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Was waren wir ehemalige Grenzer?

Zitat von Freienhagener im Beitrag #28
"Leicht beeinflußbar" war nicht typisch.
Über das Grenzregime war man schon vorher grundsätzlich informiert. Das war seit dem Mauerbau Gesprächsthema, besonders intensiv, als man den Einberufungsbefehl erhielt.
Ob nun leicht beeinflussbar oder nur beeinflussbar, auf jeden Fall wurde versucht den Genossen Grundwehrdienstleistenden im Sinne der Grenzsicherung weich zu Klopfen, wenn ich dies mal so schwammig ausdrücken darf. Wenn Du über das Grenzregime grundsätzlich schon vorher informiert gewesen bist, schön für Dich. Ich war es nicht, möglicherweise wegen fehlendem Westfernsehen. Mein Nachbar erzählte bisschen, andere, die an der grenze in Berlin waren, sagten auch ein bisschen, nur was ist dies schon gegen eigenes Erleben.
Mein erster Eindruck entstand in der Linie, als wir vom GAR 39 her Steine sammeln mussten und ich ein Schild auf Westberliner Seite sah: Deutsche schießen nicht auf Deutsche. An den Lauben auf Westberliner Seite weiße Ringe, damit waren Einschusslöcher gekennzeichnet. Da ist mir schon der Schreck in die Knochen gefahren..
Nun mag dies ja alles an der Insellage liegen, die Leute im Land selbst, mögen ja besser informiert und vorbereitet gewesen sein.
Sicher, den Politunterricht, den nahm ich nicht ernst, der späteren API vor dem Grenzdienst, die war etwas anderes, wenn abgängige Leute von Kolja besprochen wurden. ich habe am Bahnhof Plänterwald im Hinterland mal erlebt, wie 3 gesuchte CA-Angehörige als Schatten zu sehen waren, das Adrenalin in das Blut schoss und wir uns als Postenpaar fragten, was machen wir nun bloß?
Letztendlich stellten sich die 3 als Alarmgruppe oder Hinterlandsstreife der benachbarten Einheit heraus, die froh waren, dass wir nicht überreagiert hatten.
All solche Dinge beeinflussen einen jungen Menschen schon, immerhin war ich da nur 20.
#32


zu #30 @Freienhagener , wenn es Dich nicht einschließt, schreib doch einfach von Deine Empfindungen, es würde das Thema bestimmt bereichern, ich hingegen, schreibe von meinen Wahrnehmungen und stehe dazu, aber typisieren und verallgemeinern lasse ich diese nicht.
Vielleicht liegt es auch ganz einfach daran, dass unsere Dienstzeiten zu lange auseinanderliegen.
Falls noch was ist, bitte über PN, sonst wird das Thema zerschossen.
gruß h.
#33


Zitat von @Freienhagener Über das Grenzregime war man schon vorher grundsätzlich informiert. Das war seit dem Mauerbau Gesprächsthema, besonders intensiv, als man den Einberufungsbefehl erhielt.[/quote]
@Rüganer , danke, ich auch nicht.
gruß h


Zitat von Rüganer im Beitrag #31
Wenn Du über das Grenzregime grundsätzlich schon vorher informiert gewesen bist, schön für Dich. Ich war es nicht, möglicherweise wegen fehlendem Westfernsehen.
Was meint ihr mit "Grenzregime"?
Wie das an der Grenze so ablief, oder wo der eigendliche "Feind" stand.
Wenn ich meine Schwester besuchte dann war die 3 Meter hohe Mauer drei Schritte von der Terasse entfernt, in unmittelbarer Entfernung hörte man im Sommer die Westberliner im See baden. War uns leider nicht möglich, obwohl es bis ins Wasser keine 38m waren
#36

Zitat von hundemuchtel 88 0,5 im Beitrag #32
zu #30 @Freienhagener , wenn es Dich nicht einschließt, schreib doch einfach von Deine Empfindungen, es würde das Thema bestimmt bereichern, ich hingegen, schreibe von meinen Wahrnehmungen und stehe dazu, aber typisieren und verallgemeinern lasse ich diese nicht.
...............
gruß h.
Du hast geschrieben, "wir waren ... beeinflußbar". damit hast Du für alle geprochen.
Das war der Grund für meinen Einwand.
Und @Rüganer, selbstverständlich wollte man uns weichklopfen, im Politunterricht und auch sonst. Aber wer wurde dabei überzeugt?
Daß diese Grenze die eigene Bevölkerung zurückhielt, das war allgemein bekannt, auch ohne Westfernsehen.
Vorher nicht bekannte Details vor Ort haben das doch schon bei der ersten Einweisung bestätigt.
#37


@Freienhagener , das Thema wird gerade geschreddert, gerne über PN, bevor es geschlossen wird, ist m.E. zu wertvoll!
gruß h.
#38

Hallo,
ja natürlich, die in der Nähe der Grenze, ob nun rund um Berlin und Potsdam oder eben an der Westgrenze, gewohnt haben, haben natürlich einiges mitbekommen. Oder auch die, die intensiv Westfernsehen schauen konnten, oder gar ehemalige Grenzer in der Familie hatten, haben durchaus was mitbekommen, aber bestimmt keine Einzelheiten. Ich kann ja nur von mir schreiben, ich wußte rein gar nichts über die Sicherung der Grenze, nur eben die üblichen Phrasen, z.B. der Sozialismus muß geschützt werden vor den Bonner Ultras, wie es damals so hieß. Wir hatten ja noch keinen Wehrunterricht und da wurde damals auch nicht viel preisgegeben, wie die Grenzenlagen aufgebaut waren und wie die Grenze gesichert wird, schon gar nicht über den Einsatz der Schusswaffe. Man sah Bilder, Grenzer auf Ski oder in Fahrzeugen usw., davon konnte man sich natürlich kein Bild machen.
Gruß Frank

