestätigen, insbes. für die Familie meines Vaters, die ebenfalls aus Schlesien vertrieben wurde.


Zitat von SonnyZitat von Rainman2
Deutschland hat diesen Krieg angefangen.
Naja, ganz so einfach war es nun auch wieder nicht. Als Auslöser des Krieges gilt ja der Hitler-Stalin-Pakt im August 1939 --- und der wurde der Sowjetunion nicht aufgezwungen. ...
Hallo Sonny,
verzeih mir die Härte der Fragestellung, aber sie muss sein: Aus welcher entwurzelten Form von historischer Betrachtung kommt denn diese Aussage? Der Überfall auf die Sowjetunion, der Krieg gegen den "Bolschewismus" und die Eroberung von Lebensraum im Osten waren von Anfang an erklärte und unmissverständlich geäußerte Ziele der Nazis. Dass Stalin nicht in der Lage war, auf die davon ausgehende Bedrohung adäquat zu reagieren, zeigt auch das Maß der Verkommenheit, die sein Regime bereits erreicht hatte. Denn als er sich auf das Volk und, auch militärisch, die "kollektive Weisheit" stützte, kamen plötzlich die Siege über Deutschland zustande.
Zu den ehemaligen Osteuropäischen Staaten und ihre heutige Bündnispolitik: Die bürgerlichen Kreise in Polen fühlten sich schon immer während des vorigen Jahrhunderts mit England verbunden. Was nach 1945 geschah, war seitens der Sowjetunion eine Art Export der Revolution. In vielen besetzten Ländern war die Widerstandsbewegung zu großen Teilen unter der Kontrolle der kommunistischen Parteien. Diese wurden auch gezielt durch die Sowjetunion unterstützt. Somit war eine wichtige Grundlage gegeben, dass die Sowjetunion nach der Befreiung vom Faschismus in diesen Ländern die bereits kampf- und führungserprobten Kommunisten an die Spitze der Gesellschaft stellen konnte. Der Wille, die faschistische Zeit zu überwinden, tat ein übriges, dass große Teile der Bevölkerung dieser Länder einer solchen Entwicklung zunächst keinen oder nur wenig Widerstand entgegenbrachten bzw. diese Entwicklung begrüßten. Die Erkenntnis, dass es einen Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Faschismus und Krieg gab, war in dieser Zeit weit und tief verwurzelt. Beispiel: Am 1. Dezember 1946 bestätigten bei einer offiziellen Volksabstimmung in Hessen 72 Prozent der Teilnehmer den Artikel 41 der Verfassung, wonach der Bergbau, die Eisen und Stahl erzeugende Industrie sowie das an Schienen und Oberleitungen gebundene Verkehrswesen in gesellschaftliches Eigentum überführt werden sollten. Dies waren tatsächliche politische Strömungen und Empfindungen dieser Zeit, auf denen der Ansatz einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in den osteuropäischen Ländern beginnen konnte. Da es nach dem Krieg im Aufbau voran ging, gab es in den Endvierziegern auch nur wenig Widerstand gegen diese Entwicklung. Als ab den 50-er Jahren zunehmend klarer wurde, dass die sozialistische Ordnung nach dem stalinschen Modell weder die politisch-demokratischen noch die ökonomischen Versprechen halten konnte, die von den Machthabern gemacht wurden, formierte sich zunehmend eine Opposition in den sozialistischen Ländern. Damit konnte nach dem Zusammenbruch der Macht des Sozialismus auch der schnelle Umschwung in den poltischen Paradigmen und Bündnissen der Länder erfolgen. Da spielten durchaus auch Traditionen einen Rolle. Bulgarien beispielsweise stand Russland und später der Sowjetunion schon immer etwas näher als beispielsweise Ungarn. Aber das ist in der allgemeinen Entwicklung seit Anfang der 90-er eher eine Randnotiz. Das nur mal kurz dazu.
Zitat von Mongibella
....das die Russen uns teilweise von diesem Scheissregime befreit haben is echt kuhl....aaaber, se waren stellenweise sehr gemein zu Zivilisten, die nun rein garnichts am Hut hatten mit den Drecksnazis!
Hallo mara,
ja da lässt sich nichts dagegen sagen. Krieg ist nicht der Boden, auf dem Differenzierunsvermögen wächst. Die sowjetischen Soldaten und Offiziere waren durchaus "aufgeheizt" vom Hass auf die, die ihnen diesen Sch*krieg eingebrockt hatten. Ja, da kam es zu Übergriffen und Verbrechen. Das hindert mich aber nicht daran, der gefallenen Sowjetsoldaten zu gedenken, ihnen meinen Respekt zu erweisen und ja - auch meine Dankbarkeit. Ich hatte nunmal eine andere Familiengeschichte dazu.
ciao Rainman

