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Wanderung zu einer Grenzschleuse in Thüringen
#31

Neben den Grenzschleusen existierten im Rahmen der operativen Grenzarbeit des MfS sogenannte Grenzübertrittstellen. Dabei handelte es sich um aufgeklärte und für ein konspiratives Überwinden der Staatsgrenze geeignete Grenzabschnitte für IM, die erforderliche Grenzübertritte ohne Nutzung einer operativen Grenzschleuse vollziehen konnten und sollten, beispielsweise im Rahmen eines festgelegten Fluchtweges aus dem Operationsgebiet.
Die IM waren hierbei vor beziehungsweise nach dem Grenzübertritt auf sich allein gestellt und im Unterschied zur Arbeit mit Grenzschleusen nicht durch operative Kräfte des MfS abgesichert. Generell galt für alle Grenzübertrittstellen, dass der Grenzübertritt bis auf das den pionier-technischen Anlagen vorgelagerte Territorium der DDR erfolgte, da die IM die Sperranlagen nicht selbstständig und gefahrlos überwinden konnten.
War das Überwinden der pionier-technischen Anlagen erforderlich, hatte der verantwortliche Mitarbeiter in Abhängigkeit von der beabsichtigten Zielstellung durch geeignete Maßnahmen die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Machten sich bei der Überwindung der pionier-technischen Anlagen Spezialkenntnisse erforderlich, waren Offiziere für Sonderaufgaben der HA I in die Realisierung der Maßnahmen einzubeziehen.
Quelle: Henry Nitschke, "An der unsichtbaren Front".
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

Zitat von Condor34 im Beitrag #29Zitat von Kalubke im Beitrag #26Zitat von Condor34 im Beitrag #23
[quote="Kalubke"|p883056]Die OGS auf der Gobert (Höhenzug zwischen Volkeroda (Thür) und Meinhard (Hess)) war hier schon mehrfach Thema.
Eine MS66 gab es dort ab 1979 nicht mehr.
NO der Sperre lag ein aufgelassener Steinbruch der bei ca. 500 Höhenmetern lag, während die Sperre knapp 10m tiefer lag. Gefälle in Richtung Grenze.
Ist dieser Steinbruch auf dem Kartenausschnitt drauf? Die Felswände an den Hängen des Gobert auf dem Kartenausschnitt (z.B. Uhlenkopf, Hohenstein, Hohe Bahn) sind natürlichen Ursprungs und werden "Plesse" genannt.
Im Bereich der Röhre liegt die Geländeoberfläche bei 493 m ü. NN und ist dort der höchste Punkt. Nach Volkeroda und nach Hitzelroda geht es jeweils bergab.
.
Steinbruch ist auf dem eingestellten Kartenausschnitt nicht mehr drauf.
Ich bleibe b.a.w. bei der Höhendifferenz. Nochmals Karten und andere Materialien gesichtet.
Nochmal zur Örtlichkeit:
Schleuse hier: 51°15'9.53"N 10° 3'45.60"E Bereich ehemalige GS 1335
oder hier: 51°15'32.84"N 10° 3'1.71"E Bereich ehemalige GS 1330 (so auch im Web zu finden).
Hier hatte ich noch eine Frage:
Wanderung zu einer Grenzschleuse in Thüringen (2)
Hatte ich in #25 schon beantwortet. Ich war am Teufelsgraben selbst vor Ort.
Hinsichtlich der Örtlichkeit auf der Gobert hast Du recht. Die Röhre ist bei der ehem. GS 1330. In meinem Kartenausschnitt ist das oben links unmittelbar südlich des Uhlenkopfes. Auf der hessischen Seite geht es steil das Hainbachtal hinunter zur Wüstung Emmicherode und weiter am Schloss Rothestein vorbei in Richtung Bad Sooden-Allendorf. Die Markierung auf der Karte ist nicht die Röhre, wie ich erst irrtümlicherweise annahm, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit auch eine der Übertrittsstellen, die zur OGS gehörten. Eine OGS musste mehrere gleichwertige Übertrittsmöglichkeiten haben.

Zitat von Kalubke im Beitrag #32Zitat von Condor34 im Beitrag #29Zitat von Kalubke im Beitrag #26Zitat von Condor34 im Beitrag #23
[quote="Kalubke"|p883056]
. . . . Ich war am Teufelsgraben selbst vor Ort.
Wurdest du geschleust ? - vergiss es - war spaßig gemeint.
WIMRE hatten wir wohl 3 Schleusen in unserem Bereich (GB bis 1985) und bei zweien waren es Wurf- oder auch Materialschleusen, kommt darauf an wie es genannt werden soll. Bei den 2 Wurfschleusen waren definitiv Angh. des GZD involviert, die Auffälligkeiten der durch die GP erkannten Fz im Bereich der Zu- und Abfahrten war eindeutig. Gesperrte Abschnitte hin oder her, die Posten waren ja nicht blöd.

Die Frage war allgemein gestellt. Bitte nochmal Lesen.
Zitat:
Die Markierung auf der Karte ist nicht die Röhre, wie ich irrtümlicherweise annahm, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit auch eine der Übertrittsstellen, die zur OGS gehörten. Eine OGS musste mehrere gleichwertige Übertrittsmöglichkeiten haben.
Woher kommt diese Meinung?
Zitat aus Beitrag 23:
Angegeben wird die Stelle auch bei der GS 1330, nördlich der Gobert. Was im Hinblick auf die Voraussetzungen für eine Schleusungsstelle noch weniger Sinn macht.

