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Jeans-Hosen in der DDR

Die Jeans-Hose wurde nicht wie oft angenommen durch Levi Strauss, ging 1847 aus Franken in die USA, sondern durch den Schneider Jacob Davis entwickelt. Jacob Davis hatte nicht das Geld zur Patentanmeldung und so wandte er sich an Levi Strauss, der einen Handel für den täglichen Bedarf der Goldgräber betrieb. Patentiert wurde die Hose am 20. Mai 1873. Inhaber des Patents waren Strauss und Davis gemeinsam. Es handelte sich um eine robuste Arbeitshose aus Baumwollstoff Denim, gefärbt mit Indigo und die Taschen mit Nieten verstärkt.
In der DDR war die Jeans ein Statment: Laut Regierung galt sie als systemgefährdend und war Exportprodukt des Westens. Erst 1974 rang sich die DDR dazu durch und konnte mit Boxer, Wisent und Shanty ihre eigene Jeansproduktion vorweisen.
Wie sah die Situation im Westen aus und dazu meine persönliche Erfahrung. Die Jeans-Hose war in bürgerlichen Familien ein NO GO. Für meine Mutter ein rotes Tuch und so laufen nur Gammler und Nichtsnutze herum, wobei es noch die harmlosen Ausdrücke waren. Meine erste Jeans kaufte ich 1974 mit 20 Jahren. Kam Besuch durfte ich sie nicht anziehen. In der Schule waren Jeans auch nicht erlaubt.
Die Jeans-Hose hatte ihren Ursprung als Arbeiterhose und da wunderte ich mich, dass die politische Führung der DDR, diese Hose so ablehnte. War der Grund vielleicht darin zu begründen, dass das Kleidungsstück in den USA entwickelt wurde?
Mozart


Zitat von mozart im Beitrag #1
Die Jeans-Hose hatte ihren Ursprung als Arbeiterhose und da wunderte ich mich, dass die politische Führung der DDR, diese Hose so ablehnte. War der Grund vielleicht darin zu begründen, dass das Kleidungsstück in den USA entwickelt wurde?
Mozart
Die Ablehnung war mehr ideologisch gemeint,verkauft wurde sie als Kassenschlager in sämtlichen Intershops gg.harte Währung und von mehreren Marken.Meine erste Wrangler hab ich 1974 gekauft nach vielen Intershop -Besuchen,mal war keine Ware da ,mal passte die Größe nicht usw. und die Intershops gab es ja nicht überall und harte Währung sowieso nicht.
Nach der Einführung im Warensortiment der DDR Warenhäuser als Wisent ,Boxer o.ä.war es sicher einfacher eine Jeans zu bekommen aber an den Status von Levis,Wrangler kam man damit nicht ran.Der Hit war dann noch eine passende Jeansjacke zu tragen,das hat eine ganze Generation geprägt.
So jedenfalls meine Erfahrung in der Jugendszene der 70 zigerJahre.
Lgandyman
#3




Im Rahmen von Kompensationsgeschäften, ähnlich wie bei VW-Golf, dem Volvo-PKW und japanischem Fernseher mit Fernbedienung gelangte auch eine größere Anzahl echte Lewis-Jeans in die DDR-Verkaufsstellen. Wann das war, weiß ich nicht mehr genau, aber es ar ,wimre, auch in den 70er. Ich kann mich noch erinnern, daß daß ich mich in die lange Schlange in einer Kaufhalle im Erfurter Roten Berg einreihte und erfolgreich so eine Hose ergatterte.
Mit der älteren Generation, das stimmt. Mein Vater versuchte, sie mir auszureden. Das wäre doch nur eine Arbeitshose (was hat man die ersten Turnschuhträger ebenfalls verunglimpft). Auch unsere Bekannten aus dem Westen weigerten sich beharrlich, mir eine mitzubringen. Wobei ich dazu sagen muß, daß er Mitglied der DKP war. Es war ein amerikanisches Symbol. Mein damaliger Tauschpartner aus Rhld.-Pfalz schichte mir mal Anfang der 70er eine, aber das war wirklich nur eine zum Arbeiten. Schlabberig, weite Hosenbeine, keine Nieten. Nur der Stoff und die Farbe sahen so aus. Da er und seine Frau mich noch nicht persönlich kannten, dachten sie, ich wäre ein alter mann und der trägt eben nicht diesen modernen jugendlichen Schnitt. ich war damals gerade mal Mitte 20.
Wenn ich mir so die Leute jeglichen Alters anschaue, auch bei Familienfeiern u.a. Gelegenheiten, an denen man sich noch vor wenigen Jahrzehnten etwas fein gemacht hatte, so anschaue, kann ich nur feststellen, daß die Jeans, meist auch in blau, die dominierende Beinbekleidung ist. Ob bei Jung oder reiferem Rentner. Ich gehöre ebenfalls zu dieser Gruppe der Jeansträger.
So etwa Mitte der 70er war ich mit einer Reisegruppe in Sibirien (Baikalsee u.a. Orte). Dort tauschte einer aus unserer Reisegruppe seine Jeans gegen einen langen, sehr gut erhaltenen Ledermantel.