Zitat von Rainman2
ja da lässt sich nichts dagegen sagen. Krieg ist nicht der Boden, auf dem Differenzierunsvermögen wächst. Die sowjetischen Soldaten und Offiziere waren durchaus "aufgeheizt" vom Hass auf die, die ihnen diesen Sch*krieg eingebrockt hatten. Ja, da kam es zu Übergriffen und Verbrechen. Das hindert mich aber nicht daran, der gefallenen Sowjetsoldaten zu gedenken, ihnen meinen Respekt zu erweisen und ja - auch meine Dankbarkeit. Ich hatte nunmal eine andere Familiengeschichte dazu.
ciao Rainman
Man ist auch dankbar das die Sovjets die Nazis entgegen getreten sind, das war schliesslich ne sehr verlogene Diktatur, dieses dritte Reich, die sicher nich jeder begrüsst hat....meine Grosseltern fanden Hitler auch sch***e....genau wie danach diesen Stalin....wer kanns ihnen übelnehem, nachdem was sie erleben mussten....
groetjes
Mara

Hallo Rainman2!
Kannst Du mir mal bitte erklären wie bei Euch im Politunterricht der Hitler-Stalin-Pakt, insbesondere die Zusätze, in denen es um die Festlegung der beidseitigen Einflußgebiete, sprich: Gebietsansprüche, gerechtfertigt wurde? Und kannst Du mir erklären, wieso er auch in der DDR (Die Rede ist vom Zusatzprotokoll, das den deutschen Überfall auf Polen von sowjetischer Seite aus nicht nur billigte, sondern sogar vorsah)verschwiegen wurde?
Bist Du der Meinung, daß die sowjetische Führung am Beginn des zweiten Weltkrieges unschuldig war und als was betrachtest Du den Einfall der sowjetischen Truppen in Polen bis an die mit den Deutschen ausgehandelten Linien. Wie betrachtest Du die Ermordung der polnischen Elite im Wald von Katyn? Bitte nicht mit den deutschen Verbrechen kommen, die sind unbestritten, nur konkret die Fragen beantworten. Nicht mehr und nicht weniger!
Schönen Gruß aus Kassel