Die HVA-OGS "Baum" an der Frankenwaldhochstraße zw. Tschirn (Bay), Nordhalben (Bay) und Rodacherbrunn (Thür) z.B. hatte drei Übertrittsstellen:
1. direkt an der Frankenwaldhochstraße
2. im Tal des Grumbacher Baches
3. zwischen Titschendorf (Thür) und Nordhalben (Bay)
(siehe auch Beitrag #30 von @siebenseen)
In den entsprechenden einschlägigen MfS-DV war das vorgeschrieben und in den OGS-Akten dokumentiert.
(Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschla...r-a-778921.html)
Die Voraussetzungen auf der Gobert bei GS 1330 halte ich sogar für besser, weil der Abschnitt noch abgeschiedenener ist. Hier mal eine Schrägansicht der Grenze am Uhlenkopf von hessischer Seite aus. In diese Ecke wird sich kaum jemand verirrt haben. Nicht zuletzt auch deswegen, weil es die letzten Meter bis zur Grenze nochmal ziemlich steil hoch geht.
Im Hintergrund ist Volkerode zu erkennen.


Zu 35:
Die HVA-OGS "Baum" an der Frankenwaldhochstraße zw. Tschirn (Bay), Nordhalben (Bay) und Rodacherbrunn (Thür) z.B. hatte drei Übertrittsstellen:
Mal die hier vorhandenen diversen DV zur Anlagung vn Grenzschk´leusen durchgelesen.
In keiner steht etwas dass eine "OGS" mehrere Übertrittsstellenhat/Hatte,
Es gab einen festgelegten Bereich in dem sich die entsprrechenedne Schleuse befand.
Dieser konnte durch die Werte aus den Karten, später auch durch die Angabe der Grenzsäulen benannt sein. Dazu dann der Wert für die OGS.
Leider sind die eingestellten Dokumente nur ein Auszug. Hier wäre die entsprechende Beschreibung der Schleuse sicherlich hilfreich.
Reserveschleusen gab es von Anfang an, diese lagen jedoch nicht im Bereich der anderen Schleuse.
Konnten jedoch im gleichen Grenzabschnitt liegen.
Jede Schleuse hatte wiederum ihre eigene /Beschreibung/Doku/Kriterien und wurde in einer eigenen Akte dokumentiert.
Ein Exemplar befand sich immer im Schrank des jeweils zuständigen Schleusungsoffizier und wurde dort mindestens jährlich auf Stand gehalten. Einschließlich dem Eintrag von Nutzungen, Vorkommnissen, etc..
#38

Zitat von sieben-seen im Beitrag #3Zitat von Westfale63 im Beitrag #2
2011 begab sich der Stasi-Forscher Müller-Engbers ebenfalls in Thüringen mit einem Film-Team zu einer ehemaligen Grenzschleuse. Hier gibt es einen Film, einen Text und eine Bilderstrecke:
https://www.spiegel.de/politik/deutschla...r-a-778921.html
Du redest sicher von den ehemaligen Leiter der Spionageabwehr beim Verfassungsschutz Berlin. Der heißt allerdings Helmut Müller-Enbergs und ist Politikwissenschaftler.
Ich glaube, dass er damals noch Forscher bei der Stasiunterlagenbehörde war und erst später (zumindest offiziell) zum Berliner Verfassungsschutz ging. Vorname Helmut und Politikw. ist korrekt (ich lernte ihn einst in Münster an der Uni kennen).
#39

Zur hier im Thema aufgekommenen Frage "nur eine einfache Betonröhre" oder "tatsächliche Grenzschleuse":
Die Gemeindeverwaltungen / Wandervereine / Tourismusbüros, die diese tourismusfördernden Schleusen-Hinweis-Schilder aufgestellt haben, werden dies wohl nicht absichtlich wider besseres Wissen getan haben. Allerdings werden sie die tatsächliche Nutzung als Schleuse wohl kaum beweisen können. Das Gegenteil zu beweisen wird aber wohl auch nicht möglich sein.

Man kann das insgesamt schon treffend darstellen oder entkräften. Einerseits sind die Schleusen in den Akten ja konkret beschrieben und es gibt auch Akten, die sich mit dem technischen Drumherum, Hilfsmitteln usw. beschäftigen. Andererseits gibt es ja auch noch ehemalige Sonderoffiziere und Grenz-IM.

Hier wurde das eine oder andere schon mal geschrieben, was sich hier gerade wiederholt.
Agentenschleusen
P.S.: Eine Akte für eine OGS bestand nicht nur aus ein paar Seiten.
#42

An die Auswahl und Aufklärung sowie den Aufbau und die Erprobung von Grenzschleusen als Komplex aufeinander abgestimmter operativer Maßnahmen wurden folgende Grundanforderungen gestellt:
…
- Ausgehend von der Zweckbestimmung der Grenzschleuse (Personen- oder Materialschleuse) musste gewissenhaft geprüft und durch die entsprechenden Leiter entschieden werden, welche operativen Kräfte und Mittel eingesetzt werden sollten.
- Zur Aufklärung und Erprobung operativer Grenzschleusen sollten nur IM (DDR) eingesetzt werden, die als Einzelkämpfer oder im Gruppeneinsatz auf der jeweiligen Grenzschleuse arbeiteten. Der Einsatz inoffizieller Kräfte aus dem Operationsgebiet bildete die Ausnahme und bedurfte einer leitungsmäßigen Bestätigung.
- Für jede operative Grenzschleuse sollte eine Reserveschleuse vorhanden sein. Sie musste in ihrer Wertigkeit der Hauptschleuse gleichgestellt sein. Bei der Auswahl war insbesondere zu beachten, dass zur Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit (Einsatz von Schleuser-IM) die gleichen Anforderungen wie bei der Hauptschleuse gegeben sein mussten.
…
Aus Henry Nitschke, "An der unsichtbaren Front".
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#43


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