Zitat von DoreHolm im Beitrag #4
...., daß die Jeans, meist auch in blau, die dominierende Beinbekleidung ist. Ob bei Jung oder reiferem Rentner.
Das Gegenstück zur Jeans waren damals doch diese anthrazitfarbenen Dederonhosen.
Hässliche Dinger waren das, die fast jeder Zweite um die Beine hatte.
Gelobt seien die Jeans.
Nachtrag: etwas Text zu den Dederonhosen https://books.google.de/books?id=7HieEAA...ronhose&f=false

Es ist etwas OT, da ich aber meine erste Jeans-Hose in der DDR getragen habe, passt ein alter Beitrag von mir auch hierher:
Meine erste Jeans (2)
#7


Hallo, Guten Morgen,
ich trage im Alltag eigentlich immer Jeans. Als Jugendlicher konnte ich mir keine leisten. Jeans sind praktisch und gut, es gibt ja viele Sorten davon. Zu besonderen Anlässen ziehe ich dann was anderes an.
Ich kaufe eigentlich nur die normalen, z.B Joker, wenn sie runtergesetzt wurden. Edeljeans habe ich nie gekauft. Ich habe für den Alltag auch Jeans in Polen gekauft, die sind auch gut und lange tragbar.
Gruß Frank




Zitat von DoreHolm im Beitrag #4
Wann das war, weiß ich nicht mehr genau, aber es ar ,wimre, auch in den 70er.
Dore, das war zwischen 72 und 74, während meiner Lehre.
Bin regelmäßig mit der S-Bahn nach Berlin gefahren und habe die bekannten Jugendmodeläden aufgesucht. Hätte ja sein können dass gerade diese Rollständer reingeschoben wurden. Mehrmals erlebt, Lee, Lewis, Texwood. Farbe und Größe war erstmal egal, wurde später passend zurechtgetauscht.
Mit diesen grünen Kutten, Parka, in denen man wohnen konnte, war es genauso.
War eine wilde Zeit...!

Als kleines Kind waren die Jeans von Jingler und Palomino, später dann von Wrangler und Levis. Die Verwandschaft aus W-Berlin sorgte da für Nachschub. Hatte das Glück, das da Kinder im fast gleichen Alter waren, die Sachen waren schneller zu klein als kaputt.
Nach der Wende dann Diesel und Replay. Heute trage ich selten Jeans, wenn dann von Christian Berg.
Klauwida