Zitat von Dispetscher
Hallo.
Im Schauener Holz zwischen Stapelburg und Schauen hatten die Russen auch ein Beobachtungsposten an der
Waldkante.
Die waren von der 112.AklB.(selbstständiges Aufklärungsbatallion)
In HBS war ja das 197.Garde Panzerregimet neben der Knollenburg stationiert.
gruß
Dis
Dank Dir Dispetscher für die Ergänzung mit dem Schauener Holz, hatte ich doch schlichtweg vergessen.
Um zum eigentlichen Thema abseits von Schuld oder Nichtschuld am 2. Weltkrieg zurückzukommen:
Anfang der 80-er verlegten die Russen ein neues Erdkabel von ihrer Radarstation Heuderber zum Brocken, ob das Kabel über Heudeber noch hinausging, weiß ich nicht.
Jedenfalls ging das Kabel von Heudeber aus durch die Feldflur, um bei Drübeck/ Darlingerode den nörlichen Harzrand, sprich das Gebirge zu erreichen. Von dort geht das Kabel weiter nach Darlingerode OT Öhrenfeld und dann das Tänntal hinauf über Plessenburg, Ilsenburger Stern, Zeterklippe zum Brocken. In üblicher russischer Manier wurde der Kabelgraben bis zum Brocken (!) in Handarbeit ausgehoben, ohne große techn. Hilfsmittel, wohl auch als Beschäftigungstherapie für Sowjetsoldaten oder vielleicht auch als Strafkompanie. Dem einzigsten Hilfsmittel außer Spitzhacke, Spaten und Schaufel bediente man sich nur Sprengstoff, um im Felsenmassiv beginnend im Tänntal größere Klamotten zu sprengen. Es soll bei den Sprengarbeiten leider auch einige Tote Sowjetsoldaten dabei gegeben haben, wurde zumindest von glaubwürdigen Leuten erzählt.
Einen dieser Arbeitstrupps sah ich zwischen Drübeck und Darlingerode an der alten B (F) 6 fast täglich, es muß im Sommer 1982 oder 83 gewesen sein. Die waren u. a. einige Wochen damit beschäftigt, sich unter den Bahngleisen der Strecke Wernigerode - Ilsenburg und unter der F 6 hindurchzubuddeln, wie gesagt: mit Hacke und Schaufel und Eimern, noch nicht einmal eine Schubkarre! Im Zeitalter von Erdbohrmaschienen (die es damals übrings in der DDR für solche Zwecke auch schon gab!) kaum vorstellbar. Mir taten die armen Kerle immer leid, hatten augenscheinlich auch keine gute Verpflegung. Ich bemerkte schnell, das die sich immer über die unreifen Äpfel und Birnen der Chauseebäume hermachten. Wenn ich vom Dienst kam und noch Schnitten in der Tasche hatte, hab ich immer angehalten und die verteilt. Anfangs waren die Soldaten sehr skeptisch und vorsichtig und wollten nichts annehmen, hat sich dann aber schnell geändert, der Hunger wird wohl übermächtig alle eingetrichterte Ideologie hat vergessen lassen. Ist doch ein weiteres trauriges Kapitel der Nachkriegsgeschichte... .
Und darum war der russische Soldat in erster Linie für mich immer ein Mensch. Das Verwerfliche war die Ideologie, ihre Macher und Vollstrecker. Das hab ich damals schon nicht anders gesehen.
Weil meine Restschnitten nicht reichten, mußte mir meine Mutter immer ein paar mehr schmieren, die fragte dann immer erstaunt, wo ich das alles hinesse...!
Hab auch ab und zu mal ein Brot gekauft, Stück Butter oder Pott Schmalz dazu oder auch ein bischen Wurscht oder Käse. Konnte ja noch ganz gut russisch damals, darum hatten wir uns dann einen Platz unter einem Chauseebaum vereinbahrt, wo ich das meißtens ablegte. Die Angst, erwischt zu werden muß doch bei den armen Kerlen zu groß gewesen sein...!
Hab dann auch mitbekommen, das einige Bewohner der angrenzenden Häuser es ebenso taten.
Sie schauten schon immer erwartungsvoll, wenn sie ein Motorad höhrten und winkten mir immer dankbar zu, wenn ich an ihrer Baustelle vorüberfuhr.
Irgendwann war die Baustelle an der Straße dann fertig und sie waren weg. Und manchmal, wenn ich daran heute noch zurückdenke, frage ich mich im Stillen:
Was wird wohl aus den armen Kerlen geworden sein? Wie haben sie diese kleine menschliche Geste verstanden, mit der ihnen eingetrichterten Ideologie vom bösen Deutschen verarbeitet?
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende!
Euer josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Tjaaa Josy, sowas ähnliches kenn ich auch.....wo wir noch sehr jung waren kamen ne zeitlang russische Soldaten bei der Kartoffelsortieranlage am Bahnhof Siedenlangenbeck arbeiten.....wir konnten ja was russisch und kamen mit denen dann auch ins Gespräch wenn mal kein Aufpasser da war....nun ja, die freuten sich wegen der Abwechslung, wir borgten ihnen unsere Fahrräder, die sie dann ausgiebig ausprobierten.....bei einem Fahrrad brach dann mal der Rahmen, sie gingen damit wohl zu rabiat um....richtig sauer waren wir nich.....wir sagten eben, sind halt Russen, da kann das schonmal passieren....
....wir hatten grösstenteils auch fast nur Mitleid mit diesen jungen Soldaten....wussten wir doch, das wenn wir wegen dem Fahrrad ne Welle machen, dann kriegen die richtig Ärger....das wollte aber auch wieder keiner.....
Mara

Zitat von Mongibella
(zitat Auszug)
....wir hatten grösstenteils auch fast nur Mitleid mit diesen jungen Soldaten....wussten wir doch, das wenn wir wegen dem Fahrrad ne Welle machen, dann kriegen die richtig Ärger....das wollte aber auch wieder keiner.....
Mara
Ja, Mara, was Deine Bezeichnung "junge Soldaten" anbelangt.
Hier im geschilderten Erlebnis aber auch an anderen Orten, wo ich jungen Sowjetsoldaten begegnete hatte ich oft den Eindruck, stellte mir die Frage: Sind die denn alle wirklich schon 18 Jahre alt???
josy95
Günter Schabowski hatte es in seiner legendären Pressekonferenz am 09.11.1989 wahrlich nicht leicht und vor allem keine Zeit, den genauen Zeitpunkt der Einführung der neuen DDR- Reisegesetze bei Krenz oder im SED- Politbüro zu hinterfragen.
Jeder kennt das Ergebnis.
Politiker von heute haben den Vorteil, nicht unter Zeitdruck zu stehen wie einst Schaboweski und das Politbüro der SED.
Und bevor sie in die Öffentlichkeit gehen, nocheinmal die Lobbyisten zu fragen, die ihnen die Gesetze geschrieben haben ...

Zitat von josy95
Hier im geschilderten Erlebnis aber auch an anderen Orten, wo ich jungen Sowjetsoldaten begegnete hatte ich oft den Eindruck, stellte mir die Frage: Sind die denn alle wirklich schon 18 Jahre alt???
josy95
Jau....und einer exotischer als der andere....echte Kinder noch allemal....
Mara
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