@Freienhagener
Überzeugt wurde keiner, ich glaube auch, dies war auch dem Vortragenden klar, dass er keinen Soldaten überzeugt, der nicht schon von zu Hause aus überzeugt war.
Deswergen schrieb ich, die API war funktioneller, da passte ich jedenfalls immer schön auf und zum Weichklopfen hatte die Führung ganz subtilere Methoden.
Schon , wie Du auch geschrieben hast, das im Unklaren lassen über Schwedt, diese dämliche Vergatterung, von der heute viele sagen, dies war doch nur...
Dass dies eine reine militärische Formsache gewesen ist, darüber hat mich keiner aufgeklärt. Ich habe in den ersten Wochen genug Zeit gehabt, mir als Fahrer des Kommandeur Grenzsicherung Geschichten anzuhören, bei denen es mich gruselte. Ob Wahrheit oder Aufschneiderei - wer weiß dies schon?
Wie schrieb einst @Rainman2 sinngemäß, da sitzt so ein lamettageschmückter Tannenbaum vor dir und man traut sich nicht, etwas zu sagen. Ich wollte in Ausgang, ich wollte Urlaub und ich wollte nicht auffallen, was mir leider nicht immer gelang.
Und mit der Zeit wurdest du kaputtgespielt, denk an die Beiträge über die Unterschiede zwischen Grüner Grenze und Berlin.
#40


zu #38, @stabsfunkmeister , ja, so war´s, in den 80-ern. Wenn man denn Westfernsehen schauen konnte, und sich allumfassend informierte vor dem GWD. In etwa so wie unser alles infrage stellender und Typisierender Grenzer.
gruß h.

Mein Onkel, damals um die 50, hörte immer RIAS. Wenn der mal zu Besuch kam, dann erzählte er immer , dass da in Berlin schon wieder einer erschossen worden sei.
Also wusste man, da wird geschossen. Dann las man in der Zeitung, Grenzsoldaten wurden ermordet.
Als ich meine Einberufung in der Hand hatte , grenze berlin, fing meine Mutter an, sich schreckliche Sorgen um mich zu machen. Der Nachbar erzählte davon, dass man sich mit der Westberliner Polizei oder dem Zoll getroffen habe, ein anderer meinte nur zu mir, pass da auf, dass Dir nichts passiert.
Was willst Du mit solchen Infos anfangen?
#42

Daß die Grenze befestigt und militärisch gesichert war und daß es unsererseits keine Freizügigkeit gab, das war allgemein bekannt.
Auch daß es im Vorfeld Sperrgebiete gab.
Und daß früher Leute "abgehauen" sind und daß das nicht mehr ging.
Die Einzelheiten der Grenzanlagen erfuhren wir natürlich erst vor Ort.
Aber wen haben die grenztechnischen Einweisungen tatsächlich überrascht und die Aufklärung über die "Grenzverletzer"? Es paßte einfach zu den Gerüchten, wenn man so will.

#44

Wie war das eigentlich mit typischen Begriffen?Die haben sich im Laufe der Zeit geändert. Ich habe öfter den Begriff,,Lage" gelesen.Wurde zu meiner Dienstzeit nich verwendet.74/75 ,im Norden ,kam eine ,,Fahndung" raus.Lange Schichten,zB.an Feiertagen(12h) wurde als ,,verstärkte Grenzsicherung" bezeichnet.Da wurden dann auch Postenplätze besetzt ( wenn genug Leute zur Verfügung standen),die sonst nicht besetzt wurden.wie war das zu anderen Zeiten und Orten?

Noch einmal zu mir. Nach dem 1 Halbjahr kam icvh nach Johannisthal in das Grenzregiment 37. Damals stieg ich von einem LO auf einen Trabbi, den Stoffhund um und fuhr den Kommandeur Grenzsicherung. 1970 war es noch so, dass der Kommandeuer zur Übergabe mit rausfuhr, die fand am Dammweg statt und danach fuhren wir wieder in das Objekt Johannisthal zurück. Ich konnte noch in einem Clubzimmer Radio hören und wenn irgendwas passierte, dann fuhren wir an den Zaun. Irgendwann hörte dies auf, dann waren wir ununterbrochen in er Linie. Als ich nach einem Alarm zu dämlich war, die mir befohlenden Leute innerhalb Berlins zu finden und abzuholen, flog ich von dem Posten und musste Motorrad fahren, bis ich endgültig entweder auf dem Turm saß oer im Hinterland Streife lief. Alarmgruppenfahre war ich auch mal.
Die vielen Festnahmen hatte ich als Fahrer, auch die meisten Erlebnisse, im Hinterland noch ein bisschen, auf dem Turm nur Auslösungen des Signalzaunes. Spezialisten konnten mit dem Reinigungsstock der MPi eine Auslösung innerhalb des Turmes herbeiführen um dann bei Nebel Gefechtsfeldbeleuchtung zu schießen. Dazu überbrückten sie in einem Kasten irgendwelche Kontakte. Mit dem Leuchtcolt wurde damals bei uns oft und gerne geschossen.
Mich persönlich hat der Dienst in Berlin sehr mitgenommen, ich war so froh, als die Zeit vorbei war und wollte alles nur vergessen.
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