Zitat von mozart im Beitrag #1
Die Jeans-Hose wurde nicht wie oft angenommen durch Levi Strauss, ging 1847 aus Franken in die USA, sondern durch den Schneider Jacob Davis entwickelt. Jacob Davis hatte nicht das Geld zur Patentanmeldung und so wandte er sich an Levi Strauss, der einen Handel für den täglichen Bedarf der Goldgräber betrieb. Patentiert wurde die Hose am 20. Mai 1873. Inhaber des Patents waren Strauss und Davis gemeinsam. Es handelte sich um eine robuste Arbeitshose aus Baumwollstoff Denim, gefärbt mit Indigo und die Taschen mit Nieten verstärkt.
In der DDR war die Jeans ein Statment: Laut Regierung galt sie als systemgefährdend und war Exportprodukt des Westens. Erst 1974 rang sich die DDR dazu durch und konnte mit Boxer, Wisent und Shanty ihre eigene Jeansproduktion vorweisen.
Wie sah die Situation im Westen aus und dazu meine persönliche Erfahrung. Die Jeans-Hose war in bürgerlichen Familien ein NO GO. Für meine Mutter ein rotes Tuch und so laufen nur Gammler und Nichtsnutze herum, wobei es noch die harmlosen Ausdrücke waren. Meine erste Jeans kaufte ich 1974 mit 20 Jahren. Kam Besuch durfte ich sie nicht anziehen. In der Schule waren Jeans auch nicht erlaubt.
Die Jeans-Hose hatte ihren Ursprung als Arbeiterhose und da wunderte ich mich, dass die politische Führung der DDR, diese Hose so ablehnte. War der Grund vielleicht darin zu begründen, dass das Kleidungsstück in den USA entwickelt wurde?
Mozart
Ich habe mal in den Jahren 1989 bis 1992 zeitweise bei Levi Strauss gearbeitet, u.a. in den Semesterferien - in der damaligen Deutschland-Dependance, die in der Nähe von meinem damaligen Wohnort lag. Diese Deutschland-Zentrale war für die Belieferung aller Verkaufsstellen in der Bundesrepublik, der Deutsch-Schweiz und Österreich zuständig und hatte ein großes Warenlager (Logistikzentrum) sowie den zugehörigen Verwaltungstrakt. Produziert wurde dort nichts. Die Ware kam täglich in großen LKW aus der europäischen Zentrale in Belgien. Damals wurde die Kleidung übrigens auch noch in Industriestaaten produziert - u.a. in Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritannien, USA, aber auch schon in Schwellen- und Entwicklungsländern wie Marokko, Mexiko u.s.w..
Ältere Mitarbeiter erzählten mir vom ständigen Wandel der Modewellen in den Jahrzehnten. In den siebziger Jahren z.B. lief das Geschäft schlechter - Jeans waren etwas aus der Mode gekommen. In den achtziger Jahren wurde es wieder besser und die Firma baute deshalb Anfang der neunziger Jahre für sehr viel Geld auf einem Nachbargrundstück ein komplett neues Gebäude neben dem alten - mit einem relativ automatisierten Warenlager, auf dem damals technisch neusten Stand. Zehn Jahre später nach dem Umzug lief das Geschäft wieder schlechter und vor 16 Jahren wurde das Logistikzentrum deshalb auch geschlossen. Heute wird nicht mal mehr in den USA, dem Ursprungsland, produziert, dafür in Ländern wie Bangladesch - ein genereller Trend in der Textilbranche.

Hallo,
beim Lesen ist mir eingefallen, dass es z.B. in Braunschweig Hafen mehrere russische Geschäfte gab in denen man Wrangler Jeans für ich meine 20 DM bekommen hat. Es gab aber auch Schuhe und andere Bekleidungsartikel.
In anderen Geschäften wurden z.B. Autoreifen verkauft.
Nach Grenzöffnung waren diese ziemlich schnell weg.
Er wirft den Kopf zurück und spricht: "Wohin ich blicke, Lump und Wicht!" Doch in den Spiegel blickt er nicht.
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selber. Er lässt auch anderen eine Chance.
Ein Kluger bemerkt alles - ein Dummer macht über alles eine Bemerkung.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
Wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten.

Zitat von Ebro im Beitrag #10Zitat von DoreHolm im Beitrag #4
Wann das war, weiß ich nicht mehr genau, aber es ar ,wimre, auch in den 70er.
Dore, das war zwischen 72 und 74, während meiner Lehre.
Bin regelmäßig mit der S-Bahn nach Berlin gefahren und habe die bekannten Jugendmodeläden aufgesucht. Hätte ja sein können dass gerade diese Rollständer reingeschoben wurden. Mehrmals erlebt, Lee, Lewis, Texwood. Farbe und Größe war erstmal egal, wurde später passend zurechtgetauscht.
Mit diesen grünen Kutten, Parka, in denen man wohnen konnte, war es genauso.
War eine wilde Zeit...!
ich stelle mir gerade visuell vor , du ziehst aus der Gesäßtasche der Levis Jeans den Klappfix..........

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